Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei Audiosignale koppeln


von Jens R. (mariner)


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Hallo allerseits,
ich möchte mich hiermit an Euch wenden, da ich ein Verständnisproblem 
habe und mit Netzsuche einfach nicht weiter komme. Dazu muss ich sagen, 
dass ich lediglich über absolutes Grundlagenwissen verfüge, insofern 
erwartet bitte nicht allzu Kluges von mir.

Ich möchte zwei (Mono)Audiosignale miteinander koppeln.
Beide Signale, A und B, sind 150mV Signalausgänge mit je 600 Ohm 
Ausgangswiderstand, also im Prinzip gleichwertig. Als Ausgang möchte ich 
das Gleiche haben, also keine Verstärkung.

Jetzt soll Signal A permanent mit 100% durchgeschaltet sein, es sei denn 
(kommt selten vor), bei B liegt ein Signal an. Dann soll Signal B voll 
zum Tragen kommen, Signal A soll dementsprechend gedämpft werden, dass 
es nicht zu Überspannungen am Ausgang kommt.

Ich hab mir gedacht, dass ich zunächst ein Differenzglied einsetze, 
welches A-B erzeugt. Des Weiteren einen Komparator, der 1 erzeugt, 
solange A größer B ist. Dieses Signal nehme ich als Basis eines 
Transistors, welcher mir das Differenzsignal durchschaltet. Dann 
modelliere ich B mittels Summierer wieder drauf. Geht das (erst einmal 
logisch) so oder ist das alles Unfug? Oder gibt es sowas schon (und ich 
hab es einfach nicht gefunden) und ich brauche mir gar keinen Kopf zu 
machen?

Viele Grüße und Danke
mariner

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens Röhling schrieb:
> Oder gibt es sowas schon (und ich hab es einfach nicht gefunden)
> und ich brauche mir gar keinen Kopf zu machen?
Ja, so funktionieren die Durchsagen im Supermarkt:
Dauernd läuft eine Musik, aber wenn jemand was sagt, wird die leiser...

Für die weitere Suche: dort heißt das dann "Vorrangschaltung"
http://www.ela-online-shop.de/ELA-Kleinzentralen/RCS-Serie-CPA


> Geht das (erst einmal logisch) so oder ist das alles Unfug?
Ich habe das nicht weiter angeschaut, aber es wäre einfacher, nur zu 
erkennen, ob das Signal B da ist, und dann den Kanal A über einen 
Analogschalter abzudämpfen...

von Erich (Gast)


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Dein Ansatz ist viel zu kompliziert.
Du brauchst nur einen Detektor für "Signal B" und abhängig davon über 
Analog(um)schalter das Ausgangssignal durchgeben.
Der Detektor könnte ein Interierer mit Entladung sein (R in Serie zum 
Signal, C gegen Masse, 2. hochohmiger R parallel zum C),  oder ein 
Spitzenwertdetektor o.ä.

von Jens R. (mariner)


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Zunächst einmal dank für die Antworten.

Ich hab befürchtet, dass mein Ansatz zu kompliziert ist...

Unter Vorrangschaltung hab ich nur Hochleistungssachen (100V-Audio, 240V 
oder ähnliches) gefunden. Oder komplette Soundserver, das ist auch nicht 
mein Ziel.

Wenn ich das Signal einfach drauf lege, kann es dann nicht zu 
Auslöschungen oder Überspannungen kommen? Oder ist ein Umschalten des 
Signals (A aus, B an) gemeint?
Ist denn das Ausgangssignal eines Integrierers hinreichend konstant, um 
als Schalter für die Signale zu dienen? Oder muss noch ein Komparator 
dahinter? In den erklärenden Texten wird immer von "allmählichem 
Spannungsanstieg" gesprochen. Wie allmählich ist das denn 
(wahrscheinlich in menschlich beobachtbaren Maßstäben nicht meßbar und 
ich mache mir wieder zu viele Sorgen)?

Den Integrierer würde ich dann einem an die Basis Transistor setzen, der 
mir Signal B durchschaltet?
Wie schalte ich dann A ab? Mittels eines weiteren Transistors die 
Basisleitung eines dritten Transistors auf Masse ziehen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens Röhling schrieb:
> Ich möchte zwei (Mono)Audiosignale miteinander koppeln.
> Beide Signale, A und B, sind 150mV Signalausgänge mit je 600 Ohm
> Ausgangswiderstand, also im Prinzip gleichwertig.
Diese 150mV solltest du für den B-Kanal erst mal auf ein "schaltbares" 
Maß verstärken. Danach gleichrichten und als Schaltsignal für einen 
Transistor nehmen. Dieser Transistor schließt dann einfach einen Teil 
des A-Signals auf dem Weg zum Ausgang kurz.

> Jetzt soll Signal A permanent mit 100% durchgeschaltet sein, es sei denn
> (kommt selten vor), bei B liegt ein Signal an. Dann soll Signal B voll
> zum Tragen kommen, Signal A soll dementsprechend gedämpft werden, dass
> es nicht zu Überspannungen am Ausgang kommt.
Du wirst hier kaum von einer Überspannung sprechen können, denn selbst 
wenn beide Signale einfach addiert werden, hast du maximal 6dB mehr 
Ausgangssignal.

Ich würde sowas als Ansatz nehmen:
1
                o +ub
2
                |
3
                R2
4
                |
5
A o--C1---R1----o----R5------------------------o--OP2-C4--o Ausg
6
                |                              |  inv
7
                R3                             R7
8
                |                              |
9
                o--.                           |
10
                |   \|         D1   v=10++     |
11
                R4   |----R6-o-|<---OP1----R8--o
12
                |   <|       |                 |
13
                o--'         C3                |
14
                |            |                 |
15
               ---          ---                |
16
B o---C2---------------------------------------'
OP2 muß invertierend beschaltet sein, damit A sich nicht auf B auswirken 
kann.

Denkbar wäre auch ein Ansatz mit einem veränderlichen Widerstand (LDR). 
Der würde die Sache sogar etwas vereinfachen...

von Gerd (Gast)


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Einfach mit einem Mischer addieren und eine AGC dahinterhängen. In 
Audiosprache "langsam eingestellter Kompressor".

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