Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Blindleistungskompensation


von Blindleister (Gast)


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Hallo,

ich habe ein paar Fragen zur Blindleistungskompensation. nehmen wir mal 
an, man hat einen Ohmsch-Induktiven Verbraucher, was ja der Regelfall 
sein sollte. Für diesen kann man ja z.B. bei Netzfrequenz eine 
Ersatzschaltung aus Induktivität und Widerstand annehmen.

Wir hatten in der Vorlesung, das man den Kondensator zur Kompensation 
parallel zum Verbraucher schaltet. Wäre es rein theoretisch auch möglich 
ihn in Serie dazu zu schalten?

Meine 2. Frage bezieht sich auf die Verwendung einer reellen 
Spannungsquelle, also in mit Innenwiderstand. Berücksichtigt man diesen 
bei der Blindleistungskompensation?

Gruß

von Nachtaktiver (Gast)


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Zu Kompensation könnte man auch einen Kondensator in Reihe schalten.

Ich würde behaupten das dass relativ selten gemacht wird da man 
spezielle Kondensatoren bräuchte da der ganze Strom durch ihnen fließen 
würde und der ESR des Kondensator diesen Strom in Wärme umwandeln würde.

---

Den Innenwiderstand der Spannungsquelle kannst du dann mit deinen 
Realanteil in der Reihenschaltung mit verrechnen, falls dieser vergeben 
ist.

Ich würde aber behaupten das dieser in der Realität wahrscheinlich sogar 
vernachlässigt wird.

von Flip B. (frickelfreak)


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Der Kondensator muss dann viel größer und belastungsfähiger sein, als 
bei Paralelverschaltung. Lohnt sich nicht. Er kann aber auch eine 
Spanungsanpassung in Form eines Kondensatornetzteils mitübernehmen. 
Jedoch muss im gegensatz zur paralellen verschaltung ein hochohmiger 
Entladewiderstand über den Kondensator, wenn das ganze nicht fest 
installiert wird.

von Thisamplifierisloud (Gast)


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Blindleistungskompensation ist vor allem in Manageretagen vonnöten !

Sorry, der musste sein. :-)

von mr. mo (Gast)


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Den Kondensator in Reihe zu schalten ist unüblich, will da nur mal 
"Resonanz" in den Raum werfen ^^

von Peter R. (pnu)


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Bei Leuchtstofflampen wurde das früher oft gemacht:

Eine der beiden Röhren wurde mit vorgeschalteter Drossel verbaut, sodass 
induktive Blindleistung entstand.
Die zweite der beiden Röhren hatte eine gleiche Drossel vorgeschaltet, 
und zusätzlich einen Kondensator (von etwa 4..6uF), der so bemessen war, 
dass eine Überkompensation entstand, also die Reihenschaltung C-L 
kapazitive Blindleistung erzeugte.

Für die Gesamtschaltung der beiden Leuchtstoffröhren stimmte dann die 
Kompensation genau. Ein zusätzlicher Vorteil bestand in der 
Phasenverschiebung des Stroms beider Lampen, dadurch wird der 
Stroboskopeffekt verringert.

Nachteil der Geschichte war aber : Zwar lag an beiden Drosseln eine 
Spannung von etwa 200V an, an dem einen Kondensator aber die doppelte 
Spannung (400V).
Innerhalb der  Leuchte gab es also Punkte mit 600V Spannung.

Wegen dieser Spannungsüberhöhung bei der Reihenkompensation wird sie nur 
ungern verwendet.

von Dieter B. (debe)


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Manche Stadtwerke schrieben früher serielle Kompensation bei 
Leuchtstofflampen vor, um die Leistung von Rundsteueranlagen klein zu 
halten. Wie das jetzt ist kann ich nicht sagen. Parallelkondensatoren 
würden bei den höheren Frequenzen der Rundsteueranlagen eine hohe 
Belastung darstellen.

debe

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