1. Also da sei ein unendlich ausgedehntes Widerstandsnetzwerk (siehe Bild). Alle Widerstände haben 1k. Wie groß ist er meßbare Widerstand zwischen den rot umrandeten Punkten? Diese Aufgabe soll mal Teil des Einstellungstests bei Google gewesen sein. Hätte ich also nicht bestanden... Trotzdem würde mich schon mal interressieren wie man das rechnen kann! Leider war Google bei der Suche nach einer Lösung für diese Aufgabe auch nicht hilfreich. Habe versucht, das mit LTspice zu simulieren... 2. Als ähnliche Aufgabe, mit wahrscheinlich ähnlichen Lösungsansatz würde mir folgendes einfallen: Wenn es anstelle des unendlichen Widerstandsnetzwerkes jetzt eine unendlich ausgedehnte Platine währe, Kupfer 35µm, wie groß währe der Widerstand zwischen zwei 1m entfernten Punkten? Würde die Größe der Kontaktstellen eine Rolle spielen?
Ich musste das mal in Mathe rechnen, bei Folgen und Reihen, doch ich erinnere mich nicht mehr wie.
NN schrieb: > Wahrscheinlich 0 Wahrscheinlich nicht... Bzw. nur, wenn bestimmte Widerstände 0 sind...
Mit einer unendllichen ankettung von Spannungsteilern kann man es einfach rechnen mit Z=R+R//Z, dann kommt man auf 1.618*R. Vielcht mit ähnlichem Ansatz.
Es wurde nach der Diagonale über zwei benachbarte Quadrate gefragt; ich möchte hier jedoch nur mal die Diagonale über ein Quadrat betrachten und habe mit exakten Werten für endliche "Schachbretter" begonnen. Leider kann ich die Gesetzmässigkeit nicht erkennen (und erst recht nicht herleiten). Die Diagonale des Quadrates in der Mitte des 3×3-R-Gitters hat z. B. den Widerstand Rdiag = 5÷7 ·R. Die zweite Spalte enthält jeweils die Anzahl Widerstände R.
1 | +-+---------+----------------+--------+ |
2 | |n|2·n·(n+1)| Rdiag| Rdiag÷R| |
3 | +-+---------+----------------+--------+ |
4 | |1| 4| 1 ·R |1.000...| |
5 | |3| 24| 5÷7 ·R |0.714...| |
6 | |5| 60| 331÷495 ·R |0.668...| |
7 | |7| 112|235623÷360161·R |0.654...| |
8 | | | | | | |
9 | |∞| | 2÷π ·R |0.636...| |
10 | +-+---------+----------------+--------+ |
Es ist zu erkennen, wie der Diagonalwiderstand des zentralen Quadrates mit wachsender Seitenlänge n gegen den Grenzwert Rdiag = 2÷π ·R strebt.
Guten Tag Jetzt (~ 6½ Jahre später) habe ich die Berechnung des Widerstandes über die Diagonale (innerhalb eines) Quadrates nachvollziehen können. #7 https://www.techniker-forum.de/thema/widerstandsnetzwerk.107858/ schönen Tag
:
Bearbeitet durch User
Hoho schrieb: > Weshalb misst denn keiner einfach mal nach? Die Praktiker sind noch alle beim Löten eines unendlich ausgedehnten Widerstandsnetz.
Mittlerweile kann man tatsächlich ein unendlich ausgedehntes Widerstandsnetzwerk nachbauen, wenn man mit 3 Stellen nach dem Komma zufrieden ist. 10 x 10 Widerstände für die waagerechten Zeilen und genauso viele für die senkrechten Zeilen, also insgesamt 200 x 1k Ohm Widerstände so zusammenlöten wie in dem oberen Bild. Danach die so entstandene Fläche zu einer Röhre zusammenrollen und verlöten. Das Messergebnis wird sich erst nach der vierten Kommastelle verändern (etwas kleiner Wert). Das kommt aber dem asymptotischen Wert sogar noch entgegen. Die verwendeten Widerstände mit einer Toleranz von 1% sollten aus verschiedenen Produktions-Losen bzw. Lieferanten verwendet werden. Der Vorteil dieser Konstruktion ist, dass ich schnell auch mal zwischen zwei ganz anderen Punkten messen kann und sofort, ein für die Praxis, ausreichend genauen Wert ermitteln kann.
wir leben doch in einer dreidimsionalen Umgebung und nicht in einer Ebene. Wie sieht denn das Egebnis in der Realität (3-Dim) aus?
Aber, aber schrieb: > Wie sieht denn das Egebnis in der Realität (3-Dim) aus? oo = 2 / pi² x R = 0,203
Nein, ich werde es nicht tun. Nein, ich werde das 3fache Integral nicht auswerten. Nein, ich werde es nicht tun. Eher friert die Hölle zu.
Xeraniad X. schrieb: > Nein, ich werde das 3fache Integral nicht auswerten. Werte doch bitte mal eben das 3fache Integral aus. Dann haben wir für diesen Thread sogar für unser 3D-Universum in allen 3 Ebenen den mathematischen Beweis. Dann bist Du im gesamten mikrocontroller.net das Mathe-Ass.
Ja, dann kann ich mich bei Gockel bewerben und hab dann gratis Frühstück und Sch!*?... -Salär. schönen Abend
Xeraniad X. schrieb: > schönen Abend Wir wünschen Dir auch einen schönen Abend (denk mal drüber nach). Wir sprechen uns jedenfalls morgen in gewohnter Frische wieder und haben einen Nachweis für die 0,203k Ohm dabei! Ich muss jetzt auch Schluss machen (Günther Jauch fängt jetzt an).
Guten Tag Zum dem in Posts zuvor erwähnten, unendlichen, kubischen 3D-Gitter wird hier https://physics.stackexchange.com/questions/167870/variation-of-infinite-grid-of-ideal-one-ohm-resistors-what-would-be-the-equival ein Papier von cserti 2000 zitiert. Selbst bin ich beim Versuch, den Widerstand zwischen den Knoten beidseits einer Würfel-Diagonale zu berechnen, nur so weit wie im Bild anbei dargestellt gekommen. Dabei kann ich das mittlere Integral (über ß) wegen dem Parameter cos(alpha) nicht auswerten. schönen Tag
:
Bearbeitet durch User
Für Diejenigen die es interessiert (Würfel): Rges = (5/6) x 1k = 833 Ohm. Bei dem Integral kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Aber schön, dass wir uns heute in gewohnter Frische wieder sprechen und dass Du Dich damit tatsächlich beschäftigt hast. Respekt!
Ich habe mal LTspice mit endlichen Widerstandswürfeln unterschiedlicher Größe gefüttert und aus dem Simulationsergebnis den Gesamtwiderstand für ein mittig liegendes Punktepaar bestimmt, das in x-, y- und z-Richtung jeweils den Abstand 1 hat, also die Raumdiagonale eines Elementarwürfels bildet. Damit dieser Elementarwürfel mittig im Gesamtwürfel liegen kann, habe ich nur ungeradzahlige Kantenlängen betrachtet: n = 1, 3, 5 ... 19. Jeden dieser Würfel habe ich in zwei Varianten rechnen lassen: 1. Der normale Würfel mit 3·(n+1)²·n Einzelwiderständen, im Folgenden "offen" genannt. Dessen Gesamtwiderstand fällt streng monoton mit n, da das Hinzufügen weiterer Einzelwiderstände den Gesamtwiderstand nur verkleinern kann. 2. Der gemäß Ralfs Vorschlag vom 24.04. 15:50 zu einem vierdimensionalen Torus zusammengerollte Würfel mit 3·(n+1)³ Einzelwiderständen, im Folgenden "geschlossen" genannt. Dieser wächst für n≥3 streng monoton. Einen Beweis dafür habe ich zwar nicht, bin mir aber trotzdem sicher ;-) Auf Grund der genannten Monotonieeigenschaften ist der Gesamtwiderstand des offenen Würfels eine obere und der des geschlossen eine untere Schranke für den Gesamtwiderstand des unendlichen Würfels. Wie man im Diagramm erkennen kann, scheinen zudem beide gegen einen gemeinsamen Grenzwert bei etwa 0,418 zu konvergieren. Für n=20 liegen die beiden Werte (offen 0,418596, geschlossen 0,418182) nur 0,1% auseinander, sie stellen also schon eine gute Näherung für den unendlichen Würfel dar. Noch genauer ist der Mittelwert aus beiden. Er beträgt 0,418389 und liegt damit nur 0,02% neben dem im Artikel von Cserti genannten Wert von 0,418305. Das Ganze stellt einen ausgesprochenen Härtetest für LTspice dar: Für n=19 besteht der Würfel aus 22800 (offen) bzw. 24000 (geschlossen) Einzelwiderständen. Entsprechend lang waren die Rechenzeiten, nämlich 1,5h (offen) bzw. 6h (geschlossen). Dass der offene Würfel trotz der gleichen Anzahl von Knoten und der ähnlichen Anzahl von Widerständen um den Faktor 4 schneller als der geschlossene berechnet wird, hängt wohl damit zusammen, dass im offenen Fall das System durch eine Bandmatrix beschrieben werden kann, für deren Berechnung es optimierte Verfahren gibt. LTspice macht offensichtlich von solchen Verfahren Gebrauch und hat sich auch bzgl. Speicherverbrauch sehr gut geschlagen. Deswegen in Hoch auf die Entwickler von Spice und LTspice!
:
Bearbeitet durch Moderator
Damit ist der Raum-Diagonal-Wert 0.418305 mehrfach bestätigt: wertvoll für Vergleiche mit anderen Methoden. Hier ist der von Yalu X. zuvor erwähnte Cserti-Artikel: https://arxiv.org/abs/cond-mat/9909120 pdf S. 8, (1,1,1): 0.418305. BTW, inzwischen versuchte ich, für die Auswertung des einige posts zuvor (25.04.2017 12:40) erwähnten 3fach -Integrals die {hierfür prädestinierte} Residuen-Methode anzuwenden, was für das innerste Integral funktioniert, aber beim mittleren Integral über ß komme ich wegen der Wurzeln im Nenner immer noch nicht weiter...
:
Bearbeitet durch User
Danke Erich. Der Wert für (1,1,1) 0.418305 ist in dem von Dir erwähnten Papier auf S. 60 ebenfalls zu finden. Auf S. 62 wird erwähnt, dass der exakte Ausdruck das (als Pozenzreihe darstellbare) vollständige https://de.wikipedia.org/wiki/Elliptisches_Integral K(...) (im Quadrat) enthält. Möglicherweise werde ich ein Programm schreiben, welches diesen Ausdruck numerisch ermittelt.
:
Bearbeitet durch User
1 | #include <stdio.h> |
2 | #include <math.h> |
3 | |
4 | /* g++ hw.cpp -o hw ; ./hw ; rm hw */
|
5 | |
6 | |
7 | double K (double k) |
8 | { /* complete elliptic integral K(k) = F(pi/2;k) first kind */ |
9 | double const pi = atan2 (0.0e0, -1.0e0); |
10 | double fn = 1.0e0; /* n! */ |
11 | double f2n = 1.0e0; /* (2n)! */ |
12 | double p2n = 1.0e0; /* 2^(2*n) */ |
13 | double k2n = 1.0e0; /* k^(2*n) */ |
14 | double _n = 0.0e0; |
15 | double _2n = 0.0e0; /* 2*n */ |
16 | double res = 0.0e0; |
17 | for (int n = 0; 16 > n; ++ n) { /* converges fast */ |
18 | double const quo = f2n / (p2n * fn * fn); |
19 | res += quo * quo * k2n; |
20 | _2n += 1.0e0; |
21 | f2n *= _2n; |
22 | _2n += 1.0e0; |
23 | f2n *= _2n; |
24 | k2n *= k * k; |
25 | p2n *= 4.0e0; |
26 | _n += 1.0e0; |
27 | fn *= _n; |
28 | /* (void) fprintf (stdout, "n: %02d, res: %0.14lf\n", n, res); */
|
29 | } /* n */ |
30 | |
31 | res *= 0.5e0 * pi; |
32 | return res; |
33 | } /* K */ |
34 | |
35 | int main (int argc, char const * argv []) |
36 | {
|
37 | double const pi = atan2 (0.0e0, -1.0e0); |
38 | double const p1 = 9.0e0/8.0e0; |
39 | double const p2 = -3.0e0/4.0e0; |
40 | double const p3 = 0.0e0; |
41 | double const k0 = (2.0e0-sqrt(3.0e0)) * (sqrt(3.0e0)-sqrt(2.0e0)); |
42 | double const K_k0 = K (k0); |
43 | double const g0 = 4.0e0/(pi*pi) * (18.0e0 +12.0e0*sqrt(2.0e0) -10.*sqrt(3.0e0) -7.0e0*sqrt(6.0e0)) * K_k0*K_k0; |
44 | double const r111 = p1 * g0 + p2 /(pi*pi*g0) + p3; |
45 | /* (void) fprintf (stdout, "pi: %0.14lf\n", pi); */
|
46 | /* (void) fprintf (stdout, "k0: %0.14lf\n", k0); */
|
47 | /* (void) fprintf (stdout, "K_k0: %0.14lf\n", K_k0); */
|
48 | (void) fprintf (stdout, "g0: %0.14lf\n", g0); |
49 | (void) fprintf (stdout, "r111: %0.14lf\n", r111); |
50 | |
51 | return 0; |
52 | } /* main */ |
output:
1 | g0: 0.50546201971733 |
2 | r111: 0.41830531092188 |
Die Werte entsprechen denen in von Erich zitiertem script S. 61 bzw. 60.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.