Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anschlüsse von LEDs


von Frank B. (frank501)


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Hallo,

ich habe für ein Projekt einige LEDs benötigt und diese aus meiner 
Restekiste entnommen.
Die meisten der LEDs waren schon einmal eingelötet und daher die 
Polarität nicht an der Länge der Beinchen erkennbar. Deshalb habe ich 
die LEDs so eingelötet, daß die kleine Wanne im Inneren auf der 
Minusseite der Versorgungsspannung war, so wie ich es bisher immer getan 
habe. Nach dem Einschalten leuchteten allerdings gut die Hälfte der LEDs 
nicht. Wie ich dann festgestellt habe, waren die Wannen bei den nicht 
leuchtenden LEDs nicht wie gewöhnlich die Katode sondern die Anode.
Demnächst werde ich also meine LEDs mit einer Stromquelle auf polarität 
testen.

Meine Frage dazu ist nur, wieso tun die Hersteller sowas? Die LEDs waren 
vom selben Hersteller (Luckylight). Hat das fertigungstechnische 
Hintergründe oder ist das einfach Willkür, wie die den Kristall in die 
Fasung pflanzen?

Frank

von Floh (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Hintergründe oder ist das einfach Willkür, wie die den Kristall in die
> Fasung pflanzen?

Weder die Wannenform noch die Beinlänge taugen zur Polaritätsbestimmung.
Dafür gibt bei runden Gehäußen eine Abflachung an einer Seite, diese 
kenzeichnet die Kathode (Minus bei LEDs).
:-)

von MaWin (Gast)


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> Meine Frage dazu ist nur, wieso tun die Hersteller sowas?

Es hängt vom LED-Chip ab.

Dort, wo er in die Wanne geklebt wird,
ist die untere Seite kontaktiert.

Ist es ein n-dotierter Chip, ist es die Kathode.

Ist es ein p-dotierter Chip, ist es die Anode.

Meist sind rote und grüne LEDs n-dotiert
und blaue und weisse p-dotiert.

Allerdings gibt es auch Chips, die angeschliffen sind
damit mehr Licht ausgekoppelt werden kann, und die
über Kopf aufgeklebt sind.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Floh schrieb:
> Weder die Wannenform noch die Beinlänge taugen zur Polaritätsbestimmung.
> Dafür gibt bei runden Gehäußen eine Abflachung an einer Seite, diese
> kenzeichnet die Kathode (Minus bei LEDs).

Ist das wirklich so? Bei allen mir bekannten LEDs sind der Kelch, die
Kerbe und der kurze Anschluss auf der gleiche Seite, aber je nach Typ
ist diese Seite oft die Kathode und manchmal eben auch die Anode. Viele
(oder alle?) IR-LEDs von Siemens & Nachfolger sind "verkehrt" herum,
aber da ist dann auch die Abflachung auf de "falschen" Seite.

Wahrscheinlich hängt die Einbaurichtung des Chips und damit die
Polarität der LED damit zusammen, dass auf Grund der asymmetrischen
PN-Struktur die Dicke des Halbleitermaterials auf beiden Seiten der
Lichtentstehung unterschiedlich dick ist. Je nach Halbleitermaterial und
Dotierung kann die dünne Seite die P- oder die N-Seite sein. Man wird
den Chip natürlich so einbauen, dass das Licht möglichst leicht nach
außen dringen kann. Das ist aber nur eine Vermutung von mir ;-)

MaWin schrieb:
> Ist es ein n-dotierter Chip, ist es die Kathode.
>
> Ist es ein p-dotierter Chip, ist es die Anode.

Sind LEDs normalerweise nicht p- und n-dotiert?

von Floh (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Viele
> (oder alle?) IR-LEDs von Siemens & Nachfolger sind "verkehrt" herumi,
> aber da ist dann auch die Abflachung auf de "falschen" Seite.

Hast du da konkrete Beispiele für, würd mich intressieren? Hab ich jetzt 
persönlich noch nie erlebt, dass die Abflachung am Gehäuße nicht Kathode 
ist.
:-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Angehängte Dateien:

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Aus dem Datenblatt der SFH487 (s. Anhang). Aber geh mal auf die Webseite
von Osram Opto Semiconductors, da findest du noch mehr davon.

Edit:
Und hättest du für mich ein Beispiel, wo der Reflektorkelch oder der
kurze Anschluss nicht auf der gleichen Seite wie die Abflachung sind?

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Yalu X. schrieb:
> Floh schrieb:
>> Weder die Wannenform noch die Beinlänge taugen zur Polaritätsbestimmung.
>> Dafür gibt bei runden Gehäußen eine Abflachung an einer Seite, diese
>> kenzeichnet die Kathode (Minus bei LEDs).
>
> Ist das wirklich so? Bei allen mir bekannten LEDs sind der Kelch, die
> Kerbe und der kurze Anschluss auf der gleiche Seite, aber je nach Typ
> ist diese Seite oft die Kathode und manchmal eben auch die Anode. Viele
> (oder alle?) IR-LEDs von Siemens & Nachfolger sind "verkehrt" herum,
> aber da ist dann auch die Abflachung auf de "falschen" Seite.

Kann ich bestätigen. Hab mir vor einiger Zeit bei Pollin LEDs bestellt. 
Waren glaub immer 50er-Packs Rot Grün Gelb.

Ich hab mich auch gewundert aber bei Rot vs. Grün war es tatsächlich 
unterschiedlich - obwohl alle von der gleichen (schlechten) Qualität 
waren ...

von MaWin (Gast)


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> Sind LEDs normalerweise nicht p- und n-dotiert?

Der Chip als Vollmaterial hat eine Dotierung,
die andere ist nur auf der dünnen metallisierten Oberseite,
meist ein paar unterschiedliche Schichten.

von Sigint 112 (sigint)


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Ich weiss garnicht, was ihr wollt... bei LEDs sieht man doch, wenn sie 
falsch rum drin ist. Ich hatte mal einen Brückengleichrichter, der 
falsch bedruckt war. Die hatten Plus und Minus vertauscht... sowas ist 
ärgerlich. X)

Gruß,
  SIGINT

von Floh (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Aus dem Datenblatt der SFH487 (s. Anhang). Aber geh mal auf die Webseite
> von Osram Opto Semiconductors, da findest du noch mehr davon.

Interessant, vor allem auch, da im Datenblatt erwähnt wird bauglich mit 
SFH409, der allerdings die Kathode wieder an der Abflachung hat
(http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/45679/SIEMENS/SFH487-2.html)

Ich glaub demnächst nichts mehr ohne Datenblatt :-)

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