Dies ist ein billiger USB-All in 1 Kartenleser. Weil der beim SD-Karten Lesen/Schreiben ziemlich unzuverlässig war hab ich den mal aufgemacht um nachzuschauen ob eventuell ein Kontaktproblem vorliegt. Und das was ich dann gesehen habe ist schon ziemlich Frech: Anstelle des eigenlich vorgesehenen 3,3V LowDrop Spannungsregler (U3) ist da einfach ab Werk eine Standarddiode quer reingelötet worden... Mit der Folge das die 5V vom USB Anschluss auf 4,1V (Je nach Last auch weniger oder mehr) reduziert direkt auf die SD-Karte die eigentlich für 3,3V ausgelegt ist gehen. Diese Kostenoptimierungen bei der Herstellung die in Folge die Hardware entweder unzuverlässig oder sogar gefährlich machen gehen mir so richtig auf den Keks!!! Musste ich mal Loswerden.
Björn Wieck schrieb: > eine Standarddiode Ich wette, bei Qualitätsprodukten sind das dann 2 Dioden um auf die ~3,3V zu kommen :D Ne, spaß beiseite: Ist schon echt dreißt, sowas zu verkaufen. Das ist in meinen Augen schon richtige Leichtsinnigkeit. Naja wenn man was ordentliches haben will muss man immer selbst Hand anlegen. Chinesen kennen keine "Qualität". Das erinnert mich an den Hameg Beitrag von vorhin. Frohe Weihnachten
Auch interessant finde ich, dass etwa 80% der SMD-Pads nicht bestückt sind...
Wenn du den Hersteller/Händler hier nicht public machst, dann machen die munter weiter so.
Das ist bei dieser Art Billigprodukt anscheinend normal. Offenbar werden die Platinen anhand der Herstellerapplikation geroutet, dann beim Prototypen solange Bauteile entfernt, bis es nicht mehr funktioniert, und so die günstigste Serienbestückung festgelegt. Ich hatte mal einen USB-Hub in der Hand, der keinerlei (!) Abblockkondensatoren hatte. Die waren auf der Platine zwar vorgesehen, aber nicht bestückt. Das gleiche gilt für die Schutzbeschaltung der ausgehenden Ports - auf der Platine vorhanden, aber nicht bestückt bzw. gebrückt. Die kurzen Anschluß-"Kabel" bestanden aus Kupferlackdraht in einem PVC-Schlauch. Offenbar war sogar normales Kabelmaterial von der Stange noch zu teuer. Das Gerät schaffte es zwar, angeschlossene Geräte zu enumerieren, aber nach wenigen Sekunden stieg die Kommunikation reproduzierbar aus. CE-Zeichen war natürlich vorhanden.
Björn Wieck schrieb: > Dies ist ein billiger USB-All in 1 Kartenleser. > > Diese Kostenoptimierungen bei der Herstellung die in Folge die Hardware > entweder unzuverlässig oder sogar gefährlich machen gehen mir so richtig > auf den Keks!!! > > Musste ich mal Loswerden. Dann muss ich mal die Frage loswerden, warum Du nicht bereit bist, die Arbeit anderer vernünftig zu entlohnen. You get, what you pay for. Dann passiert so etwas auch nicht. Entgegen langläufigen Vorurteilen (siehe oben) können Chinesen durchaus hervorragende Qualität liefern - wenn man gewillt ist, sie anständig zu entlohnen. Die sind nämlich nicht blöd, die Chinesen. Chris D.
Björn Wieck schrieb: >Anstelle des eigenlich vorgesehenen 3,3V LowDrop >Spannungsregler (U3) ist da einfach ab Werk eine >Standarddiode quer reingelötet worden... Wenn die Spezifikationen der Schaltung und aller Bauteile die 4,1V mitmachen, die Spannung wenigstens ausreichend gesiebt ist, und das Gerät auch alle Tests einwandfrei besteht, ist es normalerweise kein Problem. Ich hatte auch schon mal mit solchen Billigtrick-Schaltungen zu tun, und es dann konkret hinterfragt. Darauf bekam ich dann z.B. von der QM-Abteilung eben solche Antworten, daß die Baugruppe alle Tests einwandfrei bestand (Funktionstests unter Extrembedingungen, Langzeittest im Klimaschrank, usw.). Reklamationen gab es nur im ganz normal üblichen Rahmen. Also keine Geräteausfälle bzw. Funktionsstörungen durch das Design. Und last but not least: Die Software im µC kann auch noch dirty sein, das siehst du ja überhaupt nicht. Das Problem ist nicht der deutsche oder chinesische Entwickler, sondern die Entwicklungsvorgaben, die bis ins Unerträgliche gehen. So ein Gerät soll ja auch noch Marge haben, und zwar möglichst viel, wenn der Bereich sehr kostensensitiv ist. Zumindest so viel, daß die Arbeitsplätze damit überleben können. Dann wird von der Geschäftsführung auf dem Entwickler herum gehackt. So lange, bis es passt. Oder die Serie wird eingestampft. Man bettelt quasi intern noch um die Entwicklungsfreigabe, oder landet auf dem Schleudersitz... Fang jetzt nicht in all deinen elektronischen Geräten mit der Suche nach gutem Design an. Vielleicht findest du noch mehr davon... Wenn Zuverlässigkeit und Funktionalität absolut in Ordnung sind, muß man wohl öfters mal mit den Dingen leben. Aber es ist schon wahr: Die Triebfeder für diese Verhältnisse ist in erster Linie der Geiz der Kunden. Besonders schlimm sind da sogar Geschäftskunden. Die sagen dir, mach mir das Gerät in einer Stückzahl zum gewünschten Preis, sonst gehen wir zum Mitbewerber. Dem geht es aber auch nicht besser. In diesem Sinne: Allen ein frohes Fest!
Chris D. schrieb: > Die sind nämlich nicht blöd, die Chinesen. "Die Chinesen" gibt es nicht, alles was man sagen würde wäre ein Vorurteil. Fakt ist aber, dass dort drüben sehr sehr viel Mist gebaut wird - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Methode, wie sie Oliver beschrieben wird, dort tatsächlich angewendet wird. Es wird dort viel ohne Sinn und Verstand blind kopiert. Habe selbst auch schon ähnliche Erfahrung gesammelt. Ein bisschen liegt es auch an dem dortigen Bildungssystem, das eine eigenständige Denkweise nicht unbedingt fördert. Das schließt aber nicht aus, dass es auch sehr viele hochintelligente Chinesen gibt, die auch ordentliche Entwicklungsarbeit abliefern können. Auch die Mentalität ist eine ganz andere: Kopieren ist bei denen kein Diebstahl, sondern eine Ehrung des ursprünglichen Erschaffers; das geistige Eigentum selbst ist Eigentum des Volkes.
>CE-Zeichen war natürlich vorhanden.
Heißt halt China Export, <grinz>
Chris D. schrieb: > You get, what you pay for. Das stimmt für den Endverbraucher so allgemein leider nicht: Er bekommt höchstens das, wofür er bezahlt hat - es kann aber auch deutlich weniger sein. > Dann passiert so etwas auch nicht. Auch das ist zu optimistisch: Was hindert einen Betrüger in der Handelskette, billigsten Ramsch aufzukaufen und den dann zu einem halbwegs "normalen" Preis zu verkaufen? Das ist insbesondere im Zusammenhang mit Plagiaten nicht gerade selten.
Chris D. schrieb: > Dann muss ich mal die Frage loswerden, warum Du nicht bereit bist, die > Arbeit anderer vernünftig zu entlohnen. > > You get, what you pay for. > > Dann passiert so etwas auch nicht. Ich habe auch nicht behauptet das ich den gekauft hätte. > > Entgegen langläufigen Vorurteilen (siehe oben) können Chinesen durchaus > hervorragende Qualität liefern - wenn man gewillt ist, sie anständig zu > entlohnen. > > Die sind nämlich nicht blöd, die Chinesen. > > Chris D. Und von Chinesen habe ich auch nirgendwo was erwähnt. Das muss dir wohl zuerst in den Sinn gekommen sein...
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber es ist schon wahr: Die Triebfeder für diese Verhältnisse ist in > > erster Linie der Geiz der Kunden. Besonders schlimm sind da sogar ...nein,es ist die Maximierung des Gewinnes!(Marx) ..übrigens,ab wann bekomme ich für mehr Geld eine bessere Qualität?
>...nein,es ist die Maximierung des Gewinnes!(Marx) Karl Marx? Ich erwähne das nur weil hier auch ein anderer Marx im Forum ab und zu postet. >..übrigens,ab wann bekomme ich für mehr Geld eine bessere Qualität? Wenn du woanders kaufst.
...aber woanders kaufe ich auch erst einmal,um festzustellen das dies Schrott sein kann/ ist?
Juppi J. schrieb: >...nein,es ist die Maximierung des Gewinnes!(Marx) Ist das so? Ich hätte eher auf "Geiz ist geil" getippt. Da sich die Wirtschaft in Kreisläufen bewegt, wird wohl beides einen Anteil haben. Aber im Grunde hast du Recht, ich sollte mehr über den Karl wissen, der sogar aus meiner Gegend stammt. In der Tageszeitung berichten sie gelegentlich nur belangloses über seine hier verbliebene lange Unterhose, das Geburtshaus, und die Chinesen... ;-)
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