Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorteil/Nachteil Eintakt/Zweitakt Klasse A


von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo und schöne Weihnachten :-)

Man kann ja einen Klasse A Verstärker sowohl mit nur einem 
Ausgangstransistor als auch mit zwei komplementären Transistoren am 
Ausgang aufbauen. Letzteres entspricht ja dann einer Typischen Klasse-AB 
Schaltung, wird aber zur reinen Klasse-A durch einen höher gewählten 
Ruhestrom.

Mich würde nun mal interessieren, wo die Vor- und Nachteile dieser 
beiden Konzepte liegen.


Grüßle

von Ralph B. (rberres)


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von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Danke für den Link....doch den kannte ich schon :-)

Mir geht es hier ja auch nicht um die verschiedenen Verstärkerklassen an 
sich, sondern innerhalb des Klasse-A Betriebs um den Unterschied 
zwischen einem Ausgangskondensator so wie hier in Bild a.)
http://sound.westhost.com/jlh_fig1.gif

oder eben mit 2 Ausgangstransistoren wie auf Bild c.) zu erkennen ist.

von Viertakter (Gast)


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sind noch viel besser.

von Jens G. (jensig)


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Der Ausgangskondensator ist nur zum Abschneiden des 
Gleichspannungsanteils nötig, damit kein Gleichstrom durch die Last 
fließen kann.
Würde der Verstärker mit symmetrischer Betriebsspannung betrieben 
werden, wäre der Ruhepegel des Ausgangs idR. ohnehin 0V, womit der C 
entfallen kann.
Das hat aber nicht so direkt was mit A oder B zu tun.

von MaWin (Gast)


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> Man kann ja einen Klasse A Verstärker sowohl mit nur einem
> Ausgangstransistor als auch mit zwei komplementären Transistoren am
> Ausgang aufbauen. Letzteres entspricht ja dann einer Typischen Klasse-AB
> Schaltung, wird aber zur reinen Klasse-A durch einen höher gewählten
> Ruhestrom.

Wie kommst du darauf ?

KLasse A hat genau einen aktiven Transistor.

Der andere kann zwar vielleicht als Stromquelle oder Überlastsicherung 
oder sonstwas dienen, aber niemals angesteuert mit dem Signal, sonst ist 
es keine Klasse A, sondern eine AB-Endstufe. Egal wie hoch der Ruhestrom 
ist, aus AB wird nie A.

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
> KLasse A hat genau einen aktiven Transistor.
>
>
>
> Der andere kann zwar vielleicht als Stromquelle oder Überlastsicherung
>
> oder sonstwas dienen, aber niemals angesteuert mit dem Signal, sonst ist
>
> es keine Klasse A, sondern eine AB-Endstufe. Egal wie hoch der Ruhestrom
>
> ist, aus AB wird nie A.

Man kann ( und macht es auch in den High-End Voodo Endstufen auch )auch 
mit 2 Transistoren im Gegentaktbetrieb die Endstufe im A-Betrieb 
betreiben.

Dabei befinden sich bei beide Transistoren der Arbeitspunkt in der Mitte 
der Arbeitsgerade. Der Vorteil ist, das es prinzipbedingt keine 
Übernahmeverzerrungen gibt. Der Nachteil ist, das die Endstufe eine 
konstante sehr hohe Leistung aufnimmt. Die Verlustleistung ist in dem 
Falle ohne Aussteuerung am höchsten. Die Ausgangsleistung beider 
Transistoren addieren sich einfach, obwohl sie nach wie vor in 
Gegenttakt betrieben werden.
Im B Betrieb befindet sich der Arbeitspunkt an dem Punkt, wo der 
Ruhestrom ohne Aussteuerung gerade Null ist. Der Nachteil ist eine hohe 
Übernahmeverzerrung.
Der A-B Betrieb befindet sich meist ein wenig oberhalb des 
Kennlinienknicks, und ist ein Kompromiss, zwischen Verlustleistung ohne 
Ansteuerung und Übernahmeverzerrungen. Man lässt in diesem Falle einen 
Ruhestrom von ein paar Prozent des Maximalstromes fließen.
Dann gibt es noch den C-Betrieb, welche den Arbeitspunkt ein gutes Stück 
links vom Kennlinienknick legt, und damit eigentlich mehr zu dem 
Schalterbetrieb gehört. Es wird eigentlich nur bei HF-Stufen verwendet, 
entweder in Endstufen in Verbindung mit einen Tankkreis, der die 
fehlende Halbwelle durch den Schwungradeffekt ergänzt und die Oberwellen 
vermindert, oder als Vervielfacherstufe zur 
Frequenzvervielfachung.Endstufen im C-Betrieb haben einen Wirkungsgrad 
der 90% betragen kann und somit wesentlich höher ist als Endstufen im 
B-Betrieb.

Ralph Berres

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hier ist zum Beispiel eine Class-A Endstufe:
http://sound.westhost.com/project3b.htm

Für mich sieht das irgendwie nach einer Klasse-AB Schaltung aus. Ich 
habe den Text jetzt nicht genau studiert, aber ich denke mal, dass 
daraus eine Klasse-A Endstufe wird, wenn man Q9 so einstellt, dass eben 
durch die Endtransistoren ein erhöhter Ruhestrom fließt.

von Ralph B. (rberres)


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Laut Beschreibung wurde der Ruhestrom auf 1,5 Amp eingestellt. Die 
Ausgangsleistung war mit 25W angegeben. Das ist eindeutig Klasse A.

Ralph Berres

von Daniel S (Gast)


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Der Übergang Class A zu AB ist fließend, weil mit zunehmender 
Aussteuerung der Ruhestrom verschwindet. Diese Grenze lässt sich 
anheben, soweit es die Kühlung und die SOA der Ausgangstransistoren und 
auch das Netzteil zulässt.

Die Gegentaktstufe hat den Vorteil, dass sie symmetrisch hohe Ströme mit 
geringem Innenwiderstand treiben kann. Klingt so gut wie Class AB und 
erreicht bei Gegenkopplung Dämpfungsfaktoren von ca. 50 bis ca. 1000.

Die Eintaktschaltung mit Arbeitswiderstand treibt Ströme asymmetrisch. 
Als Stromquelle steht nur der hochohmige Widerstand zur Verfügung, als 
Senke dagegen der Transistor. Wird die Schaltung ohene Gegenkopplung 
betrieben, ist die Dämpfung miserabel (nahe 1) und der Klang stark von 
den angeschlossenen lautsprechern abhängig (Impedanzverlauf muss 
gleichmäßig sein, was er aber nie wirklich ist...). Mit gegnkopplung 
kann die Schaltung als Stromsenke sehr gut arbeiten, ist dann aber 
asymmetrisch, da die Gegenkopplung die Stromlieferfähigkeit über den 
Widerstand nicht verbessern kann.

Class A ist heute veraltet. Mit den verfügbaren Halbleitern lassen sich 
hervorragende AB Geräte herstellen.

von Ralph B. (rberres)


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Daniel S schrieb:
> Der Übergang Class A zu AB ist fließend, weil mit zunehmender
>
> Aussteuerung der Ruhestrom verschwindet.

Der Ruhestrom verschwindet nicht, er wird lediglich überdeckt, bzw zu 
dem vorhandenen Signalstrom hinzuaddiert.

Daniel S schrieb:
> Class A ist heute veraltet. Mit den verfügbaren Halbleitern lassen sich
>
> hervorragende AB Geräte herstellen


Ich bin prinzipiell deiner Meinung, doch das ist wohl bei den Hififreaks 
eine Glaubensfrage.

Ralph Berres

von Daniel S (Gast)


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Das Verschwinden des Ruhestroms lässt sich recht einfach unterdrücken. 
Technics hatte hierzu in den 80er Jahren Verstärker entwickelt, bei 
denen immer alle Transistoren leitend sind. FDer Ruhestrom reicht also 
z.B. durch die NPN Stromtreiber nicht ab, wenn der Ausgangsstrom auf die 
PNP Stromtreiber kommutiert. "New class A" wurde dies damals genannt. 
Einige dieser Verstärker waren hochwertig wie z.B. SU-V6X während die 
Modelle mit Dickfilm-Hybridendstufe nicht zu empfehlen sind.

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