Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Trafos


von Basti (Gast)


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Hallo an alle,

Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Diskussionen über Trafos im I-net 
gelesen. Unteranderem wurde über Hochspannungstrafos geredet. Bei diesen 
dicken Dinger sind die Sekundärwiklungen in Öl eingegossen bzw. in feste 
Isolationsstoffe. Nun frag ich mich aber wie das bei Zündspulen oder den 
Trafos in Microwellen ist. Die dinger sind ja ziemlich klein, also im 
vergleich zu den dicken öl eingegossenen. Wie schaft man es da, dass es 
kein Isolationsdurchschlag gibt. Bei einer Stadartspule müsste doch die 
dünne Lackschicht das überhauptnicht aushalten wenn man sich jenseits 
3kV bewegt und höher. Und eine Zündspule bzw. Microwellenspule ist auch 
nicht viel größer. Vielen dank schonmal für klärende Infos.


Gruß Basti

von mr. mo (Gast)


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die frage ist gut, würd mich jetzt auch interessieren ^^

von smufte (Gast)


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Zündspulen schwimmen auch in öl.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Bei einer Stadartspule müsste doch die dünne Lackschicht das
> überhauptnicht aushalten wenn man sich jenseits 3kV bewegt und höher.
Ganz einfach: man wickelt in getrennten Kammern, in denen jeweils 
weniger als 3kV auftreten...

smufte schrieb:
> Zündspulen schwimmen auch in öl.
Da habe ich aber auch schon andere gesehen...

von Andrew T. (marsufant)


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Basti schrieb:
> Hallo an alle,
>
> Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Diskussionen über Trafos im I-net
> gelesen. Unteranderem wurde über Hochspannungstrafos geredet. Bei diesen
> dicken Dinger sind die Sekundärwiklungen in Öl eingegossen bzw. in feste
> Isolationsstoffe. Nun frag ich mich aber wie das bei Zündspulen oder den
> Trafos in Microwellen ist. Die dinger sind ja ziemlich klein, also im
> vergleich zu den dicken öl eingegossenen. Wie schaft man es da, dass es
> kein Isolationsdurchschlag gibt. Bei einer Stadartspule müsste doch die
> dünne Lackschicht das überhauptnicht aushalten wenn man sich jenseits
> 3kV bewegt und höher. Und eine Zündspule bzw. Microwellenspule ist auch
> nicht viel größer.

Der Hersteller sorgt durch entsprechenden Aufbau für Abstand. So, das 
zwischen den einzelnen Windungen weniger als 100V Spannnungsdifferenz 
auftreten und die Wicklungs-Anschlüsse WEIT auseinander sind.

Somit ist nicht mehr die Lackschicht das Limit, sondern 
Zwischenisolierung (Lagenweise) und Abstände.

von Falk B. (falk)


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@ Basti (Gast)

>Isolationsstoffe. Nun frag ich mich aber wie das bei Zündspulen oder den
>Trafos in Microwellen ist.

Zündspulen sind auch vergossen. Mikrowellentrafos machen nicht so viel 
Spannung, um die 2kV eff. Da reicht eine Isolation mit Kunststoffband 
zwischen den Lagen.

>kein Isolationsdurchschlag gibt. Bei einer Stadartspule müsste doch die
>dünne Lackschicht das überhauptnicht aushalten wenn man sich jenseits
>3kV bewegt und höher.

Auch hier gibt es Zwischenlagen aus Isolierfolie + Vergussmasse. Und 
Zünsdpulen sind deshalt recht klein, weil sie wenig Energie übertragen, 
es sind ja "nur" Pulse, viel Spannung, wenig Strom.

MfG
Falk

von Basti (Gast)


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Ah, vielen dank für die Infos.

von Daniel R. (daniel_r)


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Falk Brunner schrieb:
> Mikrowellentrafos machen nicht so viel
> Spannung, um die 2kV eff. Da reicht eine Isolation mit Kunststoffband
> zwischen den Lagen.


Die haben überhaupt keine Isolationsschichten. Windung an Windung, Lage 
auf Lage. Nur gegen den Kern haben sie ein bisschen Papier, das in Harz 
getränkt wurde.

Zumindest ist das bei meinen 23 MOTs, die ich hier verbaut und 
herumstehen habe so.

von Ben _. (burning_silicon)


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lol... 23 MOTs.

öl wird bei heutiger technik nur noch eingesetzt wenn der trafo so 
leistungsstark ist, daß er eine kühlung benötigt. also z.b. in der 
energietechnik, 380/220/110kV trafos oder auch 10kV/400V trafos, wobei 
letztere oft schon gießharztrafos sind. bei den "großen brummern" fließt 
das öl aber durch den trafo und kühlrippen (wie alte radiatoren) um die 
innereien zu kühlen. fast alle haben sogar aktive kühlung mit 
ventilatoren an den kühlrippen, richtig große auch zwangsumlauf des öls 
mittels pumpen.

von Andrew T. (marsufant)


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Ben _ schrieb:
> lol... 23 MOTs.

Das kann schon passen. Schließlich gibt's solche Teile im Wertstoffhof, 
der die defekten Mikrowellengeräte annimmt.
Aufmachen, ausbauen, freuen. Bastler wissen sowas .-)

von Daniel R. (daniel_r)


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Andrew Taylor schrieb:
> Ben _ schrieb:
>> lol... 23 MOTs.
>
> Das kann schon passen. Schließlich gibt's solche Teile im Wertstoffhof,
> der die defekten Mikrowellengeräte annimmt.
> Aufmachen, ausbauen, freuen. Bastler wissen sowas .-)

Ganz genau. Vor 2 Jahren ging es Samstag nachmittags immer dort hin, mit 
dem Ziel, möglichst viele MOTs zu ergattern. Als Tesla-Freak muss man 
immer einen MOT-Stack in der Schublade haben.

Irgendwann warens dann 23. Etwa die Hälfte ist in Tesla-Trafos verbaut.

von Dennis (Gast)


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Basti schrieb:
> Hallo an alle,
>
> Ich habe vor ein paar Tagen ein paar Diskussionen über Trafos im I-net
> gelesen. Unteranderem wurde über Hochspannungstrafos geredet. Bei diesen
> dicken Dinger sind die Sekundärwiklungen in Öl eingegossen bzw. in feste
> Isolationsstoffe. Nun frag ich mich aber wie das bei Zündspulen oder den
> Trafos in Microwellen ist. Die dinger sind ja ziemlich klein, also im
> vergleich zu den dicken öl eingegossenen. Wie schaft man es da, dass es
> kein Isolationsdurchschlag gibt. Bei einer Stadartspule müsste doch die
> dünne Lackschicht das überhauptnicht aushalten wenn man sich jenseits
> 3kV bewegt und höher. Und eine Zündspule bzw. Microwellenspule ist auch
> nicht viel größer. Vielen dank schonmal für klärende Infos.



Ich sag mal so, aus einer Zündspule oder in ner Mikrowelle ist das noch 
keine hochspannung, das zählt noch unter Mittelspannung, öl wird selten 
noch verwendet, Schutzgas SF6 ist da interessanter, zumindest wenn es um 
die Isolation geht, Öl wird eben da noch verwendet, wie schon einer vor 
mir gesagt hat, zur Kühlung.

Zwischen den Lagen gibts Kunststoff, nennt sich Hostaphan, 
hochspannungsfeste Folie, falls eben der Lack die Isolation nicht mehr 
halten kann.

Achso, wo ich das alles her weis, ich arbeite bei Ritz Messwandler, wir 
bauen Wandler für Mittelspannung, da haben wir öfter mit dem Problem der 
Isolation und so zu tun.


Hoffe ich konnte auch mal helfen, :-)


Dennis

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