Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nullpunkterfassung


von Herb B. (s-stoerung)


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Guten Morgen,

ich hab nen kleines Problem.

Ich habe eine Nullpunkterfassung gebaut die zwischen zwei Phasen misst. 
Die funktioniert auch Prima genau wie der Rest der Schaltung. Allerdings 
bin ich jetzt dabei das ganze zu dokumentieren und mir ist ein Prob 
aufgefallen...
Und zwar habe ich den Basiswiderstand nicht eingebracht, weil ich dachte 
wenn der Fototransistor nicht ganz durchgesteuert ist reicht das zu 
Strombegrenzung.  Laut Pspice liegt der Basisstrom bei max 9muA. Das ist 
ja so weit gut. Aber bei der maximalen Durchsteuerung des Optokopplers 
müssten ungefähr 2mA Basisstrom fließen. Das habe ich mit der spitzen 
Momentspannung von 565V /200K den IF = 2,8mA ausgerechnet und habe dann 
im Datenblatt des Optokopplers nach dementsprechenden Ic gesucht.

Brauch ich jetzt noch ein Basiswiderstand von Schätzungsweise 4,3V/1mA = 
4,3k approx-> 3,9k  ??

Warum is der Basisstrom ohne Basiswiderstand so niedrig?

Schonmal Danke

von Sven (Gast)


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Vielleicht ist dein CNY65 durch den ungeschützenten Stromfluss schon 
beleidigt und hat noch bevor der Transistor sich beschweren konnte 
seinen Dienst teilweise eingestellt?

Oder aber es liegt an den 565V, die du mir erst erklären musst.
Das klingt als würdest du den Nulldurchgang zwischen zwei phasen messen 
und das istim allgemeinen Müll!!!!
Verbraucher hängen immer zwischen Phase und Nullleiter, sonst hast du 
keine 220V AC sondern... ähm müssten dann ca 400V AC sein oder?

von Herb B. (s-stoerung)


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Isn 10kw Softstarter, und funktioniert prima und er ist für Drehstrom. 
Und bei Drehstrom ist es gut die verkettete Spannung zu messen. 400V * 
wurzel2 sind nach Adam sein dicken 565V... Das is alles kein PROB und 
funktioniert.

Der CNY65 kann nicht defekt sein, weil ich den Strom ja bei der 
Simulation bekommen habe und nicht bei einer Messung...

Trotzdem Danke

von Peter (Gast)


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R2 begrenzt doch bereits deinen Collector- bzw. Emitterstrom. Und zwar 
schon ziemlich. Irgendwas um 0.5mA wenn ich das überschlage? Natürlich 
nur sofern das Signal "Nurldurchgang..." direkt an einen hochohmigen 
Eingang geht.
Du weißt aber auch dass ein Transistor im Prinzip ein stromgesteuerter 
Widerstand ist? Also ist der Basisstrom zu klein wird der 
Collector-Emitter-Widerstand nicht zu klein und dein Spannungsabfall 
recht eventuell nicht aus um ein gutes TTL-LOW-Siganl zu erreichen?


Ich bin mir jetzt selber nicht so sicher... aber kannst du deine 
Simulation mal mit einem viel kleineren R2 durchspielen? So 1kOhm bis 
5kOhm?
Was passiert dann?

von Herb B. (s-stoerung)


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Habs mit 1k für R2 simuliert.

Der Basistrom ändert sich nicht, aber der Spannungsverlauf der 
Nullpunkterfassung ist nicht mehr so steil. Also der Transistor 
schlaltet nicht mehr so schnell durch. Hab nen plot drangehängt mit der 
Spannung am Widerstand( R2 aus Schaltplan is inner Sim R3) und dem 
Basistrom.

Ja ich weiß das Transistoren Stromgesteuert sind. Aber wenn der 
Optokoppler durchschaltet, müsste doch über die Basis des Transistors 
ein Kurzschluss entstehen?

von Herb B. (s-stoerung)


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Axo der Nulldurchgang liegt direkt am Controller;)

von Herb B. (s-stoerung)


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Hmm, also ich komm da nicht weiter. Nen Basiswiderstand würde ja nicht 
schaden. Aber warum bleibt der Basistrom des Transistors bloß so 
niedrig?

von Wolf (Gast)


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Die Koppler-Diode wird nicht stark durchströmt mit den 200kOhm, somit 
gibts auch nur ein niedriges CTR in der Kopplung auf den Ausgang.
Am Optotransistor reicht es deshalb nicht fürs bessere Treiben des Q2, 
der Optotransistor ist am Ende angelangt, obwohl er noch mehr könnte.
Wie hoch ist denn die Restspannung wenn er so zaghaft durchschaltet?

von Herb B. (s-stoerung)


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Welche Restspannung? Also die am Eingang des Controller ist 60mV.

Ah ok die CTR. ich habe nur in das Diagramm geschaut welches IF zu IC 
beschreibt. Aber das ist bestimmt bei CTR = 100% ??

von Herb B. (s-stoerung)


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Ui, das was ich eben geschrieben habe ist total unverständlich, sorry.
Ich habe im Datenblatt abgelesen, das ich bei den 2,8mA IF auf ein CTR 
von 50% komme.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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9µA Ausgangsstrom des Optokopplers sind viel zu wenig, da ist sicher ein
Fehler in der Simulation (falsche Schaltung simuliert, Fehler im Opto-
kopplermodell). Hast du den Strom mal in der realen Schaltung gemessen?

von Herb B. (s-stoerung)


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Ahhh :) Ich habe den Fehler gefunden. xD Er ist in der Sim. Ich habe 
statt dem CNY65 ein CNY17 genommen, die elektrischen Daten entsprachen 
denen des CNY65.
Allerdings ist beim cny17 die Basis herausgeführt. Ich habe die Basis 
einfach auf den Emitter gelegt, weil ich bei Pspice kein Anschluss frei 
lassen kann. Jetzt habe ich ihn mit 1Meg aufn Emitter gelegt. Und siehe 
da, der Basistrom liegt bei 3,6mA in der Spitze...
Viel zu hoch natürlich. Also lohnt sich doch der Basiswiderstand. Soll 
ich auf 1mA Begrenzen, oder wieviel kann der BC547 ab? ich find das im 
Datenblatt nicht.

Danke

von Herb B. (s-stoerung)


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Oder kann man sagen das 3,6mA den BC547 nicht überstrapazieren? Die 
Schaltung hat auf jedenfall so wie sie ist schon 10-15 Betriebsstunden.

Ich würde ja sagen ohne Basiswiderstand is unseriös

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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> Oder kann man sagen das 3,6mA den BC547 nicht überstrapazieren?

Bei Kleinsignaltransistoren ist der maximale Basisstrom im Datenblatt
meist nicht angegeben. Für sie gilt die Faustregel, nach der der Basis-
strom maximal 1/3 bzw. 1/6 (je nachdem, von welchem Hersteller die
Information stammt) des maximalen Kollektorstroms betragen darf. Das
wären beim BC547 also 16 bis 33 mA.

Bei Optokopplern mit Split-Darlington-Ausgang (z.B. dem 6N138) ist das,
was bei dir T1 ist, schon im Baustein integriert. Auch hier wird übli-
cherweise zur Minimierung des Miller-Effekts der Kollektor des ersten
Transistors direkt an VCC gelegt, obwohl kein Basiswiderstand vor dem
zweiten Transistor vorhanden ist. Damit sieht die Gesamtschaltung so
aussieht wie bei.

Im Prinzip spricht also nichts dagegen, den Basiswiderstand wegzulassen.

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