Ich hatte vor, als Präsentation für Physik einen selbstgebauten Präsentationsdimmer für max. 24V zu bauen, den ich mit einem Trafo versorge. Folgendes ist passiert: Die positive Halbwelle funktioniert nahezu einwandfrei, während die negative Halbwelle nur ca. 1/10 angeschnitten werden kann. Danach bricht der Effekt zusammen. Ich bin sogar schon zur HTL gegangen und habe mit dem Fachlehrer versucht Fehler zu beheben, nur leider fanden wir keine. Zur Schaltung: Mit einem Poti wird ein Kondensator mehr oder weniger schnell geladen, d.h. er erreicht die Zündspannung früher oder später und zündet den Diac, der dann den Triac zündet. Ich weiß, dass eine "Ferndiagnose" schwierig fällt, vielleicht sind euch aber solche Effekte bekannt. mfg, Stefan
Wie hoch ist denn die Spannung für den Zündkreis? Die Diacs haben Durchbruchspannungen um 33V.
Triacs kennen vier Quadranten. Ist die Spannung am 'oberen' Triacanschluß positiv und der Gatestrom auch, ist der Triac im ersten Quadranten. Ist die Spannung 'oben' negativ und der Gatestrom auch, ist er im dritten Quadranten. Die notwendigen Zündströme im ersten und im dritten Quadranten können sich stark voneinander unterscheiden, das hängt vom jeweiligen Triactypen ab. Dadurch kommt es zu solchen Unsymmetrien.
Stefan Tagger schrieb: > Zur Schaltung: Ja, die wäre jetzt tatsächlich interessant. So als Plan. Das ist nämlich die Sprache der Elektroniker... :-/
Schaltplan ist mir schon klar. Aber mit 24V wird das nix, wie ArnoR schön richtig vermutet hat. Es gibt auch nur einen Typ Diacs. Mit 42V hab ich mal eine Phasenanschnitt- steuerung hin bekommen.
Grübler schrieb: > Schaltplan ist mir schon klar. > Aber mit 24V wird das nix, > wie ArnoR schön richtig vermutet hat. > Es gibt auch nur einen Typ Diacs. Kann man die nicht durch anti-seriell geschaltete Z-Dioden ersetzen?
Mischu schrieb: > Grübler schrieb: >> Es gibt auch nur einen Typ Diacs. > > Kann man die nicht durch anti-seriell geschaltete Z-Dioden ersetzen? Diac != Antiparallele Z-Dioden An einer Z-Diode fällt immer eine bestimmte Spannung ab. Ein Diac ist im Prinzip ein Triac mit eingebauter Zündung ab einer bestimmten Spannung. D.h. nach dem zünden ist der Spannungsabfall sehr niedrig. Für Phasenanschnitt-Schaltung im Niedervoltbereich (<40V), empfiehlt sich ein Monoflop, das mit dem Nulldurchgang getriggert wird, und dessen Pulsbreite einstellbar ist.
Carsten Wille schrieb: > Mischu schrieb: >> Grübler schrieb: >>> Es gibt auch nur einen Typ Diacs. >> >> Kann man die nicht durch anti-seriell geschaltete Z-Dioden ersetzen? > > Diac != Antiparallele Z-Dioden > > An einer Z-Diode fällt immer eine bestimmte Spannung ab. > Ein Diac ist im Prinzip ein Triac mit eingebauter Zündung ab einer > bestimmten Spannung. D.h. nach dem zünden ist der Spannungsabfall sehr > niedrig. > > Für Phasenanschnitt-Schaltung im Niedervoltbereich (<40V), empfiehlt > sich ein Monoflop, das mit dem Nulldurchgang getriggert wird, und dessen > Pulsbreite einstellbar ist. Ähem, deine Aussage bzgl. der Z-Diode ist nicht korrekt. Diese hat in Sperrichtung ihre Durchbruchspannung bei der Zener-Spannung. In Durchlassrichtung ist es aber eine ganz normale Diode. Antiparallel würde bedeuten, dass sie sich wie zwei normale antiparallel geschaltete Dioden verhalten, da immer eine in Durchlassrichtung geschaltet ist!! Antiseriell heißt, jeweils eine Z-Diode ist in Durchlassrichtung und die andere in Sperrichtung (also mit Zenerschwelle) geschaltet. http://de.wikipedia.org/wiki/Zener-Diode http://de.wikipedia.org/wiki/Diac Der Diac selbst bricht bei einer bestimmten Spannung durch und bleibt bis zur Unterschreitung des Löschstroms leitend. Die Zener-Diode dagegen nur bis zur Unterschreitung der Spannungsschwelle. Für die Ansteuerung eines Triac ist in weiten Lastbereichen häufig nur das initiale Zünden notwendig - somit müsste aus meine Verständnis die Z-Dioden auch funktionieren.
Michael O. schrieb: > Carsten Wille schrieb: >> Mischu schrieb: >>> Grübler schrieb: >>>> Es gibt auch nur einen Typ Diacs. >>> >>> Kann man die nicht durch anti-seriell geschaltete Z-Dioden ersetzen? >> >> Diac != Antiparallele Z-Dioden Natürlich! Es sollte antiseriell heißen! Alles andere macht keinen Sinn. ... > http://de.wikipedia.org/wiki/Zener-Diode > http://de.wikipedia.org/wiki/Diac > > Der Diac selbst bricht bei einer bestimmten Spannung durch und bleibt > bis zur Unterschreitung des Löschstroms leitend. Die Zener-Diode dagegen > nur bis zur Unterschreitung der Spannungsschwelle. > Für die Ansteuerung eines Triac ist in weiten Lastbereichen häufig nur > das initiale Zünden notwendig - somit müsste aus meine Verständnis die > Z-Dioden auch funktionieren. Eben nicht. Der Diac hat eine Zündspannung und eine Löschspannung. Letztere liegt im Bereich von wenigen Volt, erstere bei über 30V. Daraus ergibt sich, daß nach dem Zünden der "Zündkondensator" fast vollständig entladen wird. Bei der Z-D wird nach dem Durchschalten der Diode nur ein bisschen entladen, bis die Durchbruchspannung unterschritten wird. Dadurch ergibt sich ein völlig anderes Verhalten.
Danke vielmals für die reichlichen Antworten. Zum Diac: Ich verwende eine Antiparallelschaltung aus Z-Dioden, die mit 2 weiteren Dioden gegenüber dem normalen Durchschalten gesichert sind. Das Problem liegt darin, dass die Phase im positiven und negativen Bereich unterschiedlich geschnitten wird, bzw. der Effekt vor allem auf der negativen Seite bei stärkerem Anschnitt zusammenbricht. Deshalb kann man davon ausgehen, dass alle Bauteile funktionstüchtig sind. D.h. auch die Schaltung ist in Ordnung, weil sonst würde überhaupt nichts funktionieren, aber vielleicht gibt es irgendwelche, mir unbekannte Effekte, die hier mitspielen. mfg, Stefan
Hallo, kannst ja hier die Diac-Ersatzschaltung ausleihen. http://www.elo-web.de/elo/grundlagen-ausbildung/elektronik-kalender/piezo-summer Z-Dioden haben einen Spannungsabfall entsprechend ihrer Z-Spannung, der bleibt auch, wenn sie anfangen, leitend zu werden. Ein DIAC (oder die Ersatzschaltung) "zündet" wie ein Thyristor, der Spannungsabfall ist dann ca. 1V. Das bleibt auch leitend, bis der Haltestrom unterschritten wird. Gruß aus Berlin Michael
Obwohl ich die Schaltung so gebaut habe, hätte ich eine Frage zum Diac, bzw. der Zener-Dioden-Schaltung: Warum benötigt man überhaupt mehr als eine Zener-Diode in Sperrrichtung im Gate, weil der Strom sowieso nur beim Gate hineinfließen kann, aber immer aus der gleichen Richtung kommt; einmal aus der des Potis und im negativen Teil über den Kondensator, weil der Anschluss mittig verläuft.
Danke Michael! Das leuchtet ein, dass der Spannungsabfall den Effekt beinflusst! Aber warum unterschiedlich?
Was kann ich also unternehmen, um meine Schaltung voll funktionsfähig zu machen?
Michael U. schrieb: > Ein DIAC (oder die Ersatzschaltung) "zündet" wie ein Thyristor, der > Spannungsabfall ist dann ca. 1V. Bei dem üblicherweise eingesetzten Diac DB3 & Co. beträgt der Spannungsrücksprung nur ca. 10 Volt, was einem Spannungsabfall von etwa 20 Volt im "leitenden" Zustand entspricht. http://www-cgi.uni-regensburg.de/Fakultaeten/Physik/Renk/Renk/dihp/tyr.htm http://www.elektroniktutor.de/bauteile/diac.html http://www.littelfuse.com/data/en/Data_Sheets/Littelfuse_Thyristor_DIAC_HTxxx_HTMxxx_STxxx.pdf Christian.
@ Stefan Tagger (mathephysik4you) >Was kann ich also unternehmen, um meine Schaltung voll funktionsfähig zu >machen? Nimm einen Brückengleichrichter und dahinter einen Thyristor, keinen Triac. Dann kannst du die Schaltung von hier http://www.elo-web.de/elo/grundlagen-ausbildung/elektronik-kalender/piezo-summer Als DIAC-Ersatz einsetzen. Damit kann man das Prinzp der Phasenanschnittsteuerung auch gut darstellen. MfG Falk
Oder du bleibst beim Triac und packts die Diac-Ersatzschaltung in einen Brückengleichrichter und verwendest das Gebilde wie ein normales Diac.
Warum hat ein Dimmer dann keinen Brückengleichrichter, oder hat er tatsächlich einen im Gate eingebaut?
Kann ich durch Entstörung vielleicht etwas erreichen?
@ Stefan Tagger (mathephysik4you)
>Warum hat ein Dimmer dann keinen Brückengleichrichter,
Das sollte dir als aufmerksamen Schüler aus den Postings eigentlich klar
werden. Weil ein Dimmer an 230V hängt, und dort die 30V für den DIAC
verfügbar sind. (Was auch erklärt, warum so ein einfacher Dimmer nie 180
Grad Stromflußwinkel schafft).
MFG
Falk
Stefan Tagger schrieb: > Wie soll diese Schaltung im 2.Fall aussehen? Du legst die Diac-Ersatzschaltung richtig herum an die +/- -Anschlüsse des Brückengleichrichters und die ~ -Anschlüsse sind dann das Ersatzdiac.
Literaturtipp, Thyristor Theory & Design Considerations Handbook HBD855/D http://www.onsemi.com/PowerSolutions/supportDoc.do?type=manuals Seite 104, evtl. anstelle eines PUT z.b BRY56A (müsste es immer noch geben) zwei Transistoren nehmen. Steht alles drin, muss man sich nicht an allen Netzecken zusammensuchen. Evtl. hilft es dir weiter.
Man müsste sich mal die Schaltung eines alten Kinderman Diaprojektors besorgen. Die Dimmung darin funktioniert auch mit einem Triac und die Lampenspannung ist auch 24V. In den alten Projektoren ist auch nur ein klein wenig Hühnerfutter drumrumgebaut und die Helligkeitsregelung erfolgt mit einem Poti. Das Triac habe ich bei zwei defekten Geräten schon mal getauscht, deshalb bin ich mir ganz sicher das da eins drin ist. Torsten
Also der Gleichrichter hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht, weil ich keine Veränderung feststellen konnte. Jedoch würde ein Oszilloskopbild wahrscheinlich Aufschluss geben. Nächsten Dienstag habe ich vielleicht Eines zur Verfügung. Noch irgendwelche anderen Ideen?
Torsten Schwalm schrieb: > Man müsste sich mal die Schaltung eines alten Kinderman Diaprojektors > besorgen. Die Dimmung darin funktioniert auch mit einem Triac und die > Lampenspannung ist auch 24V. Anbei eine Überblendschaltung aus dem Buch "abc von Thyristor und Triac" von Günther Pilz. Der Vollständigkeit halber hier noch der zugehörige Text von Seite 218:
1 | Mit R3 (R9) stellt man den entspre- |
2 | chenden Zündverzögerungswinkel und |
3 | damit die gewünschte Helligkeit ein. Da |
Weiter auf Seite 219 im Anhang. Christian.
Na ist doch wie vorgeschlagen, Brückengleichrichter, damit sieht der DIAC-Ersatz nur positive Halbwellen. Die Last häng an einem extra Trafo, dort kommt der Triac aber mit klar. Einfach aber genial. MfG Falk
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