Hallo Leutz, das standardmäßige Eisen-III-Chlorid-Ätzmittel in Granulatform verschlammt recht schnell mein Sprühätzgerät ("RADIX"-Eimer). Beim damaligen Neukauf des Gerätes bestellte ich Ätzmittel als "Sublimat"-Pulver mit. Es ist fast schwarz und deutlich reaktiver (da höhere Konzentration) als das Granulat. Außerdem hat man damit praktisch kaum Verschlammung. Leider gibt´s RADIX nicht mehr und eine Suche nach weiteren Anbietern via Internet war leider erfolglos. Können Apotheken sowas ordern oder weiß einer von euch noch eine Quelle ? Grüße, Ralf
Was soll an FeCl3 Sublimat (in der Lösung) konzentrierter und reaktiver sein? Konzentrierter als in normaler FeCl3-Lösung geht auch nicht, da in gelöster Form es wurscht ist, in welcher Form es vorher geliefert wird. Daß man mehr FeCl3-Granulat zum lösen braucht, liegt nur am gebundenen Kristallwasser - dafür braucht man nicht so viel Wasser zum Lösen ;-)
Ich meine nicht die Konzentration der fertigen Lösung sondern die der Handelsware. Genau wie Schwefelsäure gibt´s eben auch Fe(III)Cl in verschieden %-igen Konzentrationen. Mit "reaktiver" meine ich : die Temperatur die bei der chemischen Reaktion der frisch angesetzten Lösung entsteht, ist deutlich höher als bei Nutzung von Granulat. Wie gesagt, das Zeugs ist wohl chemisch reiner, da auch nach langer Nutzung nur wenig Schlamm entsteht im Vergleich zu Granulat. Dieser Schlamm verstopft dann die Sprühdüsen. Grüße, Ralf
Mit einer Quelle für das Sublimat kann ich nicht helfan, aber ein Zusatz einer geringen Menge Salzsäure beseitigt die Schlammbildung weitgehend. Auch kann Salzsäure bereits abgelagerten Schlamm lösen.
Bzgl. Sublimat ist hier ein älterer Beitrag von Dietmar Bungard zu finden: http://www.progforum.com/showpost.php?p=9336&postcount=14
Ralf Daubenspeck schrieb: > Mit "reaktiver" meine ich : die Temperatur die bei der chemischen > Reaktion der frisch angesetzten Lösung entsteht, ist deutlich höher als > bei Nutzung von Granulat. Natürlich ist die höher, da zuerst mal das Kristallwasser gebunden werden muss, welches im Granulat schon vorhanden ist. Pro FeCl3 Molekül sind das 6 Moleküle Wasser. Dieser Vorgang ist exotherm. Ansonsten ist es völlig egal, ob man nun Granulat (genauer Eisen-(III)-Chlorid Hexahydrat) oder das sublimierte (wasserfreie) Eisen-(III)-Chlorid verwendet. Sobald es in Lösung geht macht das keinerlei Unterschied mehr. Du solltest dir eher mal das Sicherheitsdatenblatt deines Lieferanten bzw. Herstellers in Bezug auf den Reinheitsgrad anschauen und ggf. diesen wechseln. Ansonsten sollte es (Gewerbetätigkeit vorausgesetzt) problemlos möglich sein im Chemiekalienhandel wasserfreises FeCL3 zu bekommen.
Hallo Kurt. > Bzgl. Sublimat ist hier ein älterer Beitrag von Dietmar Bungard zu > finden: Zitat: "Wir haben das Sublimat jedenfalls aus dem Programm genommen, als die Bundeswehr fragte, ob das Loch im Deck des Schlachtschiffes ggf. von dem ausgelaufenen Brei des Äzmittel-Nachschubs stammt, das für unsere an Bord befindliche Ätzmaschine bestimmt war." :-) Ich finde das etwas polemisch und maßlos übertrieben. Tatsächlich korrodiert das Zeug wie der Teufel Metalle. Ein Spritzer auf Edelstahl, und die Stelle ist angegammelt, binnen Sekunden. Das heisst aber nicht, daß Dir sofort die Finger abfallen, wenn Sie damit in Kontakt kommst...im Gegenteil, das Zeug ist gegenüber den Fingern deutlich freundlicher als z.B. der NaOH-Entwickler. Dafür garantiert die korrodierende Wirkung gegenüber Metallen eine sehr schnelle Ätzung, was nach meinen bisherigen Erfahrungen extrem wichtig ist. Je länger die Platine in der Beize liegen muss, umso staerker treten auch kleinere Fehler hervor, die sonst untergehen, und um so größer ist die Gefahr, das eine unvollkomene Verrührung der Aetzlösung das Ergebnis verschlechtert. Stelle A ist fertig, aber B nicht. Wenn B auch fertig ist, ist A schon fast weggeätzt. :-) Was die Leute wirklich an Fe(III)-Clorid nicht mögen, ist die schmutzigbraune Farbe der Lösung und der Flecken. Blaue Lösung und weisse Flecken sind für die meisten Leute eben hüpscher anzusehen. Über die Komplexität des Handlings und die Ätzwirkung sagt Ästhetik aber nichts aus. Es ist lediglich ein Vorurteil. Ich gebe zu, ich habe selber früher auch immer Persulfat verwendet, bis zu dem Tag, an dem ich Eisen(III)-Clorid nehmen musste, weil der Händler gerade nichts anderes hatte. Die Methode mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid ist noch besser, hat aber den Nachteil, daß das Wasserstoffperoxid nicht gut lagerfähig ist, und wenn man, wie ich nur gelegentlich ätzt, stelle ich dann Sonntagsmorgens fest, das mein Wasserstoffperoxid überlagert ist, und der Apotheker wäre sauer (oder teuer), wenn ich ihn Sonntags rausschelle. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo, Eisen3chlorid-Sublimat besteht aus dunkelgrünen Kristallen, die mit der Zeit schwarz werden. Läßt man es offen liegen zieht es Wasser aus der Luft und verfärbt sich braun. Wenn man die gesamte Menge des Sublimat auf ein Mal in das Wasser schüttet, wird es exrem heiß. Man sollte es extern zusammenrühren und erst dann in das Ätzgerät füllen. Die Schlammbildung ist nicht merklich geringer als beim Granulat. Wenn man es nicht unbedingt braucht, sollte man das Sublimat nicht verwenden. FeCl3- Granulat ist für die Ätzanwendungen völlig ausreichend. Die Schlammbildung läßt sich vermeiden, durch Zugabe von ca. 5% Salzsäure in die gebrauchte Ätzlösung. In frischer Ätzlösung ist zusätzliche Salzsäure kontraproduktiv. Ich habe mir mal die Bedienungsanleitung für die RADIX-Anlage vom Kollegen geben lassen und gelesen, daß darin das Problem der Schlammbildung auch erwähnt wird. Der Hersteller rät aber von dem Einsatz von Salzsäure ab. Mir ist ein Rezept aus England bekannt, mit dem die Schlammbildung durch Zugabe von Zitonensäure verhindert wird. Es werden 4/5 FECl3-Ätzlösung (30-40%ige) hergestellt und mit 1/5 Zitronensäure (25%ige) gemischt. Für die RADIX-Anlage ist die angegebene Füllmenge 1,5Liter. Das wären nach dem genannten Rezept: 1,2Liter 30-40%ige FeCl3-Lösung 0,3Liter 25%ige Zitronensäure Die Zitronensäuremischung wird durch Auflösen von 75g Zitronensäurepulver in 225ml warmem Wasser hergestellt. Zitronensäurepulver erhält man in Drogeriemärkten und wird zum Entkalken benutzt. MfG
Hallo , Danke für die Rezepturen. Dann werde ich mal zur Drogerie tigern und das mal austesten. Wenn das die Verschlammung verhindert,wäre das ja super. Das würde mich auf jedenfall weiterbringen. Von der Sache mit der Salzsäure und dem Peroxid halte ich gebührend Abstand. Einige schwören darauf aber ich kenne diese Chemikalien und lasse lieber die Finger davon ! Danke auch an alle anderen Poster für die Tips und Aufklärung zu diesem Thema. Grüße, Ralf
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.