Hallo, ich würde gern eure Meinung hören zu folgender Problematik: Es sollen temporär an einer Anlage Temperaturen bis ca 400°C gemessen werden. Momentan dächte ich an PT1000 Sensoren, 4-Leiter. Damit die Elektronik das überlebt, muss sie entsprechen entfernt vom Sensor angebracht werden (ca. 20m). Die Leitungen zwischen Sensor und Umsetzer laufen parallel zu Spannungsversorgungsleitungen (Spannungsversorgung für die Anlage, Kabelführung lässt sich leider nicht vermeiden), durch die hohe Ströme fließen. Inwiefern ist das kritisch bezüglich des Speise- und des Messsignals? Da das Messignal ja kein Stromsignal ist, habe ich jetzt die Befürchtung, dass die Stromkabel die Messwerte sehr beeinflussen. Und auch der Speisestrom für den PT1000 ist ja recht gering und damit empfindlich. Gäbe es eine geignetere Methode? Grüße, Alex
Ja - filtern am Eingang der Meßelektronik. Dann könnte man dei Eingangsschaltung der Meßelektronik symmetrisch machen (Differntial-, Instrumentenverstärker)
Alexander H. schrieb: > Gäbe es eine geignetere Methode? sicher gibt es die. Kommerzielle Pt100 Fühler mit Sensorelektronik im Anschlußkopf nehmen. Oder werden Deine Kabel etwa auch 400 Grad heiß? wohl kaum.
Alexander H. schrieb: > Damit die > Elektronik das überlebt, muss sie entsprechen entfernt vom Sensor > angebracht werden (ca. 20m). Das wird die Elektronik nicht überleben
> Es sollen temporär an einer Anlage Temperaturen bis ca 400°C gemessen werden. Momentan dächte ich an PT1000 Sensoren, 4-Leiter. Ich würde da eher PT100 nehmen. > Damit die Elektronik das überlebt, muss sie entsprechen entfernt vom Sensor angebracht werden (ca. 20m). Die Leitungen zwischen Sensor und Umsetzer laufen parallel zu Spannungsversorgungsleitungen (Spannungsversorgung für die Anlage, Kabelführung lässt sich leider nicht vermeiden), durch die hohe Ströme fließen. Inwiefern ist das kritisch bezüglich des Speise- und des Messsignals? Nun, Du solltest die hohen Frequenzen ab einigen Herz ausfiltern. Zusätzlich könntest Du Deine Messleitungen abschirmen. Grund- sätzlich ist ein solches Messsystem in der Umgebung normale industrielle Praxis und beherrschbar. > Da das Messignal ja kein Stromsignal ist, habe ich jetzt die Befürchtung, dass die Stromkabel die Messwerte sehr beeinflussen. Bei 4-Draht und richtiger Auswertung eigentlich nicht. > Und auch der Speisestrom für den PT1000 ist ja recht gering und damit empfindlich. Nun, ich würde PT 100 und 1mA nehmen, den Strom aber takten, um keine zusätzlichen Messfehler durch Eigenerwärmung zu bekommen. Gruss Harald
Danke für die schnellen Antworten. @Andrew: ja die Kabel werden auch mit heiß, weil die Temperatur nicht nur am Sensor, sondern auch in der Umgebung extrem ansteigt (Stahlwerk). @Jens G.: Ist der Eingang des Umsetzers nicht diffentiell. Ich dachte da an was von Phoenix, weil schon vorhanden. Nichts selbst entwickeltes. Wenn es symmrtrisch ist, dann dürften ja Störungen, die auf die Messleitungen wirken, nicht mehr ganz so kritisch sein. Bei der Speiseleitung bin ich mir nicht sicher. Alex
Ich würde ein Thermoelement nehmen. Geht bis 1500 Grad, hat abgeschirmte Anschlußleitungen und ist unempfindlicher gegenüber Störeinstrahlung. Gruss Bernd
>Nun, ich würde PT 100 und 1mA nehmen, den Strom aber takten, >um keine zusätzlichen Messfehler durch Eigenerwärmung zu >bekommen. Naja, ob 100µW wirklich noch eine merkliche Eigenerwärmung verursachen? Ok, wenn mann °mC (oder mK) messen will, dann ja).
@Harald: Danke für die ausfühliche Antwort. Meinst Du, dass die Eigenerwärmung bei 400°C eine entscheidende Rolle spielt? Beim ist PT100 allerdings der Speisestrom etwas höher, was sicher vorteilhaft wäre. Alex
Ich hätte noch eine Frage bezüglich der Filterung: Könnte man auch den Ausgang filtern? Das liese sich deutlich einfacher realisieren. Da die Übertragung des Umsetzters ja nicht linear ist, weiß ich nicht, ob man das so machen kann. Alex
400 GradC sind technisch keinerlei Problem, wenn die Elektronik in kühleren Bereichen angebracht werden kann. Störngen in Leitungen lassen sich, weil es eine Temperaturmessung ist die prinzipbedingt langsam sein darf, problemlos komplett wegfiltern. Die Eigenerwärmung spielt auch keine Rolle, eben schon Thermospannungen in der Zuleitung, also unerwünschte Thermoelemente. Also alle Metallartienübergänge auf hin und rückweg paarweise auf gleicher Temperatur halten.
Wie schaut es mit der Wärmekopplung und Genauigkeitsanforderung aus? Eigenerwärmung kann man eventuell als systematischen Fehler herausrechnen(-schätzen). Durch einen höheren Signalpegel bekommt man dann einen besseren Störabstand. Die Schätzung würde ich dann Experimentell überprüfen, da Wärmeabstrahlung nicht direkt proportional zur Temperatur stattfindet. (Keine Gewehr ob du damit ans Ziel kommst nur ein Ratschlag)
+-20°C wären sicher in Ordnung, vielleicht auch noch etwas ungenauer Wegen der Temperatur habe ich eigentlich keine Bedenken. Eher was die Störungen betrifft. Ich habe gerade nochmal mit dem Kollegen gesprochen. Die Entfernung zwischen Sensor und Umsetzer sind deutlich länger als 20m, wohl eher 70m, und das mit so einem zarten Signal... Da es draußen so warm ist, kann man auch keine Elektronik zwischen schalten. Grüßen, Alex
>Könnte man auch den Ausgang filtern? Das liese sich deutlich einfacher >realisieren. Da die Übertragung des Umsetzters ja nicht linear ist, weiß >ich nicht, ob man das so machen kann. Solange die Störungen den linearen BEreich der Meßelektronik nicht zu sehr strapazieren, und auch noch weit genug von der Grenzfrequenz dessen entfernt ist sollte es gehen. Ansonsten könnten die Störungen wie bei einer Demodulation zu einem Spannungsversatz am Ausgang führen, also Meßfehler. >Da es draußen so warm ist, kann man auch keine Elektronik zwischen >schalten. Wie wartm ist es denn da "drausen"? Du willst doch nicht etwa sagen, daß da ein Raum von 70m Länge auf elektroniktödliche Temperaturen gehalten wird.
Hallo, Ich habe einen Datapaq 9000 zu verkaufen (Nachlass meines Vaters) Hier gibt es einige Informationen dazu: http://www.datapaq.com/literature/pdfs/o-travelpaq-g.pdf Der Hitzeschutzbehälter welcher bei meinem Gerät dabei ist sieht etwas anders aus. Wenn Intresse besteht mache ich Bilder Gruß Dennis
@ Jens G.: Ich sag mal so, wenn die Flammen etliche Meter nach oben aus dem Schmelzofen schießen, kann's schon mal kuschelig werden. Vorallem wenn man sich direkt darüber befindet, so wie die Sensoren. Grüße
Nach was fertigem bei Messgerätehersteller des Vertrauen anfragen, wär eine Idee. Etwas sorgen mach mir auch das es sich um ein massebezogenes Signal, statt differentiell, handelt. Da musst du dich noch gründlich über optimalen Anschluss von Kabelschirmen auseinandersetzen.
Hallo Ernestus, wenn ich das Datenblatt des Umsetzters richtig verstanden habe, ist die Versorgung des PT galvanisch getrennt, also nicht massebezogen. Nach Dennis' Post habe ich mal begonnen, nach Hitzeschutzbehältern zu suchen, das könnte eine Möglichkeit sein. Habe nur noch keine Vorstellung davon, was sowas kosten könnte. 500°C sollte er schon eine gewisse Zeit (wenige Minuten) aushalten. Grüße, Alex
Hallo, die Messaufgabe ist schon nicht ohne, aber zu beherrschen. Wir machen des öfteren Temperaturmessungen am Walzgut im Ofen bis 1300°C mit 10 Meßstellen über etwa 4 h. Die Physik läßt sich unter gewissen Vorraussetzungen schon mißbrauchen. Variante 1 Mantelthermoelemente entsprechender Länge, externe Vergleichsstelle oder Kopftransmitter ( bezahlbar ), Ni-CrNi sollte da noch reichen. Den direkten Kontakt mit Leistungsträgern ( Kabel ) Umrichter u.ä. möglichst bei der Verlegung vermeiden. Umsetzung auf 4-20 mA relativ störsicher, dann auf S7 / Wago etc. anschließen. Von Widerstandsthermometern würde ich abraten, da Belastung Standard bis ca. 550°C möglich, bei langsamen Prozessen. Variante 2 Wir beziehen die TE immer in Längen bis ca. 15m, gefertigt aus Einzeldraht der Schenkel mit einer Isolierung aus Keramiklochkörpern. Dem Schutz der TE's muss dann hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden, je nach Prozessbedingungen kann es zu Korossion bzw. Veränderungen der Materialien kommen. ( Reduzierende Athmosphäre o.ä. ) Ich denke, Variante 1 sollte reichen, einfach mal googlen nach Rössel Messtechnik, Geratherm, ABB es gibt viele Firmen, die das anbieten. Vielleicht konnte ich helfen, aber derartige Messaufgaben im Industriebereich sollte man professionell machen, sonst kann man mit den Daten nicht allzuviel anfangen. Gruss Murkel
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