Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Dimmer Regelbereich nach unten erweitern ?


von grottenolm (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Dimmer (klassische Phasenanschnittsteuerung, Schaltung 
sinngemäß wie im Anhang in Bild 4.1a dargestellt) und möchte den 
Regelbereich nach unten erweitern, da die angeschlossene Lampe auch bei 
kleinster Einstellung (Poti auf Maximalwert) zur Zeit noch zu hell 
leuchtet. So gefühlt sind es 5% der maximalen Helligkeit, ich würde 
gerne auf 1% runter regeln können.

Das Poti durch ein größeres auszutauschen ist mir nicht möglich, da das 
Poti mit einem echten Ausschalter kombiniert ist und ich diese Bauform 
nicht footprintkompatibel kaufen kann.

Ich möchte daher den Kondensatorwert ändern, bin mir aber nicht sicher 
um wie viel und was für Nebenwirkungen das hätte. Kann mich jemand 
fachkundig beraten?

Die Funktionsweise eines Dimmers ist hier 
beschrieben:[[http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap4/Kapitel4.html]]

von Sascha W. (sascha_w)


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einfach mal probieren als nächst größerer Wert käme 68nF in Frage. 
Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten, da durch den recht kleinen 
Serienwiderstnd von 1k sicher trotzdem noch die Maximalhelligkeit 
erreicht wird. Wenn du nicht die volle Helligkeit brauchst, könntest du 
natürlich auch den Serienwiderstand vergrößern.

Sascha

von grottenolm (Gast)


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Wenn ich das richtig verstehe, wird die Lampe in der Einstellung für 
geringe Helligkeit nur im letzten Teil jeder Halbwelle eingeschaltet, 
also knapp 10ms nach dem letzten Nullduchgang. Um diese Zeit zum 
Absenken der Resthelligkeit von 9,x auf 9,y Millisekunden zu vergrößern, 
müsste eine ganz minimale Vergrößerung des Kapazitätswertes ausreichen. 
Korrekt?

Mit 68nF wird der Triac vermutlich für hohe Widerstandswerte gar nicht 
mehr zünden. Vielleicht reicht es sogar, wenige nF zu den 47nF parallel 
zu schalten?

von Sascha W. (sascha_w)


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grottenolm schrieb:
> Wenn ich das richtig verstehe, wird die Lampe in der Einstellung für
> geringe Helligkeit nur im letzten Teil jeder Halbwelle eingeschaltet,
> also knapp 10ms nach dem letzten Nullduchgang. Um diese Zeit zum
> Absenken der Resthelligkeit von 9,x auf 9,y Millisekunden zu vergrößern,
> müsste eine ganz minimale Vergrößerung des Kapazitätswertes ausreichen.
> Korrekt?
ja

> Mit 68nF wird der Triac vermutlich für hohe Widerstandswerte gar nicht
> mehr zünden.
das kann passieren, dann musst du am Poti noch einen Parallelwiderstand 
einbauen
> Vielleicht reicht es sogar, wenige nF zu den 47nF parallel
> zu schalten?
ja - probiers aus

Sascha

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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grottenolm schrieb:

> Mit 68nF wird der Triac vermutlich für hohe Widerstandswerte gar nicht
> mehr zünden. Vielleicht reicht es sogar, wenige nF zu den 47nF parallel
> zu schalten?

Genau das ist das Problem. Ein Diac braucht min. ca. 30 V um zu zünden. 
Wenn die Spannung gegen Ende der Halbwelle unter 30 V sinkt, ist keine 
Zündung mehr möglich. Daraus ergibt sich eine Mindestleistung, die Du 
mit dieser einfachen Schaltung nicht unterschreiten kannst. Wenn Du 
weiter herunteregelst, geht die Leistung schlagartig auf null zurück.
Abhilfe schafft eine aktive Steuerschaltung, z.B. mit Dimmer-IC oder Du 
baust Dir eine Diac-Nachbildung mit deutlich geringerer Zündspannung.

Jörg

von grottenolm (Gast)


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Ich habe jetzt den Kondensator, der die Zeitkonstante bestimmt, um 7% 
vergrößert (durch Parallelschaltung von 4,7nF zu 68nF, im Bild steht 
100nF) uns so das gewünschte Ergebnis erreicht.

Die 30V der Diac begrenzen den Regelbereich nicht relevant, die 
Resthelligkeit liegt gefühlt weit unter 1%.

Danke für's Mitdenken!

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