Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschätzung zu Röhrenverstärker


von J. K. (kum)


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Hallo Zusammen,

bin in den Besitz eines Verstärkers gekommen und bräuchte mal Infos und 
eine Werteinschätzung. Vielleicht sind hier auch einige Vertreter der 
Hifi-Fraktion unterwegs? Habe das Teil noch nicht aufgeschraubt, um mir 
das mal genauer anzuschauen, allerdings habe ich bereits Informationen 
zu den Röhren Western Electric 300-B auf Jogis Röhrenbude und auch sonst 
im Netz gefunden. Scheinen sehr hochpreisige exklusive Röhren zu sein 
von daher scheint mir das Teil ebenfalls nicht von schlechten Eltern.

Gruß, Kum

von Hans Mayer (Gast)


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Das sind offenbar Monoblöcke neueren Datums, sieht nach Selbstbau aus.
Gibt es ein Typenschild / genauere Bilder (von hinten z.B.)?

von J. K. (kum)


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Hallo Hans, ne nirgends ein Typenschild - auch nicht von unten. Muss ich 
dann doch mal aufschrauben.

von Michael_ (Gast)


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Sieht sehr schön aus. Eine Triode mit 8W Leistung und wird zu tierischen 
Preisen gehandelt. Von 100-1000EUR.
http://cgi.ebay.de/Matched-Pair-Western-Electric-300B-tested-better-new-/140495906112?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item20b6356540

von J. K. (kum)


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Danke Michael. Da trau ich mich gar nicht das Teil in Betrieb zu nehmen. 
Kannst du auch was zum Gerät selbst sagen? Finde das schon sehr 
ungewöhnlich mit den 400V Drehstromanschlüssen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Werteinschätzung

1000 - 4000 €

Hängt von der Qualität der verbauten Widerstände Kondis , etc. ab

Die Röhren sind schon erste Sahne ..

von J. K. (kum)


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Boh, da bin ich platt. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Bin jetzt nicht so 
der Audiophile für den so ein Teil Sinn machen würde. Schraube es auf 
und schaue mir das Innenleben mal genau an. Und mach auch mal Fotos 
davon ...

von oszi40 (Gast)


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-Wackle mal VORSICHTIG an den Röhren ob der Glaskolben noch fest auf dem 
schwarzen Sockel sitzt. Bei alten Röhren aus den 30er Jahren ähnlicher 
Bauart löste sich gelegentlich der Kleber und die Glasröhre baumelte 
lose auf dem Stecksockel. Zum Marktpreis kann ich nichts sagen, da würe 
ich eher in einem Hifi-Forum suchen.

-Nun frag ich mich, wer wirklich in der Wohnstube solch einen Anschluss 
hat. http://de.wikipedia.org/wiki/IEC_60309

von Etrick (Gast)


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Such mal nach 300b, altec und klangfilm. Das führt in eine Szene, die 
mehr Geld als Verstand hat und sich durchaus Drehstrom ins Wohnzimmer 
legen lässt.
Einige setzen auch separate Notstromgeneratoren ein (und nicht die für 
ein paar hundert Euro...).

Gruß

Achim

von Michael_ (Gast)


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Technisch gesehen ist das Teil 200 EUR wert. Mit der EL34 geht das auch.
Keine Ahnung warum dort ein Spinner die Drehstromanschlüsse angebaut 
hat.
Hast du dafür Geld bezahlt?
Falls noch nicht gemacht, such einfach mal nach "Western Electric 
300-B".
Auf einer Seite steht:
"Dieser wurde von der »alten« Western Electric 300B definiert, die von 
der neuen Produktion aber nicht erreicht wird. Das heisst: guter Aufbau 
des virtuellen Raumes, ausserordentlich schöne, klare Mitten, deren 
Qualität an den Frequenzextremen aber leider nicht ganz erreicht wird. 
Etwas weich unten und mit ein bisschen zu starker Betonung der 
Sibillanten oben fehlt es etwas an absoluter Ausgewogenheit. So wird 
Ofra Haza plastisch vorstellbar in den Raum projiziert, wenn sie ihren 
grössten Erfolg »Im Nin 'Alu« intoniert"
Sagt eigentlich alles.
Was sind eigentlich Sibillanten?

von Peter D. (peda)


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Etrick schrieb:
> Such mal nach 300b, altec und klangfilm. Das führt in eine Szene, die
> mehr Geld als Verstand hat und sich durchaus Drehstrom ins Wohnzimmer
> legen lässt.

Ja in diesen Kreisen gilt immer die Regel, was teuer ist, muß auch gut 
sein.
Technische Daten interessieren da nicht, sondern daß sie schön aussieht 
(Kolbenform, Leuchten).

Leistungstrioden nimmt man nur für Anwendungen, bei denen es auf 
Klirrfaktor und Linearität nicht ankommt, z.B. Ballast-Trioden, 
Sendeendstufen, Spannungsregler.

In der NF-Technik haben sich Leistungspentoden durchgesetzt und bewährt.
Ich würde die EL34 der 300-B bei weitem vorziehen.

Die Röhrenentwickler früher waren ja nicht doof, die haben die 2 
zusätzlichen Gitter nicht aus Jux und Dollerei eingebaut.
Leider verfügen die Röhrenbastler heute nicht mehr über das notwendige 
Wissen.

Die 300-B hat auch den Nachteil, daß die Heizung mit der Kathode 
verbunden ist. Da muß man also aufpassen, daß man sich keine Erdschleife 
aufbaut. Eine galvanisch getrennte Heizwicklung nur für diese Röhre ist 
also Pflicht.


Peter

von 900ss (900ss)


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J. Kum schrieb:
> zu den Röhren Western Electric 300-B auf Jogis Röhrenbude und auch sonst
> im Netz gefunden. Scheinen sehr hochpreisige exklusive Röhren zu sein
> von daher scheint mir das Teil ebenfalls nicht von schlechten Eltern.

Die 300B von WE sind die 300B Trioden schlechthin. Die meisten Leute 
setzen sie nicht ein, da sie mit Abstand die teuersten sind. Aber haben 
möchten sie viele :-) Der Preis liegt bei 800-900$ pro Paar in den USA.

Peter Dannegger schrieb:
> bei denen es auf Klirrfaktor und Linearität nicht ankommt

Genau das macht aber doch den Röhrensound aus. Wenn du wenig Klirrgrad 
und super Linearität haben willst, dann mußt du wohl mit Halbleitern 
hören.
Und ich selber habe schon einige 300B verschiedener Hersteller (auch die 
WE 300B) in der gleichen Endstufe gehört. Die Endstufe war im 
Single-Ended Betrieb aufgebaut. Im Gegentakt hab ich sie noch nicht 
gehört. Die WE 300B hat schon was. Es sind natürlich keine Unterschiede 
im größeren Maßstab zu erwarten. Bei nicht genauem Hinhören merkt man da 
nichts, die Röhren unterschieden sich im Detail. Ähh bevor jetzt jemand 
losschlägt, ich gehöre nicht zur Voodoo-Fraktion, die auch 
"Signalrichtung eingespieltes" u.s.w. Kabel braucht :-)  Mit der EL34 
lassen sich auch gut klingende Verstärker bauen, keine Frage. Hab ich 
mir auch angehört. Mir persönlich gefällt der Triodensound besser. WE 
300B hab ich aber auch nicht, des Preises wegen.

Peter Dannegger schrieb:
> In der NF-Technik haben sich Leistungspentoden durchgesetzt und bewährt.
> Ich würde die EL34 der 300-B bei weitem vorziehen.

Warum? Weil es eine Pentode ist und du meinst die muß dann ja besser 
sein?  Oder weil du sie beide im Vergleich gehört hast und deshalb 
weißt, dass die EL34 besser ist? Technische Daten, Vorteile der Pentode 
hin oder her, erst ein Hörvergleich sagt die, was dir am besten 
gefällt.

Peter Dannegger schrieb:
> Eine galvanisch getrennte Heizwicklung nur für diese Röhre ist
> also Pflicht.

Und? tut doch nicht weh, die Extrawicklung auf dem Trafo. Der Aufbau der 
Röhrenschaltung mit solch einer direkt geheizten Triode ist immer noch 
um längen einfacher, als eine Halbleiterschaltung und eine Pentode 
braucht an Ihren Extragittern auch Extrabeschaltung, die die Triode 
nicht braucht. Also einen echten Vorteil kann ich nicht entdecken. Es 
ist einfach anders und eher Geschmackssache, was einem gefällt. Von 
besser oder schlechter kann man meiner Meinung nach dort nicht reden.

Peter Dannegger schrieb:
> Leider verfügen die Röhrenbastler heute nicht mehr über das notwendige
> Wissen.

Ähmmm... ich kenne sehr viele alte Röhrenbastler, die auch gerne direkt 
geheizte Trioden verbauen. Das Wissen haben sie und weil sie die 
Unterschiede kennen, nehmen sie lieber diese Trioden. Es ist eher 
Geschmackssache, welcher Sound gefällt und welcher nicht.

So, war ja ein bischen Offtopic, mach ich mal Schluß ;-)

900ss

von J. K. (kum)


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Habe gerade hier vor Ort nicht das richtige Werkzeug zur Hand um es 
aufzuschrauben. Kann nur durch das Lochblech mind. 3 Trafos und eine 
größere Röhre in den Netzteilen erkennen. Die Versorgung selbst erfolgt 
über Kaltgerätekabel (habe ich bei eBay für 45 Eur gefunden - scheint so 
ein Voodoo-Groneberg-Spezial-Kabel zu sein). Nur das Röhrengehäuse ist 
über 400V-Stecker angebunden. Eine EL34 ist auch mit drauf. Wenn hier 
steht, dass die EL34 bessere wäre, dann verstehe ich nicht, warum dann 
EL34 und 300-B verbaut ist? Auch so ein Voodoo-Ding wahrscheinlich!?

Werde mich vermtl. doch mal bei einem Spezial-Forum anmelden müssen, 
weil die Funktion von den div. Kippschaltern unklar. Ebenso warum da 3 
Anschlüsse für den Lautsprecher verbaut sind? Rätselhaft. Nicht meine 
Consumer-Electronics-Transistor-Welt ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> warum dann
> EL34 und 300-B verbaut ist ?

Der EL 34 ist vermutlich im Netzteil tätig und sorgt für eine stabile 
Spannung

Irgendwie so ähnlich wie hier ..

http://proehrenbude.pr.funpic.de/1W-Stereo-P-Roehrenamp/Netzteil.GIF

Das Rest dürfte irgendwie so aussehen ..

http://diyaudioprojects.com/Schematics/300B-SE-Tube-Amp-Schematic.htm

Da hat sich jemand einen Lebenstraum erfüllt , die Umsetzung ist ganz 
gut gelungen

Wie gesagt den Zeitwert schätze ich mal auf 1000 - 4000 €

Von Audio Note  , etc, kriegt man sowas nicht unter 5000 €

Nur ein schönes Beispiel ..

http://audio-markt.de/_markt/item.php?id=4502894944&;

von ZF (Gast)


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Es könnte sein, dass der Erbauer eine 5-polige Steckverbindung gebraucht 
hat und dafür IEC Stecker und Buchsen missbraucht hat. In dem Fall 
Vorsicht, die Stecker nicht an eine normale Drehstromsteckdose 
anschliessen.

von Experte (Gast)


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Moment mal, der hat Drehstromstecker für die Sekundärseite des Trafos 
verwendet???

Ok, dass die Audiophilen spinnen, ist ja bekannt. Aber wie beknackt muss 
man für diese auch noch brandgefährliche Nummer, nur sein?

Und habe ich das weiter oben richtig überflogen, der erste der von sich 
behauptet kein Audio-Vodoo-Anhänger zu sein aber trotzdem Unterschiede 
zwischen baugleichen Röhren beim "genauen" hinhören erkennen will, ist 
hier auch schon aufgeschlagen?

Alles klar. Ich hol mein Popcorn!

von Andrew T. (marsufant)


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Experte schrieb:
> Moment mal, der hat Drehstromstecker für die Sekundärseite des Trafos
>
> verwendet???

Glückwunsch, Du hast es auch erfaßt.


Der Erbauer hat sich den geringen Mehrpreis für einen z.B. Harting 
Steckverbinder (um die Heiz- und Anodenspannungen einzuspeisen)  gespart 
und stattdessen den CEE genommen.
Damit gibt es für den Betreiber die einmalige Gelegenheit, den 
Verstärkerteil DIREKT an 400V 3Ph anzuschließen.
Größere Rauchwolken sind unweigerlich die Folge.

respekt, Ganz großes Kino.

Das bedarf wohl keines weiteren Kommentares.

von Hans Mayer (Gast)


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Du solltest das Teil im Hifi-forum oder bei ebay verkaufen,
das ist wirklich nix für "mal eben Musikhörer".
Die Röhren brennen irgendwann durch und sind sehr teuer, man musss den 
Arbeitspunkt immer wieder einstellen, die Leistung ist sehr gering und 
der Ausgangswiderstand so groß, daß der Klang je nach Lautsprecher 
beliebig schlecht sein kann.

Möglicherweise sind die Ausgänge auch nicht leerlauffest, d.H. man darf 
den Verstärker nicht ohne Lautsprecher betreiben.

Also nochmal, mach das Ding zu Geld und kauf Dir was daß besser passt.

von J. K. (kum)


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Dank @Etrick für die Keywords. Habe nach langer Suche endlich das hier 
im Netz gefunden:

http://www.precide.ch/de/klimo/beltain.htm

Die glorreiche Idee mit CEE hatte wohl der Erbauer Dipl.Ing. D. Klimo. 
Ich darf davon ausgehen, dass es ein Diplom der Elektrotechnik ist ;-) 
Sorry, dass es bei meinem ersten Post nicht so ganz rausgekommen ist mit 
dem "Drehstromanschluss" auf der Sekundärseite und es dadurch zu 
Konfusionen gekommen ist.

Das Gerät stammt aus Familienbesitz und mir fiel es in die Hände, 
begleitet mit meinem juvenilem Sprech "Cool. Röhren-Technik.". Also 
(vermutlich) Perlen vor die Säue.

@Hans
Du hast mit deiner Einschätzung vollkommen recht, aber da es ein 
Familien-Ding ist, kann ich es nicht so einfach meistbietend verkaufen. 
Auch wenn mit dem Geld sinnvollere Dinge angeschafft werden könnten. Und 
um es in einer Kiste sicher einzumotten scheint es mir auch zu Schade, 
denn das Teil ist schon ein Hingucker. Problem: Weder meine 35 Jahre 
alten Boxen, noch meine vorhanden integrierte Musikanlage (CD, Kassette, 
Radio, Verstärker) scheinen mit diesem Teil kompatibel. Habe weder einen 
diskreten Verstärker, noch einen einzelnen CD-Player. Vom Betrieb mit 
diesen unvernünftig teuren Röhren mal ganz abgesehen. Da war noch eine 
dritte Röhre dabei. Eine Sovtek 300B. Die scheint viel billiger zu sein. 
Vielleicht sollte ich mir davon noch eine besorgen und das Teil damit 
betreiben?

@All
Lohnt es sich, dass ich das Innenleben mit hochauflösenden Fotos 
dokumentiere, damit der geneigte Röhren-Bastler das als Anregung oder 
Vorlage nutzen kann, oder ähneln sich die Schaltungen ohnehin? Dipl Ing 
hatte oben ja schon einige Schaltungen verlinkt.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Lag wohl mit meiner Schätzung wohl nicht ganz daneben ..

> http://cgi.ebay.fr/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=140480810546

Da es doch Original WE Röhren sind dürfte der Wert des Verstärkers  bei 
etwa 3000 € liegen ..

von Peter D. (peda)


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J. Kum schrieb:
> Lohnt es sich, dass ich das Innenleben mit hochauflösenden Fotos
> dokumentiere

Es wäre schon interessant zu wissen, wozu diese komische Schaltung ne 
25W und ne 8W Endstufenröhre braucht.

Auch reicht ein 5-poliger Stecker nicht aus, 2 Heizspannungen und die 
Anodenspannung galvanisch getrennt zu übertragen.


Peter

von Der mit dem Rolf tanzt (Gast)


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>Da es doch Original WE Röhren sind dürfte der Wert des Verstärkers  bei
>etwa 3000 € liegen ..

Ach, dir gehts nur um die Kohle.

Das mit dem Drehstromstecker zählt zum albnernsten und gefährlichsten, 
was ich seit langem gesehen habe. Daß du dich damit hierher traust...

von Michael_ (Gast)


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Vom glorreichen Erfinder:
Eingangsimpedanz 100kW ??
>Warum? Weil es eine Pentode ist und du meinst die muß dann ja besser
>sein?  Oder weil du sie beide im Vergleich gehört hast und deshalb
>weißt, dass die EL34 besser ist? Technische Daten, Vorteile der Pentode
>hin oder her, erst ein Hörvergleich sagt die, was dir am besten
>gefällt.
Das kann man ganz leicht anhand der Kennlinie erkennen. Für eine 
verzerrungsarme Verstärkung benötigt man einen möglichst langen 
geradlinigen Teil der Kennlinie. Und das haben Penthoden eben eher als 
Trioden. Dafür wurden sie erfunden. Man braucht da nichts hören.
>Du hast mit deiner Einschätzung vollkommen recht, aber da es ein
>Familien-Ding ist, kann ich es nicht so einfach meistbietend verkaufen.
Baue eine schöne Acryl-Vitrine drumrum und beleuchte sie mit 
LED-Streifen.
Und mach ein Preisschild mit 3000 EUR rein!

von Hans Mayer (Gast)


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Dann verkauf sie halt nicht, aber Du wirst entsprechende 
wirkungsgradstarke boxen mit glattem impedanzverlauf brauchen, damit es 
zumindest nicht schlechter klingt als mit deiner jetzigen Anlage.
Der eingangsteil geht leicht, so ein kabel sollte es tun
http://www.thomann.de/de/the_sssnake_yrk2060.htm

Einfach ans Notebook und dann mp3s hören ;)

von Patric (Gast)


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Die drei Anschlüsse für die Lautsprecher werden wohl für 4 und für 8 Ohm 
sein das gibt es relativ häufig bei Röhrenverstärkern.

Gruß

von EL375Spezial (Gast)


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Im Netz findet man Neupreise zwischen 7000 und 11000 Euro für das Paar. 
Lächerlich. Hahaha...

von 900ss (900ss)


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Peter Dannegger schrieb:
> Es wäre schon interessant zu wissen, wozu diese komische Schaltung ne
> 25W und ne 8W Endstufenröhre braucht.
>
> Auch reicht ein 5-poliger Stecker nicht aus, 2 Heizspannungen und die
> Anodenspannung galvanisch getrennt zu übertragen.

Wenn man nach dem Hersteller sucht, findet man einige Schaltbilder mit 
300B und EL34. Aber keine, wo man mit einem 5-poligem Stecker auskommt.

Die Idee mit dem Stecker ist schon recht verrückt. Aber gefährlich? Wer 
hat schon einen Drehstromanschluß im Wohnzimmer? Da wird wohl kaum einer 
mit in die Garage laufen und es dort versuchen. Und der Eigentümer erst 
recht nicht, der sollte das wohl wissen bzw. darauf hingewiesen worden 
sein. Und wenn er es dennoch macht, wird er höchstens vor Schreck tot 
umfallen aber nicht vom Drehstrom ;-)



Michael_ schrieb:
> benötigt man einen möglichst langen
> geradlinigen Teil der Kennlinie. Und das haben Penthoden eben eher als
> Trioden. Dafür wurden sie erfunden.

Danke für die Aufklärung. Das hab ich noch garnicht gewußt. Schlaumeier.

> Man braucht da nichts hören.

Ach so.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael_ schrieb:

> Das kann man ganz leicht anhand der Kennlinie erkennen. Für eine
> verzerrungsarme Verstärkung benötigt man einen möglichst langen
> geradlinigen Teil der Kennlinie.

Yep, aber Röhrenverstärker setzt man doch nicht ein um eine möglichst 
exakte Wiedergabe zu kriegen, sondern weil die Verzerrungen so schön 
klingen.

von 900ss (900ss)


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A. K. schrieb:
> sondern weil die Verzerrungen so schön klingen.

Da fehlt das Ironiezeichen, also meinst du es wohl auch so :-)
Es ist ja auch so, aber das hat Michael_ wohl nicht verstanden.

von 900ss (900ss)


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Falls jemand Interesse hat, eine recht detailierte Schaltungs- und 
Funktionsbeschreibung eines Röhrenverstärkers zu lesen, dem sei dieser 
Link ans Herz gelegt. Ich hab mich ziemlich amüsiert.
Viel Spaß beim Lesen. :-)

http://roehrenfibel.files.wordpress.com/2008/07/klampfomat2.pdf

von Audiophil-Phobe (Gast)


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900ss D. schrieb:
> Es ist ja auch so, aber das hat Michael_ wohl nicht verstanden.

Meine Güte, wenn Ihr Verzerrungen braucht, dann nehmt einen 25 Euro 16 
fach Equalizer Bausatz. Dann könnt ihr euch sogar eure persönliche 
Lieblingsverzerrung einstellen.
Ist schon klar, Musik (und Gesang) werden besser, wenn sie durch einen 
Verstärker verzerrt werden. Der im Studio aufgenommene Originalsound ist 
dagegen klar kacke.
Wie verdreht kann man eigentlich sein.
Vergess bloss nicht das kupferfreie Sauerstoffkabel, und verlege es ja 
bifiliar zu den Lautsprechern, sonst kriegst Du im Winter Störungen 
durch die unregelmäßige Erdrotation in Verbindung mit dem Pendeln der 
gekippten Erdachse, ganz zu schweigen daß sich derzeit das Erdmagnetfeld 
abschwächt...

von 900ss (900ss)


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Audiophil-Phobe schrieb:
> dann nehmt einen 25 Euro 16 fach Equalizer Bausatz

Nee du, das ist mir einfach zu billig.

von Michael_ (Gast)


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>Danke für die Aufklärung. Das hab ich noch garnicht gewußt. Schlaumeier.
Siehste, da kannst du auch noch was dazulernen ( :-) )!
>Meine Güte, wenn Ihr Verzerrungen braucht, dann nehmt einen 25 Euro 16
>fach Equalizer Bausatz.
Wieso kann man damit den Klirrfaktor in die Höhe treiben?
Aber Röhrenverstärker zum verzerren braucht doch keiner mehr. Der 
letzte, der ihn richtig benutzt hat war Jimmy Hendrix, und der ist tot.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Meine Güte, wenn Ihr Verzerrungen braucht, dann nehmt einen 25 Euro 16
> fach Equalizer Bausatz.

Klingt meistens nicht so toll ..

von (prx) A. K. (prx)


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Michael_ schrieb:

> Aber Röhrenverstärker zum verzerren braucht doch keiner mehr. Der
> letzte, der ihn richtig benutzt hat war Jimmy Hendrix, und der ist tot.

Neil Young lebt aber noch.

von Peter D. (peda)


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Ich würde die Dinger baldigst verkaufen.
Die Röhren im obigen ebay Angebot sind ja für über 1000 Ocken 
weggegangen, also scheint der Markt derzeitig noch sehr gut zu sein.

Der Wert ist allerdings rein ideell, d.h. nur abhängig davon, was der 
Käufer zu zahlen bereit ist. Wenn keiner mehr auf son überteuertes Zeugs 
reinfällt, kriegst Du dann nur noch den Schrottwert des darin 
enthaltenen Eisens und Kupfer.

Die Schaltung würde mich aber trotzdem mal interessieren.


Peter

von MaWin (Gast)


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> Klingt meistens nicht so toll ..

Klingt ununterscheidbar:

http://de.line6.com/podx3/

DSP sind doch die besseren Röhren, sogar brummen können sie...

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Röhren im obigen ebay Angebot sind ja für über 1000 Ocken
> weggegangen, also scheint der Markt derzeitig noch sehr gut zu sein.

Ich glaube das es dabei bleiben wird !

> Der Wert ist allerdings rein ideell, d.h. nur abhängig davon, was der
> Käufer zu zahlen bereit ist.

Das stimmt allerdings nicht !

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
>> Aber Röhrenverstärker zum verzerren braucht doch keiner mehr.
Es sogar Gruppen, die extra ihre Platten verzerrt haben um "Lifeklang" 
zu erzeugen. z.B. suche Canned Heat - On The Road Again
Ob das immer ein Hörgenuss ist??

von Michael_ (Gast)


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>Es sogar Gruppen, die extra ihre Platten verzerrt haben um "Lifeklang"
>zu erzeugen. z.B. suche Canned Heat - On The Road Again
>Ob das immer ein Hörgenuss ist??
Für mich ja.
Die drei genannten Oldis haben aber zu einer Zeit gespielt, wo es kaum 
ordentliche Gitarrenverstärker auf Halbleiterbasis gab.
Ab und an gibt es noch einen, der seine Gitarre ordentlich quälen kann.
Heute wird das doch meist billig in der Retorde gemischt.

von Hans Mayer (Gast)


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Dieses Röhrenbashing wiederholt sich hier alle paar Wochen und wird 
durch wiederholung nicht interessanter.

von J. K. (kum)


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Der mit dem Rolf tanzt schrieb:
> Daß du dich damit hierher traust...

... liegt daran, dass ich eben kein Hifi-Esoteriker bin und zufällig 
in den Besitz des Teils gekommen bin. Es liegt mir fern mich an dem Teil 
zu ergötzen ( @Michael_ ) noch einen Käufer hier zu finden. Mir ging es 
vornehmlich darum Informationen zu dem Teil zu erfahren - auch über den 
(Zeit)Wert. Und danke für die vielen hilfreichen Hinweise. Und dieser 
Drehstromanschluss befand ich eingangs auch schon "ungewöhnlich". Dass 
es bei näherer Betrachtung und mit gesundem Menschenverstand absoluter 
Unsinn ist, habe ich mittlerweile auch begriffen. Und wenn hier ein 
solch unverschämt hochpreisiges Stück Elektronik bei technischer 
Überprüfung als Esoterik-Mumpitz entlarvt wird, dann hat das Gerät in 
gewisser Weise auch einen Zweck erfüllt, oder? Danach kann ich dann 
immer noch das Teil mit meinen 128kBit/s-MP3s befeuern ;-) (Danke Hans 
für den Link)

von Hans Mayer (Gast)


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Also, auch wenn mir das hier keiner glaubt, das ist kein Mumpitz.

Ich bin selbst Physiker aber ich kann den Unterschied trotzdem hören.
Gerade die 300B hat einen ganz besonderen Klang.
Ich hab mal eine an sehr guten Magnetostaten gehört und sie wirkte 
wirklich "analytisch".
Man hörte Details auf der Aufnahme, die vorher(auf anderen sehr guten 
Anlagen) nicht da waren.
Ich fand es zwar unangenehm, aber der Effekt war da.

Die Erklärungen die für solche Effekte gegeben werden sind meistens 
Quatsch.
Trotzdem gibt es sie.


Das Problem hier ist ja, daß die Ingenieure denken das Gehirn wäre auch 
nur ein Schaltkreis.
Psychoakustik ist aber unglaublich komplex.

Es ist durchaus möglich, daß gewisse Arten von Verzerrungen nicht nur 
"klingen", sondern auf unbewusstere Art auf uns einwirken.

Das Dogma "möglichst wenig am Signal verändern" ist sinnlos.

von HighEnd mit BC550/BC560 (Gast)


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Wird hier, was den Preis für die Röhre anbelangt, nicht erheblich 
übertrieben? Bei einem Amerikanischen Röhrenhändler kostet eine original 
Western Electric 300B (aktuelle Produktion) 400$ und ein 'matched pair' 
900$.

http://www.tubedepot.com/we-300b.html

Oder sind das unbenutzte Röhren (NOS) aus dem vorigen Jahrhundert, für 
den die Spinner so viel zahlen?

von Etrick (Gast)


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Das Röhrenpublikum ist ein ganz besonderes Völkchen. Wenn da gerade ein 
Hype ausbricht, explodieren die Preise. Röhren, die vor 10 Jahren für 50 
EU zu bekommen waren, kosten heute 500.

Grund: Die alten Röhren sterben aus, angeblich taugen moderne Nachbauten 
nicht, weil sie cadmiumfrei sind.

Und ja, manche Sachen hören sich über solche Verstärker gut an. Die 
obige Aussage, man höre mehr Details, ist aber falsch: Man hört Sachen, 
die auf der Aufnahme überhaupt nicht drauf sind, weil sie durch die 
Wiedergabemängel des Verstärkers erst entstehen.

Gruß

Achim

von Peter D. (peda)


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Hans Mayer schrieb:
> Ich bin selbst Physiker aber ich kann den Unterschied trotzdem hören.

Hast Du denn auch einen Doppelblindtest gemacht?

Ansonsten sehen die Resultate nämlich so aus:
http://www.hifiaktiv.at/?page_id=283


Peter

von 900ss (900ss)


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Peter Dannegger schrieb:
> Hast Du denn auch einen Doppelblindtest gemacht?

Ich habe bei meinen Vergleichstests der 300Bs die Röhren von einem 
Freund tauschen lassen. Ich wußte nicht was er gerade bestückt hatte. 
Und ich habe die richtigen Röhren erkannt (wir hatten 3 unterschiedliche 
Paare). Aber es ist schwer, da die Unterschiede wirklich nur sehr gering 
sind. Der Rest der Anlage sollte natürlich auch eine gute Qualität 
haben. Ob man unbedingt besondere Kabel, Filter was weiß ich braucht, 
das soll jeder selber entscheiden. Ich brauche es nicht. Bei den 
Treiberröhren hab ich nicht unterscheiden können, was dort für eine 
Röhre gesteckt ist obwohl es dort angeblich auch solche Unterschiede 
geben soll.

Peter Dannegger schrieb:
> Ansonsten sehen die Resultate nämlich so aus:
Allerdings wird da auch viel Zauber drum gemacht. Das stimmt schon und 
was in deinem Link beschrieben wird, das kann ich durchaus 
nachvollziehen, ich denke das selber oft.

Zum Preis: Die Preise für solche Röhren sind sicher sehr hoch. Aber das 
ist doch überall der Fall, wo Leute auf etwas Wert legen. Bei Autos, bei 
Uhren, bei Klamotten und Sammlern die sonstwas sammeln oder was weiß 
ich. Das hat doch immer ideellen Wert, so auch bei den Röhren. Ich weiß 
garnicht, weshalb man sich darüber so aufregt. Muß doch jeder selber 
wissen, wofür er sein Geld ausgibt.

Weil eine fragte: Die 900$ für ein Paar WE 300B ist für ein Paar aus 
aktueller Produktion. Die NOS WE 300B sind noch teurer :-)

von oszi40 (Gast)


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900ss D. schrieb:
> Zum Preis: Die Preise für solche Röhren sind sicher sehr hoch.

Für Nachbauten weniger.
z.B. http://www.roehrentechnik.de/html/nf-trioden.html

von Hans Mayer (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Hans Mayer schrieb:
>> Ich bin selbst Physiker aber ich kann den Unterschied trotzdem hören.
>
> Hast Du denn auch einen Doppelblindtest gemacht?

Nein, das ist bei Hifi-Händler fast unmöglich, man hört ja auch wo die 
Boxen stehen und den Röhren-"Klang" den hier ja niemand bestreitet.

von Hans Mayer (Gast)


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Etrick schrieb:
> Und ja, manche Sachen hören sich über solche Verstärker gut an. Die
> obige Aussage, man höre mehr Details, ist aber falsch: Man hört Sachen,
> die auf der Aufnahme überhaupt nicht drauf sind, weil sie durch die
> Wiedergabemängel des Verstärkers erst entstehen.

Dochdoch, die sind auf der Aufnahme schon drauf, werden normalerweise 
nur nicht wahrgenommen.
so ähnlich wie http://de.wikipedia.org/wiki/Stochastische_Resonanz

Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoakustik :
Ein nach einem leisen Ereignis erklingendes lauteres kann ebenso das 
erstere verdecken.


DAvon abgesehen gibt es natürlich den Klang selbst, den viele einfach 
mit positiven Erinnerungen verbinden, seien es Rockmusiker oder das 
Röhrenradio bei Oma.

von Etrick (Gast)


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Denkfehler...

Wenn k2 bei linearer Verstärkung dem Verdeckungseffekt zum Opfer fällt, 
weil es auf der Aufnahme nur schwach vorhanden war (oder garnicht), oder 
so stark war, dass es "echt" = instrumententypisch ist, ist das eine 
Sache.

Wenn k2 dann durch 3% Klirr dazu gemogelt wird, hörst Du entweder etwas, 
das vorher nicht da war oder unter der Mithörschwelle lag oder der wahre 
Instrumentenklang wird unzulässig "aufgepeppt".

In jedem Fall wird das Original mehr als nötig verändert. Quasi eine 
"rosa Brille". Das man mit Röhren -wenn man will- Kompressionseffekte 
und spektrale Anteile erzielen kann, die hörbar sind, heißt nicht, dass 
der Klang besser ist - solange man gut als originalgetreu definiert.

Gruß

Achim

von Hans Mayer (Gast)


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Mit Verdeckung meine ich hier etwas anderes, das Gehirn wird durch ein 
gewisses Obertonspektrum irritiert, wodurch die Verdeckung von leiseren 
durch lautere Ereignisse nicht mehr stattfindet.

Davon abgesehen hast Du natürlich recht, jede Veränderung ist eine 
Veränderung und im mathematischen Sinn eine Verschlechterung.
Aber so funktionieren wir eben nicht.

Gruß,
Hans

von U.R. Schmitt (Gast)


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Hans Mayer schrieb:
> Aber so funktionieren wir eben nicht.
Bitte nicht verallgemeinern. So funktionieren Audiophile nicht wäre wohl 
korrekter.

von AD1 (Gast)


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Wenn man eine Anlage probehört und am Aufbau nichts verändert bzw. 
auswechselt (PA, Kabel, Lautsprecher, Musikstück), aber die Lautstärke 
um wenige dB variiert, dann hört man schon einen klanglichen Unterschied 
und die Probanden meinen, das irgend ein Gerät ausgetauscht wurde. Alles 
Kikifax!

von 900ss (900ss)


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Etrick schrieb:
> heißt nicht, dass
> der Klang besser ist - solange man gut als originalgetreu definiert.

Stimmt. Aber was ist originalgetreu? Das ist schon sehr schwer zu 
sagen. Bei Livekonzerten ist alles vom Mensch am Mixer abhängig. Bei 
Studioaufnahmen auch. Und die meisten Konserven sind mittel bis schlecht 
aufgenommen und abgemischt. Da nutzt dann auch der bester Verstärker 
nichts.

Bei rein akustischen Konzerten kann man sich wohl die Instrumente so 
anhören, wie sie wirklich klingen. Aber auch da spielt die Raumakustik 
auch eine Rolle.

"Besser klingt" ist auch viel Geschmackssache des jeweiligen Hörers.
Ich kenne eine begnadete Pianistin, sie spielt und hört ausschließlich 
klassische Musik. Spielen tut sie auf einem Bösendorfer Flügel, der 
zählt zur Oberklasse. Alles was sie sich allerdings anhört macht sie 
über einen Plastik-Gettoblaster und sie ist damit völlig zufrieden.
Ist ihr gut genug :-)

von 900ss (900ss)


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AD1 schrieb:
> aber die Lautstärke
> um wenige dB variiert, dann hört man schon einen klanglichen Unterschied

Das ist auch war. Alle Parameter sollten dabei möglichst gleich bleiben. 
Sonst ist es schummeln. Übrigens gerne gemacht bei Hifi-Vorführen in 
Fachgeschäften :-)

von Hans Mayer (Gast)


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U.R. Schmitt schrieb:
> Hans Mayer schrieb:
>> Aber so funktionieren wir eben nicht.
> Bitte nicht verallgemeinern. So funktionieren Audiophile nicht wäre wohl
> korrekter.

Auch wenn sie es gerne anders hätten sind sogar Ingenieure keine 
Roboter, sondern Menschen mit einem organischen hochkomplexen Gehirn.

von AD1 (Gast)


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Ob irgendwelche Elektronik "gut" oder "schlecht" klingt, ist sowieso 
persönliche Geschmackssache. Für den einen klingt etwas höhenbetont, für 
den anderen nicht. Das kann schon alleine an den Ohren liegen. Jeder 
kann mal probehören und während dessen seine Ohren mit den Fingern etwas 
nach vorne klappen. Klingt gleich völlig anders. Jemand mit anliegenden 
Ohren und jemand mit Segelohren wird immer eine andere Meinung haben.

Eine HiFi-PA könnte man ja als Meßverstärker bezeichnen. Und was soll so 
ein Ding machen? Das Signal verstärken ohne es zu verfälschen. Das wird 
man mit 08/15-Bauteilen kaum erreichen. Also ist die Verwendung von 
besten und langzeitstabilen Bauteilen kein Vodoo.

von Michael_ (Gast)


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>DAvon abgesehen gibt es natürlich den Klang selbst, den viele einfach
>mit positiven Erinnerungen verbinden, seien es Rockmusiker oder das
>Röhrenradio bei Oma.
Positive Erinnerung? Da muß man schon 70 Jahre alt sein. Wer 60 ist, war 
schon voll im Transistorzeitalter groß geworden. Die Jugend hat damals 
nur über Röhrenradios gelächelt. Und nicht jeder hatte ein wirklich 
gutes Röhrengerät. Die meisten Geräte hatten weniger als 4W bei 7% 
Klirrfaktor.

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo zusammen,

sehr unterhaltsam, was man hier zu lesen bekommt.

Warum lasst Ihr den Leuten nicht ihren Spass? Warum kauft sich jemand 
einen Sportwagen (z.B. einen Lotus) mit dem er dann ab und zu in der 
Großstadt herum fährt. Dafür braucht man doch keine sachlich fundierten 
Begründungen.

Man kann natürlich auch einen Drehstromstecker an die Sekundärseite 
eines Trafos anschließen ... selbstverständlich hat das Gerät keine 
Prüfzeichen. Wer so etwas benutzt sollte wissen was er tut. Das gilt 
übrigens auch für all die Menschen die hier im Forum eine 
Phasenanscnittsteuerung für 1kW Last bauen und nicht wissen wie ein 
Thyristor funktioniert und was eine galvanische Trennung ist.

@Kum; wenn Du überhaupt keine Ahnung von Elektronik hast kann ich Dir 
nur empfehlen Vorsichtig zu sein. Ich würde das Teil erst mal 
inspizieren, also alles auf schrauben und schauen wie es verarbeitet 
ist. Ich würde die Bauteile auf Spannungsfestigkeit prüfen und die 
Verkabelung auf offensichtliche Fehler. Wenn aus "High-End" Gründen 
keine Erde an geschlossen ist, dan empfehle ich zumindest für den 
Erstversuch diese an zu klemmen.

Meine persönliche Meinung ist, das sich der Versuch der Inbetriebnahme 
lohnt. Wenn Du dann der Meinung bist das ist nichts für Dich... biete 
das Teil zum verkauf an. Ob eBay dafür der richtige Platz ist weis ich 
nicht. Ich kann mit vorstellen das es Orte gibt an denen sich solch ein 
Gerät besser verkaufen lässt.

Ich würde ihn übrigens nicht verkaufen, sondern neben meine anderen 
Röhrenverstärker stellen. Es wäre der erste Triodenverstärker ;-)
Ich baue keine Triodenverstärker weil die Preise für die Endröhren aus 
meiner Sicht einfach überzogen sind. Ich glaube auch nicht an 
esoterische Röhrenschaltungen sondern halte mich lieber an die "alten" 
Aufbauanleitungen. Und ich baue auch keine Röhrenverstärker weil der 
Klang besser ist ... mich erinnern die einfach an meine Kindheit ... 
schniefff ;-) Und jedes mal wenn ich so einen Verstärker ein schalte 
denke ich daran wie ich im zarten Jugendalter bei meiner 70cm 
Röhrenendstufe, in einem kurzen Moment gesitiger Umnachtung, gefühlt 
habe ob sie heiß wird. 1kV Anodenspannung am Zeigefinger. Ein Glück das 
ich heute hier noch schreiben kann ...

von Michael_ (Gast)


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>Warum lasst Ihr den Leuten nicht ihren Spass? Warum kauft sich jemand
>einen Sportwagen (z.B. einen Lotus) mit dem er dann ab und zu in der
>Großstadt herum fährt. Dafür braucht man doch keine sachlich fundierten
>Begründungen.
Denn 99% von uns hier kann sich weder einen Lotus oder eine Röhre für 
800EUR leisten.
Es ist eine Frage der Abgrenzung durch das Geld. Die sagen, "Halt den 
Mund, du weißt ja nicht wie es sich in einem Lotus sitzt oder wie die 
Röhre klingt".
Man muß sie lassen und sich freuen, daß das Geld wieder unter die Leute 
kommt.
Eigentlich sollte man die Leute ausnutzen und ein Geschäft daraus 
machen.

von Röhrenekel (Gast)


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>Eigentlich sollte man die Leute ausnutzen und ein Geschäft daraus
>machen.

Hei, du hast den "High End" Markt neu erfunden...

>Denn 99% von uns hier kann sich weder einen Lotus oder eine Röhre für
>800EUR leisten.

Gerade hatten wir das Fest der Liebe und haben alle ein paar Kröten für 
die dritte Welt gespendet. Gott sei Dank ist die Weihnachtszeit jetzt 
vorbei und wir können wieder ohne schlechtes Gewissen mit beiden Händen 
das Geld raushauen! 800 Euro für ne Röhre? Her damit! Prima! Ist mir 
doch egal, daß auf unserem kleinen Erdball jede Minute mehr als 10 
Kinder verhungern. Kauf ich die Röhre nicht, kauft sie ein anderer. Ne 
ne, ich habs und kanns mir leisten! Schaut her, was ich für ein Toller 
bin...

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Nun ja, ich habe schon daran gedacht die Dinger zu verkaufen ... aber 
nein, das ist nicht meine Welt.

Ohne Zynismus, jeder soll das tun was im Gefällt.

Leider finde ich nicht mehr den Link auf ein Produkt, das mir vor ein 
paar Jahren über den Weg gelaufen ist. Ein Gerät zur Klangverbesserung.
Es handelte sich um ein vergossenes Stück welches in Kabel eingeschleift 
wird. Z.B. in Lautsprecherkabel. Das Stück kostete 250,-€. Natürlich 
braucht man mindestens zwei (Stereo). Man kann beliebig viele in Reihe 
schalten. Je mehr man in Reihe schaltet desto besser wird der Klang. Es 
"wirkt" in Lautsprecher Leitungen genau so wie in NF Zuleitungen. Das 
Teil hat einen ein poligen Eingang und einen einpoligen Ausgang. Keine 
Stromversorgung. Mit dem Messgerät kann man von Aussen nichts messen.

Na ja ... als ich eben nach dem Link gesucht habe, habe ich das hier 
gefunden ...

http://www.klangbilder.at/Messen-Archiv/Wien%2007/aussteller-portraits/artkustik.htm

http://www.fairaudio.de/test/zubehoer/quartal-3-2008/test-hifi-highend-tuning-kabel-animator-phonosophie-3.html

auch nicht schlecht ;-)

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ein Gerät zur Klangverbesserung.

Dann schon eher sowas ..

> http://www.sales.highendpalace.com/181000.jpg

Black Pearl von Kimber

Das Paar soll um die 30 000 € Kosten ..

von Wolfgang H. (frickelkram)


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In dem Kabel ist ja bestimmt noch Edelmetall und es ist von Hand 
gefertigt ... da kann man schon wieder streiten ob es einem das Wert 
ist.
Aber ein "Kabel-Anmiator" ist mir dann doch sehr suspekt ... erst recht 
ein "Raum-Animator" ;-)
Ach, da fällt mir ein, ich könnte noch dir Anekdote mit der 
Kupferspirale unter dem Apple][ Motherboard (selbst erlebt !) zum Besten 
geben, aber ich muss jetzt zur Arbeit.

von J. K. (kum)


Angehängte Dateien:

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@Peter

Habe mal das Netzteil aufgemacht. Sorry, hat ein wenig gedauert ...

Bin überrascht. Kann nach meiner laienhaften Einschätzung nix Besonderes 
entdecken. Die Funktion der Kippschalter bleibt mir ein Rätsel? Was wird 
denn da umgeschaltet?

Poste hier mal eine Auswahl von 4 Fotos in der Hoffnung, dass das, was 
(wirklich) interessant ist, auch dabei ist.

von J. K. (kum)


Angehängte Dateien:

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@ Peter

Und hier die Innenansicht des Röhrengehäuses. Etwas höhere Auflösung zum 
Zoomen.

Dazu hab ich noch eine Frage, da nix an dem Teil beschriftet ist. Wie 
kann ich da den 4 bzw. 8 Ohm Ausgang identifizieren?

von Frank X. (flt)


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Ich vermute mal:

von unten nach oben

schwarz - Masse
rot     - 4 Ohm
rot     - 8 Ohm

Alle Angaben ohne Gewähr.

mfg

von MaWin (Gast)


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> Und hier die Innenansicht des Röhrengehäuses

Eine wirklich sehr miese Kiste.

Und das von einem kommerziellen Hochpreisanbieter.

Nimm mal den gelben Elko. Wenn jemand heftig von oben (wie das Bild 
liegt) auf die Kiste schlägt, geht der Elko (Masseträgheit) nach oben 
und berührt elektrisch das Metallgehäuse. Das ist Provinzliga. Nicht mal 
Hobbyistenniveau. Und alles nur damit der Heersteller sich Lötleisten, 
wie sie früher in jedem billigen Röhrenverstärker drin waren, auch noch 
sparen konnte. Mehr Reibach durch miesere Qualität.

Und das sind nicht die einzigen Stellen offensichtlich mieser 
Konstruktion.

Verscherbel das Ding zu den exorbitanten Preisen die irgendwelche Deppen 
heute dafür noch zahlen, und kauf dir was ordentliches vo dem Geld oder 
mach Urlaub.

von J. K. (kum)


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Frank Xy schrieb:
> von unten nach oben
>
> schwarz - Masse
> rot     - 4 Ohm
> rot     - 8 Ohm

Danke Frank.

MaWin schrieb:
> Eine wirklich sehr miese Kiste.

War auch mein erster Gedanke, obwohl ich im Zusammenhang mit meiner 
Recherche schon einige Frei-fliegend-Drahtverhaue bei Röhrenschaltungen 
gesehen habe. Dachte, dass muss so sein.

Elkos sind im übrigen mit dem verchromten Gehäuse verklebt! Ob isoliert 
müsste ich mal schauen.

MaWin schrieb:
> mach Urlaub

Geht nicht. Muss doch noch meinen Schaltregler aus einem anderen Thread 
fertig stellen ;-) bei dem du mich beraten hast.

Die inneren Werte des Teils scheinen also auch nix herzugeben.

von Bernhard R. (barnyhh)


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Man beachte vor allem im Bild IMG_1725.jpg die unter den Röhrenfassungen 
eingeklemmten (reingewürgten?) Halbleiter im (wohl) TO220-Gehäuse. Die 
brauchen wohl auch eine Heizung.

Bernhard

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd empfehlen die Rehren von hinten mit kraefigen roten LEDs 
anzuleuchten...

von Michael_ (Gast)


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Schön kann man aber die unbedingt bei Röhrenverstärkern nötige 
Stern-Masseverdrahtung sehen.
Mechanisch ist es aber unzumutbar. Vor allem bei dem Preis.

von J. K. (kum)


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Wolfgang Heinemann schrieb:
> @Kum; wenn Du überhaupt keine Ahnung von Elektronik hast kann ich Dir
> nur empfehlen Vorsichtig zu sein. Ich würde das Teil erst mal
> inspizieren, also alles auf schrauben und schauen wie es verarbeitet
> ist. Ich würde die Bauteile auf Spannungsfestigkeit prüfen und die
> Verkabelung auf offensichtliche Fehler. Wenn aus "High-End" Gründen
> keine Erde an geschlossen ist, dan empfehle ich zumindest für den
> Erstversuch diese an zu klemmen.

Also im Netzteil messe ich zwischen Kaltgerätebuchse PEN und dem was 
anscheinend Masse auf dem zweckentfremdeten Drehstromanschluss sein soll 
genau 100 Ohm. Im Röhrengehäuse ist dieser Leiter mit dem verchromten 
Gehäuseblech elektrisch verbunden. Das Metallgehäuse des Netzteils ist 
aber nicht verbunden.

von J. K. (kum)


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Wikipedia sagt zu Thema Schutzleiter, dass er sehr niederohmig (< 1 Ohm) 
ausgeführt wird. Wie kommt es, dass im Netzteil da dann 100 Ohm zu 
messen sind? Kann das nicht richtig einordnen ...

von Alexander B. (chasm)


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Da wird wohl jemand einen Widerstand in den Schutzleiter eingebaut 
haben.

Hochgradig unkorrekt, aber das hier nicht viel gemäß den Regeln zugeht 
weiß man nach einem Blick auf die CEE Verbindung.

von oszi40 (Gast)


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Hochgradig unkorrekt ja, aber Hintergrund könnte Brummschleife gewesen 
sein?

von Peter D. (peda)


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Röhrenradios haten früher keinen Schukostecker, allerdings auch kein 
Metallgehäuse.

Profigeräte haben oft ein Metallgehäuse und ein Schukostecker ist auch 
Pflicht.
Der Trick bei Profigeräten ist, sie haben grundsätzlich einen 
symmetrischen Eingang und damit sind Erdschleifen kein Problem mehr.


Peter

von Christoph (Gast)


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Hallo

Eigentlich wollte ich ja nix schreiben...aber jetzt wo man sieht wie 
dieser "Bock" von Innen aussieht...

Die Stromversorgung ist ziehmlich abenteuerlich geroutet, Schraubklemmen 
ohne Aderendhülsen, ich sehe keine anständige PE-Verbindung, 
Entlöt-Litze alse "Masse-Band" oder was auch immer - da frage ich mich 
einfach nur was der Quatsch soll! Über den CEE wurde ja schon genug 
geschrieben.

Was die Verstärkerschaltung angeht...komplex ist jedenfalls anders! Und 
was machen diese "bösen" Spannungsregler dort ?? Hats vllt mit 
AC-Heizung zu stark gebrummt? -> Das würde mich bei dem Aufbau auch 
nicht wundern. Jeder Küchentisch-Bastler kriegt das sauberer hin! 
Schlichtweg gefährlich

Mach das Ding zu Geld! Falls man unbedingt einen Röhrenverstärker haben 
muss, kann man sich auch ein fachgerecht entwickeltes und sicher 
aufgebautes Gerät kaufen :-)

Alles Gute,
Christoph

von Peter D. (peda)


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Elektrisch ist der Aufbau nicht grundsätzlich falsch.
Aber ich stimme dem zu, ein Hochpreisgerät muß innen auch was fürs Auge 
bieten. Das hier sieht aber wirklich aus, wie bei Hempels unterm Sofa.

Man nimmt dann nicht einfach was aus der Grabbelkiste und schaltet 
parallel, bis der Wert stimmt, sondern man kauft einfach den passenden 
Widerstand.

Es gibt durchaus auch handwerklich gut aufgebaute Röhrenverstärker, die 
man in ein Plexiglasgehäuse setzen könnte, ohne rot zu werden.


Die Festspannungsregler für die Heizung sind recht abenteuerlich, die 
EL34 braucht immerhin 1,5A!
Faß mal aufs Blech hinter der EL34, das sollte deutlich wärmer werden.
Ich hätte ihm wenigstens einen Kühlkörper spendiert. Stahlblech ist ein 
schlechter Wärmeleiter, kann gut sein, daß er bald den Hitzetod stirbt.

Die Schaltung ansich ist einfach krank.
Statt einem größeren Trafo mit Luftspalt, wird ein Gegentakttrafo 
mißbraucht und der Strom mit der EL34 kompensiert. Der Wirkungsgrad ist 
damit nicht max 50%, sondern max 25%.
Immerhin ist eine über alles Gegenkopplung von der Sekundärwicklung zur 
Vorröhrenkatode drin, um die Verzerrungen etwas zu kompensieren.


Peter

von Michael_ (Gast)


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>Statt einem größeren Trafo mit Luftspalt, wird ein Gegentakttrafo
Woraus schließt du, das es ein Gegentakttrafo ist?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Die Schaltung ansich ist einfach krank.

Nur etwas ungewöhnlich ..

> Statt einem größeren Trafo mit Luftspalt, wird ein Gegentakttrafo
mißbraucht

Glaube es nicht das es so ist ..

> und der Strom mit der EL34 kompensiert.

Der EL34 dürfte ein Teil der Stromversorgung sein ..

> Der Wirkungsgrad ist
> damit nicht max 50%, sondern max 25%.

Und ?

Ein AB Verstärker hat auch nur einen Max Wirkungsgrad um die 70 % ..

> Immerhin ist eine über alles Gegenkopplung von der Sekundärwicklung zur
> Vorröhrenkatode drin, um die Verzerrungen etwas zu kompensieren.

Wirklich ?

Bei derartigen Schaltungen eher unüblich ( klanglich bedingt .. )

von Achim M. (minifloat)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Immerhin ist eine über alles Gegenkopplung von der Sekundärwicklung zur
>> Vorröhrenkatode drin, um die Verzerrungen etwas zu kompensieren.
>
> Wirklich ?
>
> Bei derartigen Schaltungen eher unüblich ( klanglich bedingt .. )

Siehste doch am Bild oben, der blaue Widerling, der zwischen 8Ω-Ausgang 
und dem Widerstands-Kondensatorverhau bei der kleinen Vorstufenröhre 
drin hängt. sieht sehr nach Über-Alles-GK aus.

Wie heißt denn die Vorstufenröhre? 12AX7 bzw. ECC83?
mfg mf

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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So kann man es natürlich auch machen ..

http://www.hifi-studio.at/hifi-studioat/Nagra-300B.216.0.html

Soll nicht schlecht klingen ..

von Michael_ (Gast)


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17000 EUR ?????

von oszi40 (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Soll nicht schlecht klingen ..

Der Preis?  nur 17.750,-- Euro das Stück (nicht die ganze Firma).

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Der Preis?  nur 17.750,-- Euro das Stück (nicht die ganze Firma).

Es geht natürlich etwas teurer ( besser ?? )

http://www.enjoythemusic.com/superioraudio/equipment/0810/audio_note_uk_ongaku.htm

Kostet schlappe 95 000 $ ( also über 50 000 € .. )

Manche sagen das es der beste Verstärker der Welt sein soll ..

von David .. (volatile)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Der Preis?  nur 17.750,-- Euro das Stück (nicht die ganze Firma).
>
> Es geht natürlich etwas teurer ( besser ?? )
>
> 
http://www.enjoythemusic.com/superioraudio/equipment/0810/audio_note_uk_ongaku.htm
>
> Kostet schlappe 95 000 $ ( also über 50 000 € .. )
>
> Manche sagen das es der beste Verstärker der Welt sein soll ..

"Nicely extended, harmonically pure and my ears can hear all those great 
benefits of using silver within the internal wiring and transformers, as 
it is world's best electrical conductor."

Ich lachte hart.

von Thomas S. (thomas_s74)


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Sieht schon SEHR ungewöhnlich aus. Kein Hersteller (selbst nicht unsere 
Freunde die Chinesen) verkaufen so einen Schrott. Ich denke, dass die 
originale Elektronik komplett durchgebrannt ist und einfach vom alten 
Besitzer ausgetauscht wurde (durch seine eigene Bastellei). Ich bin auch 
kein Profi im Löten oder im Design von frei aufgebauten Schaltungen, 
aber selbst mein erster Röhrenverstärker (Kopfhörerverstärker mit 2 
ECC88) war besser aufgebaut als der Sperrmüll da. Nunja von außen 
(optisch) sieht er besser aus aber innen. GROB FAHRLÄSSIG! Auch noch mit 
Drehstromanschluss? Eigentlich schade drum, das so ein Gerät so 
verunstaltet ist (wurde?!).

von Frank B. (frank501)


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900ss D. schrieb:
> Aber was ist originalgetreu? Das ist schon sehr schwer zu
> sagen. Bei Livekonzerten ist alles vom Mensch am Mixer abhängig. Bei
> Studioaufnahmen auch. Und die meisten Konserven sind mittel bis schlecht
> aufgenommen und abgemischt. Da nutzt dann auch der bester Verstärker
> nichts.

Ich beginne mich zu fragen, welche Intention eigentlich die Leute haben, 
die die Musik machen.
Wollen die daß man jede noch so kleine Einzelheit genau so höhrt, wie 
die Musiker es gespielt haben oder wollen sie viel mehr, daß man an der 
Musik Spass hat, weil sie irgend etwas im Höhrer treffen, sei es der 
persönliche Geschmack oder die gerade vorherrschende Stimmung, wollen 
sie daß man Freude an der Melodie oder den Texten hat und sich 
gegebenenfalls dazu tanzend, oder was auch immer, an dem erfreut, was 
man hört?

Ich denke mal, daß die Musiker eher letzteres wollen. Abgesehen davon, 
daß sie auch Geld zum Leben (und vielleicht auch gerne etwas mehr) 
brauchen.
Und dabei ist es doch Sch....egal, wie sich das abgespielte Stück im 
Vergleich zum im Studio gespielten Original anhört, wenn es nicht gerade 
von irgend welchen kaputten Geräten oder durch total verrauschen 
Radioempfang zu akustischem Matsch verarbeitet wurde.

Ich höre Musik auch gerne mit einem 19,95€ MP3-Player, wenn ich keine 
andere Möglichkeit habe. Sie klingt dann zwar anders als auf meiner, 
zugegebenermassen nicht sehr teuren, Anlage aber das, was die Musik 
ausmacht, nämlich Rhytmus, Melodie und Texte sind immer noch die selben.

Wahrscheinlich wäre all das Geld, was die Audiovoodopriester von ihren 
Anhängern bekommen besser angelegt, wenn man dafür sorgen würde, daß 
bessere Musik gemacht wird als das, was im Moment so auf den Markt 
geworfen wird. OK, Das ist Geschmackssache, aber wenn di Musik so toll 
ist, warum haben dann viele Interpreten heutzutage eine Halbwertzeit die 
von ²²²Radon noch übertroffen wird?

Frank

von oszi40 (Gast)


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David ... schrieb:
>> Kostet schlappe 95 000 $

Für das Geld macht Dir eine Band mehrere Heimkonzerte in 
OriginalQUALITÄT (was übriges eine akustischer Leckerbissen sein kann).

von Arno H. (arno_h)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:

> Es geht natürlich etwas teurer ( besser ?? )
>
> Kostet schlappe 95 000 $ ( also über 50 000 € .. )
>
> Manche sagen das es der beste Verstärker der Welt sein soll ..

Wenn mans richtig macht, kann man soviel schon für die Verkabelung 
verlangen:
http://www.higherfi.com/million/#
Lieferung übrigens nur gegen Vorkasse!

Arno

von oliver (Gast)


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die Klimo Beltaine ist eine 8W Trioden-Endstufe, sie hat wenige, aber 
zufriedene Liebhaber in vielen Teilen der Welt - trotz kleiner 
Stückzahl.
Sie basiert auf der 1980er L'Audiophil Reinkarnation von WE Endstufen 
aus dem "goldenen Kino-Zeitalter" aus den 30-50er Jahren
Eine der kompetentesten Adressen, neben dem Hersteller Dusan Klimo in 
Reutlingen, zur Wartung/Reparatur Kauf/verkauf ist Musik im Raum in 
Essen - wahre Künstler.
Sofern ein Verkauf doch angestrebt ist, ich kenne jemanden der genau 
diese Endstufen sucht, und vermittle gerne; sonst empfehle ich den 
Kontakt zu Musik im Raum. Der Erlös über die Bucht würde wohl auf Grund 
des mageren Bekanntheitsgrades eher bescheiden ausfallen - ich beobachte 
die Beltaine seit ca 3 Jahren und es gab ich denke 2 Paar zu erweben um 
die 2.000 EUR/Paar.

Empfehlen kann ich jedoch nur die Dinger als Kern einer der 
musikalischsten Wiedergabeketten zu nutzen, die ich mir vorstellen kann.

Hilfe zu den Kippschaltern aus der Bedienungsanleitung:
am original-Netzteil einer für "standby" Röhrenvorheizung, einer für 
silizium oder röhren Gleichrichtung
am Verstärker: zuschaltbare Gleichrichtung

der "Starkstromstecker" dient einfach als mehrspur Zuleitung vom 
Netzteil in den Verstärker  .... sicher optisch eigenwillig, aber wohl 
kaum gefährlich ;-)

Viel Freude beim außergewöhnlichen Musikgenuß

wünscht, Oliver Mergens

- de gustibus non est disputandum -

von Frank B. (frank501)


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oliver schrieb:
> der "Starkstromstecker" dient einfach als mehrspur Zuleitung vom
> Netzteil in den Verstärker  .... sicher optisch eigenwillig, aber wohl
> kaum gefährlich ;-)

Das ist nicht nur nicht kaum gefährlich sondern lebensgefährlich.
Die andere Seite der Leitungen haben ja einen dazu passenden Stecker. 
Und was ist, wenn den jemand in eine normale Drehstromsteckdose steckt?
Zumindest knallt es ordentlich. Und mit etwas pech, weil derjenige der 
diese Steckverbindungen eingebaut hat, scheinbar keine große Ahnung von 
gebräuchlichem Material in der E-Technik hat, auch noch einen der 
Aussenleiter auf Massepotential und somit das Gehäuse gelegt hat, dann 
steht das schön unter SPannung. und 230V gegen Erde sind alles andere 
als lustig und sicher nicht "kaum gefährlich"

Frank

von loeti (Gast)


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paßt doch gut zu Kraftwerk-Sound...

übrigens gute Bilder, scharf und nicht zu groß,
keine Klagen über Bildformate ;-)

von Etrick (Gast)


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Schöner Werbetext. Alle Klippen (Fakten) geschickt umschifft...

von Michael K. (charles_b)


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Andrew Taylor schrieb:

> Damit gibt es für den Betreiber die einmalige Gelegenheit, den
> Verstärkerteil DIREKT an 400V 3Ph anzuschließen.
> Größere Rauchwolken sind unweigerlich die Folge.
>
Da spart man sich eben die Nebelmaschine!

von Alex H. (hoal) Benutzerseite


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Arno H. schrieb:
> Wenn mans richtig macht, kann man soviel schon für die Verkabelung
> verlangen:
> http://www.higherfi.com/million/#

Auch, wenn hier wahrscheinlich alle schon genügend "erstaunliches" aus 
der audiophilen Szene mitbekommen haben, fand ich das hier sehr 
erheiterd:
http://www.mitcables.com/reference-library/multipole-technology.html

Die White Papers sind auch wert, überflogen zu werden.

von Holm T. (Gast)


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Ich bastele seit Jahren sowohl mit Controllern als auch mit Röhren, 
betreibe auch Röhrenverstärker, allerdings nicht mit Lampen dieser 
Preisklasse, die Kohle höre ich mir nicht wieder ab...
Es gibt diesen Unterschied Röhre=besserer Klang, wobei es natürlich auch 
ziemliche gurkige Produkte gibt.
Ich kenne eine Reihe von Leuten die durchaus wissen was Verzerrungen 
sind
und was diese u.U. bewirken, genauso wie es kleine DSP Schachteln gibt 
die Röhrensound emulieren können sollen.

Für mich ist das ein Bastelspaß, man bekommt Verstärker so hin, das sie 
Laune machen, das es Spaß macht zuzuhören, egal wie der Wirkungsgrad 
ausfällt oder ob ein kleiner Klass-D Verstärkerchip die selbe Leistung 
bei viel geringerer Energieaufnahme erzeugen kann.
Viele Geräte der Unterhaltungselektronik die man heute zu kaufen bekommt 
nerven mit ihrem Klang einfach nur. Ich besitze keinen MP3 Bläher weil 
mir der Sound auf den Wecker fällt, mit Ogg war ich ganz zufrieden, 
allerdings ist das wohl eher unüblich..

Laßt den Leuten ihren Spaß mit diesen Sachen, es ist völlig Wurscht ob 
man seine Kohle damit oder mit anderen Verrücktheiten verbrennt, 
"sinnlose" Hobbies gibt es genug. Ob Modellbau, Motorrad, "Auto Tuning", 
Elektronikbasteleien, oder auch Bergsteigen, Survival usw. man kann 
überall jede Menge Kohle sinnlos verbrennen.

Der Preis eines solchen Verstärkers definert sich als 1. über den 
Bekanntheitsgrad in der Hai-Ent Szene, danach über die Qualität der 
verwendeten Ausgangsübertrager, die des Netzteils und auch über die 
verwendeten Röhren. Unterschiede gibt es da gewaltige, nicht nur im 
Preis.
Gleiche Röhren unterschiedlicher Hersteller erzeugen teilweise recht 
deutlich unterschiedlichen Sound, Eine EL34 von Tesla (jetzt JJ) und RFT
kann jeder ohne audiophile Ohren auseinander halten, beide sind vom Typ 
EL34 und sollten gleiche Kennlinien haben..

Die WE300B sind nicht meine Preisklasse (schrieb ich schon), ich werde 
mich streng beherrschen und solche Röhren nicht kaufen/verwenden, um die 
300B ist mir einfach zu viel Hype drum herum.

Zu den Verstärkern selbst: Aus technischer Sicht halte ich diese Teile 
für fragwürdig, nicht wegen des Klangs oder so, sondern wegen dem 
Aufbau, 1. die CEE Dose, dann diese "Schutzleiterentkopplung" und nicht 
zuletzt der etwas zu sehr fliegende Aufbau. Für den Preis könnte man 
eventuell beschriftete Schalter erwarten? Gegen die CEE Dose habe ich 
nicht nur was wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit einem 
Drehstromanschluß, die sieht einfach beschissen aus. wenn man andere 
hochvolttaugliche Buchsen da anbringt könnte irgend Jemand sagen "ehy 
die gleichen Stecker habe ich an meiner CNC Fräse, muß ich doch gleich 
mal anstecken) ... in sofern ist das mit der Verwechselei eher 
unwahrscheinlich... Mist bleibt es aber doch.

Die EL34 ist einfach der Treiber für die 300B. Klar kann die die selbe 
Leistung wie diese erzeugen, klingt aber anders (mehr K3).

Gruß,

Holm

von Etrick (Gast)


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Man muss unterscheiden, ob es ums Röhrenverzerrungen gut/schlecht geht 
oder was anderes.

Hier war besonders der in Anbetracht des Verkaufspreises "murksige" und 
nicht sichere Aufbau Thema.

Gruss

von Peter D. (peda)


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Ein teures Gerät mit PVC-Steckern, igitt.

Es gibt sehr gute und auch wertig aussehende mehrpolige 
Hochspannungsstecker von Lemo oder Fischer.
Sie sind aber nicht außen vergoldet, weil das Quatsch ist.

http://www.lemo.de/index.php

http://www.fischerconnectors.de/htm/Products-Part-Numbering.htm


Warum eine uralte Röhre von 1937 so begehrt ist, weiß der Geier. An den 
technischen Daten liegt es bestimmt nicht, da gibt es modernere Röhren, 
die deutlich besser sind.
Warscheinlich hat der Urheber dieser Schaltung 10.000 Stück geschenkt 
bekommen, weil keiner sie haben wollte und dann einen exorbitant hohen 
Preis gemacht. Und nun wollten alle diese Röhre haben, weil ja teuer 
auch gut sein muß.


Peter

von Henry John (Gast)


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Zwar ein später Nachtrag, aber er soll etwas echtes Licht ins Dunkel 
bringen:
Die Klimo Beltaine sind keine Eintakt-A Triodenendstufen sondern in 
Gegentakt, eine EL34 Pentode ist am anderen Ende des Ausgangsübertragers 
angeschlossen, läuft aber sozusagen leer (als Last).
Die Ausgangsübertrager sind dieselben, die Klimo schon in seinen EL34 PP 
Kent Monoendstufen verwendet hat. Eigentlich keine echten 
Ausgangsübertrager, da die Kerne dieselben der Netztrafos sind.
Ein Eintakt-A Übertrager benötigt aber einen Luftspalt und ganz andere 
Bleche, idealerweise Permalloy. Die als Ausgangsübertrager gewickelten 
Netztrafos der Kent/Beltaine kamen aus Karlsruhe und haben damals DM 
25/Stück im Einkauf gekostet.
Somit haben wir es hier mit einen Gegentaktverstärker zu tun, der sich 
aber als Eintakt-A Verstärker ausgibt. Eigentlich ein Witz.
Der grösste Witz allerdings ist der Einsatz der edlen Western-Electric 
300B Triode: Im wahrsten Sinn des Wortes "Perlen vor die Säue geworfen".

Getested wurde die Beltaine übrigens in "Hörerlebnis #29, S. 47,
aber interessanter war der Test von Roland Kraft, einer der echten 
Röhrenspezis in Deutschland, der die Beltaine in der Image Hifi testete.
Er war damals sehr verwundert über den Einsatz der EL34, der Test wurde 
mehr zu einem Höflichkeitstest.

Schon die Klimo Kents waren (dank der in Ausgangsübertrager gewickelten 
Netztrafos) klanglich hart, wenig Raum, wenig Druck oder gar Schwärze im 
Bass, rauhe Höhen. Das konnte die edle Western Eletric 300B auf der 
Beltaine auch nicht ausbügeln, wäre in etwas dasselbe wie wenn man einen 
edlen Porschemotor in einen Fiat Punto montieren würde. Geht, klar.
Aber das Resultat.
Klimo hat keinen einzigen Verstärker selbst entwickelt, schon seine OTLs 
waren 1:1 Julius Futtermann Kopien. Sein Merlin ein uralter Schaltplan 
von Telefunken.
Bekannt war die Beltaine übrigens viel früher, aber als Lautsprecher:
Acoustat Elektrostaten Elemente (zuvor auch Doppelquad MHT Elemente) in 
akustischen Streulinsen: 1:1 Kopien von H. Beveridge, sog. 
Zylinderwellenstrahler. Klang gut, vorallem als noch die Basselemente 
der Magneplanar Tympani 1A recht u. links davon aktiv angetrieben dazu 
liefen,
dazu ein sog. Infrabasssystem, ein Monobass mit einem 48er Richard Allan 
woofer und einer Digitalbassendstufe. Eigentlich war das sein Höhepunkt, 
betrieben wurde das damals mit einem Goldmund Studio, auf welchen A.J. 
Van den Hul sein allererstes Grasshopper montierte (ein modifiziertes 
Ultimo 30A). Allerdings noch mit (diesmal echtem) Eintakt-A Transistor 
MC Vorvorverstärker, eine Kaneda-Kopie. Den wie auch die OTLs hat dann 
Peter Suchy 1:1 kopiert und auf der nächsten High-End ausgestellt. Das 
war ein weiterer dieser Abkupferer, seinen Nadelschliff hat er damals 
von Weinz aus Idar-Oberstein abgekupfert, nannte in Trigonschliff. 
Dasselbe taten die Garrott-Brothers aus Australien, sie nannten den 
Schliff dann "Micro-Tracer" um damit das Decca London zu verbessern, was 
ihnen auch gelang.

von Henry John (Gast)


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Hier übrigens der Schaltplan, nachdem sich Techniker aus Asien ans
"Entmythologisieren" machten:
http://bbs.hifidiy.net/thread-1312077-1-1.html
2.ter Beitrag

Beitrag #6659783 wurde von einem Moderator gelöscht.
von tnx (Gast)


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Henry John schrieb:
> Hier übrigens der Schaltplan, nachdem sich Techniker aus Asien ans
> "Entmythologisieren" machten:
> http://bbs.hifidiy.net/thread-1312077-1-1.html
> 2.ter Beitrag

Danke. Interessante Beiträge.

von Beleuchter (Gast)


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tnx schrieb:
> Henry John schrieb:
>> Hier übrigens der Schaltplan, nachdem sich Techniker aus Asien ans
>> "Entmythologisieren" machten:
>> http://bbs.hifidiy.net/thread-1312077-1-1.html
>> 2.ter Beitrag
>
> Danke. Interessante Beiträge.

Auch von mir ein Dankeschön für diesen etwas exotischen Link. Trifft man 
ja normalerweise eher selten drauf.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Zo Z. schrieb im Beitrag #6659783:
> verpiss Dich, wir brauchen keine Gruftenbeleuchtung Du Leichenfledderer
> - Licht aus und lass uns endlich die ewige Ruhe!

Da hat wohl jemand schlecht geschlafen.

Also mir hat der Beitrag sehr gefallen, sowohl in technischer Hinsicht 
als auch zum Thema "aus Sch... Geld machen".

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Hans Mayer schrieb:
> Das Dogma "möglichst wenig am Signal verändern" ist sinnlos.

Dazu gibt es ein Patent auf einen Oversampling-Algorithmus um in das 
analoge Ausgangssignal eben Ungenauigkeiten einzubringen damit eine CD 
nicht ganz so steril klingt. Das wurde für analoge CD-Player verwendet. 
Für die heutige digitale Signalweitergabe bis in die Endstufe ist das 
nicht mehr möglich.

Allerdings vermisse ich in allen Schaltplänen die Zusatzelektronik zur 
Reduzierung (Beseitigung) der Verzerrungen durch die Hysteresekurve des 
Ausgangsübertragers bei Gegentaktschaltungen. Für Disco-Musik und 
Oldieklassiker ist das Überflüssig, aber für Klassik mit vielen leiseren 
Musikstellen mit wirklich feinen Ohren.

Der Thread ist aber auch schon sehr alt, der hier aufgewärmt wird.

von Beleuchter (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Zo Z. schrieb im Beitrag #6659783:
>> verpiss Dich, wir brauchen keine Gruftenbeleuchtung Du Leichenfledderer
>
> Da hat wohl jemand schlecht geschlafen.

Nein nein, wahrscheinlich funktioniert  Zo Z.s Munddusche schon wieder 
seit längerer Zeit nicht mehr ordnungsgemäß, sonst würde dort jetzt 
nicht unästhetisches Zeug raus kommen.
Ansonsten vielleicht auch mal ins Ohr halten das Teil, um die da 
dahinter liegenden Komponenten auszuspülen, abzukühlen.

Beitrag "Reed Schalter in Braun-Munddusche - Betriebsfehler durch Trafonähe? Kleben Reedkontakte?"

Beitrag #6660783 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6660812 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6660824 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Henry John (Gast)


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oliver schrieb:
> die Klimo Beltaine ist eine 8W Trioden-Endstufe, sie hat wenige, aber
> zufriedene Liebhaber in vielen Teilen der Welt - trotz kleiner
> Stückzahl.
> Sie basiert auf der 1980er L'Audiophil Reinkarnation von WE Endstufen
> aus dem "goldenen Kino-Zeitalter" aus den 30-50er Jahren
> Eine der kompetentesten Adressen, neben dem Hersteller Dusan Klimo in
> Reutlingen, zur Wartung/Reparatur Kauf/verkauf ist Musik im Raum in
> Essen - wahre Künstler.

Dem ist natürlich nicht so. Die L'Audiophile 300B war in der Tat eine 
Inkarnation der Western Electric WE91A und von Jean Hiraga entwickelt.
Jean Hiraga war der tatsächliche Röhrenpapst, die EL34 hat er mit seiner 
Lectron JH50 samt deren herausragenden Partridge Übertragern (kosten 
etwa das 20-fache der Klimo-Kent-Ausgangsübertrager, die ja auch mit 
EL34 PP betrieben wird). Klar, Musik im Raum war über Generationen 
Klimos Haushändler in D.
Doch wer den aktuellen Katalog liest
(https://dietmar-hoelper.de/KLIMO) findet gar sehr skurriles:

"The Klimo Beltaine represented a genuine "devolution" in High End."
Devolution war wohl ein Tipfehler, hätte sicher "revolution" heissen 
sollen.
Nichts-desto-trotz: Devolution passt irgendwie, selbst wenn es orginal 
etwas völlig anderes bedeutet.

Doch dann geht das weiter:
"A monotriode with just 7 watts per channel, equipoped with a seperate 
400V/Ampere power supply, with a sound of infinite authority and 
refinement. An instant classic, that is still today among the best in 
the world of most extreme amplification."
Nun, das ist reines Eigenlob.

Doch dann kommt der Hammer:
"In 1994 Bebo Moroni, then editor of the legendary Italian magazine 
Suono, defined this amplifier the best of the world.
The sensational Belaine mono final amplifier. Judged better than Audio 
Notes OnGaku and Mark Levinsons's 20.6 fial amplifiers!"
Wow, der OnGaku wurde hier schon mal erwähnt, der Preis ist natürlich 
extrem, aber ich habe mir von Partridge Ausgangsübertrager für die 211er 
Triode bauen lassen und damit die Ongaku fast 1:1 nachgebaut. Ein extrem 
gut klingender Verstärker, immerhin 27W Eintakt-A.
Die Klimo Beltaine ist nicht mal der Knopf am Hemd der Hiraga 300B, 
geschweige denn einer original Western Electric 91A.

Weiter gehts mit den Lobeshymnen:
"It was a real revolution: a 300B tube-based final amplifier, ample with 
5 Watts of power per channel, but equipped with an external tube 
powersupply (with GZ34 tube in the first 5 Watt version and the Gz 37, 
then 5U4GB  in the second release with 7 watts, drove just about any 
loudspeaker with great authority, enormous transparency and an unequaled 
general refinement."
Nun ja, erstens gab es zu dieser Zeit schon sehr viele 300B 5Watt 
Eintakt-A Verstärker, das war alles andere als seine Revolution, auch in 
Italien nicht.
Zweitens kann kein 5W Eintakt-A Verstärker "fast jeden Lautsprecher mit 
grosser Authorität, enormer Transparenz und unerreichter genereller 
Finesse betreiben!" Das ist eine glatte Lüge: Ab ca. 94dB/1W/1m 
vielleicht, aber eigentlich erst so ab 98db. Das lässt sich rein 
rechnerisch beweisen, trotzdem kann man auch 92dB Lautsprecher sehr wohl 
damit betreiben, aber nur Zimmerlautstärke. Nur zur Information: Das 
doppelte von 5W sind 50W und nicht 10W!

Der Hammer zum Schluss:
"Used as a reference for years by many audio reviewers that, sometimes 
used as a double pair for biamplification, could fill vast spaces with 
sound despite the reduced power of the small German final amplifier."
Der einzige Tester, der die Beltaine als Referenz verwendet hat, war 
Moroni. Sonst niemand:
http://www.suonoecomunicazione.com/main.asp?d=klimo&m=menu&p=klrec004

Bei AudioNote Japan mit Ihrem OnGaku wird zwar enorm viel Geld verlangt, 
allerdings wurde da auch alles auf die damals maximale Spitze getrieben.

Die Klimo Beltaine ist dagegen nicht mal eine Eintakt-A Trioden 
Verstärker, sondern ein PushPull Gegentakt Verstärker mit billigen PP 
Ausgangsübertragern, die als Quasi Eintakt-A läuft, sprich mit einer 
EL34 als Last am nicht verwendeten Ende des Ausgangsübertragers. Für den 
Gegenwert beider Beltaine wickelt Hiroyasu Kondo von AudioNote nicht mal 
einen Eingangsübertrager.

Was daran Leichenfledderei sein soll?
Da fühlt sich wohl jemand auf den Schlipps oder die Fliege getreten?

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