Hallo zusammen, ich stehe grad vor der Aufgabe eine Temperatur-/Luftfeuchtigkeitsüberwachung für verschiedene Industrielle Abläufe zu implementieren und habe hierzu ein paar allgemeine Fragen. Für die komplette Überwachung sollen an 18 verschiedenen Messpunkten die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Diese Messwerte sollen anschließend ca. alle 15min in einer MySQL-DB gespeichert werden. Am besten sollte das ganze so billig wie möglich umgesetzt werden. Jetzt stellen sich einige Fragen: Selber bauen, oder etwas fertiges (hat evtl jemand einen Vorschlag dafür?) verwenden? Welcher Mikrokontroller wäre dafür geeignet? Welche Leitungslänge vertragen die SHT11? Die Daten über RS232 an den PC übertragen? Wie würdet ihr das Problem am besten angehen? Viele Grüße Daniel
Dschnei schrieb: > Welcher Mikrokontroller wäre dafür geeignet? halbwegs jeder Wald- und Wiesen-Typ... > Die Daten über RS232 an den PC übertragen? evtl. RS485?
Dschnei schrieb: > Wie würdet ihr das Problem am besten angehen? Ohne Fakten über geografische Verteilung (Zentimeter vs. Kilometer) und sonstige Umgebung (Fabrikhalle vs Schlafzimmer) ist das schwer zu sagen.
Dschnei schrieb: > Welche Leitungslänge vertragen die SHT11? Diese Länge wird (wegen I²C-Bus) in cm angegeben...
Wie Lothar schon sagte, dein Hauptproblem ist die Verbindung der Sensoren zum "Mainboard": die Sensoren haben I²C Schnittstellen, damit kommt man nicht weit, schon gar nicht in einem industriellen Umfeld. Ich denke, du benötigst einen Leitungstreiber (z.B. für RS485) + evtl. einen kleinen µC, und das für jeden einzelnen Sensor. Gruss Uwe
Uwe N. schrieb: > die Sensoren haben I²C Schnittstellen Laut Datenblatt haben sie kein I2C, stören es aber nicht.
(Alle) (mögen) schrieb: > Laut Datenblatt haben sie kein I2C, stören es aber nicht. Das Protokoll unterscheidet sich, aber für Leitungsdefinition und ggf. Treiberchips darf man das grosszügig übersehen.
Uwe N. schrieb: > Wie Lothar schon sagte, dein Hauptproblem ist die Verbindung der > Sensoren zum "Mainboard": die Sensoren haben I²C Schnittstellen, damit > kommt man nicht weit, schon gar nicht in einem industriellen Umfeld. > > Ich denke, du benötigst einen Leitungstreiber (z.B. für RS485) + evtl. > einen kleinen µC, und das für jeden einzelnen Sensor. > > Gruss Uwe Ist keine schlechte Idee, den SHT11 kann man sowieso nur per Software-I2C ansteuern, da er nicht kompatibel ist. An einen Bus bekaeme man 8 Stueck aber sowieso nicht dran, weil ihm dazu die Adressleitungen fehlen. Alles in allem eigentlich ne ziemliche Kruecke. Im niedrigen Temperaturbereich ist er auch nicht besonders genau. Wenn es nur um Temperatur geht, ist eine Loesung mit einem DS1621 vielleicht besser. Und den bekommt man auch problemlos an ein HW-I2C. Greets, Michael
@ (Alle) (mögen): Dann nenn es meinetwegen "2-Draht Bus", kommt aber auf das selbe Ergebnis raus.
Michael G. schrieb: > Wenn es nur um Temperatur geht, ... dann wird man bei 18 Stück schon aus monetären Gründen auf die Suche nach Alternativen gehen. Die SHT11er sind nicht grad billig.
Uwe N. schrieb: > @ (Alle) (mögen): > > Dann nenn es meinetwegen "2-Draht Bus", kommt aber auf das selbe > Ergebnis raus. Nein, nicht wirklich. AFAIR ist die Behandlung des ACK-Bits da nicht mit dem Standard kompatibel, irgendsowas. Also kann man auch nicht TWI sagen, das wuerde ja andeuten dass er kompatibel ist, was jetzt kaum so ein grosses Problem gewesen waere denk ich mal.
Michael G. schrieb: >> Dann nenn es meinetwegen "2-Draht Bus", kommt aber auf das selbe >> Ergebnis raus. > > Nein, nicht wirklich. 2 Drähte...
Ja mei - du hast natürlich recht, aber ich sagte ja auch "2-Draht Bus", das hat ja nix mit dem "TWI" zu tun ;-) Wie man den Bus auch immer bezeichnen will, Tatsache ist, das Ding kann keine lange Leitungen treiben.
Hi Es gibt auch noch die SHT21/25. Die haben echtes I2C. MfG Spess
Erstmal danke an die vielen schnellen Antworten! Vorweg: es muss auch nicht unbedingt ein SHT11 sein, der empfohlene SHT21 mit echtem I2C, wäre eine gute alternative. Es muss jedoch ein kombinierter Temp+Feuchtigkeitssensor sein. Die Entfernungen liegen geschätzt bei max. 5000cm. Ein anderer user (siehe 2. Post) hat 15000cm realisieren können: Beitrag "SHT11 Problem mit Masse" Danke nochmal und viele Grüße Daniel
Dschnei schrieb: > Vorweg: es muss auch nicht unbedingt ein SHT11 sein, der empfohlene > SHT21 mit echtem I2C, wäre eine gute alternative. Die Frage ist aber wieviele Adress-Bits er zulaesst, denn sonst bekommst Du trotzdem keine 18 devices an den Bus. Vielleicht waere das auch eine Anwendung fuer einen Xmega, der mehrere Hardware-TWI-Einheiten besitzt, die ATmega haben ja jaweils nur eine davon. Wie flink muessen die Sensoren denn reagieren, beim SHT11 dauert das gute 400ms bis ein Wert gelesen wurde, da er leider kein Register fuer den Temperaturwert hat und in dieser Zeit den Bus blockiert. Ob sie das bei dem neuen verbessert haben kann ich allerdings nicht sagen. Gruss, Michael P.S. Der SHT21 ist ziemlich neu...
Hi >Es muss jedoch ein kombinierter Temp+Feuchtigkeitssensor sein. >Die Entfernungen liegen geschätzt bei max. 5000cm. Ein anderer user >(siehe 2. Post) hat 15000cm realisieren können: Wo ist da die Hürde? MfG Spess
Dschnei schrieb: > Die Entfernungen liegen geschätzt bei max. 5000cm. Ein anderer user > (siehe 2. Post) hat 15000cm realisieren können: > Beitrag "SHT11 Problem mit Masse" Yo, aber nur mit Treiber (und ordentliche Kabel). By the Way: Waren es nicht 150m ? :-) Michael G. schrieb: > Die Frage ist aber wieviele Adress-Bits er zulaesst, denn sonst bekommst > Du trotzdem keine 18 devices an den Bus. spess53 schrieb: > Es gibt auch noch die SHT21/25. Die haben echtes I2C. Für die Adressierung auf dem Bus nutzt das leider nix: es gibt extern keine "Adress Select Pins" (o.s.ä.), jeder Sensor auf dem Bus hat die selbe Adresse. Welchen Sensor Dschnei auch benutzen wird - um einen kleinen extra µC kommt er hier offensichtlich nicht drumherum. Naja, oder ein "Mainboard" mit 18 seperaten Schnittstellen -> FPGA ;-)
Dschnei schrieb: > Die Entfernungen liegen geschätzt bei max. 5000cm. Ein anderer user > (siehe 2. Post) hat 15000cm realisieren können: Das sagt aber wenig über die in der Realität zu erzielenden Entfernungen aus. Ein von Hand befüllter Ziegeleiofen im nirgendwo hat eine ganz andere Störumgebung als ein Lichtbogenofen im Stahlwerk. Wenn du Pech hast ändern sich da laufend die "gemessenen" Temperaturen, mit ein bisschen Glück sprengt die Störung nur die "billigst Antennenkonstruktion" die du Datenleitung nennst.
Uwe N. schrieb: > Für die Adressierung auf dem Bus nutzt das leider nix: es gibt extern > keine "Adress Select Pins" (o.s.ä.), jeder Sensor auf dem Bus hat die > selbe Adresse. Welchen Sensor Dschnei auch benutzen wird - um einen > kleinen extra µC kommt er hier offensichtlich nicht drumherum. > > Naja, oder ein "Mainboard" mit 18 seperaten Schnittstellen -> FPGA ;-) Ok, dann scheint die Adressierung wohl das größte Problem bei solch einer Anzahl an Sensoren zu werden. Mit FPGAs habe ich leider noch keine Erfahrungen sammeln können. Wenn man sich für die Variante mit dem extra Mikrocontroller entscheiden sollte, würde es diesem was ausmachen direkt in einem Trocknungsschrank zu liegen? (siehe weiter unten) Jens Martin schrieb: > Dschnei schrieb: >> Die Entfernungen liegen geschätzt bei max. 5000cm. Ein anderer user >> (siehe 2. Post) hat 15000cm realisieren können: > > Das sagt aber wenig über die in der Realität zu erzielenden Entfernungen > aus. Ich hab mich nochmal genauer erkundigt und dabei ist rausgekommen dass die maximale Leitungslänge bei 15m liegen wird. Ebenfalls ist die Umgebung sehr viel weniger kritisch, als von dir als beispiel genannt. Es geht im Grunde darum, trocknungsvorgänge zu überwachen. Dies geschieht über eine leichte Heizung und Gebläse. Es herrschen wohl nie mehr als 50°C. P.S.: Ich bin gerade noch auf die Produkte von messpc.de gestoßen, hat damit jemand bereits Erfahrungen? Die Preise für die Hardware sind natürlich schon recht happig! Temp/Luftfeuchtigkeitssensor >100€
Dschnei schrieb: > Mikrocontroller entscheiden sollte, würde es diesem was ausmachen direkt > in einem Trocknungsschrank zu liegen? (siehe weiter unten) 50°C sind für den kein Problem.
Warum nicht ein kleiner Controller (TinyXX) für jeden Sensor und die dann mit RS485, CAN o.ä. kommunizieren lassen? Denen könnte man dann über Jumper, Lötbrücken, DIP-Schalter, ... die Adressen zuweisen, damit könnte man sowohl Flash- als auch EEPROM-Inhalt bei allen identisch gestalten. Das Auswerten kann dann direkt mit einem PC geschehen, so dieser die verwendete Schnittstelle besitzt...
Wenn man aber fuer jeden der 18 Sensorgen nen CAN- oder RS485-Controller braucht isses schon ziemlich aufwaendig...
Michael G. schrieb: > Wenn man aber fuer jeden der 18 Sensorgen nen CAN- oder RS485-Controller > braucht isses schon ziemlich aufwaendig... Yep, ein RS485-Controller ist ja ein riesiger Aufwand. So gross, dass man für den halbduplex zusammen mit dem SHT-Interface immerhin schon einen 14-Pin Tiny braucht. Nu - 50 Meter Sensorleitung zum SHT11 mitten durch die Industrie würde ich ohne irgendwelche Transceiver nicht wirklich empfehlen. Nur kann man das bei RS485 als Bus aufbauen, mit 1x Transceiver pro Sensor und 1x zentral (19 Transceiver + 18 Tinys = 37 Zwerge). Mit dummen SHT11 plus I2C-Puffer kriegst du zentral statt einem Transceiver deren 18 (= 36 Puffer) und eine Sternverkabelung mit jeder Menge Pins obendrauf.
Es gibt bei Sensirion eine Box mit 20 Eingängen, aber bei 3m ist wohl Schluss. http://www.sensirion.ch/en/pdf/product_information/Datasheet_EvalKit_Humidity_Sensors_EK-H3_E.pdf gk
gk schrieb: > Es gibt bei Sensirion eine Box mit 20 Eingängen, aber bei 3m ist wohl > Schluss. Die Box liegt mit fast 3000€ aber leider auch weit außerhalb des Budgets.
Als Eval-Kit ist das tatsächlich etwas teuer, ich dachte die verdienen Ihr Geld mit den Sensoren. gk
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