Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fühle mich minderwertig - nur Fh-Abschluss (Dipl Ing FH). Irrsinn?


von thunderstorm99 (Gast)


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Hey Leute,

hab kürzlich vor einem halben Jahr meinen Dipl Ing FH 
(Informationstechnik) und habe abgeschlossen. Jetzt hab ich auch einen 
nicht so schlechten Job in der Entwicklung bin aber trotzdem soo 
unzufrieden!

Ein ehem. Schulkollege hat jetzt zu allem Überfluss die Uni fertig im 
Bereich Maschinenbau.. Das ärgert mich so.. komm mir darum echt 
minderwertig vor.. Er hat dann auch noch die Möglichkeit einer Promotion 
usw.. und was hab ich? Ich sitz hier fest in nem Entwicklungsjob.

Würdet ihr auch auf der Stelle kündigen und wieder an die Uni gehen 
(will nämlich meinen Uni Master machen) und Teilzeitjobs annehmen..zu 
allem Überfluss hab ich auch noch ne Freundin die sich freut, dass ich 
gleich nach dem Abschluss ne fixe Arbeitstelle bekommen habe und es ist 
ja so super irgendwann will sie ja auch noch ne Familie gründen usw...

Würd ja soo gern doch auf die Uni gehen. Hätt ich mich doch schon früher 
dafür entschieden. Soll ich nicht gleich die Bremse ziehen und Master 
auf der Uni machen dann evtl noch Promotion usw.. ? Fühl mich noch zu 
jung für Familie und fixen Job will noch das Studentenleben auch noch 
weiterleben und wenn ich das alles auf der Uni noch machen würde wärs ja 
spitze oder? Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit 
abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..

oder ist das alles Irrsinn? Was meint ihr?

: Gesperrt durch Moderator
von Mark B. (markbrandis)


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Einen Master kann man auch berufsbegleitend machen.

Wenn Du unbedingt und dringend promovieren musst, dann war die FH eher 
nicht die richtige Wahl. Die weitaus meisten Ingenieure sind nicht 
promoviert, das ist definitiv kein Karrierehindernis - es sei denn 
vielleicht man will explizit in der (Grundlagen-)Forschung arbeiten.

von Tom (Gast)


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Moin,

man man man...naja, geh nach Australien, England oder Kanada, da kannst 
Du problemlos mit nem deutschen FH-Abschluss promovieren und kommst mit 
einem PhD heim. Du kannst natürlich auch mit dem FH Abschluss Karriere 
machen und musst nicht zwingend Master oder Dr. Ing. sein um AL oder 
mehr zu werden.

Cheers

von Falk B. (falk)


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@thunderstorm99 (Gast)

>Würdet ihr auch auf der Stelle kündigen und wieder an die Uni gehen
>(will nämlich meinen Uni Master machen) und Teilzeitjobs annehmen..

Nö.

>zu
>allem Überfluss hab ich auch noch ne Freundin die sich freut, dass ich
>gleich nach dem Abschluss ne fixe Arbeitstelle bekommen habe und es ist
>ja so super irgendwann will sie ja auch noch ne Familie gründen usw...

Was für eine last, ein fester Job mit gutem Einkommen . .

>Würd ja soo gern doch auf die Uni gehen.

Warum? Weil die guten Jungs zur Uni gehen und auch ihren Doktor machen?
Ohje.

> Hätt ich mich doch schon früher
>dafür entschieden. Soll ich nicht gleich die Bremse ziehen und Master
>auf der Uni machen dann evtl noch Promotion usw.. ? Fühl mich noch zu
>jung für Familie

Dann lass das mit "Familie" aka Kind vorerst bleiben. Wenn dein Freundin 
Druck macht, lass sie fallen.

>und fixen Job will noch das Studentenleben auch noch
>weiterleben und wenn ich das alles auf der Uni noch machen würde wärs ja
>spitze oder?

Warum? Zuwenig Student an der FH gewesen?

> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
>abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..

Hahah, Mann bist du ein Träumer! Werd erwachsen. Naja, das dauert 
bisweilen .. .

>oder ist das alles Irrsinn? Was meint ihr?

Warten wir mal wann der erste Schlaumeier hier reinschwirrt und dich in 
deinem FH-Ing Abgelose unterstützt.

Mann O Meter. Wie weich kann man nur in der Birne sein?

Dein Titel ist nur Papier. Ja, der Otto Normalspiessbürger bildet sich 
darauf bisweilen viel ein. Ist aber alles nur Unsinn.
JETZT kommt die Zeit für dich zu beweisen was du kannst oder auch nicht.
Und das ist egal ob du FH oder UNI-Ing bist. Gute Leute gibt es überall, 
genauso wie Pfeifen.

MFG
Falk, ein FH-Ing, voll mit seinem Titel zufrieden, seit dem 1. Tag.

von Karl Martell (Gast)


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Tja, die achso tollen FHs mit ihrer Praxisnähe... Es ist ein 
Unterschied, ob man die Uni oder die FH schafft. Erstes fördert 
Selbständig und schult das Denken, letzteres ist wie Schule, d.h. 
Nürnberger Trichter.

Ich hatte mal Vorgesetzte, die beide an der Uni nicht eine Klausur 
schafften, aber die Fachhochschule problemlos. Das mag hochnäsig 
klingen, aber ich habe die schon für grenzdebil gehalten. Die hatten 
Diskussionsthemen auf untersten Niveau, über irgendwelche Sendungen, die 
auf Vox oder RTL 2 laufen. Dummheit hat aber auch Vorteile. Unwissen 
generiert Selbstsicherheit. Traf auf diese Leute voll zu. Wie die Faust 
aufs Auge.

von Floh (Gast)


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Karl Martell schrieb:
> Es ist ein
> Unterschied, ob man die Uni oder die FH schafft. Erstes fördert
> Selbständig und schult das Denken, letzteres ist wie Schule,

Fallen Vorurteile bei dir in die Kategorie strukturiertes Denken?
Im Ernst, nur weil du ein paar Spaten kennengelernt hast, die "nur" die 
FH bestanden haben, brauchste nicht alle über einen Kamm scheren.
:-)

von -.- (Gast)


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Geld- und Statusmässig dürfte sich das höchstens langfristig rentieren. 
Bis zur Promotion hast du 5 Jahre und danach nochmals mindestens doppelt 
so lange, um das bis dahin nicht verdiente Geld durch den Mehrverdienst 
hereinzuholen - wenn überhaupt. Bis 40 hast du also finanziell nichts 
davon und danach hängen deine Finanzen sowieso mehr vom beruflichen 
Erfolg und Glück ab als von irgendwelchen Abschlüssen.

Wenn es dir nur um das Studentenleben geht, also 4 x die Woche saufen, 6 
x die Woche ausschlafen und faktisch die gesamte Jahresarbeit in 2 x 6 
Wochen Prüfungszeit zu absolvieren, dann musst du dir wohl grundsätzlich 
Gedanken über deinen Lebensstil machen. Irgendwann wirst du deine 9 
Stunden täglich arbeiten müssen, ausser du suchst dir eine komplett 
alternative Lebensweise.

Wenn es wirklich ums Interesse und um langfristige (!) Berufsaussichten 
(nicht zu verwechseln mit Geld- und Status!) geht, dann würde ich es 
tun.

von hansi (Gast)


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>Erstes fördert Selbständig und schult das Denken, letzteres ist wie Schule,

Beides trifft nur auf einzelne Studiengänge an bestimmten Hochschulen 
zu, keineswegs sind es allgemeingültige Tatsachen.
Aber darum geht es ja eigentlich gar nicht.

@TE:

Du hast einen Hochschulabschluss, einen scheinbar brauchbaren Job und 
eine Partnerin.
Damit hast du mehr erreicht, als es ~99% aller Menschen jemals werden.
Wo ist da die Grundlage für Minderwertigkeitsgefühle? Sei Stolz auf 
dich!
Ernst gemeinter Rat: suche dir professionelle Hilfe.
Manchmal reichen schon ein paar Gespräche, um einen wieder auf die 
richtige Bahn zu bringen.
Falls du trotzdem auf eine Weiterbildung bestehst, schau dir mal die 
Angebote für Teilzeit-/Fernstudiengänge an.

von MaWin (Gast)


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> oder ist das alles Irrsinn?

Ja.

Nimm wieder die blauen Pillen und alles ist in Ordnung.

von die gelbe Gummikuh (Gast)


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hansi schrieb:
> Damit hast du mehr erreicht, als es ~99% aller Menschen jemals werden.

What the f*** ?
Was ist denn das fürn gebrabbel?

Ich bin zwar auch der völlig festen überzeugung, dass es an der 
Situation des TE nichts auszusetzen gibt, aber das ziehts ja schon fast 
wieder ins Lächerliche ...

von Schiller72 (Gast)


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Ich weiß auch nicht was einige immer an den Titeln "hängen". Es gibt 
FH-Absolventen, aus früheren Zeiten Fachschulingenieure, Dipl.Ing's 
(Uni) oder Dr.-Ing's. in Leitungsfunktionen bis hin zum Vorstand. Alle 
Abschlussformen sind aber auch in der Entwicklung und im Tagesgeschäft 
tätig, beim "Sklaventreiber", bei der Müller&Söhne KG oder bei der 
börsennotierten AG.
Es kommt immer darauf an, was jemand aus seinem Studium macht, es ist 
lediglich eine Art Eintrittskarte in das Berufsleben.
Ein Uni-Abschluss oder eine Promotion mögen zwar in bestimmten engen 
Bereichen einen kleinen Vorteil bringen für zentrale Konzernforschungen 
und F&E im Sinne von Voraus-Entwicklung sowie als i-Tüpfelchen für 
Leitungsfunktionen. Nur immer muss der Mensch in das jeweilige Umfeld 
passen. Und auch so es gilt immer auch die Regel, es gibt wenige Stellen 
im normalen Industriealltag, die speziell ein Uni-Diplom oder eine 
Promotion voraussetzen, im Gegenteil kann genau dies auch als 
Überqualifikation gewertet werden. Also "breiter" angelegt bei der Wahl 
der potenziellen Stellen ist der FH-Ing.
Das gilt aber auch umgekehrt, ich mag es genau so wenig, wenn sich 
FH-Absolventen ihrer doch auch so breiten praxisnahen Ausbildung rühmen. 
Nicht alle Uni-Absolventen oder promovierte Ingenieure sind Theoretiker 
mit 2 linken Händen, auch da gibt es Bastler und Enthusiasten (ggf. auch 
mit vorangehender Lehre), die praxisnäher sein können als ein 
FH-Absolvent (frisch vom Abi an die FH), der ein einem Praxissemester 
eine Dokumentation über ein SPS-Programm geschrieben hat.
Es entscheidet immer der Mensch, dessen Eigenschaften und sein 
Werdegang, nicht Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing. (Uni), Bachelor, Master 
oder Dr.-Ing.

Und vor dem was du vor hast (nach einem Berufseinsteig als FH-Mann zur 
Uni Vollzeit zurück gehen und den Master machen) würde ich ausdrücklich 
warnen. Jeder Personaler wird dir das negativ auslegen, nach dem Motto, 
ihm hat es in der Industrie nicht gefallen, er wollte zurück an die 
"schöne warme" Hochschule. Wenn dann kannst du das nur berufsbegleitend 
machen oder du hättest diesen Schritt direkt nach deinem FH-Abschluss 
machen müssen.
Achja und wenn du schon den Master "nachlegen" willst dann mache das 
einer Universität und nicht an einer FH. Den Unterschied, den es in 
Folge von Bologna nicht geben sollte, gibt es sehr wohl. Schau dir z.B: 
Stellenausschreibungen der Fraunhofer Gesellschaft oder vom MPI an. Dort 
steht fast meistens sinngemäß: bitte keine FH-Master. Und das IMO zu 
Recht. Ein Uni-Studium ist nun mal tiefer angelegt, das fängt bei den 
ganzen Grundlagenfächern an. Aber wie gesagt ich denke für 75% aller 
Ingenieurtätigkeiten ist dieses nicht erforderlich, nur in dem 
beschriebenen Voraus-Entwicklungs- und Forschungsumfeld. Und es zählt 
immer der Mensch individuell.

Und zur Promotion auch eine Warnung. So etwas dauert schnell mal 5 
Jahre. Und was danach wird ist immer ungewiss. An FH's und auch an Uni's 
gibt es im Mittelbau fast nur Zeitverträge. Einzige Ausnahme man ist 
promoviert und schafft es zur Professur. Nur ich kenne persönlich Leute, 
die nach 8 Jahren immer noch ihre Dissertation nicht fertig bekommen 
haben und selbst wenn diese dies sollten, würde ich an deren Stellen 
lieber als FH-Absolvent 8 Jahre in einer Firma einen soliden Job gemacht 
haben. Ein End-30'er mit Promotion nach 8 Jahren nimmt sicher kaum ein 
Arbeitgeber. Und auch der promovierte Ingenieur ist direkt nach der 
Promotion immer ein Berufsanfänger ohne nachweisbare Berufserfahrung 
(Ausnahme: Industriepromotion). Das soll alles nicht Anti-Dr.-Ing. sein. 
Ich denke nur der Weg zum Dr.-Ing. bringt eine Risiken, die eintreten 
können, dies allerdings auch nicht zwingend müssen.

von fertig (Gast)


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Bis ich die letzten paar Zeilen des vom TE erstellten Posts las, hegte 
ich noch rege Zweifel ob dieser denn erstgemeint sei.^^

von Marx W. (Gast)


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thunderstorm99 schrieb:
> Er hat dann auch noch die Möglichkeit einer Promotion
>
> usw.. und was hab ich?

Hast du auch!
Der FH-Abschluß ist eine vollwertige Hochschulausbildung, mit den Recht 
zur Promotion! Wenn dein Studiengang mit 8 Studiensemester angelegt war, 
dann entspricht dies auch den Vorraussetzungen des Diploms I der GH!
Auch wenn es hier  in D noch immer Uni`s und TH`s gibt, die dir dieses 
Recht verwehren wollen!
Wenn`s dir Ernst ist, mach einfache eine Anfrage bei einer Uni ob es mit 
deinen Abschluß möglich ist an der Uni  promovieren zu können!
Geh notfalls auch mit gerichtlichen Schritten vor!
Wenn dir es zu stressig ist, dann geh ins Ausland! Dort ist es möglich 
den Ph.D zu machen! Ist definitiv wertvoller als ein Dr. in der der BRD 
zu machen!

Wichtig ist allerdings  (finde ich) ,dass man sich nicht im nachhinein 
immer die Frage stellt:
"Hätte ich doch nur ......., dann wäre ich .....!

von Schiller72 (Gast)


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Zitat von: Marx W. (Gast)
> Hast du auch!
> Der FH-Abschluss ist eine vollwertige Hochschulausbildung, mit den Recht
> zur Promotion! Wenn dein Studiengang mit 8 Studiensemester angelegt war,
> dann entspricht dies auch den Voraussetzungen des Diploms I der GH!
> Auch wenn es hier  in D noch immer Uni`s und TH`s gibt, die dir dieses
> Recht verwehren wollen!

Sry, das ist so nicht ganz richtig. Ein Dipl.-Ing. (FH ) hat in 
Deutschland generell erst mal überhaupt gar kein PromotionsRECHT. Und 
ein Dipl.-In. (FH) hat auch nur wenig mit dem Modell der 
Gesamthochschulen (z.B. Kassel, Paderborn) und dem dortigen sog. Diplom 
I zu tun. Aber auch  ein Diplom I Absolvent der GhK muss noch 3 Semester 
Vollzeit studieren zum Diplom II, welches ihm Promotionsrecht zugesteht.
(Ist seit Bachelor / Master eh Geschichte, ich wollte es nur sagen).

Nur die Prinzipien sind geblieben. Jede Universität entscheidet selbst 
wen sie promovieren lässt und wen nicht. Das regelt die jeweilige 
Promotionsordnung der entsprechenden Fakultät. Ich kann dies hier nur 
beispielhaft an der TU-Ilmenau verdeutlichen. Dort ist die Voraussetzung 
für ein sog. Einstufungsfestellungsverfahren: FH-Diplom besser 1,5, 
Diplomarbeit "sehr gut". Das muss man erst mal erfüllen, dann kann man 
sich 4 mündlichen Prüfungen  unterziehen, die 2 Fächer vom universitären 
Vordiplom (z.B. 1. Elektrotechnik, umfasst an der TU ET1-3, Signale & 
Systeme, und Teile der Theoretischen Elektrotechnik; 2. Technische 
Informatik, umfasst an der TU Digitaltechnik, Petrinetze, 
Mikroprozessor- und Rechnerarchitekturen, Assembler x86) sowie 2 Fächer 
vom Hauptstudium (z.B. Industrielle Regelungstechnik und 
Prozessleittechnik). Diese Prüfungen zu bestehen erfordert einer 
Vorbereitungszeit berufsbegleitend von IMO 3-4 Semestern und ist mit 
rel. viel Arbeits-/Lerneinsatz verbunden. Andere Universitäten haben 
andere Vorschriften, die i.d.R. aber noch härter sind (vgl. RTWH Aachen, 
wo man fast das komplette universitäre Grundstudium in Prüfungen und 
Präsenzphasen nachweisen muss).

Und letztendlich auch ein Uni-Absolvent wird in D-Land nirgendwo ein 
Recht auf eine Promotion einklagen können und das ist auch gut so. Es 
entscheidet wohl immer noch die eigene Leistung und auch der Dr. Vater, 
der den Promotionskandidat betreuen muss, ob jemand zur Promotion 
zugelassen wird oder nicht.

Im Ausland ist das wesentlich umkomplizierter, das ist richtig.  Nur 
dort ist IMO "ein wenig"  Kleingeld erforderlich für das Studium zum 
PhD, der immer noch etwas anderes ist in Form der Erlangung als der 
deutsche Dr.-Ing., auch wenn er vielfach gleichgesetzt wird. Der PhD 
"studiert" der Dr.-Ing. schreibt eine Dissertation.

von besucher (Gast)


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thunderstorm99 schrieb:
> Ich sitz hier fest in nem Entwicklungsjob.

Wenn du mal 4 oder 5 Jahre Erfahrung im Beruf hast, fragt kein Mensch 
mehr danach, wo du vor Ewigkeiten dein Diplom gebaut hast. Und wenn 
doch, dann bist du in der falschen Firma.

thunderstorm99 schrieb:
> Fühl mich noch zu
> jung für Familie und fixen Job will noch das Studentenleben auch noch
> weiterleben und wenn ich das alles auf der Uni noch machen würde wärs ja
> spitze oder?

Wenn das der Knackpunkt ist: Das hat nichts mit FH oder Uni oder mit 
deinem derzeitigen Job zu tun.

Sprich mit deiner Freundin über eure Lebensplanung.

von X- R. (x-rocka)


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Noch so'n FH Loser hier!
Jaja, wahrscheinlich Realschule mit 19 abgeschlossen, dann 5 Jahre 
Lehre, und beim 3. Versuch über den 2. Bildungsweg Fach-Abi. Dann durch 
ne einfache FH durchmogeln. Du bist nix, du kannst nix, bist nur 
Dipl.-Ing.(FH) = Versager.

Hallo?
Aufwachen!
Wenn du noch Lust zum Studieren hast und du es dir leisten kannst, mach 
es doch.
Selbiges gilt fürs Promovieren.
Diese Titel brauchst du vor allem, wenn du möglichst schnell in einem 
Unternehmen weg von der tatsächlichen Basisarbeit (Entwicklung, 
Produktion, QC,... ) willst, Richtung Leitung, Management, etc. Willst 
du das?

Bin auch FH-Fuzzi, und will weiter entwickeln.
X

von hans (Gast)


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X- Rocka schrieb:
> Noch so'n FH Loser hier!
> Jaja, wahrscheinlich Realschule mit 19 abgeschlossen, dann 5 Jahre
> Lehre, und beim 3. Versuch über den 2. Bildungsweg Fach-Abi. Dann durch
> ne einfache FH durchmogeln. Du bist nix, du kannst nix, bist nur
> Dipl.-Ing.(FH) = Versager.

mmd^^

von lol (Gast)


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Gib dir die Kugel!

von Udo S. (urschmitt)


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lol schrieb:
> Gib dir die Kugel!

Nöö fett fressen nützt auch nix.

thunderstorm99 schrieb:
> will noch das Studentenleben auch noch
> weiterleben und wenn ich das alles auf der Uni noch machen würde wärs ja
> spitze oder?

Du willst also weiter saufen lottern und huren?

thunderstorm99 schrieb:
> zu
> allem Überfluss hab ich auch noch ne Freundin die sich freut, dass ich
> gleich nach dem Abschluss ne fixe Arbeitstelle bekommen habe und es ist
> ja so super irgendwann will sie ja auch noch ne Familie gründen usw...

Tu ihr einen Gefallen und verlass sie ganz schnell. Besser ein Ende mit 
Schrecken als ein Schrecken ohne Ende für sie. Sie denkt du wärst 
zumindest auf dem Weg zum Erwachsenwerden, aber so wie sich das anhört 
wird das die nächsten Jahre noch nix!

thunderstorm99 schrieb:
> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..

Du glaubst Du "kriegst" einen Managerposten nur wegen einem Titel. Jetzt 
wirds Kindergarten. Egal was man von Managern hält, aber die gehen 
seltener in dafür edlere Puffs saufen teurere Alkoholika und müssen 
dazwischen 60 Stunden die Woche arbeiten, da ist für gammeln wenig zeit 
also definitiv nix für dich.

Was deine Titelmanie angeht, bist du Österreicher?

von Paul (Gast)


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> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..

Dieser Satz läßt mich an einen Troll glauben. Erst jammerst Du rum, wie 
minderwertig Du Dich fühlst, dann schreibst Du stolz das Diplom (FH) 
wieder mit auf.

Karl Martell schrieb:

>Tja, die achso tollen FHs mit ihrer Praxisnähe... Es ist ein
>Unterschied, ob man die Uni oder die FH schafft. Erstes fördert
>Selbständig und schult das Denken, letzteres ist wie Schule, d.h.
>Nürnberger Trichter.

In Wahrheit weißt Du rein gar nichts über die FH. Du faselst Hören-Sagen 
und bastelst Dir Deine Welt zurecht. Das sind dann die, die von Klassen 
Faseln, von Anwesenheitspflicht und 5 Praxissemestern... Die FH ist ein 
Erfolgsmodell. Würde sie so schlecht sein, würden nur noch 
Uni-Ingenieure in der Entwicklung eingestellt. Die FH wäre schon längst 
Dicht gemacht. Die meisten quatschen wie Du über etwas, das sie nie aus 
der Nähe gesehen haben.


Marx W. schrieb:
>Hast du auch!
>Der FH-Abschluß ist eine vollwertige Hochschulausbildung, mit den Recht
>zur Promotion!

DEN FH-Abschluß gibt es nicht mehr. Mit FH-Diplom bist Du eingeschränkt 
promotionsberechtigt (nach Prüfungen). Mit dem FH-Master hast Du 
dasselbe Prmotionsrecht wie ein Unidiplomer oder Master (Uni).

>Auch wenn es hier  in D noch immer Uni`s und TH`s gibt, die dir dieses
>Recht verwehren wollen!

Die Rechtsform der TH gibt es schon lange nicht mehr. Haben sich im 
Westen alle zur TU gemacht. Im Osten wurden fast alle durch die "neuen" 
Kultusminister meist zur FH umfirmiert. Widerstand zwecklos.

>Sry, das ist so nicht ganz richtig. Ein Dipl.-Ing. (FH ) hat in
>Deutschland generell erst mal überhaupt gar kein PromotionsRECHT.

Stimmt nicht. Er hat eingeschränktes Promotionsrecht. Dafür gibt es in 
den Hochschulgesetzen der Länder Klauseln für kooperative 
Promotionsvorhaben.

> Und ein Dipl.-In. (FH) hat auch nur wenig mit dem Modell der
>Gesamthochschulen (z.B. Kassel, Paderborn) und dem dortigen sog. Diplom
>I zu tun.

Die GH war das Endziel, zu denen die FHen gemacht werden sollten. Das 
Diplom 1 die entsprechende Abschlußstufe für die FH-Ebene. Aber GH 
wollten nun mal Uni sein, die Politiker mußten Lobbyisten nacheifern, 
die die FH-Schiene aus der universitären abkoppeln wollte. Im Ergebnis 
haben jetzt doch alle Unis die GH-Struktur annehmen müssen 
(Bachelor/Master)

Die FH wird viel schlechter geredet, als sie ist. Gehe doch mal an 
ausländische Unis. Dagegen ist die deutsche FH oft hoch theoretisch und 
wissenschaftlich.

von Rolf (Gast)


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>Würde sie so schlecht sein, würden nur noch
>Uni-Ingenieure in der Entwicklung eingestellt. Die FH wäre schon längst
>Dicht gemacht.

Sehen wir es mal praktisch: Die meisten Entwicklungsstellen sind nichts 
anderes, als diplomierte Arbeiter! Da wird wenig erfunden oder Geniales 
gemacht. Das tun nur wenige. Da, wo es richtig heiss hergeht, werden in 
der Tat nur Uniabgänger und Dr. eingestellt. Und da wird auch richtig 
erfinderisch gedacht.

Die meisten Stellen sind plumpes Umsetzen, wenn auch anspruchsvoll - und 
da reicht FH.

Daher ist es sinnvoll Uni:FH = vielleicht 1:5 auszubilden.

von Paul (Gast)


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>Da, wo es richtig heiss hergeht, werden in
>der Tat nur Uniabgänger und Dr. eingestellt. Und da wird auch richtig
>erfinderisch gedacht.

Du verwechselst Forschung mit Entwicklung. Ich rede von Entwicklung.

>Daher ist es sinnvoll Uni:FH = vielleicht 1:5 auszubilden.

3:7 ist die Rate.

von puffel (Gast)


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thunderstorm99 schrieb:
> oder ist das alles Irrsinn? Was meint ihr?

Nach einem halben Jahr meinst Du, Du sitzt bereits in einem 
Entwicklerjob "fest". Für Familie fühlst Du Dich zu jung, Studentenleben 
wäre Dir lieber. Der FH-Abschluss ist Dir zu minderwertig, mindestens 
ein Doktor muss es schon sein.

Was immer Dein Problem ist, der FH-Abschluss hat damit jedenfalls nichts 
zu tun. Deine Freundin tut mir aufrichtig leid.

Und um Deine Frage zu beantworten: Solchen Irrsinn liest man nur sehr 
selten, selbst hier...

von Schiller72 (Gast)


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Paul schrieb:
>DEN FH-Abschluß gibt es nicht mehr. Mit FH-Diplom bist Du eingeschränkt
>promotionsberechtigt (nach Prüfungen). Mit dem FH-Master hast Du
>dasselbe Prmotionsrecht wie ein Unidiplomer oder Master (Uni).

>Stimmt nicht. Er hat eingeschränktes Promotionsrecht. Dafür gibt es in
>den Hochschulgesetzen der Länder Klauseln für kooperative
>Promotionsvorhaben.

Auf dem Papier vielleicht. Nur was will er machen, wenn seine Nase dem 
potentiellen Doktorvater nicht passt bzw. der ganzen Uni, die ihn 
aufnehmen soll, sich seine Promotion per Gericht erklagen ?
Und wenn sich FhG und MPI in ihren Stellenausschreibungen schon 
vorbehalten "bitte keine FH-Master" wird es auch schwierig eine 
geeignete Projektstelle als Grundlage für die Dissertation zu finden.
Aber nichts destotrotz gibt es FH'ler, die diesen Weg mit Erfolg 
gegangen sind, das waren dann aber auch Top-Leute, die es auch über den 
direkten Weg an der Uni so geschafft hätten.

>Die Rechtsform der TH gibt es schon lange nicht mehr. Haben sich im
>Westen alle zur TU gemacht. Im Osten wurden fast alle durch die "neuen"
>Kultusminister meist zur FH umfirmiert. Widerstand zwecklos.
Völlig korrekt und leider traurige Geschichte der Wiedervereinigung.
Selbiges gilt auch für ehem. Fachschulen, die im Westen in den 70'ern zu 
FH's erhoben, im Osten in den 90'ern meist zu Technikerschulen 
degradiert wurden.

>Die GH war das Endziel, zu denen die FHen gemacht werden sollten. Das
>Diplom 1 die entsprechende Abschlußstufe für die FH-Ebene. Aber GH
>wollten nun mal Uni sein, die Politiker mußten Lobbyisten nacheifern,
>die die FH-Schiene aus der universitären abkoppeln wollte. Im Ergebnis
>haben jetzt doch alle Unis die GH-Struktur annehmen müssen
>(Bachelor/Master)
Ja

>Die FH wird viel schlechter geredet, als sie ist. Gehe doch mal an
>ausländische Unis. Dagegen ist die deutsche FH oft hoch theoretisch und
>wissenschaftlich.
Ja
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von Paul (Gast)


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Muß man sich mal überlegen: Da schämem sich welche für einen bestandenen 
Hochschulabschluß (das FH-Diplom). Solches Runterreden gibt's wirklich 
nur in Dtl.

von ♪Geist (Gast)


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>Aufwachen!
>Wenn du noch Lust zum Studieren hast und du es dir leisten kannst, mach
>es doch.
>Selbiges gilt fürs Promovieren.
>Diese Titel brauchst du vor allem, wenn du möglichst schnell in einem
>Unternehmen weg von der tatsächlichen Basisarbeit (Entwicklung,
>Produktion, QC,... ) willst, Richtung Leitung, Management, etc. Willst
>du das?

Mein Bruderlein ist Prokura eines riesigen Unternehmens geworden und das 
nach 3 Jahren BE und einem FH Diplom, allerdings in Wirtschaft/Jura.

von Stefan (Gast)


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Die Sache ist ganz einfach. Wenn du einen Uni-Abschluss willst, dann 
mach ihn. FH ist schon in Ordnung, aber ein FH-Abschluss hat ein viel 
geringeres Ansehen als ein Uni-Abschluss. Alle, die hier was anderes 
behaupten, lügen sich in die Tasche. Ein Uni-Studium ist gründlicher und 
wissenschaftlicher, aber nicht unbedingt schwerer (hängt von dir ab). 
Wenn dich dein FH-Abschluss jetzt schon stört, dann zieh sofort die 
Konsequenzen und geh an die Uni.

von Paul (Gast)


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>FH ist schon in Ordnung, aber ein FH-Abschluss hat ein viel
>geringeres Ansehen als ein Uni-Abschluss.

Bei wem? Beim Uniabsolventen, Dr.? OK, die dürfen das.

Das Volk hat hingegen keinerlei Ahnung und will nur ihren Abschluß 
unterhalb des Hochschulabschlusses aufwerten. So gab es nach dem 
Bachelormobbing schon welche, die ihren Halbjahreskurs in Wirtschaft 
einem Bachelor gleich sahen. LOL. Fachhochschulen werden dann im Volk 
nicht als Hochschule gesehen, auch wenn sie damit dummes Zeug faseln, 
aber sie wollen es nicht, dann kann es das nicht sein. Es gibt kaum eine 
Einrichtung, über die soviel Unsinn erzählt wird, als die FH. Viele, die 
eine FH nicht mal aus der Nähe gesehen haben, meinen mitreden zu können 
(keien akad. Grade, kann man nach der mittleren Reife hin, Klassen, 
Stundenpläne, Anwesenheitspflicht, keine Professoren).

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan schrieb:

>FH ist schon in Ordnung, aber ein FH-Abschluss hat
>ein viel geringeres Ansehen als ein Uni-Abschluss.
>Alle, die hier was anderes behaupten, lügen sich
>in die Tasche.

Ein FH-Abschluß ist durchaus einer der höchsten Bildungsabschlüsse, die 
es gibt. Die Betrachtungsweisen sind nur sehr relativ: Kommt man aus 
einem privaten Umfeld, wo es ringsum nur Akademiker gibt, ist das alles 
nichts besonders. Da muß man sich dann schon wieder abheben, nicht wahr. 
Kommt man aus dem ganz einfachen Volk, ist es hingegen schon richtig was 
ordentliches.

Und dann ist ja noch die Frage, was man persönlich möchte: Titel 
sammeln???

von Paul (Gast)


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Schau doch mal, wieviele Gymnasiasten Nachhilfe brauchen, um das Gym 
überhaupt zu schaffen. Das war Pille Palle gegen die FH. Aber man kann 
eben mal richtig abwerten, auch wenn das FH-Dipom der 2.höchste 
Bildungsabschluß war.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Unser Donnersturm hat m.E. ganz andere Probleme...

thunderstorm99 schrieb:
> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..
Mit so einem Gejammer garantiert nicht...

> hab kürzlich vor einem halben Jahr meinen Dipl Ing FH
> (Informationstechnik) und habe abgeschlossen.
Wer nach einem halben Jahr die Karre hinschmeißt, der hat das lebenslang 
im Lebenslauf. Und das sieht die ersten paar entscheidenden Jahre echt 
cool aus...
Immerhin hast du damit selber die erste wichtige Fehlentscheidung 
getroffen.

> Jetzt hab ich auch einen
> nicht so schlechten Job in der Entwicklung
Wieso gehst du in die Entwicklung, wenn du Manager werden willst? 
Fokusverlust, oder wie?

von Axel (Gast)


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-.- schrieb:
> Irgendwann wirst du deine 9
> Stunden täglich arbeiten müssen, ausser du suchst dir eine komplett
> alternative Lebensweise.

IG Metall Tarifvertrag: 35 Arbeitsstunden pro Woche, macht nur angenehme 
7 Stunden pro Tag (Mo - Fr) und nicht 9! Es bleibt also noch genug 
Freizeit, auch ohne komplett alternative Lebensweise.

von Xy (Gast)


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thunderstorm99 schrieb:
> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..

Bekommen kannst du einen Managerposten schon. Egal ob mit Promotion, 
Master oder "nur" FH-Diplom.
Ein guter Manager wirst du aber sicher nicht werden. Dafür bist du viel 
zu unsicher, wehleidig und unselbstständig.

von Wilhelm F. (Gast)


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Axel schrieb:

>IG Metall Tarifvertrag: 35 Arbeitsstunden pro Woche, macht
>nur angenehme 7 Stunden pro Tag (Mo - Fr) und nicht 9!

LOL

Wo ist diese Firma? Möchte mich da sofort bewerben...

>Es bleibt also noch genug Freizeit, auch ohne komplett
>alternative Lebensweise.

Das geht immer in der Gruppendynamik unter, nennt sich nicht offiziell 
auch Gratis-Überstunden.

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Paul schrieb:
> Dieser Satz läßt mich an einen Troll glauben. Erst jammerst Du rum, wie
> minderwertig Du Dich fühlst, dann schreibst Du stolz das Diplom (FH)
> wieder mit auf.

Zustimmung - das klingt Realitätsfern.

Ich hab ein FH-Diplom und es gab Zeiten das war es schwer - das ist 
sicher an jeder Hochschule und für jeden so. Allein die Breite des 
Wissens kann kaum mit den persönlichen Begabungen korrelieren - daher 
fallen einige Sachen leicht (für mich war Mathematik leicht) und durch 
andere Sachen quält man sich durch (Ich fand BWL schwer - sehr unlogisch 
und Biochemie war schwer - viel auswendig lernen.)

Und dann gab es noch Sachen - da werdet ihr mir zustimmen - die waren 
auch schwer in einer seltsamen Art:

Technische Mechanik mit Einführung in FEM - eigentlich total interessant 
- allein ich bin in jeder Vorlesung eingeschlafen - weil der Professor 
halb so langsam gesprochen hat wie mein Leseinput ist.
Theoretische Elektrotechnik und Quantenthermodynamik - was ich gut 
verstanden habe - in den Vorlesungen! In der Prüfung war aber nur Stift 
und Papier erlaubt - ich bin grad so mit 3 durchgekommen, weil ich nicht 
so schnell prähistorisch-analog schreiben kann.

Jahre später sehe ich einen der Professoren in diesmal meiner 
Präsentation (Vorlesung) und ich präsentierte automatisierte Mathematik 
- und der Typ versteht gar nichts - durch sowas muss man eben durch - 
das war vielleicht auch nur ein Problem meiner Generation - das man 
plötzlich ein Methodenwissen besitzt den Leuten die 20 Jahre älter sind 
mal eben ihre Arbeit von Monaten in Minuten widerlegen zu können.
Was Sie da mit Excel in 6 Monaten modelliert haben - das zeige ich hier 
mal in 20 min als falsch auf - einfach weil ich im Vergeich dazu 
mächtige Werkzeuge beherrsche.

von thunderstorm99 (Gast)


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Ich (Threadersteller) danke euch für die Antworten bisher. Einige haben 
in mir schon das ein oder andere Lichtlein in meinem Gehirnzentrum 
erleuchtet..

Ihr habt schon recht, so ein Titel ist nur Papier. Man muss wissen was 
man daraus macht.

Aber ich mag es wenn ihr auf mich rumhackt - ich brauche das! Ich merke 
dass ich irre werde. Die Umstellung vom Studentenleben aufs Berufsleben 
tut mir einfach nicht gut. Früher konnte ich halt ausschlafen und mir 
die Zeit selbst einteilen :)

hansi schrieb:
> Du hast einen Hochschulabschluss, einen scheinbar brauchbaren Job und
> eine Partnerin.
> Damit hast du mehr erreicht, als es ~99% aller Menschen jemals werden.
> Wo ist da die Grundlage für Minderwertigkeitsgefühle? Sei Stolz auf
> dich!
> Ernst gemeinter Rat: suche dir professionelle Hilfe.
Ich danke dir ich glaub schon dass mir das helfen könnte.

Ja sicher, geldmäßig würds sichs wahrscheinlich nicht mehr rentieren.

Und ja: Ich bin aus Österreich. Ich steh voll auf akademische Grade. 
Kann oft wirklich (! kein Scherz) nicht genug davon bekommen - ich denke 
das ist mir angeboren.. :(

MaWin schrieb:
>> oder ist das alles Irrsinn?
>
> Ja.
>
> Nimm wieder die blauen Pillen und alles ist in Ordnung.
Hab sie heute geschluckt.

Schiller72 schrieb:
> Es gibt
> FH-Absolventen, aus früheren Zeiten Fachschulingenieure, Dipl.Ing's
> (Uni) oder Dr.-Ing's. in Leitungsfunktionen bis hin zum Vorstand. Alle
> Abschlussformen sind aber auch in der Entwicklung und im Tagesgeschäft
> tätig, beim "Sklaventreiber", bei der Müller&Söhne KG oder bei der
> börsennotierten AG.
> Es kommt immer darauf an, was jemand aus seinem Studium macht, es ist
> lediglich eine Art Eintrittskarte in das Berufsleben.
Das stimmt wiederum..

Sogar der Audi-Vorstand hat "nur" einen Dipl-Betriebswirt(FH) 
Abschluss!!

Udo Schmitt schrieb:
> Tu ihr einen Gefallen und verlass sie ganz schnell. Besser ein Ende mit
> Schrecken als ein Schrecken ohne Ende für sie. Sie denkt du wärst
> zumindest auf dem Weg zum Erwachsenwerden, aber so wie sich das anhört
> wird das die nächsten Jahre noch nix!
Ich werde mich bemühen, erwachsen zu werden versprochen.
>
> thunderstorm99 schrieb:
>> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
>> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..
>
> Du glaubst Du "kriegst" einen Managerposten nur wegen einem Titel. Jetzt
> wirds Kindergarten. Egal was man von Managern hält, aber die gehen
> seltener in dafür edlere Puffs saufen teurere Alkoholika und müssen
> dazwischen 60 Stunden die Woche arbeiten, da ist für gammeln wenig zeit
> also definitiv nix für dich.
>
> Was deine Titelmanie angeht, bist du Österreicher?
Ja.

X- Rocka schrieb:
> Hallo?
> Aufwachen!
> Wenn du noch Lust zum Studieren hast und du es dir leisten kannst, mach
> es doch.
Will aber nicht meinen gutbezahlten Entwicklungsjob an den Nagel hängen.

puffel schrieb:
> Nach einem halben Jahr meinst Du, Du sitzt bereits in einem
> Entwicklerjob "fest". Für Familie fühlst Du Dich zu jung, Studentenleben
> wäre Dir lieber. Der FH-Abschluss ist Dir zu minderwertig, mindestens
> ein Doktor muss es schon sein.

Du hast zu 100% recht! GENAUER hätt ich es auch nicht sagen können. 
Genauso fühle ich mich. Wann erwache ich endlich aus meinen 
selbstgestrickten Alpträumen? Ich glaub ich werd noch irre :(
>
> Was immer Dein Problem ist, der FH-Abschluss hat damit jedenfalls nichts
> zu tun. Deine Freundin tut mir aufrichtig leid.
>
> Und um Deine Frage zu beantworten: Solchen Irrsinn liest man nur sehr
> selten, selbst hier...
Leider ich weiß auch nicht.. Ich hab schon von klein auf so ein geringes 
Selbstbewußtsein. Damals wollt ich es allen zeigen dass ich was 
erreichen kann. Heute will ich das Maximale erreichen, was es gibt.

Paul schrieb:
> Muß man sich mal überlegen: Da schämem sich welche für einen bestandenen
> Hochschulabschluß (das FH-Diplom). Solches Runterreden gibt's wirklich
> nur in Dtl.
ich weiß es tut mir leid. In der heutigen Neid- und 
Leistungsgesellschaft wo jeder auf jeden herumhackt kommt sowas raus. :(

Lothar Miller schrieb:
> thunderstorm99 schrieb:
>> Evtl würd ich dann sogar nen Managerposten bekommen mit
>> abgeschlossener Promotion und Master und Diplom (FH)..
> Mit so einem Gejammer garantiert nicht...
ich weiß du hast recht..
>
>> hab kürzlich vor einem halben Jahr meinen Dipl Ing FH
>> (Informationstechnik) und habe abgeschlossen.
> Wer nach einem halben Jahr die Karre hinschmeißt, der hat das lebenslang
> im Lebenslauf. Und das sieht die ersten paar entscheidenden Jahre echt
> cool aus...
> Immerhin hast du damit selber die erste wichtige Fehlentscheidung
> getroffen.
Ich hab noch nicht gekündigt!Um gottes willen.. ich fantasiere momentan 
nur etwas herum und hab Minderwertigkeitsgefühle:( Du hast schon recht 
man sieht das im Lebenslauf.

Und da hilft dann auch kein zweites Diplom oder eine zusätzliche 
Promotion auch nix mehr?!?
>
>> Jetzt hab ich auch einen
>> nicht so schlechten Job in der Entwicklung
> Wieso gehst du in die Entwicklung, wenn du Manager werden willst?
> Fokusverlust, oder wie?
Naja ich träume die romantische Vorstellung mich von unten (Entwickler) 
bis nach oben raufzuarbeiten (Manager)

Xy schrieb:
> Bekommen kannst du einen Managerposten schon. Egal ob mit Promotion,
> Master oder "nur" FH-Diplom.
> Ein guter Manager wirst du aber sicher nicht werden. Dafür bist du viel
> zu unsicher, wehleidig und unselbstständig.
D.h. ich muss also eher an meinem Charakter arbeiten alswie an nen 
zusätzlichen Diplom oder ner Promotion..?

von thunderstorm99 (Gast)


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Achja eines wollt ich noch loswerden:
Wisst ihr, warum ich mich auch manchmal minderwertig fühle?
Wie ich bemerkt hab, welche Flachzangen auch den gleichen Abschluss 
verliehen bekommen haben bei der Graduierung.. aber man siehts dann eh 
erst im Berufsleben was aus einem wird..?

von Juri Parallelowitsch (Gast)


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Allein von dem Wissen in Biochemie/Chemie was denn so hängen geblieben 
ist, schöpfe ich bei jedem Apothekenbesuch.

Sollte ich Duftöle kaufen - gibt es bestimmt auch bei euch in jeder 
Apotheke. Meine Frau hat mich geschickt Düftöle zu kaufen  -
die ist Russin und irgendwelche Bedenken hinsichtlich Gesundheit, kennt 
die gar nicht - gibt es nicht.

Diese ätherischen Öle schütten die Leute in Kerzen damit es gut riecht - 
macht es auch.

Dummerweise kann es auch deine Leber zerstören.
Wie das?

Das Zeug wird in Vietnam angebaut wo viele Böden mit Dioxinen 
kontaminiert sind - wird dann umediketiert und du kaufst es als Duftöl 
geprüfter Herkunft.

Was nicht drauf steht, ist, das du Agent Orange einatmest wenn du daz 
Zeug bei dir aufmachst. Leider weiß ich das es weltweit derzeit nicht 
die Analytik gibt um darauf wirtschaftlich zu testen.

Aber ist doch lustig wenn die westlichen Wohlstandsbürger und Millionäre 
und Millardäre das AO veratmen was so einfach mit drin ist - ist ja so 
schön billig und riecht so gut - auch in der Sauna.

Nach geschätzt 5 Jahren gehst du wegen unklarer Beschwerden zum Arzt - 
der macht ein großes Blutbild und sagt: Sie sollten vom Alkohol runter, 
da die Leber maximal noch 1 Jahr mitmacht, wenn Sie so weiter machen.

Der Arzt weiss ja nicht das du freiwillig heimlich Dioxine konsumierst.

Leider hört uns keiner zu und keiner glaubt das - Profit ist zu geil.

von MaWin (Gast)


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> > IG Metall Tarifvertrag: 35 Arbeitsstunden pro Woche, macht
> > nur angenehme 7 Stunden pro Tag (Mo - Fr) und nicht 9!
> Wo ist diese Firma? Möchte mich da sofort bewerben...

Hättet ihr früher nicht immer wieder Birne Kohl gewählt,
dann hätten wir heute deutschlandweit eine 35 Stunden Woche
und lange Zeit viel weniger Arbeitslose gehabt (allerdings
auch nicht ganz so hohe Jahreslöhne bei Vollzeitbeschäftigten).
Wie man an Frankreich sieht, wäre es Deutschland damit sicher
besser gegangen.

von Wilhelm F. (Gast)


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@thunderstorm99:

Du machst dein Ding schon. Versuche, deinen Anerkennungswahn auf einen 
normalen Level zu bekommen. Es geht nicht nur um den Beruf im Leben, das 
ist typisch deutsch, und anscheinend auch österreichisch. Ich komme aus 
kleineren Verhältnissen, bin der einzige weit und breit mit einem 
FH-Diplom. Die meisten Menschen um mich herum sind Autowäscher, 
Straßenbauer, Schlosser, Maurer, Fahrer, Hausfrau, Putzfrau, Klofrau. 
Ganz einfache Berufe, z.T. sogar ungelernt.

Liebst du deine Freundin noch? Das sind doch auch nicht Dinge, die von 
heute auf morgen einfach so entstehen, und wertvoll sind. Und man sie 
leichtfertig für ein Fantasiegebilde wieder über Bord wirft.

Ich mache es manchmal so: Nicht, daß ich exzessiv meditiere, aber ich 
schaue mir manchmal 5 Minuten virtuell gedanklich vom Mond herunter die 
Erde an, mitsamt dem ganzen Homo-Sapiens-Ameisenhaufen, und was daraus 
wird bzw. geworden ist. Einfach nur aus meiner kleinen Sichtweise. Das 
hilft mir gelegentlich, um etwas klare Gedanken zu bekommen.

Aber arbeiten, jeden Tag 8 Stunden in die Tretmühle, was leisten, das 
mußt du in der Regel schon. Das ist eines der Haupt-Wesensarten unserer 
Zivilisation. Und die große Liebe, hmmm, das verfliegt nach ein paar 
Monaten etwas, ist aber keine Seltenheit. Da muß man ein wenig auch dran 
arbeiten. Von selbst, bleibt nichts so, wie es ist.

von Googel (Gast)


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>>Daher ist es sinnvoll Uni:FH = vielleicht 1:5 auszubilden.
>3:7 ist die Rate.
Was nichts anderes bedeutet, dass viele Uniabsolventen nicht so 
erfinderisch arbeiten, sondern doch nur wie ein FH-Ing.

Lohnt das?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Googel schrieb:
> Was nichts anderes bedeutet, dass viele Uniabsolventen nicht so
> erfinderisch arbeiten, sondern doch nur wie ein FH-Ing.
Ja nun. Die können halt nicht mehr... :-o

> Was nichts anderes bedeutet, dass viele Uniabsolventen nicht so
> erfinderisch arbeiten, sondern doch nur wie ein FH-Ing.
Soll im logischen Schluss wohl heißen: FH-Ingenieure sind nicht 
erfinderisch?
Dann sieh mal nach, was so auf Patentanmeldungen mit draufsteht...

> doch nur wie ein FH-Ing.
Wieso eigentlich "nur"?
Hast du schon mal bedacht, dass durchaus auch etliche geistige 
Tiefturner auf den UNIs ihren Abschluss gerade noch so schaffen?

> Lohnt das?
Wenn du mit 67 sagen kannst:
mein Leben war soweit ganz in Ordnung, dann hat das gelohnt... ;-)

von Loonix (Gast)


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thunderstorm99 schrieb:
> Naja ich träume die romantische Vorstellung mich von unten (Entwickler)
> bis nach oben raufzuarbeiten (Manager)

Ich habe als Hilfsarbeiter abgefangen, eine Ausbildung gemacht und dann 
als Selbständiger meine Interessen weiterentwickelt und verfolgt. Jetzt 
habe ich einen Platz als Entwickler und höre ungern, dass du das als 
"ganz unten" bezeichnest. Du hast Privilegien genossen, einen 
Hochschulabschluss erworben und findest jetzt das wäre zu wenig gewesen? 
Vielleicht solltest du dir mal vor Augen führen dass es Leute gibt, die 
in deinem Alter schon jahrelang geschuftet haben und nebenher in der 
verbleibenden Zeit sich weiterbilden wollten und deshalb auch konnten. 
Was man da an langem Atem braucht, kannst du offensichtlich noch nicht 
mal erahnen.
Zeig erstmal, dass du was draufhast bevor du über "das schöne 
Studentenleben" sinnierst.
Du hast ja die besten Voraussetzungen in deinem jetzigen Job - warum 
also jetzt kneifen und diese Möglichkeit zur Selbstbestätigung einfach 
wegwerfen?
Ich wünsche dir, dass du es schaffst die Aufgaben so anzunehmen wie sie 
auf dich zukommen. Da bleibt keine Zeit mehr für Selbstzweifel.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Loonix schrieb:
> Ich wünsche dir, dass du es schaffst die Aufgaben so anzunehmen wie sie
> auf dich zukommen.
Und am besten nicht nur "annahmen", sondern aktiv steuern.
Du kannst Vorschläge machen, Initiative ergreifen, den Kopf aus der 
Menge herausstrecken, damit du (von den Chefs) gesehen wirst.

Aber aufpassen: der der seinen Kopf herausstreckt bekommt auch mal eins 
auf die Mütze...

> Da bleibt keine Zeit mehr für Selbstzweifel.
Was ist das? ..... Zeit? ;-)

von Paul (Gast)


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>Hättet ihr früher nicht immer wieder Birne Kohl gewählt,
>dann hätten wir heute deutschlandweit eine 35 Stunden Woche
>und lange Zeit viel weniger Arbeitslose gehabt (allerdings
>auch nicht ganz so hohe Jahreslöhne bei Vollzeitbeschäftigten).
>Wie man an Frankreich sieht, wäre es Deutschland damit sicher
>besser gegangen.

Im Gegenteil: Birne Kohl war für seine rigide Politik bekannt 
(Aussitzen). Fast 16 Jahre hat er wenig geändert, um das Volk nicht zu 
verschrecken. Viele empfanden das 1998 als lähmend, wählten Schröder. 
Aus heutiger Sicht hätte man sich viel neuen, aber auch sinnfreien Kram 
von Schröder und Merkel erspart, wäre man bei Kohl geblieben. Kohl war 
ein Politiker der alten Schule. Er hatte neben der üblichen Lobbypolitik 
immer noch das Volk im Blick. Heute pfeifen die Politiker darauf.. Der 
breiten Masse ging es unter Kohl sicherlich besser (Arbeitslosenhiilfe 
vs. ALG2, Gesundheits"reform", Zeitarbeitsmarkt, prekäre 
Beschäftigungen).

>Was nichts anderes bedeutet, dass viele Uniabsolventen nicht so
>erfinderisch arbeiten, sondern doch nur wie ein FH-Ing.

Die meisten. 3% Promotionsrate in ET erzählen da Bände. Viele gehen doch 
zur Uni aus Prestigegründen. Danach kann man doch in einer Arbeit 
verschwinden, die der von ihnen verpönte FHler auch nur macht.

von Florian *. (haribohunter)


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Egal ob FH, Uni oder Doktor.
Entscheidend ist, was hinten rauskommt!

von Loonix (Gast)


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Florian *.* schrieb:
> Entscheidend ist, was hinten rauskommt!

DAS dürfte bei ALLEN das selbe sein, auch ganz ohne Titel ;)

Lothar Miller schrieb:
> Und am besten nicht nur "annahmen", sondern aktiv steuern.

So gut konnte ich das vorhin nicht formulieren, aber genau so meinte ich 
es.

> Du kannst Vorschläge machen, Initiative ergreifen, den Kopf aus der
> Menge herausstrecken, damit du (von den Chefs) gesehen wirst.

> Aber aufpassen: der der seinen Kopf herausstreckt bekommt auch mal eins
> auf die Mütze...

Die Akzeptanz dieses "Restrisikos" ist das, was einen von der Masse 
abheben und wirklich beflügeln kann.

>> Da bleibt keine Zeit mehr für Selbstzweifel.
> Was ist das? ..... Zeit? ;-)

Ach ja...

von Thomas (Gast)


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Wem die FH nicht reicht, kann sich weiterbilden. Sprachen sind da nicht 
falsch.

http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2010-11/saechsisch-uni-leipzig

von High Performer (Gast)


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>Im Gegenteil: Birne Kohl war für seine rigide Politik bekannt
>(Aussitzen). Fast 16 Jahre hat er wenig geändert, um das Volk nicht zu
>verschrecken. Viele empfanden das 1998 als lähmend, wählten Schröder.
>Aus heutiger Sicht hätte man sich viel neuen, aber auch sinnfreien Kram
>von Schröder und Merkel erspart, wäre man bei Kohl geblieben. Kohl war
>ein Politiker der alten Schule. Er hatte neben der üblichen Lobbypolitik
>immer noch das Volk im Blick.

Absolut ACK! Ich war zwar nie ein großer Freund von Herrn Kohl. Aber 
jetzt tut er mir schon sehr leid mit dem Tod seiner Frau und seinem 
schlechten Gesundheitszustand.

Aber Fakt ist auch: er wusste, wo es lang geht. Er hätte genügend Macht 
gehabt, um ganz Europa zu lenken. Ein solches Geeier wie jetzt in der 
Euro-Krise wäre unter Kohl nie möglich gewesen. Er hätte die 
Staatsoberhäupter zusammengerufen, hätte ein Machtwort, auch mit Blick 
auf die Märkte, gesprochen und die Sache wäre erledigt gewesen. Na ja, 
vielleicht ein wenig vereinfacht dargestellt. Aber uns fehlt es in 
Europa einfach einer starken Führungspersönlichkeit. Wir bräuchten 
wenigstens einen Ausgleich zu den Kaspern aus Frankreich und Italien. 
OK, Frau Merkel hat sich schon weiterentwickelt. Aber ihr fehlt einfach 
ein wenig der diplomatische Feinsinn.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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> Im Gegenteil: Birne Kohl war für seine rigide Politik bekannt
> (Aussitzen). Fast 16 Jahre hat er wenig geändert, um das Volk nicht zu
> verschrecken.

Leider - der Mann soll das Nötige tun und nicht nichts machen, nur weil 
er damit seine Wiederwahl gefärden könnte. Er hat viel zu viel 
liegenlassen.

> Kohl war ein Politiker der alten Schule. Er hatte neben der üblichen
> Lobbypolitik immer noch das Volk im Blick.

Oh ja - besonders die nachfolgenden Generationen, wie man an der 
Schuldenkurve und den Abbau der Rentenrücklagen sieht.

Wenn ich mich in unserem Bekanntenkreis (Unternehmer und Angestellte 
gemischt) umhöre, dann sind die Leute durchaus bereit, mitzuziehen ohne 
direkt bei Wahlen abzustrafen.

Was die Leute nervt ist das ständige "Wir müssen Steuern senken!" sobald 
es auch nur etwas wirtschaftlich bergauf geht.

Die Leute wollen aber keine Steuergeschenke - die wollen, dass endlich 
mal gespart wird und die gottverdammte Neuverschuldung auf Null kommt!

Ich bin wirklich kein Freund von Guttenberg, aber der beginnt jetzt z.B. 
endlich mal, die längst überfälligen BW-Reformen durchzuziehen.

Also bitte nicht wieder Kohl-Stillstand.

So, jetzt sind wir vollkommen OT :-)

Chris D.

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul schrieb:

>Birne Kohl war für seine rigide Politik bekannt
>(Aussitzen). Fast 16 Jahre hat er wenig geändert,
>um das Volk nicht zu verschrecken. Viele empfanden
>das 1998 als lähmend, wählten Schröder.

Ach, und davor stöhnten einige, "wären wir mal bei Schmidt geblieben". 
Das ist immer die selbe Leier, die sich da wiederholt...

Ich erinnere mich noch gut an einen der Haupt-Wahlsprüche: "Leistung muß 
sich wieder lohnen". Tatsächlich spuckten dann einige in die Hände, und 
dann kamen auch schon wieder die nächsten Einschnitte. Und ich meine, 
den Wahlspruch auch nach 2000 wieder gehört zu haben, also gut 25 Jahre 
später. Nachdem wir wieder eine ganze Windung in der Spirale tiefer 
waren...

von Jeff (Gast)


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Promovieren kannst du auch mit einem sehr guten FH Abschluss - siehe 
Promotionsordnung diverser Unis.

von Paul (Gast)


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>Leider - der Mann soll das Nötige tun und nicht nichts machen, nur weil
>er damit seine Wiederwahl gefärden könnte. Er hat viel zu viel
>liegenlassen.

Und Schröder hat angepackt und Deutschland zum Armenhaus gemacht. Noch 
nie war die Kinderarmut so groß wie nach H4. Die Korruption und der 
Lobbyismus blühen. Geld und Erspartes sind bald nichts mehr wert. Schön 
Dank, da war Helmut Kohls Politik der Ruhe doch überlegter.

>Oh ja - besonders die nachfolgenden Generationen, wie man an der
>Schuldenkurve und den Abbau der Rentenrücklagen sieht.

Schröder schreit: Schulden senken -> die Leute werden kurz gehalten
Merkeln schreit: Schulden senken -> die Leute werden kurz gehalten
KMU leiden am miesen Binnenmarkt
Während vom Sparen gesprochen wird, werden Milliarden des Volksvermögens 
einfach mal so verpulvert. Danach stellt sich diese Frau hin und 
jammert, jetzt müsse endlich der Gürtel enger geschnallt werden - 
natürlich nur bei den Ärmsten.

>Die Leute wollen aber keine Steuergeschenke - die wollen, dass endlich
>mal gespart wird und die gottverdammte Neuverschuldung auf Null kommt!

Wo hast DU denn die Wahlpropaganda her? Die sehen, daß sie sparen können 
wie sie wollen, hintenrum wird das Geld an Banken und Lobbyisten 
umgeleitet. Die Leute wollen endlich wieder von der Politik ernst 
genommen werden. Wollen Politik für's Volk und nicht dagegen. Wollen 
auch den Lohn iherer Arbeit sehen.

von High Performer (Gast)


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>Die Leute wollen aber keine Steuergeschenke - die wollen, dass endlich
>mal gespart wird und die gottverdammte Neuverschuldung auf Null kommt!

Absolut und ohne jede Einschränkung ACK!

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: was die Leute wollen ist 
Sicherheit. Deshalb würde sicher der Großteil der Bevölkerung zustimmen, 
wenn:

1.) Die Steuersätze mal für ein paar Jahre so bleiben würde wie aktuell.

2.) Dito. die Sozialversicherungen (Renten-, Arbeitslosen- und 
Krankenversicherung)

3.) Wenn die Neuverschuldung endlich mal eingedämmt würde.

4.) Der Benzinpreis an der Tankstelle nicht von einer zur anderen Minute 
um sieben Cent schwanken könnte.

Die Leute wollen Sicherheit! Auch mir geht es so. Dieses ständige Hin- 
und Her und Auf- und Ab macht die Menschen so langsam völlig meschugge.
Nichts wäre besser für unser Land wie Kontinuität. Dazu wäre es 
notwendig, in den verschiedenen Sozialsystemen in guten Zeiten Rücklagen 
bilden zu dürfen. Das ist aber anscheinend so gar nicht vorgesehen. 
Deshalb hatte man auch vor der Krise noch kurz die Beiträge zur 
Arbeitslosenversicherung gesenkt, obwohl die Krisenlokomotive schon in 
voller Fahrt war.

Die aktuelle Währungskrise bringt das Fass so langsam zum Überlaufen. 
Kein Tag mehr ohne neue Hiobsbotschaften.

Und auch ich möchte nochmal wiederholen: die Bürger wollen nicht 
unbedingt Steuererleichterungen, wenn dadurch der Schuldenstand weiter 
wächst und die finanzielle Zukunft von Deutschland auf immer wackligeren 
Beinen steht.
Ich denke, das beste Signal wäre, wenn wir irgend wann in den nächsten 
Jahren die Schuldenuhr wenigstens mal um einen winzigen Betrag 
zurückdrehen könnten.

Dieser seit Jahren andauernde Aktionismus der Politik, ständige 
"Reformen" durchzuführen (wobei das Thema Reformen ja geradezu 
inflationär verwendet wird) ist einfach nur zermürbend.

Vielleicht sollten wir mal eine Interessengemeinschaft gründen, z.B. 
eine VPD (VernunftPartei Deutschlands)

Just my 2 cents, auch wenn's total OT ist.

von High Performer (Gast)


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>Und Schröder hat angepackt und Deutschland zum Armenhaus gemacht.

Deutschland ist ein Armenhaus? Sag mal, spinnst Du? SCNR!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Paul schrieb:

> Und Schröder hat angepackt und Deutschland zum Armenhaus gemacht.

Ich hab nicht behauptet, dass er besser war.

> Die Korruption und der Lobbyismus blühen.

Ich kann nicht erkennen, dass sich da Nennenswertes geändert hat seit 
Schäubles Koffern und Kohls Erinnerungslücken.

> Geld und Erspartes sind bald nichts mehr wert.

Völliger Unsinn. Davon, dass das jedes Jahr von Weltuntergangspropheten 
verbreitet wird, wird es nicht wahrer.

> Schön
> Dank, da war Helmut Kohls Politik der Ruhe doch überlegter.

Sicher nicht. Probleme lösen sich nicht einfach auf, nur weil jemand den 
Kopf in den Sand steckt.

Kohl war mindestens so machtversessen wie Schröder und Merkel, eher noch 
mehr. Entsprechend war sein Vermächtnis.

> KMU leiden am miesen Binnenmarkt

Wer verbreitet denn solchen Unsinn?
Uns Unternehmern konnte gar nichts Besseres als der Binnenmarkt 
geschehen.
Den KMUs geht es so gut wie nie.

>>Die Leute wollen aber keine Steuergeschenke - die wollen, dass endlich
>>mal gespart wird und die gottverdammte Neuverschuldung auf Null kommt!
>
> Wo hast DU denn die Wahlpropaganda her?

Von den Leuten, mit denen ich geredet habe.
Propaganda haben die sicher nicht nötig.

> Die Leute wollen endlich wieder von der Politik ernst
> genommen werden. Wollen Politik für's Volk und nicht dagegen. Wollen
> auch den Lohn iherer Arbeit sehen.

Das stimmt.

Dafür benötigen wir aber Politiker, die keine Machtmenschen sind und da 
sah es in den letzten 28 Jahren mau aus.

Chris D.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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High Performer schrieb:

> 1.) Die Steuersätze mal für ein paar Jahre so bleiben würde wie aktuell.

Ja. Nachdem die ständig versprochene Vereinfachung eh nicht kommt, 
frieren wir das Teil wenigstens so ein, wie es ist. Das würde schon 
helfen.

> Die Leute wollen Sicherheit! Auch mir geht es so. Dieses ständige Hin-
> und Her und Auf- und Ab macht die Menschen so langsam völlig meschugge.
> Nichts wäre besser für unser Land wie Kontinuität. Dazu wäre es
> notwendig, in den verschiedenen Sozialsystemen in guten Zeiten Rücklagen
> bilden zu dürfen. Das ist aber anscheinend so gar nicht vorgesehen.
> Deshalb hatte man auch vor der Krise noch kurz die Beiträge zur
> Arbeitslosenversicherung gesenkt, obwohl die Krisenlokomotive schon in
> voller Fahrt war.

Ja, das war völliger Unsinn.

> Dieser seit Jahren andauernde Aktionismus der Politik, ständige
> "Reformen" durchzuführen (wobei das Thema Reformen ja geradezu
> inflationär verwendet wird) ist einfach nur zermürbend.

Haha, absolutes ACK.
Die wievielte Gesundheitsreform haben wir jetzt?
Gab es eigentlich mal eine Zeit zwischen Reformen?

Anstatt endlich mal feste Eckpunkte zu setzen wird hier etwas 
geschraubt, da etwas geändert, nah dem Motto: "stabilisieren wir das 
Kartenhaus, damit es die nächsten 5 Minuten übersteht".
Aber bloß nichts Fundamentales ändern, denn dafür könnte man ja 
abgewählt werden.

> Vielleicht sollten wir mal eine Interessengemeinschaft gründen, z.B.
> eine VPD (VernunftPartei Deutschlands)

Vielleicht wäre uns schon mit einer Maximalzeit im Bundestag geholfen: 8 
Jahre darf man versuchen, dann muss man gehen - fertig.
Würde dieses ganze Klammern an der Macht verhindern.

Chris D.

von Stefan (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ein FH-Abschluß ist durchaus einer der höchsten Bildungsabschlüsse, die
> es gibt. Die Betrachtungsweisen sind nur sehr relativ: Kommt man aus
> einem privaten Umfeld, wo es ringsum nur Akademiker gibt, ist das alles
> nichts besonders. Da muß man sich dann schon wieder abheben, nicht wahr.
> Kommt man aus dem ganz einfachen Volk, ist es hingegen schon richtig was
> ordentliches.

Wie gesagt, FH ist schon in Ordnung. Nur ist es meiner Erfahrung nach 
so, dass FH-Absolventen viel weniger zugetraut wird als Uni-Leuten. Von 
FHs kommen sehr viele Leute, die mit der Theorie, die auch an der FH 
gelehrt wird, eigentlich nichts zu tun haben wollen, oder froh sind, 
wenn sie mit theoretischen Inhalten nicht mehr konfrontiert werden.
Jemandem, der gerne studiert und sich gerne intensiv mit dem Stoff 
auseinandersetzt und hineindenkt, kann ich nur raten, an der Uni 
(weiter) zu studieren.
Ebenso jemandem, der schon von sich selbst aus denkt, dass "(FH)" eben 
kein richtiger akademischer Abschluss ist, wie z.B. Jura, Psychologie 
oder Theaterwissenschaften...

von Paul (Gast)


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>Ich denke, das beste Signal wäre, wenn wir irgend wann in den nächsten
>Jahren die Schuldenuhr wenigstens mal um einen winzigen Betrag
>zurückdrehen könnten.

Du hast eine völlig andere Sichtweise als ich. Normalerweise hast Du 
Recht, nämlich wenn die Ausgaben auch blieben wie sie sind. So aber wird 
das Volk Jahr für Jahr mehr angehalten, den Gürtel enger zu schnallen. 
Sine 2 € Schulden abgebaut, kommt ein Merkel daher und verschenkt 10 €. 
Auf dem Papier sieht das aus, wei 8 € Neuverschuldung, weil das Volk 
nicht genug gespart hat. Es ist also z. Z. sinnlos, als Bürger zu 
sparen.

>> KMU leiden am miesen Binnenmarkt

>Wer verbreitet denn solchen Unsinn?
>Uns Unternehmern konnte gar nichts Besseres als der Binnenmarkt
>geschehen.
>Den KMUs geht es so gut wie nie.

Prof. Hickel, Prof. Bofinger. Und schau Dir mal die kleinen Betriebe an. 
Die profitieren nicht durch Eporte, die leiden daran, daß das Volk knapp 
gehalten wird und "Kaufzurückhaltung" üben. Die Leute können gar nicht 
konsumieren, sie haben schlicht das Geld nicht.

>Sicher nicht. Probleme lösen sich nicht einfach auf, nur weil jemand den
>Kopf in den Sand steckt.

Ein Staat wie die BRD ist in 50 Jahren gewachsen. Es sind leichte 
Korrekturen erforderlich. Vieles hatte sich bewährt. Ein so 
vielschichtiges Gebilde wie einen gewachsenen Staat kann man nicht an 10 
Ecken gleichzeitig umkrempeln, wie es Schröder und auch Merkel machen.

Hartz-Gesetze. Alle H1-H4 sind eigentlich wegen Unsinn gescheitert
Neuregelung der Rente: Chaos und so gar nicht durchführbar 
(Rentenkürzung)
Neureglung im Gesundheitswesen: Praxisgebühr, Fond -> gescheitert
Euro -> kurz vorm Scheitern
usw.

>Deutschland ist ein Armenhaus? Sag mal, spinnst Du?

-Kinderarmut ist so hoch wie nie (25%).
-Nur Deutschland hat negative Lohnzuwachsraten in den letzten 10 Jahren 
(-0,8%) in Europa
-die Privatinsolvenzen sind so hoch wie nie
-Zuwachs bei den Tafeln 300%
- die Löhne sind schon so niedrig, daß selbst die Polen nicht mehr nach 
Dtl. zum Arbeiten kommen

>Ich kann nicht erkennen, dass sich da Nennenswertes geändert hat seit
>Schäubles Koffern und Kohls Erinnerungslücken.

So offen Lobbypolitik am Volk vorbei war damals undenkbar. Die 
Dimensionen haben sich geändert. Das sieht man an den Nachfolgejobs der 
heutigen Politiker (Schröder, Koch, Merz, Clement!)

von Mitarbeiter (Gast)


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Chris D. schrieb:
>> KMU leiden am miesen Binnenmarkt
>
> Wer verbreitet denn solchen Unsinn?
> Uns Unternehmern konnte gar nichts Besseres als der Binnenmarkt
> geschehen.
> Den KMUs geht es so gut wie nie.

Bist also in der richtigen Branche...

Paul schrieb:
> -Nur Deutschland hat negative Lohnzuwachsraten in den letzten 10 Jahren
> (-0,8%) in Europa

Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Dabei habe ich nicht mal die 
Firma gewechselt.


Kann mir nicht vorstellen, dass der Binnenmarkt wächst.
Bei sinkender Bevölkerungszahl und sinkenden Löhnen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mitarbeiter schrieb:
> Chris D. schrieb:
>>> KMU leiden am miesen Binnenmarkt
>>
>> Wer verbreitet denn solchen Unsinn?
>> Uns Unternehmern konnte gar nichts Besseres als der Binnenmarkt
>> geschehen.
>> Den KMUs geht es so gut wie nie.
>
> Bist also in der richtigen Branche...

Naja, ich bin nicht Unternehmer geworden, um damit anzugeben. Mir war es 
wichtig, meine Ideen und Entwicklungen umsetzen zu können und selbst zu 
bestimmen, wo ich was wie und wann mache.
Und das kann ich jetzt.

Ich kenne nun wirklich reichlich kleinere und auch mittlere Unternehmen. 
Erstens haben die von der Wirtschaftskrise nur sehr wenig mitgekriegt 
(wenn überhaupt: bei mir war 2009 z.B. das beste Jahr seit Gründung).
Und zweitens wissen die meistens noch, wie man vernünftig und vor allem 
nachhaltig wirtschaftet. Dementsprechend solide sind die aufgestellt. 
Ein guter Bekannter hat das neulich auf den Punkt gebracht: "Ich dachte, 
der (Verkäufer) wollt' mich verarschen: Finanzierung? Wenn ich das Geld 
nicht hätte, würd ich das Maschinchen nicht kaufen." Es ging dabei um 
ein CNC-Zentrum.

Ich kenne auch keinen Handwerker hier in der Gegend, der auch nur 
ansatzweise arm wäre - im Gegenteil: die verdienen alle sehr gut und 
suchen händeringend gutes Personal.

Den KMUs geht es richtig, richtig gut. Die übliche Jammerei ordnest Du 
bitte so ein wie sie zu nehmen ist: Morgengebet des Unternehmers. Wobei 
ich eigentlich nie klage - ich bin sogar richtig glücklich mit dem, was 
ich mache. Hmmm, bin schon ein komischer Unternehmer ;-)

> Kann mir nicht vorstellen, dass der Binnenmarkt wächst.
> Bei sinkender Bevölkerungszahl und sinkenden Löhnen...

Ich würd das nicht so kritisch sehen - wenn es eng wird, werden wir 
schon Leute ins Land lassen, die arbeiten wollen.
Außerdem ist weniger die absolute Zahl wichtig als die Kaufkraft - und 
die hat sich deutlich erhöht.

Chris D.

von intellekt901 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Wie gesagt, FH ist schon in Ordnung. Nur ist es meiner Erfahrung nach
> so, dass FH-Absolventen viel weniger zugetraut wird als Uni-Leuten. Von
> FHs kommen sehr viele Leute, die mit der Theorie, die auch an der FH
> gelehrt wird, eigentlich nichts zu tun haben wollen, oder froh sind,
> wenn sie mit theoretischen Inhalten nicht mehr konfrontiert werden.
> Jemandem, der gerne studiert und sich gerne intensiv mit dem Stoff
> auseinandersetzt und hineindenkt, kann ich nur raten, an der Uni
> (weiter) zu studieren.
> Ebenso jemandem, der schon von sich selbst aus denkt, dass "(FH)" eben
> kein richtiger akademischer Abschluss ist, wie z.B. Jura, Psychologie
> oder Theaterwissenschaften...

Tja eben.. aber es gibt auf beiden Seiten wirklich Flaschen..

Hab mal so einige Masterarbeiten durchgeblättert (zB von der Uni) da 
wurde mir schlecht - zB Aufzählungen über Protokolle wie TCP/IP usw. und 
Beschreibung von Newsserver usw. richtig tiefes Niveau - dann auch 
wieder hervorragende, tiefgehende Arbeiten gesehen..

zB auch eine FH-Diplomarbeit die war der Hammer.. ich kenn den Typen der 
hat in der F&E Department eines großen Automobilbauers seine 
Diplomarbeit geschrieben..Themengebiet Robotik und Automation - 
Programme geschrieben nen Algorithmus entwickelt usw..

naja was lernen wir daraus? Es gibt auf jeder Seite gute und schlechte 
Jungs. wie überall.

Nur ich bin halt sehr technisch interessiert und will weiter in die 
Tiefe gehen. Deswegen denk ichhalt ich hätt doch gleich die Uni machen 
müssen. Haben nämlcih schon auch einige Flaschen das FH Diplom geschafft 
- sicher auch genauso uni-seitig. Na egal.

Egal, ob man wen was zutraut oder nicht.
Mit nem Ingenieur-Studium kann man nicht viel falsch machen- um zu 
beweisen ob man was kann - kann man eh erst im Beruf...

von Axel (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Axel schrieb:
>
>>IG Metall Tarifvertrag: 35 Arbeitsstunden pro Woche, macht
>>nur angenehme 7 Stunden pro Tag (Mo - Fr) und nicht 9!
>
> *LOL*
>
> Wo ist diese Firma? Möchte mich da sofort bewerben...
>

Die Firma heißt Siemens. Überrascht? Ist aber doch kein Geheimnis, dass 
Siemens nach Tarif zahlt - und einige andere (Groß-)Konzerne auch.

Überstunden kommen bei 35h natürlich auch vor, aber diese lassen sich 
dann wieder über Freizeitausgleich abfeiern.

von yannik (Gast)


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intellekt901: Das schwankt halt von fach zu fach, in Medizin soll ja 
selbst für die Dissertation nicht allzu viel tiefe von Nöten sein

von intellekt901 (Gast)


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yannik schrieb:
> intellekt901: Das schwankt halt von fach zu fach, in Medizin soll ja
> selbst für die Dissertation nicht allzu viel tiefe von Nöten sein



OK! Danke!

Hey, hab mich jetzt entschlossen evtl noch ein Nachdiplomstudiengang auf 
der ETH evtl in der Schweiz zu machen oder etwa ein Fernstudium an der 
Fernuniversität Hagen (die soll ja sehr renommiert sein?!) -> MSc

von Daniel D. (daniel1976d)


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Oh Mann, immer dieses Vergleichen... Ich bin besser, die anderen 
Flach..., Flaschen, minderbemittelt usw usw. Ist euer Selbstbewusstsein 
so klein?

Jeder ist fuer irgendetwas gut und wenn er halt nur als abschreckendes 
Beispiel herhalten kann...

von Vorbeilaufer (Gast)


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Nettes Thema.
Ich würde sagen mach worauf du Lust und Laune hast.
Aber ich vermute mal, du wirst in 20 Jahren eher bereuen was du nicht 
gemacht hast, als was du gemacht hast. Von daher sei mutig! Und ich hab 
bisher noch keinen gehört, der gemeint hat, ochhhh hätte ich bloss eher 
geheiratet und Kinder gezeugt ;)
Promotion und co bedeutet aber auch immer, dass es dir auch wirklich 
Spass macht dich in ein Thema über Jahre reinzubeissen. Wenn du hier in 
dem Forum herumlungerst sollte das eigentlich ein gutes Zeichen sein.
Ich hab z.b. direkt nach dem Abi 3-4 Jahre gearbeitet und mehr und mehr 
den Mief der "Normalität" vom Arbeitsalltag gehasst. Hab dann erst FH 
Diplom gemacht, gerade Master in Schweden fertig und bin am schauen wo 
ich in England promovieren könnte. Natürlich habe ich einen viel 
niedrigeren Lebensstandart wie viele anderen mit Ende zwanzig, aber 
dafür viel mehr Freiheiten das zu tun, worauf ich gerade Lust und Laune 
habe - und um 3 Uhr nachts unter der Woche hier auf Postings zu 
antworten ;-)

von Vorbeilaufer (Gast)


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Ach und Hagen und renommiert würde ich mal in Frage stellen - vor allem 
gegenüber der ETH. Denk auch immer daran, dass du engen Kontakt mit 
Profs brauchst zum promovieren. Kannst es natürlich auch "aus dem 
blauen", aber das könntest du auch mit deinem FH Diplom jetzt schon. 
Müsstest aber ziemlich gut sein, oder an eine weniger beliebte Uni. TU 
München hatte 85 FH Diplom Promovierende innerhalb von 10 Jahren. Nicht 
so prall, aber trotzdem machbar:
http://portal.mytum.de/pressestelle/pressemitteilungen/news_article.2009-07-14.0535900090

von lucky (Gast)


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Vorbeilaufer schrieb:
> Ich hab z.b. direkt nach dem Abi 3-4 Jahre gearbeitet und mehr und mehr
> den Mief der "Normalität" vom Arbeitsalltag gehasst. Hab dann erst FH
> Diplom gemacht, gerade Master in Schweden fertig und bin am schauen wo
> ich in England promovieren könnte. Natürlich habe ich einen viel
> niedrigeren Lebensstandart wie viele anderen mit Ende zwanzig, aber
> dafür viel mehr Freiheiten das zu tun, worauf ich gerade Lust und Laune
> habe - und um 3 Uhr nachts unter der Woche hier auf Postings zu
> antworten ;-)

so seh ich das auch, ich hab zwar noch nicht studiert aber ich werd es 
wohl tun. Die scheiße als normaler Arbeiter immer... Einziges Argument 
was andere gegen das studieren bringen können ist: "Da hast du dann 
Jahre lang keine Kohle". Ich sag mal, ja und? Meinen die ich muss dann 
betteln gehen um überhaupt was zum Essen zu haben? Ich weiß es nicht. 
Klar man muss einen Nebenjob machen, aber es geht mit Sicherheit. Man 
muss sich halt ein wenig zurück halten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Axel schrieb:

>Die Firma heißt Siemens. Überrascht?

Jetzt nicht mehr.

>Ist aber doch kein Geheimnis, dass Siemens nach Tarif
>zahlt - und einige andere (Groß-)Konzerne auch.

Ich sah ja auf Papier schon vieles stehen, aber bei Siemens war ich noch 
nicht, kann da nichts sagen...

>Überstunden kommen bei 35h natürlich auch vor,
>aber diese lassen sich dann wieder über
>Freizeitausgleich abfeiern.

Das sind ja himmlische Zustände, wie vor 20-30 Jahren bei Post und Bahn.

Na denn, schönes Wochenende! ;-)

von Thomas (Gast)


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Vorbeilaufer schrieb:
> Ach und Hagen und renommiert würde ich mal in Frage stellen - vor allem
> gegenüber der ETH. Denk auch immer daran, dass du engen Kontakt mit
> Profs brauchst zum promovieren. Kannst es natürlich auch "aus dem
> blauen", aber das könntest du auch mit deinem FH Diplom jetzt schon.
> Müsstest aber ziemlich gut sein, oder an eine weniger beliebte Uni.


Paß nur auf bei den Beratern, denn die dürfen auch nicht alles. 
Eigentlich kann man sich das sparen.

http://www.business-podium.com/boards/doktortitel-professortitel-ehrentitel-diplome-zeugnisse-berufsbezeichnungen-titelfuehrung/95-risiko-promotionsberater-vermittler-ghostwriter-ist-erlaubt-verboten.html

von thunderstorm99 (Gast)


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Ich werde einfach das tun was mir Spaß macht mehr oder weniger..

Vorbeilaufer schrieb:
> Nettes Thema.
> Ich würde sagen mach worauf du Lust und Laune hast.
Du hast schon recht. - Wenn nur nicht das liebe Geld wär.
> Aber ich vermute mal, du wirst in 20 Jahren eher bereuen was du nicht
> gemacht hast, als was du gemacht hast. Von daher sei mutig! Und ich hab
> bisher noch keinen gehört, der gemeint hat, ochhhh hätte ich bloss eher
> geheiratet und Kinder gezeugt ;)
Natürlich. Ja. Ich denke halt irgendwie es wird schon beides gehen..
Es ist halt so ich hab eben jetzt meine Freundin und die will halt schon 
bald Kinder anscheinend tickt ihre biologische Uhr ;)
Werd aber sicher mal noch meine Promotion schreiben.
> Promotion und co bedeutet aber auch immer, dass es dir auch wirklich
> Spass macht dich in ein Thema über Jahre reinzubeissen. Wenn du hier in
> dem Forum herumlungerst sollte das eigentlich ein gutes Zeichen sein.

Oh ja. Ich liebe es, mich in etwas reinzubeißen. Eigene Ideen zu 
schaffen, etwas eigenes zu entwickeln. WEnn ich bei etwas nicht 
weiterkomme? Dann tu ich so lange bis ich einen Fortschritt seh.. Hab 
mal am Nachmittag angefangen zu tüfteln, nen Programm zu entwickeln, 
etwas zu berechnen nen Algorithmus zu entwerfen (war bei meiner 
Diplomarbeit in ner F&E Abteilung in nem Automobilkonzern) da hab ich 
zuhause am Nachmittag angefangen - dann Abendbrot gegessen wieder an den 
Computer gesetzt und plötzlich wars halb 4 in der Früh - einfach weil es 
mich so gefesselt hat und Spaß gemacht hat an etwas 
mathematisch-technischen zu tüfteln..

> Ich hab z.b. direkt nach dem Abi 3-4 Jahre gearbeitet und mehr und mehr
> den Mief der "Normalität" vom Arbeitsalltag gehasst. Hab dann erst FH
> Diplom gemacht, gerade Master in Schweden fertig und bin am schauen wo
> ich in England promovieren könnte. Natürlich habe ich einen viel
> niedrigeren Lebensstandart wie viele anderen mit Ende zwanzig, aber
> dafür viel mehr Freiheiten das zu tun, worauf ich gerade Lust und Laune
> habe - und um 3 Uhr nachts unter der Woche hier auf Postings zu
> antworten ;-)
Hmm das muss aber auch irgendwie finanziert werden oder?Hast du reiche 
Eltern bzw gespart oder geerbt?
Ich steh momentan in der Kreide also mit einigen Tausend Euros nach dem 
STudium. Jetzt hab ich mir mal gedacht ich geh mal ins Ausland ein bissl 
Geld verdienen, etwas sparen und wenns mich irgendwann freut kann ich ja 
noch immer ne Promtion angehen.. Aber ich werd wahrsch schon nä. Jahr 
zum Senior Entwickler befördert. Bin 28. Jetzt weiß ich nicht ob sich 
dann noch ne Promotion lohnt. Verdien näml jetzt nicht soo schlecht (ca 
60k €)

Gut, England war ich schon mal. Aber USA möcht ich auch mal wenn nicht 
GEschäftsreise dann mal Urlaub. Und Schweden ist sicher auch voll supi 
:)
Wünsch dir viel spaß..

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