Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATtiny13 - LEDs in zwei Helligkeitsstufen?


von Michael K. (stoertie)


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Hallo zusammen,

ich würde mich als absoluten µC-Anfänger bezeichnen, auch wenn ich schon 
schon das eine oder andere Miniprojekt in Assembler zum Laufen gebracht 
habe... ;)
Nun bin ich dabei und habe eine Spannungauswertung mit dem ATtiny13 in 
Assembler erstellt. Der A/D-Wandler (Eingang: PB4)läuft auch soweit. Die 
Ausgänge treiben drei LEDs die einzeln die jeweiligen Spannungsbereiche 
anzeigen.

LED1 = bis xxV
LED2 = xxV bis yyV
LED3 = YYV bis zzV
LED3 blinkend = über zzV

Nun möchte die LEDs (wenn möglich) über den letzten freien Port(PB3) 
noch auf eine geringere Helligkeit dimmen/schalten können.

Den Port PB5 brauche ich unbedingt als Reset für spätere Änderungen per 
ISP.

Hat jemand von Euch eine Idee, wie ich das realisieren könnte?

Ich habe schon Stunden damit verbracht eine geeignete PWM-Lösung zu 
finden, scheitere aber wahrscheinlich an mangelnder Erfahrung oder 
meiner eigenen Blödheit, jedenfalls hat mich kein Programmbeispiel 
wirklich weiter gebracht... :-(

Ist es irgendwie möglich wenigstens zwei der drei Ausgänge (z.B. PB0 u. 
PB1) irgendwie dunkler zu schalten, wenn sich der Zustand an PB3 von 
High auf Low ändert?


Vielleicht hat einer von Euch sowas schon in der "Schublade" oder kann 
mich wenigstens gedanklich in die richtige Richtung schubbsen?


Viele Grüße aus dem Norden
Michael

von Falk B. (falk)


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von Michael K. (stoertie)


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Hallo Falk,

danke für den Tip, aber das habe ich auch schon 'zig Mal gelesen. :-(


Viele Grüße
Michael

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Angenommen du hast active low geschaltete LEDs:

1
              +-------####------->|-----o PORT für LED1
2
              |
3
Vcc o---------+-------####------->|-----o PORT für LED2
4
              |
5
              +-------####------->|-----o PORT für LED3

dann kannst du die Stromzufuhr mit einem PNP-Transistor drosseln

1
              +-------####------->|-----o PORT für LED1
2
              |
3
Vcc o---   ---+-------####------->|-----o PORT für LED2
4
        v /   |
5
       -----  +-------####------->|-----o PORT für LED3
6
         |
7
         +------------####--------------o PORT für PNP (PB3)
                 Basiswiderstand

Den PORT für PNP schaltest du wechselweise die Zufuhr von Strom zu den 
LEDs an/aus. Wenn das schneller als ca. 25x in der Sekunde ist, kann das 
Auge das Blinken die LEDs nicht mehr sehen, sieht also eine schwächer 
leuchtende LED. Der Leuchteindruck ist fürs Auge aber nicht linear 
LED-Fading. Du wirst längere AUS Zeiten als AN Zeiten brauchen, 
damit die LED deutlich dunkler ist. Also deine Variablen sind Frequenz 
(AN/AUS Wechsel) und der Dutycycle (Dauer AN:AUS). Damit bist du bei der 
PWM.

Wenn der PNP-Transistor mit HIGH an 'PORT für PNP' nicht komplett sperrt 
(was hier nicht tragisch wäre, weil die LEDs darüber nicht komplett 
abschalten musst) und dich das stört, kannst du noch einen 
Pullup-Widerstand von der Basis des PNP zu Vcc legen.

So wie du mit PB3 schaltest, kannst du natürlich auch ohne Transistor 
direkt an den PORT für LEDx arbeiten. Du musst dann dreimal eine PWM 
einrichten. Idealerweise wenn es die Hardware des AVR für dich macht, 
weiss aber ohne Datenblattstudium nicht ob das meim Attiny13 möglich 
ist. Es geht aber auf jeden Fall "von Hand" per Software.

von Michael K. (stoertie)


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Hallo Stefan,

Die Idee mit der schaltbaren Strombegrenzung war mir auch schon 
gekommen. ;-)
Da ich aber nur noch den PB3 zur freien Verfügung habe, aber dann auch 
noch einen Eingang für für das Steuersignal hell/dunkel brauche, komme 
ich wohl tatsächlich um die soft-PWM nicht herum...

Derzeit sieht meine Auswertung und Ansteuerung der LEDs so aus:
1
;------------------------------------------------------------------------
2
; Hauptprogramm-Schleife: Einlesen der Werte und Srung zur jeweiligen Ausgabe
3
;------------------------------------------------------------------------
4
mainloop:  wdr
5
  rcall  getValueADCandWait
6
  cpi  r16,0b00110010         ;Spannungsvorgabe bis 60
7
  brcs  mehr_als_60
8
  cpi  r16,0b01100100         ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 60-120 
9
  brcs  mehr_als_120
10
  cpi  r16,0b11011001         ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 120-130
11
  brcs  mehr_als_130
12
  ldi  r17,0b00000100         ;Out wenn mehr als 130 LED3 blinkt
13
  out  PORTB,r17
14
  rcall  myWait_500ms
15
  ldi  r17,0b00000000
16
  out  PORTB,r17
17
  rcall  myWait_500ms
18
  rjmp  mainloop
19
;--------------------------------------------------------------------
20
mehr_als_60:
21
  ldi  r17,0b00000010
22
  out  PORTB,r17
23
  rcall  myWait_1000ms
24
  rjmp  mainloop
25
;--------------------------------------------------------------------
26
mehr_als_120:
27
  ldi  r17,0b00000100
28
  out  PORTB,r17
29
  rcall  myWait_1000ms
30
  rjmp  mainloop
31
;--------------------------------------------------------------------
32
mehr_als_130:
33
  ldi  r17,0b00000001
34
  out  PORTB,r17
35
  rcall  myWait_1000ms
36
  rjmp  mainloop

Ich muss es also jetzt irgendwie schaffen, die Schleifen "mehr_als_XXX" 
zum Pulsen zu bringen und das Puls/Pause-Verhältnis je nach Zustand des 
PB3 zu ändern... und genau da hakt es bei mir (noch)... ;-)


Viele Grüße
Michael

von Karl H. (kbuchegg)


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Du bist an einem Punkt angelangt, an dem du mit der Warteschleifen 
Methode nicht mehr so recht weiterkommst. Du bist fällig für die nächste 
Stufe: Timer einsetzen.

Ich würde eine Software-PWM machen (findet sich auch im Tutorial) und 
damit alle 3 LED unabhängig voneinander ansteuern lassen.

Dann kannst du auch 7 Bereiche machen

   LED1   halbe Helligkeit
   LED1   volle Helligkeit
   LED2   halbe Helligkeit
   LED2   volle Helligkeit
   LED3   halbe Helligkeit
   LED3   volle Helligkeit
   alle LED blinken

bzw Kombinationen davon

   LEE1_h
   LED1_v
   LED1_v + LED2_h
   LED1_v + LED2_v
   LED1_v + LED2_v + LED3_h
   LED1_v + LED2_v + LED3_v
   blinken  (oder alle 3 LED auf halbe Helligkeit, oder nur glimmen)


Vorteile:
Du kannst jede LED unabhängig von allen anderen auf einen 
Helligkeitswert einstellen.
Du brauchst keine zusätzliche Hardware

von Karl H. (kbuchegg)


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Ganz schnell hingeschaut
1
  cpi  r16,0b00110010         ;Spannungsvorgabe bis 60
2
  brcs  mehr_als_60
3
  cpi  r16,0b01100100         ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 60-120 
4
  brcs  mehr_als_120
5
  cpi  r16,0b11011001         ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 120-130
6
  brcs  mehr_als_130

mit welchen Zahlenwerten wird jeweils verglichen, warum wird es das, und 
was haben die im Kommentar genannten Zahlen (was sind das überhaupt? 
Sind das Äpfel oder Birnen oder Volt oder direkte ADC Werte?) damit zu 
tun

Bei solchen Sachen, ist Binärschreibweise die schlechteste aller 
Möglichkeiten. Warum nicht dezimal?
1
  cpi  r16, 50                ;Spannungsvorgabe bis 60
2
  brcs  mehr_als_60
3
  cpi  r16, 100               ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 60-120 
4
  brcs  mehr_als_120
5
  cpi  r16, 217               ;Spannungsvorgabe für Bereich v. 120-130
6
  brcs  mehr_als_130

dann fällt schon mal das Rätselraten weg, ob die Zahlen mit denen hier 
verglichen wird, eventuell die im jeweiligen Kommentar genannten Zahlen 
sind (nein, sie sind es ganz offensichtlich nicht).

Welche Schreibeweise man für Zahlen benutzt, sei es binär, hex oder 
dezimal, hängt davon ab, wofür die Zahl steht. Welche Schreibweise der 
Zahl an dieser Stelle die natürlichste ist. Du vergleichst hier mit 
vorberechneten Grenzwerten. Dann benutz die Zahlendarstellung, in der du 
die Berechnung auch auf dem Papier machen würdest.

von Michael K. (stoertie)


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Hallo Karl,

...ich hab's befürchtet. ;-)

Dann werde ich mal versuchen mich da durch zu wurschteln.

<edit=on>
zweites Posting nicht mitbekommen...

Die wirklichen Vorgabewerte stehen noch gar nicht 100%ig fest.

Die Werte kommen von einem Öltemperatursensor und das Ganze soll dann im 
Cockpit die Temperaturbereiche "0-60°C", "60-120°C, "120-130°C und "über 
130°C anzeigen. Dabei kommt es absolut nicht auf eine exakte Genauigkeit 
an und auch die "Schaltstufen" werden sicherlich noch angepasst, bzw. 
sollten anpassbar sein.

<edit=aus>


Viele Grüße
Michael

von Michael K. (stoertie)


Angehängte Dateien:

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Hallo Karl Heinz,

ich habe es (fast) geschafft das Soft-PWM erstmal grundsätzlich 
ansatzweise auf dem ATtiny13 zum Laufen zu bringen, auch wenn es nach 
meinem Dafürhalten ziemlich langsam ist. Die LEDs flackern nicht, aber 
das Umschalten zwischen den Spannungsstufen und zwischen Hell und Dunkel 
dauert eine kleine Ewigkeit.

Würdest Du mal über den Code gucken... ich habe das Gefühl, dass  da 
noch irgendwas "nicht ganz Richtig" ist.

Bin aber schon heilfroh, dass ich wenigstens so weit gekommen bin. 
grins

Viele Grüße
Michael

von Skua (Gast)


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Deine Routine TIMER hat keinen Rücksprung.

von Karl H. (kbuchegg)


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Wozu springst du in jedem bis_xxx Abschnitt ständig nach TIMER?

Den Timer startest du 1 mal und dann läuft der ständig alleine durch. Um 
den brauchst du dich nicht mehr weiter kümmern. Den Timer startest du 
daher einmal ganz am Programmanfang. In weiterer Folge veränderst du nur 
noch die OCR Werte.

Und schmeiss die ganzen waits da in der Hauptschleife raus. Du wartest 
da auf nichts mehr. OCR Wert setzen und die LED brennt in dieser 
Helligkeitsstufe. Das wars. Mehr brauchst du nicht mehr.

Genauso wie du das PORTB Register in der mainloop in Ruhe lässt. Die 
einzige Funktion, die sich daran zu schaffen macht, ist die Timer 
Overflow Routine. Die schaltet die LED und sonst niemand.

Und was machen die ganzen SBIC PINB, 3 in den jeweiligen bis_xxx 
Abschnitten?

von Michael K. (stoertie)


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Moin Karl,

SUUUPER! - Vielen Dank!

Das war genau der richtige "Schubbs" in die richtige Richtung. Jetzt 
habe ich es zum Laufen.


Diese "waits" am Anfang sind/waren lediglich eine Spielerei... das wird 
am Ende eine kurze Testsequenz nach dem Reset/Einschalten werden um zu 
schauen, ob die LEDs OK sind... ;-)

Die SBIC PINB3 brauche ich aber doch um die ocr-Werte zu ändern, wenn 
ich bei einer Änderung an PB3 die Helligkeit der jeweiligen LED ändern 
will. - Erschien mir jedenfalls am einfachsten.


Nochmals vielen Dank und viele Grüße aus dem Norden
Michael

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