Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Funkübertragung durch Stahl


von Aze (Gast)


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Hallo zusammen,

wir möchten an einem Prüfstand ein Reifendruck Überwachungssystem 
verwenden, das mit einer Funkfrequenz von 433 MHz arbeitet. Der Reifen 
mit dem Sender befindet sich innerhalb eines geschlossenen Blechkasten 
(Unfall- und Lärmschutz), dieser verhindert jedoch die Übertragung des 
Funksignals an den Empfänger außerhalb des Kastens.

Welche Möglichkeiten gibt es das Funksignal aus dem Blechkasten zu 
übertragen?

von hp-freund (Gast)


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Loch mit Drahtantenne ....

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Aze schrieb:
> Welche Möglichkeiten gibt es das Funksignal aus dem Blechkasten zu
> übertragen?

Per Funk an einen Empfänger, welcher sich ebenfalls innerhalb des 
Blechkastens befindet. Von dort aus mittels Kupfer nach aussen.

Gruß,
Magnetus

von Williwilli (Gast)


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Aze schrieb:
> Welche Möglichkeiten gibt es das Funksignal aus dem Blechkasten zu
> übertragen?
Ein geschlossener Blechkasten ist ein Faraday'scher Käfig und für 
elektromagnetische Wellen prinzipiell undurchdringbar. Da gibt's dann 
nur die Möglichkeit, ein Loch zu bohren und entweder die Antenne 
außerhalb anbringen oder ganz weg vom Funk zu gehen und die Daten 
kabelbebunden zu übertragen...

von Floh (Gast)


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Aze schrieb:
> Welche Möglichkeiten gibt es das Funksignal aus dem Blechkasten zu
> übertragen?

Was spricht gegen einen Plastikkasten?

von Aze (Gast)


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Hallo,

sorry, ich bin in Sachen Funktechnik noch ziemlich unbedarft.

Kann eine Antenne das Funksignal 1 zu 1 aus dem Kasten übertragen ohne 
an einen Empfänger angeschlossen zu sein?

von Aze (Gast)


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Hallo,

ich muß das System etwas genauer beschreiben.

Der Sender befindet sich auf dem drehenden Reifen, somit kann das Signal 
nicht direkt abgegriffen werden.
Es muß auf jeden Fall das Funksignal übertragen werden.

Der Blechkasten ist bereits Bestand und könnte nur mit großem Aufwand 
ersetz werden.

von hans Flip (Gast)


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Autor: hp-freund (Gast)
Datum: 07.01.2011 10:25

------------------------------------------------------------------------ 
--------
Loch mit Drahtantenne


Hast du diese Antwort verstanden ?

von Jakob B. (teddynator)


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Magnus Müller schrieb:
> Per Funk an einen Empfänger, welcher sich ebenfalls innerhalb des
>
> Blechkastens befindet. Von dort aus mittels Kupfer nach aussen.
>
>
>
> Gruß,
>
> Magnetus


ein kleines loch zu bohren sollte doch kein problem sein. wie groß ist 
der empfänger denn? hat er platz im kasten. Oder den Empfänger außen 
anbringen und die antenne durch ein loch in den kasten führen.

von Bernd (Gast)


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So:
                 _____________________________
                |                               |
                |                               |
                |                   Messobjekt  |
                |   Empfänger        Sender     |
Computer _________________|                     |
                |                               |
                |_______________________________|

Kabel aus der Box raus.

von Uwe .. (uwegw)


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Aze schrieb:
> Kann eine Antenne das Funksignal 1 zu 1 aus dem Kasten übertragen ohne
> an einen Empfänger angeschlossen zu sein?

Prinzipiell schon. Man verbindet zwei Antenne, ein im Kasten, eine 
außerhalb. Die erste empfängt das Signal, leitet es an die zweite 
weiter, die es dann wieder abstrahlt. Quasi ein passiver Repeater. Es 
gibt/gab solche Konstuktionen für besseren Handyempfang im Auto, die man 
an die Scheibe klemmt. Eine Antenne ist draußen, und mit einer flachen 
Leitung verbunden mit einer Antenne im Innenraum.

von ♪Geist (Gast)


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Ich glaube nicht, dass er die Möglichkeit hat die Antene nach außen zu 
legen, da der Sender wohl nicht Marke Eigenbau sein wird.

Möglichkeit A: Mehrere Löcher, deren Durchmesser für die Frequenz 
ausreicht und zwar in jeder Wand der Kiste. Dazu gibt es eine schöne 
Formel, mag die nicht suchen.

Möglichkeit B: Eine Wand Offen zu lassen, und die Öffnung in die 
Richtung zu platzieren, dass niemand dabei umkommt.

von Matthias (Gast)


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Die zweite Antwort, die von Magnus, war gut: Empfänger ebenfalls in den 
Blechkasten stellen, schließlich stellt dieser Versuchsaufbau die 
Wirklichkeit am besten nach. Im Auto sind Sender und Empfänger 
schließlich nicht durch einen Blechkasten voneinander getrennt.
Zumal die Funkübertragung bei den Reifendruckkontrollsystemen ohnehin 
nicht ganz ohne und entsprechend anfällig ist...

von Aze (Gast)


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Uwe ... schrieb:
> Prinzipiell schon. Man verbindet zwei Antenne, ein im Kasten, eine
>
> außerhalb. Die erste empfängt das Signal, leitet es an die zweite
>
> weiter, die es dann wieder abstrahlt. Quasi ein passiver Repeater. Es
>
> gibt/gab solche Konstuktionen für besseren Handyempfang im Auto, die man
>
> an die Scheibe klemmt. Eine Antenne ist draußen, und mit einer flachen
>
> Leitung verbunden mit einer Antenne im Innenraum.Beitrag melden | Bearbeiten | 
Löschen |

Klingt sehr vielversprechend. Wie hoch würde der Übertragungsverlust 
ausfallen?

hans Flip schrieb:
> Loch mit Drahtantenne
>
> Hast du diese Antwort verstanden ?

Wie müsste diese Drahtantenne aussehen?


Zu den anderen Antworten mit dem Empfänger im Kasten.
Der Empfänger ist Plastikkasten mit Displayanzeige, das eigentlich für 
die Überwachung des Reifendrucks im Auto gedacht ist. Es kann den 
Reifendruck und die Temparatur an den 4 Reifen erkennen.
Es dürfte nicht so einfach sein die Signale abzugreifen und im Computer 
auszuwerten.

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von Jobst M. (jobstens-de)


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.            |
             |
             |
           | | |
           | | | jeweils 1/4 Lambda (= 17,3cm bei 433MHz)
           | | |
           '---'
   aussen    |    innen
             |
             |


Viel Spaß.


Gruß

Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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Nachtrag:

Der gesammte Dipol von Antennenspitze zu Antennenspitze muss 1/2 Lambda 
sein - also 34,6cm

Jetzt sollte aber eigentlich alles klar sein ...


Gruß

Jobst

von Guido Körber (Gast)


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Und elektrisch vom Blechkasten isolieren die Antenne, sonst geht nix.

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Williwilli schrieb:
> Ein geschlossener Blechkasten ist ein Faraday'scher Käfig und für
> elektromagnetische Wellen prinzipiell undurchdringbar.

Soweit die Theorie.
In der Praxis ist es so daß ein echter Faradayscher Käfig noch andere 
Kriterien erfüllen muß, außer nur "geschlossenes Metall" außenrum.

Der vorliegende Käfig hat zum einen relativ schlechte Leitfähigkeit, zum 
anderen ist er deutlich größer als die verwendete Wellenlänge. Es wird 
also in jedem Fall auch außen Senderenergie meßbar sein. Jetzt kommt es 
nur noch darauf an, die Empfängerantenne günstig zu plazieren, und schon 
ist das Problem gelöst. Zumindest wenn der Empfänger empfindlich genug 
ist.
Weitere Verbesserungen können mit der Empfängerantenne erreicht werden; 
da der Sender und damit die Polarisation sich dreht wird eine 
Helixantenne sinnvoll sein. Mit einem zusätzlichen Reflektor 
ausgestattet, ist die Empfindlichkeit auch gleich einige dB größer.

von Philipp (Gast)


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Wenn du das nicht machen kannst, kannst du das vorhaben wohl vergessen. 
Das ist definitif die allersimpelste lösung. vll. ist in dem 
Plastikkasten ein empfängermodul, das du auslagern kannst. wenn 
nicht,lässt du eben das display durch eine aussparung im ksten kucken.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich denke, einfacher als einen Dipol zur Hälfte innen und die andere 
Hälfte aussen zu befestigen geht nicht:

- 35cm Kupferdraht (z.B. 1,5mm² aus Installationsleitung) nehmen - der 
muss nicht mal abisoliert sein.

- Loch oben in Stahlwand bohren

- Draht zur Hälfte einstecken und
 entweder Umbiegen, so daß er wie ein umgedrehtes U nach unten hängt
 oder gerade lassen und so befestigen.


Die beiden Drahthälften müssen nur möglichst gerade sein.


Solltet Ihr innerhalb von 5 Minuten geregelt bekommen.



Gruß

Jobst

von Aze (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure guten und schnellen Antworten.
Ich werde zuerst die Antennenvariante ausprobieren, sie ist wirklich 
einfach umzusetzen.

Nochmals vielen Dank an Alle. Ein klasse Forum.

lg
Aze

von Alex (Gast)


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♪Geist schrieb:
> Ich glaube nicht, dass er die Möglichkeit hat die Antene nach außen zu
>
> legen, da der Sender wohl nicht Marke Eigenbau sein wird.
>
>
>
> Möglichkeit A: Mehrere Löcher, deren Durchmesser für die Frequenz
>
> ausreicht und zwar in jeder Wand der Kiste. Dazu gibt es eine schöne
>
> Formel, mag die nicht suchen.
>
>
>
> Möglichkeit B: Eine Wand Offen zu lassen, und die Öffnung in die
>
> Richtung zu platzieren, dass niemand dabei umkommt.

Möglichkeit C:

Man befestigt im Kasten eine kleine Antenne für 433Mhz, bohrt ein Loch 
und setzt aussen nochmals eine Antenne für 433Mhz. Dann wird das Signal 
nach aussen geleitet, und man muss an der Elektronik nichts rumbasteln.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Man befestigt im Kasten eine kleine Antenne für 433Mhz, bohrt ein Loch
>und setzt aussen nochmals eine Antenne für 433Mhz. Dann wird das Signal
>nach aussen geleitet, und man muss an der Elektronik nichts rumbasteln.

Mit der Idee kommst zu spät.

MfG Spess

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