Hallo Forum :-) so ich hätte heute wieder mal eine Frage an euch. Und zwar geht es um eine gekaufte Eigentumswohnung. Baujahr, gerade unbekannt, aber alt... Da das Bad komplett neu gemacht werden muss und die restlichen Räume auf das übliche "gepimpt" werden (Boden, Tapete, Farbe) habe ich mir mal die E-Installation angeschaut. Wie sollte es bei dem Alter auch sein, alles ist klassisch genullt. Ich habe euch mal ein Bild vom Verteiler angehängt. 1. Dieser muss relativ neu eingebaut worden sein, wobei ich nun auch schon bei meiner ersten Frage wäre. Der Verteiler ist mit einem FI versehen, dieser ist aber nur für Sicherung 13 ( links unten) geschaltet. Diese ist aber ungenützt(Reserve). Des weiteren sind im Bad, nur im Bad, die Kabel modernisiert worden(Null, Phase, Erde). Also hat doch eine Modernisierung statt gefunden, aber da wurde doch gepfuscht, Das ist doch so nicht zulässig? 2. Es gibt 3 Wohnräume, alle werden mit Schwarz(Phase) und Grau(PEN) versorgt. Jetzt sitzen die Steckdosen aber leider sehr ungeschickt und sind dazu noch zu wenig. Als IT-Systemelektroniker, bin ich ja als Elektro Fachkraft anzusehen. Darf ich selbst, sofern es ein Meisterbetrieb im Anschluss abnimmt, Schlitze klopfen, Leitungen legen, Dosen anschließen. 3. Angenommen ich darf Punkt 2, ab welchem Punkt muss ich dann die klassische Nullung auflösen und 3 adrig weiter führen? 4. Wie man auf dem Verteiler sieht, geht der graue PEN im Sicherungskasten jeweils auf Erde, ist das so richtig? Vielen Dank und MfG
eine sehr schön übersichtliche Verteilung... Von den Fragen hab ich keine genaue Ahnung. Ich würde alles rausreissen, 3 adrig bis zur Verteilung verlegen und einen Elektriker beauftragen, alles anzuschliessen, durchzumessen und seinen Willi drunterzusetzen.
ich kann dir auch nur empfehlen gleich alles neu zu Verlegen. Du tust dir damit nur einen Gefallen, habe ich erst letztens bei einem Freund gemerkt. Der hat auch nur zwei Räume neu gemacht, dann eingezogen. Jetzt nach 5 Jahren macht er den Rest, das heißt wieder alles Umstellen, Abdecken und und und. Hmm und ob du jemanden findest der auf deine Verlegung seinen Stempel setzt wage ich zu bezweifeln. Denn erstens Verdient er nichts daran und zweitens ist er auch noch der "Arsch" wenn was ist weil du nicht richtig Verlegt hast. Aber wozu brauchst du überhaupt jemand? Das verlegen von so ein paar Strippen ist doch total simpel. Kostet zwar ein wenig Zeit und Ärger aber dafür ist es kostenlos. Falls du es dir nicht selber zutraust, dann frag doch einfach n Kumpel oder so der sowas kann.
Klar kann man das auch ganz selbst machen - am Ende scheiterts aber an den Messmitteln (Schleifenwiderstand). Dafür gibts Elektriker, und bei einem kompletten Neuaufbau würde ich das machen lassen. Und warum sollte ein Elektriker einen Auftrag über Anklemmen der Verteilung und Prüfung ablehnen? Ok, wenns nicht in Ordnung ist, wird das eben bemängelt und in Ordnung gebracht. Sehe ich kein Problem.
Nicht trauen / können ist nicht das Problem. In meiner Jugend habe ich 3 Jahre bei nem Elektriker gejobbt, da war alles da bei was man wissen muss, in der Qualität einer Ausbildung. Mit meiner Ausbildung zum Systemelektroniker, hab ich das ganze dann auch gleich noch theoretisch mitbekommen :-P Das Problem ist versicherungstechnischer Natur. Die Wohnung hat meine Mutter gekauft(Eigenbedarf), es ist eine Wohnung im 6 Parteien Haus. So jetzt geh mal vom Worst Case aus, defektes Gerät, das ganze Haus fackelt ab, die drehen meiner Mutter nen Strick daraus.... Die Wohnräume, Bad sind auch nicht das Problem, dann müsste man aber auch gleich noch die Küche machen, Fließenspiegel und so :-P
Um versicherungstechnisch auf der sicheren Seite zu stehen, kann man die bestehende Anlage von einem Elektriker prüfen lassen. Sollte man auch, weil mittlerweile (so seit 5 Jahren oder so) der Bestandsschutz für archaische Elektroinstallation entfallen ist. Das ganze nennt sich dann "e-pass" oder so ähnlich. (Nach diesem Begriff zu googeln ist nutzlos, wegen so einer blöden RFID-Schnüffelkarte ...) Wenn Du selbst Hand anlegen willst, dann kannst Du das gerne tun, nur solltest Du nicht am Sicherungskasten selbst herumdoktern. Lege alle neuen Leitungen bis zum Sicherungskasten, und beauftrage einen vom EVU zugelassenen Elektriker, den Kram zu prüfen und anzuklemmen. Das ist bei weitem nicht so kostenintensiv wie eine komplett durch einen Elektriker durchgeführte Installation.
An deiner Stelle würde ich erst einen Fachbetrieb aufsuchen der sich das mal anschaut und dann ggf. die Eigenleistung absprechen! Ich habe es auch so gemacht, mein Haus komplett selbst verkabelt, Unterverteiler hinzugefügt, Hauptverteiler und Unterverteiler komplett selbst verdrahtet und am Ende einen Elektrobetrieb mit der Anfertigung eines Prüfprotokolls beauftragt. Allerdings ist es sinnvoll dies vor! Beginn der Arbeiten bereits abzusprechen. Nicht wenige Fachkräfte würden einen derartigen Auftrag entweder ganz ablehnen oder mit erhelbichem Kostenaufschlag durchführen, Schlussendlich haften sie ja für eine Arbeit die sie nicht gemacht haben. Somit ist dies durchaus Nachvollziehbar. Den genannten Bestandsschutz gab und gibt es in der VDE nicht! Es gibt nur eine Umrüstpflicht, die jedoch nicht viele Dinge beinhaltet. Wenn die Anlage zum Zeitpunkt der Errichtung den geltenden Normen entsprach ist sie auch heute noch keiner Umrüstpflicht ausgesetzt. Inwieweit jedoch das Erneuern der Unterverteilung als "Wartungsarbeit" an einer bestehenden Anlage Zählt kann ich nicht sagen, dazu fehlt mir auch das Fachwissen. Daher nochmal mein Wink: Hol den Elektrikerbetrieb der das Konstrukt später abnehmen soll und sprich das mit ihm ab!
Christian B. schrieb: > Den genannten Bestandsschutz gab und gibt es in der VDE nicht! Nicht in der VDE. Aber beim Versicherungsschutz. Eine Altbauwohnung, deren Elektroinstallation auf Vorkriegsstand war, war trotz der offensichtlichen VDE-Missachtung im Schadensfalle versichert, sofern die Elektroinstallation den zur Zeit der Installation geltenden Vorschriften entsprach.
gut, aber Vorkriegsstand bedeutet doch auch eine Isolation der Kabel mit irgendeinem Gewebe, das ist hier ja augenscheinlich nicht der Fall sodaß von einem sehr viel späteren Errichtungszeitpunkt ausgegangen werden kann. Vermutlich 1950 - 1970.
Der Bestandsschutz bezog sich natürlich nicht nur auf Vorkriegsstand, sondern auf jede Installation, die den zum Zeitpunkt der Installation geltenden Vorschriften entsprach. War das, was da im Bild zu sehen ist, korrekt, als es errichtet wurde, hatte es Bestandsschutz; d.h. ein durch diese Installation ausgelöster Schaden unterlag dem Versicherungsschutz. Nachträgliches Gebastel an so einer Anlage hat aber immer schon den Bestandsschutz ausgehebelt, wer an einer stoffummantelten Zweidraht-Installation Schuko-Steckdosen anschloss, der spielte mit seinem Versicherungsschutz. Die weitergehende Untersuchung des Bestandsschutzes ist allerdings müßig, da selbiger abgeschafft wurde.
ok, aus Versicherungstechnischer Sicht kenne ich das Problem nicht, nur rein aus der Installateurssicht und deren Lage hab ich ja bereits geschildert.
>Das ganze nennt sich dann "e-pass" oder so ähnlich.
Oder so ähnlich hab ich nur vom "E-Check" mal gehört.
Natürlich bekommt man einen Elektriker der die Anlage
überprüft und ein Vermögen kostet das auch nicht.
Also machen.
Leo ... schrieb: >>Das ganze nennt sich dann "e-pass" oder so ähnlich. > Oder so ähnlich hab ich nur vom "E-Check" mal gehört. Den meinte ich, danke. Wenn alle Schlagworthülsen ähnlich klingen, dann wird es irgendwann schwierig, sich an die richtige zu erinnern (im Zusammenhang mit Immobilien gibt es dann noch den "Energiepass"). Immerhin greift die Web2.0-Krankheit noch nicht überall, Dingen albern klingende komplett inhaltslose Namen à la "Woola", "Joomba" oder "Blubba" zu geben.
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