Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Metallverarbeitung


von EGSler (Gast)


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Hallo zusammen

Ich wollte euch EGSler mal fragen wann ihr in eurer Ausbildung ein 
Metallverarbeitungspraktikum gemacht habt ?

Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und hab noch garnichts, bis auf 3mal kurz 
was bohren und feilen, in der Richtung gemacht


lg vom EGSler

von J. K. (jokiett)


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Hi,
bin jetzt im 4. und bin auch noch nie aus den eigenen 4 Wänden raus 
gekommen.
Kenne jetzt auch persönlich keinen der in seiner Ausbildung in einem 
anderen Betrieb war. Ich arbeite bei uns im Betrieb teilweise auch mit 
Metall und Kunstoff aber ein Praktikum hatte ich nicht.
In der Regel ist es so, dass man nur das macht was man im Betrieb 
braucht und mehr nicht.

MFG

von Johannes M. (johannesm)


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Wir waren im ersten Lehrjahr 2-3 Wochen in der Metallwerkstatt, in der 
Zeit haben wir auch das Gehäuse für unsere eigene Lötstation gebaut.

von Leo .. (-headtrick-)


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Im ersten halben Jahr durften wir feilen wie die Bekloppten.
Schruppen, Schlichten, bohren, das ganze Programm.
Andere Tätigkeiten wie Gehäusebau, Schutzgasschweißen wurde
verweigert. E-Schweißen war aber dabei.
Das was ich können wollte, hab ich später mir selbst
beigebracht.
Ist aber schon Ewigkeiten her.

von Wilhelm F. (Gast)


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EGSler schrieb:

>Ich wollte euch EGSler mal fragen wann ihr in eurer
>Ausbildung ein Metallverarbeitungspraktikum gemacht
>habt ?

Du möchtest sicher was moderneres wissen, nicht von so einem alten Eisen 
wie mir. Ich schreib trotzdem mal was:

Gut, es ist schon eine Weile her. Als Fernmeldehandwerker-Azubi, machte 
ich bei der Post (heute Telekom) von 1975-1978 etwa 2-3 Monate 
Werkstoffbearbeitung. Metalle und Kunststoffe. Und zwar sofort am Anfang 
der Ausbildung, um nicht gleich verwöhnt zu werden. Erst mal alles rund 
um Feilen, Sägen, Schlichten, Bohren, Drehen, um am Ende ein absolut 
sauberes Werkstück hin zu bekommen. Die habe ich teilweise heute noch zu 
Hause: Zapfenstück, Lackierblech mit entsprechenden Aussparungen, 
Anreiß-Körner-Bohrplatte (um defekte Gewinde von Maschinenschrauben 
wieder gängig zu machen, sehr kniffelig, mehrteilig, da war 
Gewindeschneiden und Nieten drin, wobei die Nietköpfe unsichtbar 
weggefeilt werden). Wobei nicht Nieten aus der Nietzange, sondern 
richtig massive wie beim Schmied, und sogar noch selbst gemacht. Alles 
in der betriebseigenen Werkstatt. Mit genauester Bewertung nach einem 
Bewertungsschlüssel und Notensystem, und anschließender praktischer und 
theoretischer Prüfung. Ja, ich hatte da auch Schlosser und 
Schmiedemeister als Lehrmeister. Es ist mir nicht schlecht bekommen, 
nutze diese Kenntnisse heute noch, wo immer sie nötig sind. Vor allem, 
waren sie als Grundlagen für den späteren Kundendienst nötig und 
sinnvoll. Man sollte ja später alleine ohne fremde Hilfe alles montieren 
können, was nötig ist. Hatte damals Bekannte bei der Bahn und Telenorma, 
Siemens, wo es ähnlich war.

Die Jahrgänge vor mir, hatten auch mal 9 Monate Werkstoffbearbeitung. 
Einen Würfel feilen, war damals als kniffeliges Werkstück angesagt. 
Strafarbeiten, gab es damals schon erheblich weniger als in der Zeit 
davor, aber wenn, dann mußte man auch mal eine Scheibe von Hand von 
einer Eisenbahnachse (d=10cm) absägen...

Heute braucht man das handwerkliche nicht mehr so, da haben sie z.B. 
Kunststoff-Schrumpfmuffen, die sich von selbst in Form ziehen. Oder 
LSA-Kontakte (Löt- und Schraubfreie Anschlüsse). Es ist aber nicht 
schlecht, zu wissen, daß man nicht 2 linke Hände hat... ;-)

Die neueren Telekommunikationselektroniker haben so gut wie keine 
handwerkliche Ausbildung mehr. Die müssen nur mal mit einem 
Schraubenschlüssel eine Erdkabelmuffe auf und wieder zu schrauben 
können, und vielleicht hier und dort noch einen Draht mit dem 
Elektrolötkolben löten können.


EGSler schrieb:

>Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und hab noch garnichts, bis auf
>3mal kurz was bohren und feilen, in der Richtung gemacht

Sicher ohne fundierte Grundkenntnisse. Gibt es da in deiner Gegend nicht 
öffentliche Lehrwerkstätten, wo du z.B. im Rahmen der Ausbildung mal 
einen Monat hin kannst? In meiner Gegend, westliches RP, gab es sowas. 
Da schickten dann Kleinstbetriebe, z.B. eine 3-Mann-Heizungsbaufirma, 
auch mal ihre Azubis hin, damit die fundiert Grundkenntnisse über Metall 
lernen. Die betriebliche Ausbildung und Berufsschule, können das nicht 
immer alles bewältigen.


Johannes M. schrieb:

>in der Zeit haben wir auch das Gehäuse für unsere eigene
>Lötstation gebaut.

Wir schmiedeten Aschenbecher für die Tische der Werkskantine. Sie waren 
nicht die schönsten, aber auch nicht so häßlich, damit sie nicht geklaut 
wurden, und eines Tages keiner mehr da war. ;-)

von EGSler (Gast)


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Ich bin in ner 500 Mann Firma von dene etwa 80% studiert haben

Wir haben sogar eine Drehmaschine und Standbohrmaschine, wo man fräsen 
könnte, bei uns, ich durfte wie gesagt bisher nur 3mal kurz was mit der 
Standbohrmaschine machen, bohren kann ich wegen nem Praktikum vor vielen 
Jahren noch, aber vom Fräsen, Drehen, Schlichten, etc hab ich keine 
Ahnung. Mir hat man nur ein einziges mal für so 1,5 Stunden ein paar 
Grundlagen übers Bohren und Fräsen beigebracht, aber das wars auch 
schon.

Selbst die, die in der FOS ihr Praktikum gemacht haben, können teilweise 
mehr

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