Hallo, warum sieht man in 99% aller Beispielschaltungen mit LEDs, die von einem µC geschaltet werden sollen, immer den Standard-BJT BC546 oder ähnlich, obwohl der... einen vergleichsweise hohen Basisstrom braucht und außerdem immerhin 0,7V verheizt?! Was spricht eigentlich gegen einen Logic-Level MOSFET? Würde mich mal interessieren...
Der Preis, die Gewohnheit und die Restbestände in der Bastelkiste.
Richard L. schrieb: > ...und außerdem immerhin 0,7V verheizt... Das stimmt nur wenn die Last am Emitter hängt. Und in der Schaltungsart verheizt der FET mehr, nämlich so 2 bis 4V (Ugsthr). Mit Last am Kollektor sinds nur so 0.2V (Ucesat)
Richard L. schrieb: > Was spricht eigentlich gegen einen Logic-Level MOSFET? Nichts, ist aber vielleicht etwas billiger.
1. verheizt die Schaltung Basisstrom * Betriebsspannung des µC. Ob die Wärme im Transistor oder im µC anfällt, spielt keine Rolle. 2. ist der Basisstrom im Vergleich zum Strom durch die LED vernachlässigbar, wenn man das richtig dimensioniert.
Die kleinen MOSFETs gehen durch ESD leichter kaputt als ein BJT. Der Spannungsabfall S-D ist bei kleinen MOSFETs nicht immer so klein da kann ein BJTs schonmal besser werden.
BJTs sind für niedrige Ströme gut. Bei höheren Strömen bekommt man das Problem, dass die meisten Leistungstransistoren nur noch Verstärkungsfaktoren von 10...30 haben. Um also 10A Kollektorstrom fließen zu lassen, muss man ungefähr 1A Basisstrom reinjagen. Darlingtons sind da besser, dafür fallen an Leistungs-Darlingston auch leicht mal 1,5 Volt ab. Bei 10A ergibt das 15W Abwärme. Im Vergleich dazu hat der Logik-Level-FET IRL3803 nur 6mOhm Rds. Bei 10A Strom erzeugt er somit gerade mal 0,6W Verlustleistung. Da eine Standard-LED aber keine 10A braucht, sondern nur ca. 10mA, kann man die genauso gut mit Bipolartransistoren ansteuern. Die haben den Vorteil, dass sie viel billiger als ein Logik-Level-FET sind. Kleinsignal-BJTs (wie der BC546) haben auch Verstärkungsfaktoren von 100...500. Um die LED anzusteuern braucht der Transistor also gerade mal 0,1mA Basisstrom.
...oder man verwendet Transistoren wie FMMT617...625 bzw. FMMT717...723. Beispiele siehe hier: http://www.diodes.com/products/catalog/detail.php?item-id=5801 http://www.diodes.com/products/catalog/detail.php?item-id=7028 Je nach Familienmitglied zwischen 15V und 150V Spannungsfestigkeit und zwischen 1A bis 3A Strombelastbarkeit. Die praktisch realisierbare Sättigungsspannungen liegen zwischen 10mV und 100mV, und die Ansteuerung gerät nicht zur "Lade- und Entladeschaltung für schädliche Kapazitäten".... MfG
Gibt auch günstige FETs für solche Ansteuerungen: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=41437;PROVID=2402 (BSS 138) Ist halt SMD, aber das ist mir normal eh lieber.
R2D2 schrieb: > Gibt auch günstige FETs für solche Ansteuerungen: > http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=41437;PROVID=2402 (BSS 138) > Ist halt SMD, aber das ist mir normal eh lieber. Da dürfen dann maximal 2mA durchfließen für 10mV Spannungsfall. Dann doch lieber die Zetex Teile.
Bei der von Richard genannten Anwendung, nämlich LEDs geringer Leistung an einem Mikrocontroller zu betreiben, verwendet man üblicherweise einen Vorwiderstand, so dass es ziemlich unerheblich ist, ob die Sättigungs- spannung des Tranistors 0, 10mV oder 100mV ist. Wichtigere Kenngrößen sind hier der erforderliche Basisstrom und der Preis, und in beidem steht der BC546 sehr gut da. Der etwas teurere BSS138 ist ebenfalls ok, weil man dort keinen Basiswiderstand braucht.
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