Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OFC Silver plated and screened Twisted Pair AWG12 Loudspeaker Cable und weitere audiophile Technik


von Audio (Gast)


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Was haltet ihr von so Zeug:

High Quality OFC Silver plated AWG12
Double Screened Twisted Pair cable.

Das Kabel zeichnet sich durch eine extrem niedrige Widerstand aus. Es 
besitzt eine sehr hohe Frequenz von 250 MHz, was sich in höchster 
Klangqualität selbst bei oberwellenreicher Musik bemerkbar macht.
Einen wunderbar weichen Klangerlebnis ist das Ergebnis.
Das Kabel wurde in jahrelanger Arbeit entwickelt und getestet
Sie werden begeistert sein.

Preis: 89 Euro pro Meter.


Für die Verbindung von Plattenspieler und Verstärker:

High Quality OFC Silver Plated Audio Signal Cable with double Shielding.
Signalkabelschirm: Folie und Geflecht getrennt für beide 
Signalleitungen.
Ein zweiter davon isoliert aufgebrachter, gmeinsamer 
Geflecht-Außenschirm mit 65% Überdeckung.
Preis 159 Euro für 1,50m mit Premium Quality Chinch Steckern.


Weiteres audiophiles Zubehör
Sechsstufiger Netzfilter mit versilberten OFC Spulen und selektierten 
Kondensatoren. Vergoldete OFC Anschlüsse.
399 Euro.

Netztrenntrafo. Ringkern mit OFC Kupfer Wicklungen. Schirmwicklung.
Fest vergossen (Mikrofonie) und mit hochwertigen vergoldeten 
Anschlussklemmen und edlem verchromten Gehäuse.
Eingang 220-230-240V, Ausgang 220-230-240V  1000 Watt
Preis: 1295 Euro.



Röhrenendstufe Class A
Röhrenendstufe 500 Watt
Gold Plated Tubes.
Silver Wires.
OFC Transformers.
Verchromtes Gehäuse.
 6990 Euro.

von Daniel S (Gast)


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Das ist grober Unfug. Wie es besser geht, zeigt die Industrie im Bereich 
Frequenzumrichter. Z.B. 4-adriges Kabel, je zwei Adern über Kreuz 
miteinander verbunden. Ergibt eine näherungsweise bifiliare, 
induktionsarme Anordnung. Kosten für 6mm^2 knapp 2,50 EUR/m. Ideal für 
Lautsprecherkabel geeignet.

Für Kleinsignalbereich gibt es hochwertige Koaxkabel mit guter 
Schirmung. RG58 geht auch.

Netzfilter sind unnötig, das hat auf der Sekundärseite zu erfolgen.

von MaWin (Gast)


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> Es besitzt eine sehr hohe Frequenz

Offensichtlich vollkommener Humbug,
ich würde sagen vom Verkäufer vorsätzlich hingelogen.

Jeden Morgen steht ein Dummer auf, der auf so was
reinfällt und den geforderten Preis bezahlt, man
muss ihn nur finden.

Andere kaufen Abendkleider für 2500 EUR die für 25 EUR
eingekauft wurden.

von Floh (Gast)


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Audio schrieb:
> Was haltet ihr von so Zeug:

Pure Esoterik :-)
Aber anscheinend funktioniert deren Geschäftsmodell sogar, man muss ja 
nur 2-3 Dumme im Monat finden, um als Weiterverkäufer ne anständige 
Provision zu erhalten :-D

von Fralla (Gast)


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> Es besitzt eine sehr hohe Frequenz von 250 MHz, was sich in höchster
> Klangqualität selbst bei oberwellenreicher Musik bemerkbar macht.

Schon alleine das sollte schon zu denken geben. Selten so etwas 
Unsinniges gelesen.

Es gibt genug Informationen, dass so ein Audio-Vodoo Zeugs Unsinn ist. 
Jeder hat selbst die Entscheidung, ob er sich so ein Zeug andrehen 
lässt. Somit finde ich den kauf auch legitim.

von Kai Klaas (Gast)


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>Das Kabel zeichnet sich durch eine extrem niedrige Widerstand aus. Es
>besitzt eine sehr hohe Frequenz von 250 MHz, was sich in höchster
>Klangqualität selbst bei oberwellenreicher Musik bemerkbar macht.
>Einen wunderbar weichen Klangerlebnis ist das Ergebnis.

Ich würde nur ein Kabel nehmen, das eine Frequenz von 1GHz besitzt, dann 
sind die Höhen noch seidig weicher.

>Preis: 89 Euro pro Meter.

Das ist natürlich ein gutes Argument!

>High Quality OFC Silver Plated Audio Signal Cable with double Shielding.
>Signalkabelschirm: Folie und Geflecht getrennt für beide Signalleitungen.

Wieso nur doppelte Schirmung? Hier würde ich nur eine dreifache 
Schirmung verwenden, in Verbindung mit einem symmetrischen Kabel 
natürlich.

>Ein zweiter davon isoliert aufgebrachter, gmeinsamer
>Geflecht-Außenschirm mit 65% Überdeckung.
>Preis 159 Euro für 1,50m mit Premium Quality Chinch Steckern.

In dieser Preisklasse mit nur 65% Übderdeckung soll wohl ein Witz 
sein!?! "Premium Qualtiy" ist da nur der Preis...

>Weiteres audiophiles Zubehör
>Sechsstufiger Netzfilter mit versilberten OFC Spulen und selektierten
>Kondensatoren. Vergoldete OFC Anschlüsse.
>399 Euro.

Sechstufig? Nur acht- oder zehnstufig macht wirklich Sinn, wenn das 
Netzteil keine echte, reale 50R-Impedanz bietet. Und für ein Schnäppchen 
sind 400 Euro wohl doch etwas zu teuer.

>Netztrenntrafo. Ringkern mit OFC Kupfer Wicklungen. Schirmwicklung.
>Fest vergossen (Mikrofonie) und mit hochwertigen vergoldeten
>Anschlussklemmen und edlem verchromten Gehäuse.

Wieso Schirmwicklung?? Was soll ich mit der Induktivität einer Wicklung 
anfangen?? Das muß natürlich ein statischer OFC Kupfer-Folienschirm sein 
mit multipolarer Kontaktierung und 99,9% Überdeckung, sonst ist so ein 
Teil völlig wertlos.

>Eingang 220-230-240V, Ausgang 220-230-240V  1000 Watt
>Preis: 1295 Euro.

Ist das etwa ein Multifunktionsteil? Dann taugt es sowieso nichts! Oder 
etwa eine Bausatz, zum Selberlöten?? Ein Bausatz für 1300 Euro? Das soll 
wohl ein Scherz sein!

Kai Klaas

von Grübler (Gast)


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Es ist leicht sich über solche Kabel
lächerlich zu machen. Wenn man einmal
am HiFi-Virus voll erkrankt ist, hört man
den Unterschied wirklich.
Wohlgemerkt, man selbst hört den Unterschied,
andere (neutrale) hören ihm nicht.

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. War
einige Jahre schwer erkrankt und habe mich
durch den eigenen Verstand wieder geheilt ;-)

Für weiterführende und aufhellende Infos kann ich
die Seiten des HiFi-Studios "HiFi Aktiv" nur empfehlen.
Einfach mal ein wendig stöbern und lesen.

Hier eine Kostprobe zum Thema:
http://www.hifiaktiv.at/?page_id=283

von Kai Klaas (Gast)


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>Es ist leicht sich über solche Kabel
>lächerlich zu machen. Wenn man einmal
>am HiFi-Virus voll erkrankt ist, hört man
>den Unterschied wirklich.

Ja, du hast Recht. Das ist wohl jedem schon mal passiert. Deshalb ja 
auch die schroffe Reaktion, wenn man diese Krankheit überwunden hat!!

Es gibt ein Heilmittel: Mach mit einem Freund zusammen einen 
AB-Blind-Test. Nur dein Freund darf wissen, was du hörst. Laß dich ruhig 
mal überzeugen von den "Vorzügen" der schlechteren Komponente. Du darfst 
natürlich nicht wissen, daß du jetzt das weniger Gute hörst.

Eine Steigerung des AB-Blind-Tests ist der AA-Blind-Test. Dein Freund 
soll dich zwei mal genau das Gleiche hören lassen. Das eine mal soll er 
die Komponente loben, das andere Mal kritisieren. Wenn er das geschickt 
macht, hört man wirklich die Unterschiede. Es ist in der Tat 
verblüffend!

Mach das ein paar Mal und du bist geheilt!

Kai Klaas

von Grübler (Gast)


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Kai Klass schreibt:
>....Ax-Blind-Test.....

siehe gerade dazu meinen Link

http://www.hifiaktiv.at/?page_id=283

von Marcus M. (marcus67)


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Das ist doch noch gar nichts.

Es gibt sogar Spinner (die machen darüber sogar Tests in Zeitschriften) 
die meinen, dass extrem überteuerte HDMI Kabel die Farben brillianter 
darstellen.

Wenn man will kann man sogar Unterschiede zwischen verschiedenen SPDIF 
Kabeln hören.

Seit ich 5 fach vergoldete SATA Kabel verwende sind in meinen Word 
Texten die Buchstaben irgendwie schärfer geworden. Der Rechner bootet 
auch irgendwie leichter.

Gruß, Marcus

von Floh (Gast)


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Marcus Müller schrieb:
> Der Rechner bootet auch irgendwie leichter.
Wenn du die Platte in Ost-West-Richtung aufstellst, bootet er sogar 
schneller.
:-)

von Kai Klaas (Gast)


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>siehe gerade dazu meinen Link
>
>http://www.hifiaktiv.at/?page_id=283

Absolut nachvollziehbar!

Ich habe mal mit einem Kumpel vor etlichen Jahren hochwertige 
Aktiv-Lautsprecher gebaut und sogar auch ein paar davon verkauft. Damals 
wollten wir wissen, was wirklich hörbar ist und was nicht. Natürlich ist 
man erst mal total verunsichert, wenn einem von allen Seiten immer 
wieder die gleichen Meinungen und Argumente entgegenschlagen, ob es nun 
die Kabel sind, oder Lautsprecherspikes, oder was auch immer.

Wir haben dann einfach versucht, durch eigene AB-Blind-Tests selbst 
herauszufinden, was wirklich relevant ist und was nicht. Es würde zu 
weit führen alle Resultate hier aufzuzählen, schließlich ist so etwas 
ein mehrjähriger Prozeß, der letztlich nie aufhört. Ich kann nur sagen, 
daß das, was den Sound am meisten beeinflußt ausgerechnet das ist, was 
man am aller wenigsten ändern kann, nämlich die Akustik des Abhörraums 
selbst. Ein und die selbe Box kann in dem einen Raum super klingen und 
in dem anderen katastrophal. Gerade die großen Räume in Verbindung mit 
großen Boxen sind ganz ganz schwierige Patienten.

Aber ausgerechnet die Accessoires, die am wenigsten Einfluß auf den 
Klang haben, um es vorsichtig auszudrücken, sind die, für die man am 
meisten Geld ausgeben kann.

Der ganze High-End-Markt ist eine Spielwiese für Spinner, Verrückte und 
Betrüger. Ich will hier nicht den ahnungslosen und gutgläubigen Hörer 
anprangern, der nur versucht, das zu glauben, was man ihm erzählt. Aber 
es gibt unzählige Händler, die ganz gezielt Hörproben manipulieren, 
Hersteller, die ganz gezielt Messungen fälschen und selbsternannte 
"Fachleute", die wider besseren Wissens das Blaue vom Himmel 
herunterlügen. Auch die Hifi-Zeitschriften sind daran beteiligt. Eine 
einzige riesige Mafia, die nur darauf aus ist, dem ahnungslosen und 
unwissenden Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Das Gemeine daran: Das wirklich Gute ist nicht mehr als solches 
erkennbar, weil es dafür keine Adjektive mehr gibt. Die Sprache der 
High-Ender ist zum sinnlosen Wortgeklingel verkommen, ohne Sinn und 
Verstand. Leere Worthülsen, die mächtig Eindruck machen sollen, aber 
keinen Aussagewert mehr haben. Nur noch dümmliches Blendwerk, 
Mummenschanz, Götzenanbetung und Hexenverbrennung, Attribute des 
Mittelalters, aber nicht der Aufklärung...

Kai Klaas

von MaWin (Gast)


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> Wir haben dann einfach versucht, durch eigene AB-Blind-Tests

Wir auch.

> Der ganze High-End-Markt ist eine Spielwiese für Spinner,

Nicht wirklich. Ein Defizit erkennen die schon zu recht.
Nur sind deren Lösungen halt Esoterik.

Es gibt leider noch einen deutlichen Unterschied zwischen
über Lautsprecher elektronisch wiedergegebener Musik und
direkt live gespielter akustischer Musik (oder sonstiger
Geräusche).
Der Blinddtest erfolgt zwischen einem Musiker der vor dir
steht, und einer Aufnahme seiner Musik, genau gleich laut,
in genau demselbem Raum, von genau derselben Position.

Und da gibt es leider noch deutliche Unterschiede. Ein Teil
liegt am Mikrophon, aber die waren damals schon ganz gut
und nicht der limitierende Faktor.

> nämlich die Akustik des Abhörraums selbst.

Durchaus richtig, daher haben wir damals mit Messmikrophon
ausgemessen und leider nur mit Equalizern gegengearbeitet.
Laufzeitkorrektor und DSP gab es noch nicht, und wir haben
daher letztlich aufgegeben.
Aber heute ist die Raumkorrektor durchaus möglich und sollte
in jeder HiFi-Anlage drinstecken. Der DSP ist billig (und eh
drin), das teure ist das gute Mikro.

von Ralph B. (rberres)


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Eine gute Geige klingt auch in einem schlechten Raum wie eine gute 
Geige.
Ein guter Raum macht eine schlechte Geige nicht besser.

Was ich damit sagen will, die größten Klangunterschiede kommen immer 
noch von den Schallwandler, also Mikrofone , Lautsprecher, Tonabnehmer. 
Wobei die Mikrofone die geringsten Probleme machen. ( Zumindest 
hochwertige Kondensatormikrofone ). Die größten Klangverfälschungen 
treten nach wie vor bei den Lautsprechern auf. Ein schlechter Raum wird 
dies zwar noch verstärken, aber niemals kann man einen schlechten Klang 
dem Raum alleine anlasten.

Ralph Berres

von Kai Klaas (Gast)


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>Ein schlechter Raum wird dies zwar noch verstärken, aber niemals kann
>man einen schlechten Klang dem Raum alleine anlasten.

Das sagt doch keiner.

Ein schlechter Raum kann die Vorzüge einer "guten" Box so verschleiern 
und unterdrücken, daß die "gute" Box hinsichtlich bestimmter Parameter 
(z.B. Ortbarkeit und Tiefenstaffelung) nicht mehr besser klingt als die 
"schlechte".

Eine große Box mit sehr tiefreichender Baßwiedergabe kann in einem 
großen Raum schlechter klingen, als eine Box mit schlanker 
Baßwiedergabe, die eben keine Energie in Raumresonanzen pumpt und nur 
noch vor sich hin dröhnt.

Kai Klaas

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