Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Projektliste


von Neuer Gast (Gast)


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Hallo Leute,

ich hätte mal eine Frage: für einen potenziellen Kunden soll ich eine 
Projektliste erstellen. Ist das eine Liste mit durchgeführten Projekten? 
Wie detailliert muss ich da auf Einzelheiten eingehen. Ich möchte nicht 
zuviele Interna weitergeben. Mit einigen Kunden bestehen nämlich 
Geheimhaltungsvereinbarungen. Da möchte ich auf keinen Fall etwas 
riskieren. Schließlich ist für mich auch die Loyalität zu Bestandskunden 
wichtig.

Also, was muss rein in eine Projektliste? Bisher wollte noch keiner 
meiner Kunden eine solche Liste sehen. Deshalb die vielleicht etwas 
seltsame Frage.

von Leo .. (-headtrick-)


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Alles was wichtig sein könnte wie z.B. der Projektname, Kundenname(?),
Datum der Entstehung, Projektbeteiligte und jede Menge Logs wer was
wann gemacht hat, fertig zu machen hat und die Dokumentation dürfte
auch noch dazu gehören. Ist eben abhängig davon was in eurem Haus
so üblich und wichtig ist. Dann müssen aber auch alle alten Projekte 
entsprechend gelistet werden. Beispiele kann man sich bestimmt
ausgoogeln.Irrtum vorbehalten.

>Bisher wollte noch keiner meiner Kunden eine solche Liste sehen.
Ist ja auch nur für Interna gedacht oder für Kunden die ein
Qualitätsmanagement haben und dann so was verlangt.

von S. (Gast)


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Ein Tipp:

=====================
LASS DAS SCHOEN SEIN!
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Dein "potentieller Kunde" ist über einen Dienstleister vermittelt 
worden, stimmt's? Dein Dienstleister will nur an die Kunden rankommen!

Das ist das Standardproblem der Freiberufler, ich wollte schon einen 
thread dafür aufmachen. Nun bist Du mir zuvorgekommen, ok.

Also:

Viele Dienstleister verschaffen sich zu Zugang zu neuen Kunden, in dem 
sie dummy Projekte aufsetzen und dann hintenrum den Projektgeber 
kontaktieren. Ich hatte das in meiner vormaligen Position andauernd, 
wenn ein Freiberufler, der in unserer Abteilung war, ein neues Projekt 
verhandelt. Ständig rufte ein Depp an und wollte uns noch einen 
billigeren verkaufen.

Der Freiberufler hat natürlich nichts von denen bekommen, die haben ihn 
nur ausgehorcht.

Daher verpflichte(te)n wir die Freiberufler immer, über Projekte 
Stillschweigen zu bewahren.

Tue Folgendes:

Beschreibe einfach, welche Tätigkeiten du durchgeführt hast und mit 
welchen Tools Du gerabeitet hast. Beispiele findest Du auf GULP.

Z.B.

Projekt   : 09/2007 - 03/2009
Dauer     : ca 18 Monate, 2500h
Inhalt    : Hardwareentwicklung und Projektkoordination
Branche   : Automation
Kunde     : Hersteller für Steuerungstechnik, Projektgeber GULP
Tätigkeit : Schaltungsentwicklung mit Target, Prozessorauswahl,
            Softwaredefinition, Steuerung der Softwareentickler,
            Design des board support packages

... oder so ähnlich. Entscheidend ist, daß Du als Projektgeber nicht den 
Endkunden nennst, sondern Deinen Beauftrager.

Wenn Rückschlüsse vom Endkunden als ein Hersteller zum Inhalt hin 
möglich sind, so verkündest Du ja lauthals der gesamten Branche, woran 
Dein Kunde arbeitet und wann mit einem neuen Produkt zu rechen ist, z.B. 
dadurch, daß Du "Entwicklung" schreibst (dauert noch) oder 
"Fertigungsdokumentation" (ist also quasi fertig).

Du kannst ernste Probleme bekommen und sei es nur dadurch, daß Du für 
die Branche verbrennst, weil Dich keine nimmt! Die meisten Firmen haben 
nämlich eine eigene Datenbank für ihre alten und potenziellen 
Freiberufler, weil sie GULP, Freiberufler und XING absuchen!

Wer da zuviel protz, bekommt erst gar keinen Auftrag!

===============================
Halte Dich also lieber bedeckt!
===============================

Wenn Dein Kunde das nicht einsehen will, weise ihn freundlich auf die 
Regularien hin, kapiert er es immer noch nicht, dann ist er ein faules 
Ei!

Ich habe schon von Freiberuflern gehört, die man in fingierten 
Telefongesprächen mit angeblichen Kunden in einem Bewerberinterview 
ausgehorcht hat, nur um zu erfahren, was die Konkurrenz so macht und wie 
weit sie ist. Auc manche Firmen machen das direkt undladen Bewerber nur 
zum horchen ein! Ein Projekt gab es dann nicht!

Also aufgepasst. Die Branche ist voll von miesen Gesellen :-)

von S. (Gast)


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Ach so, ich habe nich vergessen:

Du solltest noch Tools und Methoden reinschreiben, also z.B.

Methoden  : OOP, realtime, six sigma, V-Modell
Tools     : Keil Microvision, Doors, Mathematica,

von Harald (Gast)


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Ich arbeite auch bei einem Dienstleister und habe dasselbe Problem: 
Immer, wenn es an ein neues Projekt oder einen neuen Dienstleister geht, 
sind alle ganz scharf drauf, alles über Projekte zu erfahren.

Ich antworte da ganz stereotyp, daß sie ja einen Lebenslauf und eine 
Projektliste haben und dort all das, was ich offiziell sagen darf, auch 
drin steht. Mehr darf ich eben nicht sagen.

Das stimmt zwar nicht so ganz, aber so halte ich mir die vielen Fragen 
vom Hals, weil in der Tat einige einzig und allein darauf aus sind, neue 
Auftraggeber zu erhaschen und einen auszuhören.

Das Standardargument ist dann, man müsse sich über mich ein Bild machen 
und das gehe nur, wenn ich alle Fragen schön beantworte.

Meine Antwort dazu: "Ok, dann dürfen Sie sich jetzt ein Bild über mich 
dahingehend machen, daß ich loyal bin und vertraglich geregelte 
Geheimhaltung ernst nehme." Das zieht meistens :-)

Manche reagieren dann beleidigt und machen einen von oben herab, aber da 
muss man hart bleiben!

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