Hallo zusammen! Wir bräuchten dringend eure Hilfe. Es geht um einen Motorkontroller, welcher einen DC-Motor ansteuert. Um die Drehzahl des Motors einzustellen wird eine H-Brücke verwendet, welche mit PWM angesteuert wird (f=18kHz). Das Problem ist nun, dass der Motorstrom beim umschalten der FETs einen grossen Peak aufweist. Genauer entsteht beim Einschalten (schliessen) des Highside FET im Lastpfad (über den Motor) ein Peak von 700mA bei einem Leerlaufstrom von sonst 30mA. Zwischen dem Einschalten der Highside FETs und dem Ausschalten der Lowside FETs (und umgekehrt) haben wir eine Totzeit von 500ns. Das Problem ist, dass wir diesen Peak wegkriegen müssen! Im Moment wird der Motor nur in Vorwärtsrichtung betrieben, d.h. Q1A und Q2A sind getaktet, Q1B ist dauernd offen und Q2B dauernd geschlossen. Ebenfalls haben wir festgestellt, dass die Gatespannung der Lowside FET beim Einschalten der Highside FET schwingt. Wir haben euch noch das Schema und 2 Bilder des Problems gepostet. Im bild_01 ist der Motorenstrom (100mV=100mA, 200mV/div) aufgenommen. Im bild_02 sind die Gatespannung von Q1A (gelb) und Q2A (blau). In rot ist die Motorenpannung und in grün der Motorenstrom (100mV=100mA). Treiber: IR2011 FET: IRF7313 Vielen Dank! Gruss tobi
Ihr müsst ja nicht dauernd Umpolen also könnt ihr beim Richtungswechsel mehr Totzeit einbauen.
Mir fällt nur auf euer Mosfet-Treiber ist für 200V ausgelegt verglichen mit euren 24V. Die Motorspannung messt ihr irgendwie am falschen Punkt, die müsste ja um 24V springen oder wie habt ihr die gemessen? Habt ihr auch mal den Strom mit seperatem Werkzeug gemessen, vielleicht produziert euer Sensor da misst.
Hast Du mal überschlagen ob Dein Stompeak beim Umschalten nicht mit reverse recovery charge und reverse recovery time zusammenhängt? Die Beieinflussung der anderen Gateansteuerung könnte Ihr Ursache in der Millerkapazität haben (Gate to Drain Charge). Deine 15uF Stützkapazität erscheint mir recht wenig, aber wenn es funtioniert... Ich hätte aber zumindest noch ein bischen Keramik für die hohen Frequenzen direkt an den Mosfet spendiert.
Hallo Philipp Wir verstehen deine Antwort nicht ganz? Da wir den Motor im Moment (auch auf den Bildern) nur in Vorwärtsrichtung laufen lassen, wird eigentlich nur die "halbe" H-Brücke gebraucht. Wie schon geschrieben, werden die FET Q1A und Q2A getaktet, Q1B ist immer offen und Q2B immer geschlossen. Wenn Q1A geschlossen und Q2A offen ist, hängt der Motor an 24VDC. Wenn Q1A offen und Q2A geschlossen ist, sind die Motorenklemmen über die FETs (s. schema_3) kurzgeschlossen und der Motor treibt den Strom. Dieses Schalten ist nötig um die Drehzahl einzustellen. Die Drehrichtung ändern wir noch nicht.. Zuerst solls mal ohne Peaks vorwärts laufen..:) gruss tobi
Eine Frage noch: Hat Euer Motor evtl. Entstörkondensatoren? Die würden mit PWM auch gerne umgeladen werden.
Hallo Ernestus Hast recht! mit der Motorspannung stimmt was nicht. Dies ist die 24VDC-Speisung. sry.. Wenn es dir was nützt würd ich das richtige Bild hochladen. Zum Messen: Wir haben den Strom schon via Shunt und via Stromzange gemessen. Beide Messmethoden führen zum gleichen Resultat. Wobei auch immer derselbe KO verwendet wurde. Somit dürfte das Gemessene schon der Wahrheit entsprechen. oder nicht? gruss tobi
tobi schrieb: > Hallo Ernestus > > Hast recht! mit der Motorspannung stimmt was nicht. Dies ist die > 24VDC-Speisung. sry.. Wenn es dir was nützt würd ich das richtige Bild > hochladen. Da wackelt es aber ganz schön. Ich denke die Tipps von Hauspappa waren ganzgut. * trr der Body-Dioden liegt bei 48ns. Find ich jetzt nicht gerade schnell, eventuell externe Schottkydioden verwenden. * Ein Elkos ist gewöhnlich kein HF-Bauteil, auch wenn es ganz gute Low-ESR-Typen gibt. Vielleicht zusätzlich mit Foko oder Kerko stützen
Gestern wars wohl etwas spät. Die von mir schon erwähnten Faktoren könnten zwar in eurer Schaltung auch noch ein Problem sein, sind aber kaum für das gezeigte Problem verantwortlich. (Strom zur Last hin) Es muss sich um Entstörkondensatoren handeln oder ähnliche Kapazitäten in der Last handeln. Beim Abschalten von Q1A schwingt die Last von selbst in die Freilaufdiode von Q2A. Schaltet Q2A ab und Q1A ein, passiert das nicht sondern der Transistor muss die Kapazität der Last aufladen. Entsprechend wackelt der Strom zur Last hin deutlich. Sollte euch das jetzt nicht helfen, wäre ein Oszillogramm des anderen Umschaltvorhgangs zum vergleichen hilfreich. Ansonsten könntet ihr noch eine geeignete ohmsche, induktive und induktiv-kapazitive Last für kontrollierte Bedingungen benutzen.
Hallo Ernestus und Hauspapa! Also jetzt findet ihr den Motorenstrom beim Einschalten des Highside FET (bild03, U_gate=gelb, I_motor=grün) und beim Einschalten des Lowside FET (bild04, U_gate=blau, I_motor=grün). Betreffend den Entstörkondensatoren: Unser Motor hat solche drin. Aber wir hatten bereits mal Versuche gemacht mit einem Widerstand und einem reinen RL-Glied als Last. Bei einem Widerstand (R=6.5k) hatten wir keine Peaks. Bei einer reinen RL-Last (R=270, L=10m) sind die Peaks wieder vorhanden (vgl. bild05, bild06, I_last: 5V/div=20mA/div). Dies würde eigentlich gegen ein Problem mit der Entstörung sprechen?? In bild06 sieht man gut wie die Gatespannung des Lowside FET "mitschaltet". Wir denken da hat hauspapa recht. Dies müsste auf die gate-to-drain kapazität zurückzuführen sein. Doch wie bringt man dieses Mitschalten weg? Die Thresholdspannung des FET ist 1V und dies ist bei diesem Schwanken der Gatespannung schon ein bisschen eng! Könnte es sein, dass dies eine Auswirkung im Motorenstrom hat? Wir haben jetzt noch die Speisungen besser abgestützt: 15VDC: 220uF elko (auf GND-sternpunkt) 24VDC: 220uF elko (auf GND-sternpunkt) 10uF kerko (von Drain highside FET zu Source lowside FET) Vor dem Abstützten hatten sie eine max. Amplitude von 0.7A, jetzt haben sie noch 0.5A. Die Peaks sind ein wenig kleiner geworden, aber immer noch zu gross! gruss tobi
Du solltest die GS-Spannung auch mal mit der kurzen Leitung messen also auch Tastkopfmasse direkt am Lowside-Mosfet bzw. Mathematikfunktion des Oszilloskops für den Highside-Mosfet. Wenn es mit ohmscher Last kaum/nicht wackelt, aber bei rein induktiver Last dann denke hat der Treiber genügend Saft zum sicheren Durchschalten, denn die Transistor-Kapazitäten sind ja immer da. Deswegen tippe ich erstmal auf die Bodydioden, dass deren trr eure Masse verschmutzt und mit Schottkydioden Parallel umgangen werden sollten. Irgendwie oszilliert bei Bild 6 mit der induktiven Last das ganze nicht so wild wie auf Bild 3 dem DC-Motor mit Entstörkondensatoren. Da sind wohl auch zwei Faktoren am Werk.
Salü! Wir messen direkt an den FET Pins und unser KO hat differentielle Messsonden. Der Grund, dass auf bild3 mehr Schwingung drauf ist als auf bild6 liegt am Messen selbst. Sobald wir mehr als 3 KO-Sonden anhängen schwingts. Dies ist sehr unschön, aber wir haben den Grund noch nicht herausgefunden. Danke für den Hinweis. Wir werden die Gatespannung mit R-Last nochmals genauer anschauen und die Schottkydioden einbauen. Wir hatten schonmal mit einer Schottkydiode experimentiert, jedoch ohne Erfolg. Wir hatten aber auch nicht eine besonders gute, sondern nahmen einfach eine die herumlag. Hättest du gerade ein richtig gute im Kopf?? gruss tobi
Ich hatte mit der "Gate Rückwirkung" auch schon mal Probleme. Geholfen hatte dann ein 10n Kerko zwischen Gate und Source aller Mosfets. Dieser muss vom Treiber zwar natürlich auch umgeladen werden, was die Schaltgeschwindigkeit verringert, dafür fängt der Kerko dann die vom Drain kommenden Umschaltspitzen auf.
Anfangs hielt ich den kleinen Rippel beim Lowside-Mosfet für einen Messfehler (im Gegensatz zum oszillierenden Motorstrom). Bei einer U_TH von 1V ist das dann irgenwie schon problematisch, was aber keinen Einfluss auf den gezeigten Motorstrom haben sollte. Noch eine Sache die Ihr dann messen könntet wäre die Spannung über R12, die ja den Gateladestrom repräsentiert. Bei den Shottkydioden braucht es keine besondere, nur den Strom muss die abkönnen, ansonsten sind alle schnell genug. Langsam bin ich überfragt. Eure Probleme kann ich aus der Ferne wohl nicht lösen.
Hi Tobi. >Im Moment wird der Motor nur in Vorwärtsrichtung betrieben, d.h. Q1A und >Q2A sind getaktet, Q1B ist dauernd offen und Q2B dauernd geschlossen. Es ist (etwas) falsch die Q1A und Q2A zu takten um den Motor zu betreiben. Ihr habt wahrscheinlich die falschen Widerstände genommen die vom IR2011 direkt zur Gate's der FET's gehen und dabei die Eingangskapazität der FET's nicht berücksichtigt. Dabei bleiben die FET's leitend trotz einer Wartezeit. Eure Steuerung wird es nicht lange mitmachen, diese muss irgendwann zwangsläufig durchbrennen laut Leistungselektronik. Bei euch steht ein Ingenieurböro in der Schaltung drauf, also viertes Semester da wird die Sache gelernt. Es ist ne einfache Vierquadrantensteller Schaltung, man macht es anders. Damit ist eine Drehrichtung definiert: Q1A leitend Q1B sperrt Q2A sperrt Q2B leitend Jetzt anders rum: Q1A sperrt Q1B leitend Q2A leitend Q2B sperrt
Du hast schon recht. Dann lässt du den Motor jedoch nur vollgas vorwärts oder vollgas rückwärts laufen! Wir wollen ja die Drehzahl regeln. Deshalb muss im Vorwärtsbetrieb abwechslungsweise die 24VDC auf den Motor gegeben werden (Q1A leitet) oder der Motor kurzgeschlossen werden (Q2A leitet zur Entlastung der Bodydiode). Zusätzlich ist Q2B immer geschlossen und Q1B immer offen. An diesem Betrieb ist doch nichts faul?! Die Schaltung macht dies auf jeden Fall schon lange mit. Das Problem sind "lediglich" die Peaks... Die kriegen wir einfach nicht weg! Daniel schrieb: > Ihr habt wahrscheinlich die falschen Widerstände genommen die vom IR2011 > > direkt zur Gate's der FET's gehen und dabei die Eingangskapazität der > > FET's nicht berücksichtigt. Dabei bleiben die FET's leitend trotz einer > > Wartezeit. Was meinst du damit? Gruss tobi
Bewirkt das Kurzschließen des Motors nicht ein Abbremsen?
Für die Drehzahl brauchst du entweder Hall-Sensoren oder Drehgeber. [http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM] Tobi kannst die Drehezahl mittels PWM einstellen, wenn du die Drehzahl des Motors gemessen hast. [http://www.mikrocontroller.net/articles/Motoransteuerung_mit_PWM] >Bewirkt das Kurzschließen des Motors nicht ein Abbremsen? Das Kurzschließen entweder der beiden oberen oder der beiden unteren FET's bewirkt das Abbremsen des Motors.
Hallo Miteinander! Die Stromspitzen können von der Wicklungskapazität des Motors kommen, die im Schaltaugenblick umgeladen wird. Bei schnell schaltenden Mosfets können auch durch kleinen Kapazität <100pF schnell mal ein, zwei oder mehr Amper fließen. Wenn die Verluste es zulassen, würde ich einfach mal die Schaltgeschwindigkeit der Mosfets drastisch reduzieren - Gatewiderstand 100 Ohm oder mehr (Totzeit anpassen, sonst kommt es zu Kurzschlüssen). Wenn man die Mosfets langsamer schalten lässt, hat man auch weniger Probleme mit Latch-Up. BTW: 30V Mosfets an 24V Rail für einen Motor einzusetzen, finde ich mutig- habt Ihr Probleme mit Avalanche? Wie lange hält die Schaltung im Dauerbetrieb durch, bis es zu Ausfällen kommt? Gruß Martin
Guten Abend, wurde das Problem damals gelöst? Ich habe ein ähnliches Problem, leider finde ich dazu nur wenige Informationen im Netz. Mein Thread: Beitrag "H-Brücke DC Motor Strom oszilliert schwingt" *Über das Alter dieses Threads bin ich mir durchaus bewusst und habe bereits ein neues Thema erstellt. Leider kann ich den damaligen Themenersteller (tobi) nicht direkt kontaktieren (als Gast angemeldet) und versuche mein Glück noch mal hier. Danke.
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