Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsbegleitendes Fernstudium


von Unentschlossener (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin im März mit meiner Ausbildung fertig (EGS) und habe nun vom 
Betrieb das Angebot bekommen berufsbegleitend E-Technik an einer 
Fernhochschule zu studieren.
Hat jemand Erfahrungen ob ein begleitendes Studium neben der Arbeit gut 
gehen kann? Habe da so meine Bedenken, irgendwas muss doch darunter 
leiden, wenn man arbeitet und nebenher studiert.

Da ich noch jung bin, bin ich noch nicht gebunden und auf kein festen 
Einkommen angewiesen.

Grüße

von oszi40 (Gast)


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> leiden, wenn man arbeitet und nebenher studiert.

+ Man könntE gezielt zu seiner Arbeit Wissen erweitern ...
+ Man bekommt richtiges Gehalt,was auch für die Rente zählt.
- Man lernt zu Zeiten wo andere ins Kino gehen.

Gut ist, wenn man schon Referenzfälle in der Firma hat, die man fragen 
kann.

von Matthias (Gast)


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Servus,

ich hab zwar keine Erfahrung damit, aber ich werfe ein paar Gedanken mit 
in die Runde.

Es ist immer die Frage wie gut du bist?

Weil Zeit wird nicht des sein was du am meisten haben wirst.

Es kommt drauf an wieviel Luft dir die Firma wegen arbeitszeit gibt.

Willst so viel Jahre lernen? ich weiß nicht, um wieviele Jahre ein 
Fernstudium länger dauert als ein Normales.

Oder du Arbeitest bei der Firma als besser bezahlter Werksstudent und 
machst vollzeitstudium arbeitest auf studenbasis, zB. 20 Stunden die 
Woche je nachdem wie du es schaffst und die Firma es mit macht.

aber wenn die Firma es dir schon anbietet, dann müssten die in dir 
eigentlich
 Potential sehen, dass du ein Fernstudium schaffen könntest und es die 
dir auch an bieten, werden die dich bestimmt auch dem entsprechend 
untersstützen oder auch nicht.

Gruß Matthias

und Gute Nacht

von Unentschlossener (Gast)


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Also Arbeitszeit wären 35 Stunden/Woche

Zutrauen würde ich es mir schon, nur habe ich die Befürchtung dass die 
sozialen Kontakte komplett wegfallen, da man eben Abends und an 
Wochenenden lernen muss, und dass ganze 4 Jahre lang
Habe nur Referenzen von Technikern, die es an einer Fernschule gemacht 
haben und diese würden es nicht noch einmal so machen. Hauptgründe sind 
folgende:
- 2 Jahre war die Motivation da, danach haben sie sich gefragt warum sie 
sich diesen "Scheiss" eig. antun und nicht Abends feiern können. Haben 
es dann als ab und zu schleifen lassen, was man beim Techniker aber 
wieder aufholen konnte.(Dies schätze ich kann man beim Studium aber 
nicht mehr aufholen)
- keine Kommilitonen in der Umgebung, sprich Lerngemeinschaften konnten 
nicht gebildet werden
- Lehrer konnte man bei Fragen oder Verständnissproblemen auch nicht 
persönlich ansprechen.

von Ich (Gast)


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35h/Woche + Studium - Oh-ha!

Ich kenne (kannte) einen der hat den Bachelor gemacht und "nebenbei" 
gearbeitet hat, das aber mit nur 20h/Woche (reduzierte Arbeitszeit 
während des Studiums).

Die Leute die Techniker auf Abendschule gemacht habe kenne (kannte) ich 
auch.
Das größte Problem ist der innere Schweinehund, das über 4 Jahre 
durchzuhalten.
Einer meinte, wenn ich jetzt nicht nur 6 Monate hätte, würde ich sofort 
aufhören.

Ich habe über 3 Semester, 4 Tage pro Woche abends (17:30-21:30) + 
Abschlussarbeit meinen Master (Zusatzstudium) gebaut, neben einer 
30h/Woche.
Ich ziehe vor jedem den Hut der seinen Techniker über 4 Jahre abends 
neben dem Job durchzieht.

Da dein Betrieb dir das angeboten hat, scheinst du ja nicht ganz auf den 
Kopf gefallen zu sein.
Ich würde mir die Möglichkeit offenhalten, deine Wochenarbeitszeit 
zumindest zeitweise reduzieren zu können.

Viel Erfolg.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Ich würde mir die Möglichkeit offenhalten, deine Wochenarbeitszeit
>
> zumindest zeitweise reduzieren zu können.

Das ist auch dringend nötig, vor Prüfungsterminen!

Unentschlossener schrieb:
> habe nun vom
>
> Betrieb das Angebot bekommen berufsbegleitend E-Technik an einer
>
> Fernhochschule zu studieren.

Sowas habe ich noch nicht gehört!
Ich frage mich nun, warum hat dein Betrieb nicht ein duales Studium an 
einer FH  als Ausbildung angeboten, dann hättest du schon in ein paar 
Monaten (ab jetzt) dein Studium abgeschlossen!

Unentschlossener schrieb:
> irgendwas muss doch darunter
>
> leiden, wenn man arbeitet und nebenher studiert.

Das bist vorallem du!

von Wilhelm F. (Gast)


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Unentschlossener schrieb:

>ich bin im März mit meiner Ausbildung fertig (EGS) und
>habe nun vom Betrieb das Angebot bekommen berufsbegleitend
>E-Technik an einer Fernhochschule zu studieren.

Gibt es da bei dir ein halbwegs vernünftiges Zeitmanagement?

Denn, über den Daumen gepeilt, kann man sagen: Ein anständiges Studium 
ist alleine für sich ein Vollzeitjob über wenigstens 4 Jahre. Manche 
Unis bieten oder boten Teilzeitmodelle für Berufstätige an, daraus 
werden dann bei einer Halbtagsbasis 8-10 Jahre. Man ist diese Zeit über 
dann an ziemlich allen Feierabenden beschäftigt, und auch noch am 
Wochenende. Und verdient obendrein damit zunächst auch noch kein Geld. 
Ob es sich später dann lohnt, denn man ist dann schon wieder 10 Jahre 
älter, steht sowieso in den Sternen.

Hintergrund:

Eine FH im Fachbereich Informatik in meiner Gegend bot mal so ein Modell 
an. Es wurde sogar in der Tageszeitung groß angepriesen. Ich hatte 
damals Bekannte, die mich mit meinem normalen Studium bemitleidenswert 
beäugten, und sie würden das, was ich mache, noch nebenbei erledigen, 
und im Hauptjob auch noch Geld verdienen.

Nach 3-4 Monaten, fragte ich mal wieder an, wie es denn läuft. Da kamen 
ganz mickrige kleinlaute Antworten. Hab es aufgegeben, zeitlich zu 
stressig, kaum zu schaffen.

Ein Jahr später, hörte man von diesem Modell schon nichts mehr. Es war 
schlichtweg gestorben. Sie hatten es eingestampft.

Schon von früheren Arbeitskollegen, wußte ich, daß die Abendschule zum 
Erwerb der Fachhochschulreife neben der Arbeit schon hyperstressig war. 
Und das Studium, ist ja materiell mal noch einen "Tick" anspruchsvoller.

von Unentschlossener (Gast)


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Marx W. schrieb:

> Sowas habe ich noch nicht gehört!
> Ich frage mich nun, warum hat dein Betrieb nicht ein duales Studium an
> einer FH  als Ausbildung angeboten, dann hättest du schon in ein paar
> Monaten (ab jetzt) dein Studium abgeschlossen!

Ich habe nur Realschulabschluss, sprich wäre ein Studium vor 3 Jahren 
noch nicht möglich gewesen.
Der Betrieb benötigt im Moment einen Technischen Assistenten, der sofort 
ohne großes Anlernen anfangen kann, Messreihen mit Prototypen, Muster, 
etc... aufzunehmen.

Wir haben jedoch auch einige Werksstudenten und Trainees, die 
Vollzeit-Studieren und in den Praxis-Phasen oder Semesterferien bei uns 
arbeiten und ihre Bachelor-Thesis hier schreiben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Unentschlossener schrieb:

>Der Betrieb benötigt im Moment einen Technischen
>Assistenten, der sofort ohne großes Anlernen
>anfangen kann, Messreihen mit Prototypen, Muster,
>etc... aufzunehmen.

Nach dem Studium, hatte ich als Ing., mit Schein, hauptsächlich das 
gemacht, wofür ich mich auch schon vor dem Studium interessierte, und 
auch im Groben konnte. Hard- und Softwareentwicklung. Das Studium war 
trotzdem nicht unnötig, bescherte mir noch eine Menge Grundlagen, 
hauptsächlich in Mathe und Physik.

Ich hatte aber auch eine ganz exzellente Berufsausbildung im Vorfeld, 
nämlich von der Bundespost. Die gleicht z.B. denen von Bundesbahnern und 
Siemensianern. Den Rest, brachte ich mir aus eigenem Interesse, und ganz 
ohne Kurse, in den Jahren dazwischen selbst im Hobby bei.

Sowas, sollte also auch gehen.

von Marx W. (Gast)


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Unentschlossener schrieb:
> Der Betrieb benötigt im Moment einen Technischen Assistenten, der sofort
>
> ohne großes Anlernen anfangen kann, Messreihen mit Prototypen, Muster,
>
> etc... aufzunehmen.

Ich rate dir eins!
Lass die Finger von den FernStudium!
Schon weil in deiner Firma keine vernünftige Personalplanung vorhanden 
ist!
Bist du geeignet, dann sollen sie dir die Stelle geben!
Wenn aber ein  Ing. Studium gefordert ist, dann bist du nicht geeignet!
Die krude Idee mit den FernStudium ist wohl dann auch zu früh um den 
Stellenprofil gerecht zu werden!

von Unentschlossener (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Unentschlossener schrieb:
>> Der Betrieb benötigt im Moment einen Technischen Assistenten, der sofort
>>
>> ohne großes Anlernen anfangen kann, Messreihen mit Prototypen, Muster,
>>
>> etc... aufzunehmen.
>
> Ich rate dir eins!
> Lass die Finger von den FernStudium!
> Schon weil in deiner Firma keine vernünftige Personalplanung vorhanden
> ist!
> Bist du geeignet, dann sollen sie dir die Stelle geben!
> Wenn aber ein  Ing. Studium gefordert ist, dann bist du nicht geeignet!
> Die krude Idee mit den FernStudium ist wohl dann auch zu früh um den
> Stellenprofil gerecht zu werden!

Die Stelle, ist auf Facharbeiter-/Techniker-Niveau und ich kann sie 
sofort besetzen. Später nach abgeschlossenen Studium in dann ein anderes 
Tätigkeitsfeld vorgesehen.

Ich werde dann mal abklären ob auch eine Wochenarbeitszeit von max 25 
Stunden möglich wäre, dann könnte man dass auch ohne riesengroße 
Einschnitte im privaten Leben schaffen.

von Torsten (Gast)


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Bei einem Fernstudium an einer privaten FH (staatlich geprüft) sind 
15-20h/Woche angesetzt. Die Regelstudienzeit beträgt dennoch 4 Jahre. 
Das geht nur, weil es keine festen Semester gibt und somit keine 
Semesterferien!!

Von daher ist es auch bei einer 35h/Woche machbar. Dennoch kann ich dir 
empfehlen nach einer 30h/Woche zu fragen. Hatte selbst mal die 
Arbeitszeit für ein paar Monate reduziert. Es war um einiges 
entspannter.

von Marx W. (Gast)


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Unentschlossener schrieb:
> Ich werde dann mal abklären ob auch eine Wochenarbeitszeit von max 25
>
> Stunden möglich wäre, dann könnte man dass auch ohne riesengroße
>
> Einschnitte im privaten Leben schaffen.

Das hört sich schon besser an.
Ich würde allerdings schauen ob deine Firma nicht Sonderurlaub 
(unbezahlt) vor den Prüfungen geben kann! Dann kannste ja regulär deine 
35/h Stundenwoche durchzeihen, und vor den Prüfungen dich intensiv 
vorbereiten!

von Unentschlossener (Gast)


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So, hatte heute jetzt das Gespräch, haben uns auf 4 Tage die Woche 
geeinigt, sprich 30 oder 32 Stunden.

Werde morgen jetzt zusagen und nähere Dinge wie Sonderurlaub, Bezahlung, 
etc... ansprechen.

von Matthias (Gast)


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Respekt wenn du das erste Semester überstehst, wenn du nur mit einem 
Realschulabschluss startest. Das soll jetzt nicht Neagtiv aufgefasst 
werden, aber viel sind der Meinung, dass ein Studium da anfängt, wo ein 
Abitur aufhört. Wenn du dir die fehlenden Stücke der Schatzkarte noch 
aneignen Kannst, damit du es zum erfolgreichen Abschluss schaffst.

Da kann man dir nur noch viel Erfolg wünschen.

ich würde des mir nicht zu trauen. Des jetzt nach meiner  Ausbildung 
direkt zu
machen.

Respekt


Gruß
Matthias K.

von Unentschlossener (Gast)


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nene ich starte nicht direkt nach der Ausbildung. 1 1/2 Jahre arbeiten, 
dann 1 Jahr Vollzeit Fachhochschulreife erlangen (nennt sich bei uns 
BKFH) und dann wieder arbeiten und nebenher studieren

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