Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Thyristor schützen


von Silvestermann (Gast)


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Guten Abend, kann mir jemand eine Empfehlung für eine Thyristor - 
Schutzschaltung geben?
Ich will einen auf 300V aufgeladenen 330uF - Kondensator mit dem 
Thyristor  auf ohmsche Lasten zwischen 1 und 100 Ohm schalten. Möglichst 
sollte der Thyristor es auch überleben, wenn im Fehlerfall die Last 0 
Ohm hat.
Der gewählte Thyristor kann dauerhaft 40A und kurzzeitig 100A schalten.
Macht es Sinn, einen 3 Ohm Leistungswiderstand als Schutz einzubauen 
oder gibt es da elegantere Lösungen?

von Falk B. (falk)


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@  Silvestermann (Gast)

>Ich will einen auf 300V aufgeladenen 330uF - Kondensator mit dem
>Thyristor  auf ohmsche Lasten zwischen 1 und 100 Ohm schalten.

Macht rein ohmsch bis zu 300A. Aber das macht der Elko wahrscheinlich 
nicht lange mit.

>Der gewählte Thyristor kann dauerhaft 40A und kurzzeitig 100A schalten.

Warum keinen mit 300A Pulsstrom? Dann ist der zumindest sicher.

>Macht es Sinn, einen 3 Ohm Leistungswiderstand als Schutz einzubauen

Kann man machen.

>oder gibt es da elegantere Lösungen?

Wenn die Stromanstiegszeit nicht so wichtig ist, kann man eine Drossel 
nehmen, die klopft den Puls flach und lang.

MFG
Falk

von MaWin (Gast)


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> kann mir jemand eine Empfehlung für eine Thyristor -
> Schutzschaltung geben?

Eine Sicherung.

Man schaut ins Datenblatt des Thyristors beim Schmelzintegral.

Und schaltet eine Sicherung vor die ein garantiert kleineres 
Schmelzintegral hat.

Da es Gleichstrom ist, muss die Sicherung zum schnellen Trennen von 
Gleichstrom deiner Spannung geeignet sein.

Theoretisch kann man das auch elektronisch lösen, in dem man den Strom 
(Spannungsabfall über einem shunt) integriert und dann den Thyristor 
abschaltet, doch dazu müsste ein Schlttransistor in die Leitung - dann 
hättest du keinen Thyristor eingebaut.

von Falk B. (falk)


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@  MaWin (Gast)

>>Ich will einen auf 300V aufgeladenen 330uF - Kondensator mit dem
>>Thyristor  auf ohmsche Lasten zwischen 1 und 100 Ohm schalten.

>> kann mir jemand eine Empfehlung für eine Thyristor -
>> Schutzschaltung geben?

>Eine Sicherung.

Eine Schmelzsicherung bei einem so schnellen Vorgang? Der Herr belieben 
zu scherzen. Da wird eher die Sicherung durch den Halbleiter geschützt.

Und ja, ich weiß was ein Schmelzintegral ist.

von Frank S (Gast)


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Das funktioniert, wenn die Kreisinduktivität das di/dt begrenzt und die 
Sicherung ein schneller Protistor ist. Prinzip einer Crowbar.

von Andreas K. (derandi)


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Frank S schrieb:
> Das funktioniert, wenn die Kreisinduktivität das di/dt begrenzt

Dann könnte er auch einen Thyristor einbauen, der den Pulsstrom aushält, 
solange di/dt dann immer noch niedrig genug gehalten wird kann er dann 
anschließen was er will.

von oszi40 (Gast)


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Ein kräftiger Thyristor ist besser als aufgeplatze Deckel. Aber den 
nötigen Ansteuerstrom dazu sollte man auch HABEN.

Silizium schmilzt oft schneller als manche Sicherung. Trotzdem würde ich 
eine in die Versorgungsspannung schalten, damit kaputte Elkos und 
verschmolzene Thyristoren nicht noch den Rest ruinieren.

Statt einem Elko würde ich lieber mehrere nehmen, um Strom und die Wärme 
zu verteilen.

von Frank S (Gast)


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Da gehört ein DC-Link Folienkondensator hinein, kein Elko. Die können 
diese Ströme problemlos verkraften.

von Christkind (Gast)


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DAS hat Silvestermann deutlich genug geschrieben:

 > 330uF - Kondensator

Auch wenn Falk Brunner einen Elko daraus machte, muss es keiner sein.

von Günther N. (guenti)


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Das ist korrekt.Silvestermann hatte nichts von einem Elko 
geschrieben.Natürlich könnte man bei einem 330 µF-Kondensator einen Elko 
vermuten.Deshalb muss es aber keiner sein!Es kann auch eine 
Kondensatorbank aus 100    3,3µF Kondensatoren sein!

von Andreas K. (derandi)


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300V bei 330µ und der Transistor dazu lassen aber ganz dolle auf einen 
Elko vermuten.
Er hat ja auch nur von einem Kondensator gesprochen, nicht von einer 
Bank.

Is aber auch egal, sieht nicht so aus, als ob der Silvestermann die 
Diskussion noch verfolgt.

von Silvestermann (Gast)


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> sieht nicht so aus, als ob der Silvestermann die Diskussion noch verfolgt.

Doch, nachdem der Weihnachtsstress sich dem Ende zuneigt tut er das 
wieder.

Bei dem Kondensator handelt es sich um einen Blitzkondensator, er sollte 
also die Ströme abkönnen.

Einen Thyristor mit den o.g. Werten verwende ich, da ich davon noch ein 
paar herumliegen hatte.

Die Idee mit der Drossel klingt nicht schlecht. Wie sieht das aber aus, 
wenn mein Lastwiderstand durchbrennt? Könnte es dann nicht Probleme mit 
der in der Drossel gespeicherten Energie geben?

von eProfi (Gast)


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> Könnte es dann nicht Probleme mit der in der Drossel
> gespeicherten Energie geben?

Das Problem hast Du auf jeden Fall, nicht nur beim Durchbrennen der 
Last!

Die "nichtverbrauchte" = in der Spule gespeicherte Energie wird nämlich 
den C andersherum aufladen (Schwingkreisprinzip).
Das muss Du auf jeden Fall mit einer antiparallelen Diode zum C 
verhindern.

Ohmsche Last ist relativ, bei diesen Strömen wirken die Zuleitungen 
schon als bedeutsame Induktivität (die man klein halten kann, in dem man 
die zwischen den hin- und rückführenden Leitern aufgespannte Fläche z.B. 
durch Verdrillen minimiert).


Sag mal konkret, was Du vorhast. Die Hochenergetiker verwenden dafür 
gerne Thyratrons.

von I. L. (Gast)


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Frank S schrieb:
> Da gehört ein DC-Link Folienkondensator hinein, kein Elko. Die können
> diese Ströme problemlos verkraften.

Das wird den Halbleiter sofort himmeln. Die dinger sind eifach zu "hart" 
für solche Sachen. Ein Elko is da schon der gemütlichere Kandidat.


Gruß Knut

von Silvestermann (Gast)


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> Sag mal konkret, was Du vorhast

Ich will meine Kondensatorzündmaschine optimieren.
Sie hat eine Weile gut funktioniert, aber jetzt leitet der Thyristor 
dauerhaft :-(

von Falk B. (falk)


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@Silvestermann (Gast)

>Ich will meine Kondensatorzündmaschine optimieren.

Jaja . . .

>Sie hat eine Weile gut funktioniert, aber jetzt leitet der Thyristor
>dauerhaft :-(

Was u.a. daran liegen kann, dass der Thyristor nicht ausreichend stark 
und schnell gezündet wurde. Dann geht der nämlich auch kaputt.

von MaWin (Gast)


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> Ich will meine Kondensatorzündmaschine optimieren.
> jetzt leitet der Thyristor dauerhaft :-(

Optimal.

von Silvestermann (Gast)


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Oh nein!
Ich habe Zündmaschine gesagt! Steinigt mich!

Ich weiß nicht, aber sobald jemand in diesem Forum eines der Themen 
Pyrotechnik oder Hochspannung anschneidet kommt bei einigen der 
Polizeiinstinkt hoch.
Und dann hier auch noch beides kombiniert!
Ich weiß, was ich mache und verboten ist daran auch nichts.



Bis jetzt hatte ich mit Thyristoren wenig zu tun, deshalb hatte ich mich 
an der Forum gewandt.
Der Zündstrom für den Thyristor wird über eine Widerstands - Z-Dioden 
Kombination aus dem Kondensator gewonnen. Bei der Berechnung habe ich 
den im Datenblatt angegebenen Typ. Zündstrom verwendet.
War das so richtig oder hätte ich einen anderen Strom annehmen sollen?

von Andrew T. (marsufant)


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Dann nimm einen von Deinen vorhandenen 100A Thyristoren und z.B. eine 10 
uH Drossel.

> Und dann hier auch noch beides kombiniert!
> Ich weiß, was ich mache und verboten ist daran auch nichts.

Sehe ich auch so.
Das Zündgerät ist der fast harmloseste Teil am Feuerwerk.
Schönes Silvester-Feuerwerken wünsche ich noch.

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