Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rauschen eines Analog Switch


von Rainer (Gast)


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Hallo,
ich bin gerade dabei das Rauschen einer Verstärkerschaltung zu 
berechnen/simulieren. Im Rückkoppelzweig des OPV befinden sich dabei 
analog Schalter (z.b. ADG431). Diese werden benutzt um die Verstärkung 
umzuschalten. In den Datenblättern finde ich aber keine Aussagen zum 
Rauschen der Bauteile.
Ist das Rauschen eines switches vielleicht vernachlässigbar? Oder kann 
man für die Berechnung das Rauschen des R(on) benutzen?

Rainer

von Achim M. (minifloat)


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Und wenn du statt Analogschaltern DIL-Relais nimmst?
mfg mf

von Ulrich (Gast)


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Der Schalter wird etwa so stark rauschen wie eine Widerstand mit dem 
Wert R(on ). Normal ist das zu vernachlässigen.

von Rainer (Gast)


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Danke für die Antworten.
DIL Relais kommt nicht in Frage, weil relativ oft und schnell geschalten 
werden muss. Die Relais würden das nicht lange überleben.

OK, dann werde ich mit R(on) rechnen.

von Kai Klaas (Gast)


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>Ist das Rauschen eines switches vielleicht vernachlässigbar? Oder kann
>man für die Berechnung das Rauschen des R(on) benutzen?

Ist sehr unterschiedlich: Beim hochwertigen SSM2402 sind es 1nV/SQRT(Hz) 
und entspricht ziemlich genau dem On-Widerstand. Beim allerwelts MC14066 
gibt der Hersteller allerdings 12nV/SQRT(Hz) an. Das entspräche dem 
Widerstandsrauschen eines 8,7k Widerstands!

Du kannst natürlich auch beim Hersteller nachfragen. Dann viel Spaß mit 
der dämlichen Hotline und den noch dämlicheren Auskünften. Die lesen dir 
nämlich nur vor, was sie selbst im Datenblatt vorfinden. Weitergehende 
Infos oder gar irgend welche Erklärungen -> Fehlanzeige.

Also, am besten selbst messen! Ist ja sowieso ein Teil der 
Entwicklung...

Kai Klaas

von Jens G. (jensig)


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>DIL Relais kommt nicht in Frage, weil relativ oft und schnell geschalten
>werden muss. Die Relais würden das nicht lange überleben.

Was ist schnell und oft? Solche Reed-Relais können durchaus lt. DB im 
Bereich von 1Mio Schaltspiel mitmachen, und das notfalls auch schnell 
und flott (Oder hast Du Schaltfrequenzen im kHz-Bereich)

von X- R. (x-rocka)


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Wenn die Schalter sich zwischen den Verstärkungswiderständen R1 / R2x 
befinden, kann man ohne Probleme Standard CMOS Schalter / MUXe wie DG409 
o.ä. verwenden. Diese rauschen nur mit ihrem Ron, und dieser wird auch 
noch durch den parallelen R2x und die Impedanz der Eingangsquelle (Rin) 
verringert - zumindest rauschtechnisch.
Bei hoher Verstärkung wird (hier) R2c relativ klein sein, zB 100R, und 
man wird nur das OPV-Rauschen und das der 100R sehen, aber nix vom 
Schalter.
War bei mir immer so... und ich war erstaunt, was man mit dieser 
Schaltung und den alten DG409 Gurken für geile PGAs bauen kann!
Geht auch differentiell mit INA Eingang.

       |\
  _____|+\
 |     |  \_________
Rin    |  /     |
 |   __|-/     R1
GND  | |/       |
     |____Ron___|
     |          |
     |         R2a
     |          |
     |____Ron___|
     |          |
     |         R2b
     |          |
     |____Ron___|
                |
               R2c
                |
               GND

Außerdem sind so die Ron-Schwankungen vernachlässigbar, weil Rinop >> 
R~on

Mein Excell-File zur Berechnung der Rs in Abhängigkeit der Verstärkung 
geb ich dir aber nicht! ;-)

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