Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Der Trick der Arbeitslosenstatistik heißt Unterbeschäftigung


von Informierter (Gast)


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Endlich habe ich verstanden wie der Trick mit der geschönten 
Arbeitslosenstatistik funktioniert. Der Zauberbegriff der hier wirkt 
heißt Unterbeschäftigung.

Ursula von der Leyen hat es eben ausgeplaudert in der ARD bei 
Maischberger. Wer nicht gezählt wird, wird deswegen nicht gezählt, weil 
er momentan oder auch auf Dauer unterbeschäftigt ist. Damit fällt er 
aus der Statistik heraus und die Zahlen "stimmen".

Wow! Wo hat die Bundesregierung nur dieses wunderbare Neusprech her? ;)

von Harro (Gast)


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Das ist doch bekannt und gilt nicht nur für Angestellte. Die 
Selbständigen haben doch in 2008 und 2009 reihenweise Einnahmeverluste 
gehabt, weil sie nicht mehr die Aufträge hatten. Das Gesamtvolument ist 
extrem geschrumpft.

Das zeigen die Steuereinnahmen aus Einkommensteuer, die von Bundesamt 
für Statistik veröffentlicht werden.

Die sind im Schnitt 23% geringer, als Mitte 2008 und in 2010 werden es 
immer noch -11% sein. Wir sind auf dem Niveau von 2004!

Es zählt nur keiner, wenn Selbständige nur 1200h arbeiten statt 1800h. 
Sie stehen in keiner Statistik.

Poltiker sind alles Lügner und Drecksäcke!

von Informierter (Gast)


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Das mag bekannt sein, wird aber von keinem Regierungsmember (in 
Vorträgen) in dieser Begrifflichkeit benannt, z.B. bei der Verkündung 
sinkender Arbeitslosenzahlen. Dann hätten sie nämlich stets dazusagen 
müssen, gezählt sind dabei nicht die Unterbeschäftigten in unserem 
Land.

Unterbeschäftigt ist nach Definition auch der über 58-jährige, der per 
Definition aus der Statistik harausfällt. 1-Euro-Jobber sind natürlich 
auch stets arbeitssuchend, weil wer will schon freiwillig als 
1-Euro-Jobber sein Dasein fristen. Werden aber ebenso unter 
"Unterbeschäftigt" verbucht und damit nicht als arbeitslos gezählt, 
obwohl sie arbeitssuchend sind.

Merke arbeitssuchend und arbeitslos ist demnach für die Bundesregierung 
lange nicht das gleiche.

Wer hätte das erwartet?!

:)

von Anonymous (Gast)


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Ich habe nichts ANDERES erwartet! Unsere gesamte Welt besteht aus 
Beschönigung und Andersdeklaration. Niemand mehr nennt Fakten beim 
Namen, schon gar keine schlechten.

Man müsste schon den Anteil des Bruttosozialprodukts nehmen, der aus 
Arbeit besteht. Dann sieht man, was Sache ist-

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Vor kurzem kam im Morgenfernsehn welche Gruppen alles nicht in der 
Statistik sind - wie Ihr schon treffend bemerkt habt, werden viele tolle 
neune Begriffe/Gruppen erfunden, die dann eben nicht arbeitslos sondern 
z.B. unterbeschäftigt sind. Es waren ca. 5-10 Gruppen, die neu Erfunden 
wurden und damit aus der Statistik rausfallen

Lustig finde ich, dass dann "von den Medien" diese neu definerten 
Zahlen/Gruppen mit den Zahlen vergleichen werden, die früher einmals 
ermittelt wurden... Ich erinnere mich noch voe ca. 10 Jahren hatten wir 
mal 6Mio Arbeitslose... Da ist das heute schon was!

Die Politiker brauchen eine Erfolgsargumentation ...

von Bitte einen Namen (Gast)


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Früher hat man (im Westen) die Berichterstattung des Staatsrundfunks 
mitleidig belächelt. Heutzutage klingt es bei ARD und ZDF fast genauso.

Zwei neue Arbeitsplätze (5,80 €/Std.) in Hintertupfingen, Jubelstimmung 
im Fernsehen. Der Bürgermeister und der Landtagsabgeordneter Sowieso 
sind vor Ort. Der Aufschwung ist auch unten angekommen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Am Wochenende war in meiner Tageszeitung Feierstimmung. Die 
Arbeitslosenzahlen sind von 2008 bis jetzt von 6,1% auf 5,9% gesunken. 
Nach massivem Aufschwung klingt das für mich mal nicht gerade. Jetzt 
feiern die schon Promille-Zahlenwerte. Es seien eine zweistellige Zahl 
Menschen (die Region hat einen Radius von gut 60-70km) erfolgreich mit 
Hilfe von Beschäftigungsinitiativen vermittelt worden (wahrscheinlich 
dann 1€-Jobs, oder mit erheblichen Zuschüssen für den AG vom Amt).

von Faktenschreiber (Gast)


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Die nette vdL hat sich kürzlich schon mal verplappert:

Wenn die Regierung vom Fachkräftemangel spricht, dann dem
in 3 Jahren - also von einem evtl zukünftigen FKM

heute haben wir natürlich noch keinen ,denn selbst bei 30%
Wachstum wird die Einbuße noch nicht reingeholt .

Denn ein Einbruch von 80% ( und denn hatten wir ) erfordert
rund 500% Wachstum ........ kleine Rechentricks halt

von Suchmaschinenbenutzer (Gast)


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hier ein paar Infos dazu aus dem ARD-Morgenmagazin:

http://www.youtube.com/watch?v=v3Mi5FlrpoU

von Marx W. (Gast)


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Suchmaschinenbenutzer schrieb:
> ARD-Morgenmagazin:
Fast unglaublich, wenn man ansonsten die Jubelmeldungen 
(Fachkräftemangel etc.)in den Medien so sieht.

von Mine Fields (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Wenn die Regierung vom Fachkräftemangel spricht, dann dem
> in 3 Jahren - also von einem evtl zukünftigen FKM

Auch wenn es erst in drei Jahren eng wird, muss man jetzt handeln. Naja, 
eigentlich ist man dafür dann schon 3-4 Jahre zu spät.

Was ist das Problem daran, wenn die Leute einmal nicht kurzfristig 
denken?

Faktenschreiber schrieb:
> Denn ein Einbruch von 80% ( und denn hatten wir ) erfordert
> rund 500% Wachstum ........ kleine Rechentricks halt

So hoch war der Einbruch nicht, bzw. in den Bereichen, in denen der 
Einbruch so groß war, hat man tatsächlich auch dieses hohe Wachstum.

Harro schrieb:
> Die sind im Schnitt 23% geringer, als Mitte 2008 und in 2010 werden es
> immer noch -11% sein. Wir sind auf dem Niveau von 2004!

Und 2004 ging es uns allen so schlecht?

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