Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hydraulik wird warm


von Grübler (Gast)


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Wir haben hier eine Hydraulikpumpe
für ein Schneidwerkzeug. Nach einiger
Zeit des Betriebs wird der Hydraulik-
zylnder und natürlich das Öl merklich warm.

Wodurch entsteht die Wärme?
Die Energie muss ja vom Motor/Pumpe kommen und
mich würde interessieren, wie man den
Wirkungsgrad verbessern kann.

von Peter (Gast)


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das Öl wird ja bewegt und bei jeder bewegung entsteht wärme.

von Kakadu (Gast)


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Hast Du mal einen Fahrradreifen mit Handpumpe aufgepumpt?

Ich verbrenne mir jedesmal dabei die Hand, weil das Teil so heiß wird 
:-)

>das Öl wird ja bewegt ...

Das alleine reicht nicht; dann müßten die Meere ja vor Bewegung kochen.
Der Druck läßt das Öl erhitzen. Beim Kühlschrank ist dies besonders gut 
zu sehen: die komprimierte Flüssigkeit wird warm und die dekomprimierte 
eiskalt.

von Philipp (Gast)


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Das öl wird aber nicht verdampft und die Hydraulikmaschine nirgends 
kalt. Also woher kann dann die Energie kommen? Flüssigkeitem kann man 
nicht in ihrem Volumen verändern, also auch keine Temperaturänderung. 
Sorry, aber was du erzählthast ist so eine vermutung und einfach nur 
toteler Quark.

von Purzel H. (hacky)


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Es ist die Reibung im Oel. Hydraulich hat eine ausserordentlich hohe 
Energiedichte. Den Wirkungsgrad verbessern ? Die Pumpelaeft 
wahrscheilich konstant und der Ueberdruck wird wahrscheinlich 
vernichtet, was das Oel erhitzt. Das koennte man duch eine Pumpe 
ersetzen, die nur soviel laeuft wie man Fluss braucht. Das ist aber eher 
schon abgehoben. Die meisten machen einen Kuehler hin.

von Philipp (Gast)


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Die Wärme entsteht nur Durch reibung der Mechanikteilun und vorallem der 
Ölteilchen untereinander. Große Hydraulikmaschinen haben gegen diesen 
Effekt extra einen Ölkühler. Ein zu heißer Ölkreislauf könnte auch von 
zu zähflüssigem Öl kommen oder von einem defekt in der Mechanik. Auch 
kann das Öl nach zu langer einsatzzeit oder durch Verunreinigungen 
verhärten. Gutes öl und Grozügige dimension der Kompletten Hydraulik 
können eine überhitzung und damit eine evtl. beschädigung von teilen, 
dichtungen etc. verhindern.

von Ingo W. (Gast)


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> dann müßten die Meere ja vor Bewegung kochen.
Es gibt halt Flüssigkeiten mit höherer und niedriger innerer Reibung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Viskosit%C3%A4t
wobei das Hydrauliköl in dieser Beziehung schon in Richtung niedriger 
Viskosität optimiert ist.
Meistens liefert die Hydraulikpumpe, unabhängig vom Verbrauch ein 
konstantes Volumen je Zeit, so das die unbenutzte Flüssigkeit durch ein 
Entspannungsventil in das Revervoir zurückfließt. Die dafür von der 
Pumpe geleistete Arbeit muss ja auch irgendwo bleiben, in diesem Falle 
in Wärme.
mfG ingo

von Thomas B. (detritus)


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Son hydraulischer Kreis funktioniert ähnlich wie der elektrische, auch 
im Hinblick auf Wärmeentstehung. In den Leitungen gibt 
Strömungswiderstände, und an den Arbeitsmaschinen begrenztem 
Wirkungsgrad und Reibung (vor allem Dichtungen).
Zusätzlich wird mit der Zeit auch das Öl selbst warm, das passiert mit 
den Elektronen nicht ;)
Am Druckbegrenzungsventil (entspricht einer Z_Diode) entstehen gerne mal 
Temperaturen von >50°C.

von eProfi (Gast)


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Das kenne ich von einer von einem Bekannten gebauten Holzspaltmaschine
(er fragte mich auch, was man da verbessern könnte):

Du brauchst ein Entlastungsventil, das das Öl frei (mit wenig Druck) 
zurückfließen läßt, falls keine Kraft gebraucht wird. Sonst wird die 
Pumpe immer den maximalen Druck erzeugen, bis das Druckbegrenzungsventil 
öffnet.

Die Wärme entsteht nicht durch den hohen Druck allein, sondern durch den 
Ölfluss durch geringe Querschnitte unter hohem Druck. Dabei verschleißt 
das Öl durch Scherkräfte, die die langen Moleküle zerreißen.

Alternativ eine Druckregler, der mittels Frequenzumrichter die Drehzahl 
der Pumpe regelt.

von Falk B. (falk)


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@  eProfi (Gast)

>Du brauchst ein Entlastungsventil, das das Öl frei (mit wenig Druck)
>zurückfließen läßt, falls keine Kraft gebraucht wird.

Ein simpler Bypass!

>Die Wärme entsteht nicht durch den hohen Druck allein, sondern durch den
>Ölfluss durch geringe Querschnitte unter hohem Druck. Dabei verschleißt
>das Öl durch Scherkräfte, die die langen Moleküle zerreißen.

Wenn das die Chemiker oder Physiker lesen, gewinnst du den Preis für das 
lustigste Posting der Woche ;-)

MfG
Falk

von Fralla (Gast)


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>Dabei verschleißt das Öl durch Scherkräfte, die die langen Moleküle >zerreißen.

Und manche bauen eine große Raffinerie... Damit es "feiner" wird, mit 
erheblich mehr Aufwand....

von Andreas K. (derandi)


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Hydrauliköl sollte den Eigenschaften nach eine große Scherbelastung 
aushalten, aber ich denke, das bezieht sich eher auf den zusammenhalt 
des Schmierfilmes...

von eProfi (Gast)


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Falk, Du machst dich lächerlich.
Si tacuisses, ...


http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema/3035/51227/OeL-Feinfilter+fuer+Diesel.html

> es stimmt, Öl altert durch Spaltung der Molekülketten.
> Die Kettenlängen werden immer kürzer und die Viskosität nimmt ab.


http://www.bechem.de/de/71,schmierstoff-abc-komplett/index.html
Zitat:

Alterung
...
Für Industriegetriebeöle wird der TOST-Test gemäß DIN EN ISO 4263-4 
leicht abgewandelt über die Änderung der Viskosität ausgewertet.

Scherstabilität
...
Durch Belastung in der Anwendung treten häufig hohe Scherkräfte auf, die 
zu einer Zerstörung dieser langkettigen Polymermoleküle führen.
...
Prüfung z.B. im Vierkugel-Apparat nach DIN 51350-6

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