Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rauscharmes Poti


von avrbaer (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen Opamp als nichtinvertierenden Verstärker mit variabler 
Verstärkung beschalten.
Die Geschichte soll möglichst rauscharm werden, d.h. ein Poti mit 
Kohlebahn kommt nicht in Frage.

Was für ein Rauschverhalten haben Cermet-Potis?
Kommt ein Digitalpoti in Frage?

avrbaer

von Andrew T. (marsufant)


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Bei gleichem Widerstandswert:
Metall-Draht/filmpoti ist besser als Cermet, Cermet ist besser als 
simples Kohleschichtpoti.

Und zu guter Letzt: Das Rauschen ist auch von der Höhe des Widerstandes 
abhängig.

von avrbaer (Gast)


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Ich möchte als maximalen Verstärkungsfaktor 20 realisieren. Der 
niedrigste Verstärkungsfaktor muss nicht notwendigerweise 1 sein. Die 
Signalquelle hat einen Innenwiderstand von 1 MOhm.
Die Last hat einen Innenwiderstand von 10 kOhm. Verwendet werden soll 
der OpAmp TL07X.

Ich habe mir jetzt als (nach meinem Kenntnisstand) optimale Lösung 
folgendes überlegt:

Ich benutze insgesamt 3 OpAmps. Der erste wird als reiner 
Impedanzwandler beschaltet, der zweite als invertierender Verstärker mit 
dem Verstärkungsfaktor 3 und der letzte wieder als invertierender 
Verstärker mit dem Verstärkungsfaktor 7.
Das Poti kommt in die letzte Verstärkerstufe.
Für den kleinsten Widerstandswert habe ich mich an dem Diagramm "Maximum 
Peak Output Voltage vs Load Resistance" im DB orientiert. Bei +/- 15V 
Spannungsversorgung und 3kOhm Last ist die Ausgangsspannung +/- 12.5V, 
das reicht mir.
Also habe ich als Eingangswiderstand der 2. und 3. Stufe für 3 kOhm 
gewählt und dementsprechend den Rest der Schaltung dimensioniert.

Guter Ansatz?

von Erich (Gast)


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Bei einem Profigerät sollte das Signal niemals über ein Poti gehen.
Sondern das Poti nur die Stellspannung für einen VGA oder Multiplizierer 
vorgeben.

von avrbaer (Gast)


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Erich schrieb:
> Bei einem Profigerät sollte das Signal niemals über ein Poti gehen.

Naja, soll ja kein Profigerät werden...

von Erich (Gast)


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>Naja, soll ja kein Profigerät werden...

>ein Poti mit Kohlebahn kommt nicht in Frage

Aha.
Klar.
Vergoldeten Netzstecker nicht vergessen.

von Michael (Gast)


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Erich schrieb:

> Vergoldeten Netzstecker nicht vergessen.

Ich glaub' nicht, dass es um eine Audioanwendung geht: +/-12,5V? Die 
Aufteilung von v=20 auf 2 Stufen?

von avrbaer (Gast)


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Es geht um einen Preamp für die E-Gitarre fürs Homerecording.

Der Eingang der Soundkarte ist bei +/- 7,5V voll ausgesteuert.

Für die E-Gitarre rechne ich mit 1MOhm Impedanz und +/- 400mV.

von avrbaer (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ist meine Schaltung

von mhh (Gast)


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avrbaer schrieb:
> Der Eingang der Soundkarte ist bei +/- 7,5V voll ausgesteuert.

Sicher, daß das nicht schon weit übersteuert ist?

avrbaer schrieb:
> Für die E-Gitarre rechne ich mit 1MOhm Impedanz und +/- 400mV.

Es dürfte ein nichtinvertierender OPV mit v=2 mühelos reichen.
Ein rauschen wegen des Potis wirst Du bei der Anwendung nicht 
feststellen können.

von avrbaer (Gast)


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mhh schrieb:
> avrbaer schrieb:
>> Der Eingang der Soundkarte ist bei +/- 7,5V voll ausgesteuert.
>
> Sicher, daß das nicht schon weit übersteuert ist?

Ja!

http://www.esi-audiotechnik.com/download/ESI/Juli@/Juli@-Deutsch.pdf
S.44:

0dBFS @ +20dBu

0dBFS ist die Aussteuergrenze des quantisierten Signals und 0dBu sind 
0,77 V, demnach sind 20 dBu 7,7 V.

von mhh (Gast)


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OK.

Anwendungsbeding werden sie am Eingang einen Spannungsteiler haben. Also 
keine Zauberei.  :)

Nichtinvertierender OPV mit v=10, Poti am Ausgang gegen Masse und 
Schleifer zum Eingang der Karte. Ferig.

von Michael (Gast)


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avrbaer schrieb:

> http://www.esi-audiotechnik.com/download/ESI/Juli@...
> S.44:
>
> 0dBFS @ +20dBu

Das gilt für den symmetrischen Eingang! Dein Signal ist aber 
single-ended und du musst den unsymmetrischen Eingang verwenden. 6dBV 
sind 2V!

von avrbaer (Gast)


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Michael schrieb:
> Das gilt für den symmetrischen Eingang! Dein Signal ist aber
> single-ended und du musst den unsymmetrischen Eingang verwenden. 6dBV
> sind 2V!

Dann hat der Autor entweder symmetrisch und unsymmetrisch oder den Punkt 
"1) Connector Type" vertauscht.

Relevanter Auszug aus dem Handbuch:
1
8. Spezifikationen 
2
<Analog Audio> 
3
1. Analoge Eingänge 
4
* Unsymmetrischer Teil 
5
1) Connector Type   : Gold-plated RCA female (line in 1 and 2) 
6
2) Peak level       : 0dBFS @ +6dBV (-10dBV nominal) 
7
3) Impedance  : 10k ohms minimum 
8
* Symmetrischer Teil 
9
1) Connector Type   : 1/4" female TRS-type,  
10
balanced or unbalanced(line in 1 and 2) 
11
2) Peak level       : 0dBFS @ +20dBu (+4dBu nominal) 
12
3) Impedance  : 10k ohms minimum

von avrbaer (Gast)


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Ok ok, das war Unsinn.

Anscheinend ist der Cinch-Eingang in diesem Fall wirklich der Richtige 
fürs Recording von E-Gitarren und nicht der Klinkeneingang. Also dreh' 
ich das Input-Modul um.

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