Hallo zusammen! Ich bin gerade dabei eine Modellbau-Fahrtregler zu planen. Bei meiner Recherche fand ich auch einiges zum Thema MOSFET, H-Brücke und Ansteuerung derselben. Ich habe nun eine eine H-Brücke samt Ansteuerung gefunden die bei 12V/60A betrieben werden kann, aber einige Sachen verstehe ich als Nicht-Elektronik-Freak trotz Lesen der Datenblätter irgendwie nicht. Deshalb wollte ich hier mal einige Fragen loswerden. Die Eingänge von der ICs MIC4427 und MC33063 werden (wer hätte es geahnt) mit Signalen im TTL-Level versorgt, dabei bekommt MIC4427 (wenn nötig) ein PWM-Signal mit einer Frequenz von 4kHz ab. Nun die Fragen: ;-) 1) Die "untere" und "obere" Hälfte der H-Brücke wird verschiedenartig angesteuert, ich habe aber schon eine Schaltung gesehen, in der 2 MIC4427-ICs verbaut waren. Welche Vor-/Nachteile (oder einfach warum) wird die "obere" Hälfte mit dem IC MC33063 als Ladepumpe angesteuert? Was bringt die höhere Spannung zur Steuerung der Gates wenn sie anscheinend(?) nicht sein muss? 2) Was bewirkt die Kombination D1/D2, bzw. D3/D4? Erklärungsversuch: Die Spannung gemessen ueber D2 kann maximal 18V betragen, hoehere Spannungen werden durch die Diode kurzgeschlossen.Die Spannung gemessen ueber D2 kann maximal 22V betragen, hoehere Spannungen werden durch die Diode kurzgeschlossen. Das heisst, das Signal BACKW_HIGH kann maximal 22V betragen, wenn am Motoranschluss gerade Minus anliegt??? Oder arbeiten D1/D2 als eine Zenerdiode mit 40V? Und wozu ist das gut? Um das erzeugte Signal BACKW_HIGH nach oben hin zu begrenzen? 3) Wie ich verstanden habe, dienen die Vorwiderstände an den Gates zum schnellen Schalten der MOSFETs. Ich habe in einer anderen Schaltung (MC4427, PWM 4kHz, IRL3803 [TTL MOSFET] ) 2,2k Ohm Vorwiderstände gesehen, in meiner Schaltung sind es (nur) 220 Ohm. Welche Wirkung haben die verschieden grossen Werte? Oder spielt der Wert weniger die Rolle, eher der Wertebereich (100, 1k, 10k, ...)? 4) D5 (Schottky) ist in Sperr-Richtung geschaltet. Dient sie damit zum Kurzschliessen der induzierten(?) Spannung von Motor? Oder welche Aufgabe erfüllt sie? Wie ihr sehr bin ich nicht der Experte in Sachen Elektronik, möchte aber gerne dazulernen, wenn es möglich ist. Gruss, Uwe.
Ich kann das SCH momentan nicht einsehen, daher nur eine Bildinformation zu Punkt 3) Die Vorwiderstände sind in Tat einflussnehmend auf die Schaltzeit, da mit geringerem R auch die Umladezeit der Gatekapazität verkürzt wird. Was vorgelagerte Schottkys am Gate angeht, so dienen diese meist einem Umschaltschutz: Wenn infolge eines Spannungseinbruches der Versorgung ein Drain/Source-Anschluss "nachgibt" so kommt es infolge einer anstehenden Gate-Ladung (besonders bei vorhandenem C) zu einem ungewolten Einschalten von Mosfets. Zum anderen muss auch der ausgang geschützt werden, daß im Leerlaufbetrieb, bzw im Moment des Umschaltens der Richtung die induzierte Motorspannung nicht beliebig groß werden kann. Dies geschieht am Einfachsten mit zwei antiseriell geschaltete Z-Dioden direkt am Motor, welche nominell etwas über der Versorgungsspannung liegt.
> Die "untere" und "obere" Hälfte der H-Brücke wird verschiedenartig angesteuert In der Schaltung werden sowohl für die Low Side als auch die High Side MOSFETS N-FETs benutzt. Für N-FETs muss zum Durchschalten Vg um 5-10V höher sein als Vs. Zum Einschalten der High Side FETs braucht man als o PWR_Vcc+10V. Dies liefert der Step Up Wandler MC34063. Dessen Ausgangsspannung wird je nach PWW_Vcc genügend hoch eingstellt und über T1/T2 an die High Side FETs weitergeleitet. Vgs darf jedoch typischerweise nicht +-20V überschreiten (Gate Durchbruch). Daher D1/D2. Zener Dioden leiten im Vorwärtsfall wie eine Diode Wie oben schon erklärt begrenzen die Gate Widerstände den Einschaltspitzenstrom der in das FET-Gate (= Kondensator, typ. 1-2nF) fliest. Der Nebenefekt dieser RC kombination ist dass man dadurch die Einschaltzeitpunkt verzögern kann und dadurch ein gleichzeitiges Leiten von High und Low Side verhindern kann. Dies richtig abzustimmen ist jedoch sehr diffiziel. Einige Threads gingen ausführlich schon darum.
"Dies richtig abzustimmen ist jedoch sehr diffiziel." ... und erfordert mithin die Betrachtung der eingesetzten MosFets, bzw deren exaktes Schaltverhalten. Bekannterweise lassen sich Kombinationen finden, die bei identischen Gate-Potential gleichzeitig leitend sein können, was zu einem insgesamt besseren Durchschalten des Ausgangs führt (bei erhöhtem Strombedarf) während man auch einen völlig overlapping freien Betrieb erreichen kann. Bei schnellen CMOS-Schaltungen kommen z.B. bei Invertern der Fall 1 zum Tagen. In Deinem Falle dürfte Dir an einer Überlappung wohl nicht gelegen sein. Du kannst aber durch ein Trimmuing z.B. das Durchsteuern im Nulldurchgang beeinflussen.
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