Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bildzitate aus Literatur für die Abschlussarbeit?


von zwanziguhrneunundvierzig (Gast)


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Kann man sich einfach Abbildungen aus der Literatur zusammensammeln? Ich 
habe keine Zeit, um alles selber zu zeichnen. Quellenangabe versteht 
sich von selbst.

von Tom (Gast)


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In meiner Welt: Ja, korrekte Quellenangabe vorausgesetzt.

Allerdings kann man daran auch genau "Ich habe keine Zeit" ablesen, mag 
sich in der Benotung niederschlagen.

von Heinrich (Gast)


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Unproblematisch - machen alle.

Das Gegenteil gilt: Ich habe keine Zeit um Bilder zu 'machen' die schon 
da sind - sowas erwarte ich von Jemandem von dem ich effiziente Arbeit 
erwarte.
Was schon da ist, kann auch verwendet werden.

von Eifelstern (Gast)


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Leider Falsch!
Fotos/Bilder/Zeichnungen/Graphiken unterliegen dem Urheberrecht! Eine 
Veröffentlichung ohne vorherige Einwilligung des Urhebers ist nicht 
erlaubt.
In der Praxis, besonders bei der Verwendung in wissenschaftlichen 
Abhandlungen, interessiert das keinen. Aber es kann zu erheblichen 
Problemen führen. Einzige "legale" Möglichkeit, nachzeichnen oder 
nachstellen von Fotos. Wenn keine zeit dafür da ist, einfach mal 
Freundin, Freunde oder Familie mit einspannen ;-)

von G.H.J. (Gast)


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> Was schon da ist, kann auch verwendet werden.

Das ist im Urheberrecht aber komplett anders dargestellt!

Im übrigen können, sobald Deine Arbeit ins Internet gestellt wurde, auch 
Zeichnungen und Bilder aus Deiner Arbeit über Suchmaschinen gefunden 
werden. Es soll schon vorgekommen sein, dass die unerlaubte Verwendung 
von Bildern und Zeichnungen die Rechteinhaber gestört hat und sie 
Abmahnungen verschickt haben. Damit können die Forderungen verbunden 
sein, das übliche Honorar (x Faktor) nachzuzahlen und auch die geklauten 
Werke zu entfernen. Damit hättest Du dann ein sehr teures Dokument mit 
einigen Löchern erstellt.

Wer etwas problemloser durchs Leben gehen möchte, sollte www.fotolia.de 
und ähnliche Angebote kennen.

von Wenn man keine Ahnung hat... (Gast)


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hier können alle, die wie ich diese schlechten Kommentare lesen, eine 
etwas differenziertere Darstellung nachlesen:
http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/

eine Abschlussarbeit fällt im Allgemeinen unter wissenschaftliche 
Arbeiten. Wenn du die Arbeit später veröffentlichen willst (du stellst 
der Uni nur die Printexemplare zur Verfügung, das Urheberrecht bleibt 
bei dir), würde ich an deiner Stelle einen Anwalt konsultieren, ob die 
Bildzitate einwandfrei sind. Recht, insb. Urheberrecht ist sehr 
verworren, daher werden deine Prüfer wahrscheinlich auch nicht 
zweifelsfrei sagen können, ob du bei den Bildzitaten wirklich alles 
richtig gemacht hast, es sei denn sie sind Juristen ;-) Halte dich an 
die "best practice" in deinem Fach. Frag deinen Betreuer, wo du gute 
Beispiele findest.

von jürgen (Gast)


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Jepp, BA u. MA-Aschlussarbeiten sind i. d. R. (zumindest 
Hochschulöffentlich) zugänglich, sodass man dort entsprechende 
Nutzungsrechte beachten sollte.

von Angiemerkel (Gast)


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jürgen schrieb:

> epp, BA u. MA-Aschlussarbeiten sind i. d. R. (zumindest
> Hochschulöffentlich) zugänglich

Also bei uns nicht. Da kriegt der Professor ein Exemplar, das 
Prüfungsamt eins und dann noch die Firma.

zwanziguhrneunundvierzig schrieb:
> Kann man sich einfach Abbildungen aus der Literatur zusammensammeln? Ich
> habe keine Zeit, um alles selber zu zeichnen. Quellenangabe versteht
> sich von selbst.

Das trifft sich doch mit dem hier.

http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/

"Ein Bildzitat ist nur dann erlaubt, wenn es eigene Ansichten und 
Gedanken belegt oder unterstützt (so genannte “Belegfunktion”). Das 
bedeutet, das Bildzitat muss die eigenen Ausführungen stützen. Was 
wiederum bedeutet, die Ausführungen müssen auch ohne das Bildzitat für 
sich stehen bleiben können."

Eifelstern schrieb:

> Eine
> Veröffentlichung ohne vorherige Einwilligung des Urhebers ist nicht
> erlaubt.

Unsinn.

von Neunfach (Gast)


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Angiemerkel schrieb:
> "Ein Bildzitat ist nur dann erlaubt, wenn es eigene Ansichten und
> Gedanken belegt oder unterstützt (so genannte “Belegfunktion”). Das
> bedeutet, das Bildzitat muss die eigenen Ausführungen stützen. Was
> wiederum bedeutet, die Ausführungen müssen auch ohne das Bildzitat für
> sich stehen bleiben können."

Soweit richtig, aber wie im weiteren Verlauf, des verlinkten Artikels 
dargestellt wird, ist auch die Notwendigkeit, gerade dieses spezielle 
Bild zu verwenden, zu berücksichtigen. Gibt es Alternativen, die genauso 
geeignet wären, ist das Bildzitat nicht zulässig.

Ich denke, der Aufwand, eigene Bilder zu machen, ist deutlich geringer 
als zu klären ob man ein schon Vorhandenes verwenden darf.
Wirklich hässlich kann's werden, wenn sich unter Umständen Jahre später 
jemand anders die Mühe macht.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Wenn man keine Ahnung hat... schrieb:
> hier können alle, die wie ich diese schlechten Kommentare lesen, eine
> etwas differenziertere Darstellung nachlesen:
> 
http://rechtsanwalt-schwenke.de/wann-ist-ein-bildzitat-erlaubt-anleitung-mit-beispielen-und-checkliste/

Im Prinzip steht da auch nur drin "es kommt drauf an". Ja, ok, mit 
schönen Hinweisen wann es wie drauf an kommen kann. Vielleicht. Oder so.

Meine Interpretation des Artikels ist zum Beispiel, ist jemand zu faul 
eine gängige Kurve selber zu zeichnen (sagen wir mal das grundsätzliche 
Ladeverhalten eines Kondensators) und verwendet zu dem Zweck eine 
bestimmte eingescannte Kurve aus einem bestimmten Lehrbuch, ist das 
nicht durch das Zitatrecht gedeckt.

Zumindest wenn ich den Absatz "Notwendigkeit – Gerade dieses Bild muss 
es sein" des Herrn Anwalts richtig verstanden habe. Es muss eben nicht 
gerade dieses Bild sein, jedes beliebige Bild mit der Kurve, von denen 
es viele gibt, würde es tun.

Grundsätzlich sollte man noch mal sagen, dass auch eine legal mit 
kopierten Abbildungen gepflastert Arbeit eine Botschaft an die 
Korrektoren sendet. Nämlich dass da jemand keinen Bock hat und sich zu 
fein für sorgfältiges Arbeiten ist. Das ist nicht gerade der Weg wie man 
seine Note positiv beeinflusst.

: Bearbeitet durch User
von P. M. (o-o)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Grundsätzlich sollte man noch mal sagen, dass auch eine legal mit
> kopierten Abbildungen gepflastert Arbeit eine Botschaft an die
> Korrektoren sendet. Nämlich dass da jemand keinen Bock hat und sich zu
> fein für sorgfältiges Arbeiten ist. Das ist nicht gerade der Weg wie man
> seine Note positiv beeinflusst.

Richtig. Im Zweifelsfall würde ich eher mit der Betreuungsperson 
vereinbaren, dass der Theorieteil sehr kurz gehalten werden darf und 
sich im wesentlichen aus Verweisen auf die gängige Literatur 
zusammensetzt. Ein halbwegs vernünftiger Betreuer hat ja auch kein 
Interesse daran, dass du tagelang gängiges Wissen neu illustrierst, 
sondern eher, dass du deine Resultate wirklich gut und für ihn nützlich 
aufbereitest.

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