Hallo Eine allgemeine Frage aus interesse, hat jemand von euch schon mal MOSFETs die für 40V Drain Source angegeben waren, dauerhaft an 42V betrieben?
Wenn du Glück hast funktioniert der FET auch mit 42V Uds aber ich empfehle dir einen MOSFET zu nehmen, der auch für 42V ausgelegt ist. Davon gibts ja jede Menge.
Geht schon, so knapp ist das Limit nicht, aber bei jedem Schaltvorgang entstehen zwangsläufig an den Induktivitäten der Zuleitung Überspannungsspitzen, und DIE zerreissen dir dann den MOSFET, wenn man so knapp an der Grenze ist. Wenn du also gar nicht weisst, wovon ich rede, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß du diese Spitzen nicht im Griff hast. Natürlich kannst du dich dann bei einem, bei hunderten, defekter MOSFETs nicht beim Hersteller beschweren, daß sie kaputt sind.
Max Hauser schrieb: > Eine allgemeine Frage aus interesse, hat jemand von euch schon mal > MOSFETs die für 40V Drain Source angegeben waren, dauerhaft an 42V > betrieben? Zur Not und zum Basteln kannst du das schon mal machen. Aber das holt dich ein. Garantiert... :-o Auf die anderen Werte im DB verlässt du dich doch auch. Und bleibst (hoffentlich) möglichst weit von den "Absolute Maximum Ratings" weg. Nur zur Erinnerung, was da z.B. im DB steht:
1 | V(BR)DSS Drain-source Breakdown Voltage ID=250µA VGS=0 |
Es ist nicht so, dass der Mosfet durch diese Spannung sofort kaputtginge, aber er beginnt da gerade so zu leiten. Wenn allerdings der Strom bei 40V dann mal 2A groß wird, dann sind das 80Watt. Und das führt recht schnell zur Siliziumschmelze...
Max Hauser schrieb: > Eine allgemeine Frage aus interesse, hat jemand von euch schon mal > MOSFETs die für 40V Drain Source angegeben waren, dauerhaft an 42V > betrieben? Das ist eine Frage an die Statistiker. Die Durchbruchspannung streut mit den restlichen Fertigungstoleranzen. Wie sehr sie das tut, hängt vom Prozess und vom Hersteller ab. Trägt man die Häufigkeit der Werte über der Durchbruchspannung auf, so ergibt sich meist eine Art Gaußverteilung. Nun muß man ja irgendwas ins Datenblatt schreiben. Dazu guckt man sich die Breite der Gaußkurve (sigma) an und setzt dann z.B. die Specgrenze um vier sigma unter den Mittelwert (cpk=1,33). Damit sind per definitionem 70ppm der hergestellten Teile Ausschuß, der Rest hält die Grenze ein. Der Prozessfähigkeitsindex (cpk) wird vom Hersteller festgelegt. Je größer cpk gewählt wird, umso geringer ist der Ausschuß, um so zuverlässiger ist das Produkt beim Kunden. Allerdings ist dann auch der spezifizierte Grenzwert weiter vom Mittelwert weg, d.h. die meisten Teile sind eigentlich besser als im Datenblatt steht. Diese Abwägung zwischen Zuverlässigkeit und Performance fällt nicht jedem Hersteller leicht ;-) Wenn Du also nicht gerade ein worst-case-Exemplar gefunden hast, dann wird Dein MOSFET mehr Spannung aushalten als im Datenblatt steht. Wieviel mehr können dir nur die Qualitäter in der Fab verraten. Wenn Du Pech hast, dann hast du einen der 70ppm erwischt. Dann fliegt Dir das Ding sogar bei der spezifizierten Durchbruchspannung in den ersten 48h um die Ohren. Gruß Patrick
Einige Volt Sicherheitszuschlag solltest du schon einkalkulieren. Warum sind wohl alle mit "Automotive" beworbenenen MOSFET mit 55V spezifiziert? Arno
Arno H. schrieb: > Warum sind wohl alle mit "Automotive" beworbenenen MOSFET mit 55V > spezifiziert? Wobei zu beachten ist, dass "Automotive" heute immer noch 12V heißt...
>Eine allgemeine Frage aus interesse, hat jemand von euch schon mal >MOSFETs die für 40V Drain Source angegeben waren, dauerhaft an 42V >betrieben? Ja, Null Problemo! Die Datenblätter werden nur von Wichtigtuern und Nörglern geschrieben, die dir die Suppe versalzen wollen. Immer gibt es noch dies und das zu berücksichtigen, gell? Sind nur kleine Wadenbeißer und Sadisten, die bei der Beförderung immer übergangen werden oder in ihrer Kindheit nicht genug Spielsachen hatten oder die Hosen ihrer Schwestern auftragen mußten. Komm, klatsch denen eine, diesen Spaßbremsen... Kai Klaas
Max Hauser schrieb: > Hallo > > Eine allgemeine Frage aus interesse, hat jemand von euch schon mal > MOSFETs die für 40V Drain Source angegeben waren, dauerhaft an 42V > betrieben? Die Antworten hast Du ja nun schon, deshalb mal die Gegenfrage: Ist es für Dich soviel teurer eine FET für 60V zu kaufen? Oder liegen da gerade hunderte von 40V Typen in Deinem Handlager, die verbaut werden müssen? Ansonsten hat es Kai recht gesagt .-)))
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