Forum: Offtopic Eigenbau einer Solarheizung


von Christian (. (chrdaeke81)


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Hallo Leute,
gibt es denn Mutige, die sich eine kleine Solaranlage, für Heizung, 
schon selbst zusammen gebaut haben?

Z.B. für eine Kleine Gartenlaube?

Würden alte Heitzkörper als Solarabsorber Fuktionieren?

Über Anregungen, Bilder und Anleitungen würde ich mich sehr freuen.


MfG Christian.

von Mario K. (Gast)


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Denkst du dabei an den Winterbetriebt. ( Mann kann ja auch im Sonner 
heizen wie z.B. großer Pool  im sommer )

von Christian (. (chrdaeke81)


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Ich denke so an den Frühjahr- und Herbstbetrieb um die Laube etwas zu 
Heizen.
Ich möchte so etwa 25 qm warmhalten.

Am meisten würe mich jetzt der Aufbau eines Absorbers interessieren.

von Mario K. (Gast)


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hmmm reiner Solabetrieb für so eine kleine Bude hmmmm schwierig ( im 
eigenbau)höchstens mit Wärmetauscher kalte Luft strömt über das 
solarerwärmte Wasser. Wobei hier der wärmetauscher sehr filigran ist und 
Eigenbau na ja ich weiß nicht

von Thilo M. (Gast)


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Du kannst einen Flächenheizkörper (nur eine Wassertasche, keine 
Kovektionsbleche) schwarz lackieren (!Heizkörperlack!) und in einen von 
hinten gedämmten Kasten montieren. Vorne drauf ein Glasscheibe.
Davon ca. 7..10m², dann könnte etwas gehen.

Bei einem Druck > 3 bar muss ein Sicherheitventil 'rein, sonst platzen 
die Heizkörper! Auch bei Frost muss das Wasser 'raus (Frost = < 4°C 
wegen IR-Strahlung nachts in den Himmel).

Alles nicht ganz einfach und risikolos, da schnell Dampfdruck bis 10 bar 
und Temperatur über 200°C entstehen kann, darum MUSS Kupferrohr 
verwendet und hartgelötet werden. VERBRENNUNGS- und EXPLOSIONSGEFAHR!
Eine Solarthermische Anlage muss normalerweise diesen Druck und diese 
Temperatur aushalten.

Unterschätze die Kraft der Sonne nicht, besonders im Sommer! Ich habe 
16.8m² Kollektoren, da können bis zu 11kW bei idealer Einstrahlung 
kommen, die musst du erst mal irgendwo hin kriegen.

Also muss die Wärmesenke (Heizkörper, Pool usw.) mit entsprechenden 
Wärmetauschern ausgestattet sein, sonst dampft die Anlage gnadenlos aus.

Ich würde von Heizkörpern abraten und ordentliche Kollektoren bauen 
(oder gebraucht kaufen), als Beispiel so:
http://www.sunset-solar.de/index.php?option=com_content&view=article&id=221&Itemid=34&lang=de

von Thilo M. (Gast)


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Ach ja, ich vergaß zu sagen, dass ich mit einem Kollegen nebenberuflich 
Solarthermische Anlagen und Wärmepumpen aufbaue. ;-)

Ein Tipp noch: du kannst schwarzen PE-Schlauch in Schleifen auf das Dach 
legen, wirkt wie ein Schwimmbadkollektor 
http://wohnen.pege.org/2006-intersolar/schwimmbadkollektor.htm, bringt 
auch nicht die Riesenleistung, die es zu bändigen gilt.
Dazu ein 12V-Photovoltaikmodul (keine Batterie) und eine passende Pumpe, 
dann heizt die Anlage immer, wenn die Sonne scheint. Unabhängig vom 
Stromnetz. Aber für den Winterbetrieb unbedingt Glycol für den 
Frostschutz 'reinfüllen.

von Leo .. (-headtrick-)


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Im Winter, wo man es braucht, wird man keine Ausbeute haben und
für Frostschutz wie beim Auto muss man auch sorgen. Automatische
Entleerung im Winter geht natürlich auch. Außerdem müsste
das Medium zumindest regelmässig umgewälzt werden. Die Leitungen
und der Speicher müssen sowieso gut isoliert werden.
Wenn man einen Wärmegewinn bekommt, dann kann man das in einem
gut isolierten großvolumigen Solarspeicher puffern.
Im Sommer kann man dann aus dem vollen schöpfen und die ganze
Anlage kann reichlich Wärme für z.B. Dusche, Warmwasserentnahme,
Wasch- oder Spülmaschine gesammelt werden, die dann vom Puffer 
bereitgestellt wird. Bei den Elektro-Geräten kann man dadurch
dann auch elektrische Energie sparen. Vermutlich müssen die Geräte
für warm und Kaltwasser ausgestattet sein, kann das leider nicht
sicher sagen.  Ganz so unproblematisch ist so eine Anlage
nicht, vor allem wenn der Kollektor Wärme liefert und der Puffer
voll geladen ist, wo hin dann mit der Wärmeenergie?
Also entweder man kauft sich was fertiges erprobtes oder man
baut erst mal ein Modell mit entsprechender Messanordnungen
damit man dann daraus eine sinnvolle Regelung kreiert und
überträgt es dann auf die Großanlage.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo

man kann auch eine Luftkollektor bauen und bei bedarf mit dessen Wärme 
mittels PC_Lüfter ins Haus leiten. War neulich im Fernsehen("einfach 
genial" MDR) keilförmige Kiste 2m*1m an Hauswand bauen Seitenwände 
dämmen schwarzauskleiden, ein loch unten Loch oben, 2 große PC-lüfter 
rein,  Acrylpanel davor ,abdichten. Fertig

Ein Photovoltaikpanel kann auch hier die Lüfter autark versorgen.


http://www.trubadu.de/

MFG
Winne

von Leo .. (-headtrick-)


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Willst du Wärme im Sommer ins Haus leiten?
Zu Heizzwecken sind Solaranlagen eher ungeeignet.
Richtig Leistung bringen die nur im Sommer und da braucht man
eher das Gegenteil. Für Brauchwssererwärmung dagegen durchaus
geeignet.

von Thilo M. (Gast)


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Leo ... schrieb:
> Zu Heizzwecken sind Solaranlagen eher ungeeignet.
> Richtig Leistung bringen die nur im Sommer und da braucht man
> eher das Gegenteil. Für Brauchwssererwärmung dagegen durchaus
> geeignet.

Hier irrst du gewaltig.
Nur Heizungsunterstützung mach effektiv Sinn. 10% der Heizkosten sind 
Brauchwasser, 90% Heizung. An den 10% sparen zu wollen ist nicht 
effektiv.
Und die Meinung, die Anlage würde im Winter nichts bringen, ist leider 
weit verbreitet. Eine Aufständerung auf 60° um die tiefstehende Sonne 
'einzufangen' und effektive Röhrenkollektoren lassen gerade im Februar, 
wenn es draußen -15°C und glasklaren Himmel hat, die Anlage, je nach 
Größe, bis zu 40kWh Wärmeenergie pro Tag einfahren. Und mit ein paar 
kleinen Tricks (z.B. Rücklaufanhebung) läuft die Anlage sogar noch 
einiges länger und effektiver.
Das sind unsere Erfahrungen mit den ca. 30 Anlagen, die wir gebaut 
haben.

Also der Aufwand einer Solaranlage für Brauchwassererwärmung ist nahezu 
der gleiche, wie für Heizungsunterstützung, lediglich die 
Kollektorfläche ist größer. Das heißt, der finanzielle Aufwand für 
Heizungsunterstützung ist minimal größer, spart aber effektiv viel mehr 
ein.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Und mit ein paar
> kleinen Tricks (z.B. Rücklaufanhebung) läuft die Anlage sogar noch
> einiges länger und effektiver.

Was ist Rücklaufanhebung? Wie ist das mit "noch einiges länger" zu 
verstehen?

von Thilo M. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Thilo M. schrieb:
>> Und mit ein paar
>> kleinen Tricks (z.B. Rücklaufanhebung) läuft die Anlage sogar noch
>> einiges länger und effektiver.
>
> Was ist Rücklaufanhebung? Wie ist das mit "noch einiges länger" zu
> verstehen?

Rücklaufanhebung:
da der Heizkreis-Rücklauf bei einer korrekt eingestellten Heizungsanlage 
mit ca. 24..28°C zum Heizungspuffer / der Heizung zurückkommt, genügen 
auch noch bis 'runter zu ca. 30°C, die vom Kollektor kommen, um den 
Rücklauf des Heizkreises mittels Wärmetausche anzuheben. Die Heizung / 
der Puffer muss nun ein viel kleineres delta-T erzeugen, um die 
erforderliche Vorlauftemperatur zu erreichen. Das macht in der 
Übergangszeit Herbst / Frühjahr an einem nicht bedeckten Tag (muss nicht 
sonnig sein) ca. 4..8 kWh aus, die nicht mit der Heizung erzeugt werden 
müssen (die Anlage läuft so lange, bis sie genau so kalt ist, wie der 
Heizkreis-Rücklauf, nutzt die komplette Restwärme im Solarkreis). Die 
gespeicherte Wärme im Puffer hält somit länger für die Nacht.
Mit einem Brennwertgerät ist das natürlich kontraproduktiv, ich gehe 
hier davon aus, dass ein Pufferspeicher von ca. 600..1000 Litern 
verwendet wird.

von Uhu U. (uhu)


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Danke, jetzt ist es klar.

von Pink S. (pinkshell)


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Wieso denkt keiner an ein Glasdach, auch als Wintergarten bezeichnet? Da 
gehen die vollen xxx Watt/m2 durch, ohne Frostschutz und Umwälzpumpe. 
Die thermische Leistung irgendwie einzusammeln, rumzupumpen und wieder 
abzugeben, da geht doch ne Menge verloren.

von Thilo M. (Gast)


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Pink Shell schrieb:
> Die thermische Leistung irgendwie einzusammeln, rumzupumpen und wieder
>
> abzugeben, da geht doch ne Menge verloren.

Wenn der "Sammler" (Kollektor) effizient ist und die Leitungen 
ordentlich isoliert, dann geht da nicht viel verloren.

Wenn es baulich machbar ist, ist ein Glasdach natürlich auch eine 
einfache, stromlose Variante. Muss halt regelmäßig gereinigt werden und 
ist schlecht regelbar (Jalousien?).

von Axel L. (axel_5)


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>Wieso denkt keiner an ein Glasdach, auch als Wintergarten bezeichnet?

So ein Wintergarten bringt zwar in der Mittagszeit jede Menge 
Heizleistung (bei uns geht die Heizung dann bei Sonne auch bei 0° 
Aussentemperatur komplett aus), aber dafür verliert der Nachts jede 
Menge Wärme, weil Glas nun mal wesentlich weniger dämmt als ein 
gedämmtes Dach.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel Laufenberg schrieb:
> aber dafür verliert der Nachts jede Menge Wärme

Ist der doppelt verglast?

von Axel L. (axel_5)


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>Ist der doppelt verglast?

Ja, mit 0,9er Glas.

Fühlt sich aber morgends trotzdem kalt an. Da es aber deutlich besser 
ist, wenn man (nachts) die Markise drüber macht, nehme ich an, dass da 
doch durchs Glas erheblich Wärmestrahlung abgegeben wird.

Gruss
Axel

von Michael K. (charles_b)


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Thilo M. schrieb:
> Leo ... schrieb:
>> Zu Heizzwecken sind Solaranlagen eher ungeeignet.
>> Richtig Leistung bringen die nur im Sommer und da braucht man
>> eher das Gegenteil. Für Brauchwssererwärmung dagegen durchaus
>> geeignet.
>
> Hier irrst du gewaltig.
Zumindest sind auch Energieexperten beim Münchner Bauzentrum dieser 
Ansicht. Die Wärme für warmes Wasser im Sommer ist kostengünstig 
abzugreifen - die Anlage so groß zu machen, dass man auch Wärme hat wenn 
man wie wirklich braucht ist eher unwirtschaftlich und rentiert sich 
erst nach mehr als 30 Jahren.

> Nur Heizungsunterstützung mach effektiv Sinn. 10% der Heizkosten sind
> Brauchwasser, 90% Heizung. An den 10% sparen zu wollen ist nicht
> effektiv.
> Und die Meinung, die Anlage würde im Winter nichts bringen, ist leider
> weit verbreitet. Eine Aufständerung auf 60° um die tiefstehende Sonne
> 'einzufangen' und effektive Röhrenkollektoren lassen gerade im Februar,
> wenn es draußen -15°C und glasklaren Himmel hat, die Anlage, je nach
> Größe, bis zu 40kWh Wärmeenergie pro Tag einfahren. Und mit ein paar

Da bräuchten wir zumindest mal ne Flächenangabe für den Kollektor. Ohne 
Flächenangabe sind die 40kWh Schall und Rauch.

> kleinen Tricks (z.B. Rücklaufanhebung) läuft die Anlage sogar noch
> einiges länger und effektiver.


> Das sind unsere Erfahrungen mit den ca. 30 Anlagen, die wir gebaut
> haben.
>
> Also der Aufwand einer Solaranlage für Brauchwassererwärmung ist nahezu
> der gleiche, wie für Heizungsunterstützung, lediglich die
> Kollektorfläche ist größer. Das heißt, der finanzielle Aufwand für
> Heizungsunterstützung ist minimal größer, spart aber effektiv viel mehr
> ein.

Doppelt so viele Kollektoren dürften auch doppelt so viel kosten.

von Иван S. (ivan)


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Michael K-punkt schrieb:
> Thilo M. schrieb:
>> Also der Aufwand einer Solaranlage für Brauchwassererwärmung ist nahezu
>> der gleiche, wie für Heizungsunterstützung, lediglich die
>> Kollektorfläche ist größer. Das heißt, der finanzielle Aufwand für
>> Heizungsunterstützung ist minimal größer, spart aber effektiv viel mehr
>> ein.
>
> Doppelt so viele Kollektoren dürften auch doppelt so viel kosten.

Nö, weil bei kleinen Anlagen die Installationskosten prozentual viel 
größer sind.

Ich frag' mich gerade, ob diese Kollektoren wirklich so teuer sind, daß 
man hier auf Ideen a la "alte Heizkörper auf's Dach nageln" kommt. Da 
fällt mir ein, daß man auch eine alte Satellitenschüssel verspiegeln und 
den LNB durch ein Wärmesammelelement ersetzen könnte.

Gruß, Iwan

von Thilo M. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> die Anlage so groß zu machen, dass man auch Wärme hat wenn
>
> man wie wirklich braucht ist eher unwirtschaftlich und rentiert sich
>
> erst nach mehr als 30 Jahren

Hast du mal gerechnet, ab wann sich die Warmwasserbereitung rentiert? 
Das wären so um 32 Jahre. Ich denke, du verwechselt da was. Meine Anlage 
mit 16.8m² Fläche hat sich nach 12 Jahren gerechnet.

Michael K-punkt schrieb:
> Da bräuchten wir zumindest mal ne Flächenangabe für den Kollektor. Ohne
>
> Flächenangabe sind die 40kWh Schall und Rauch.

Wie gesagt, zwischen 12 und 20 m² (abhängig ob Röhre oder 
Flachkollektor).

Michael K-punkt schrieb:
> Doppelt so viele Kollektoren dürften auch doppelt so viel kosten.

Aber nur die Kollektoren, alles Andere  (der große Anteil wie 
Solarstation, Rohre, Isolierung, Speicher) kostet genausoviel.
Иван hat das ja schon geschrieben.

von Axel L. (axel_5)


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Für die Rentabilität gibt es beliebig viele Randparameter, die mit der 
Solaranlage selbst nichts zu tun haben.

Ideal ist ein ungedämmtes Haus mit Fussbodenheizung. Das verbraucht im 
Frühling/Herbst viel Energie bei niedrigen Vorlauftemperaturen, so dass 
die Solaranlage dann optimal läuft und sich durchaus rentieren kann. 
Allerdings hätte man dann vermutlich bessere Effekte erzielt, indem man 
das Geld für Dämmung ausgegeben hätte.

Ein sehr gut gedämmtes Haus dagegen braucht in der Übergangszeit gar 
keine Heizung, im tiefen Winter, wenn es dann Heizleistung braucht, 
kommt von den Kollektoren aber auch nichts, so dass sich die nicht 
rentieren.

Pauschale Aussagen sind also kompletter Bullshit.

Für Warmwasser ist das ganz nett, aber lohnen tut es sich nicht. Es sei 
denn, man macht Warmwasser mit Strom oder einem uralten Kessel.

Meine ganz persönliche Erfahrung mit meiner Solaranlage ist die, dass 
das im Herbst/Winter nichts bringt, im Frühling wenig und im Sommer kann 
man damit auch noch den Keller heizen. Was immerhin manche 
Feuchtigleitsprobleme löst, aber nicht wirklich Sinn der Sache ist.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Noch was zum TE:

Die Kosten um die Kollektoren herum (Pumpen, Ventile, Rohre, Speicher, 
etc.) sind so hoch, dass man dann auch noch Kollektoren bei Ebay holen 
kann, statt die selbst zu bauen.

Das Ganze kann man dann selbst montieren.

Gruss
Axel

von Thilo M. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Meine ganz persönliche Erfahrung mit meiner Solaranlage ist die, dass
>
> das im Herbst/Winter nichts bringt, im Frühling wenig und im Sommer kann
>
> man damit auch noch den Keller heizen.

Meine Erfahrungswerte sind, dass ich letztes Jahr ab mitte Oktober die 
Gastherme eingeschaltet habe. Ende März wird sie wieder aus gemacht.
Bis Ende November bringt die Anlage, je nach Witterung, immer noch 
ca.20% der Heizleistug, bis ende Januar ist dann logischerweise fast 
nix, im Februar (so wie es demnächst kommen wird) ist dann wieder das 
Wetter vom Osten dran (klarer, blauer Himmel und Minusgrade), dann 
bringt die Anlage schon wieder ca. 40..50%.
Der Überschuss im Sommer kann beispielsweise dazu benutzt werden, über 
die Sole das Erdreich zu regenerieren, wenn man eine 
Sole/Wasser-Wärmepumpe gleich mit einplant (oft nur für Neubau 
rentabel). So bleibt der COP der Pumpe länger im Winter hoch und man 
spart effektiv Strom.

Dass das kein Ersatz für eine Heizung ist, muss klar sein. Es ist eine 
Unterstützung. Und eine große Anlage kostet ca. 15..20000€. Eine 
Außenwanddämmung beispielsweise (je nach Haus) 30000€ aufwärts. Und die 
Außenwanddämmung bringt mir effektiv drei Wochen im Jahr ordentliche 
Ersparnis. In der Übergangszeit muss man länger heizen, da sich die 
Mauern nicht mehr durch die Sonne erwärmen können.

Klar muss auch sein, dass solche Maßnahmen für jedes Objekt individuell 
zugeschnitten werden müssen.

von Axel L. (axel_5)


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>Und die
>Außenwanddämmung bringt mir effektiv drei Wochen im Jahr ordentliche
>Ersparnis. In der Übergangszeit muss man länger heizen, da sich die
>Mauern nicht mehr durch die Sonne erwärmen können.

Eindeutiger kann man sich wohl nicht disqualifizieren.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Eindeutiger kann man sich wohl nicht disqualifizieren.

Was für ein gehaltvolles Argument...

von Thilo M. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
>>Und die
>>Außenwanddämmung bringt mir effektiv drei Wochen im Jahr ordentliche
>>Ersparnis. In der Übergangszeit muss man länger heizen, da sich die
>>Mauern nicht mehr durch die Sonne erwärmen können.
>
> Eindeutiger kann man sich wohl nicht disqualifizieren.
>
> Gruss
> Axel

OK, du glaubst also keinen offiziellen Studien von Energieexperten?
Musst ja nicht ... ;-)

von Adrian W. (Firma: keine) (adrian_w)


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>> In der Übergangszeit muss man länger heizen, da sich die
>>Mauern nicht mehr durch die Sonne erwärmen können.

habe ich auch schon öfter gehört kann ich aber nicht nachvollziehen da:

in der Übergangsjahreszeit,
die Ungedämmten Wände kälter sind als 20 Grad trotz Sonne.
und bei guter Isolierung das Mauerwerk unter der Dämmung nahe 20 Grad 
seien sollte.
Also was gibt es da zu gewinnen? ohne zu verlieren?

von Uhu U. (uhu)


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Adrian W. schrieb:
> die Ungedämmten Wände kälter sind als 20 Grad trotz Sonne.

Aber sie nehmen bei Sonnenbestrahlung Wärme auf, die sie hinterher 
wieder abstrahlen können. Auch nach innen.

Ich sitze hier hinter einer 50 cm Backsteinmauer Baujahr 1920 mit 
Südausrichtung. Im Frühjahr, wenn die Sonne wider etwas mehr Kraft hat, 
krachts regelmäßig gegen Mittag einige male, wenn sich da was in der 
Wärme ausdehnt.

Temperatur ist eben ein Gleichgewichtszustand zwischen zu- und 
abgeführter Energie. Das wird einem als Kachelofenverwöhntem nicht 
unmittelbar klar.

von Axel L. (axel_5)


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Ich kenne ein paar solcher Studien. Aber Schwachsinn kann sich auch in 
einer Studie niederschlagen.

Bei 0° Aussentemperatur verflüchtigt sich die Wärme, die durch die Sonne 
in die Wand gestrahlt wird, sofort wieder. Die Sonne bescheint ja nur 
die Oberfläche und dringt nicht ein.

Sicher mag es sein, dass die Wand sich dabei etwas erwärmt und sogar 
knackt, aber das geht sofort wieder raus, spätestens wenn die Sonne weg 
ist. Die Vorstellung, dass diese Wärme sich auf den Weg in den wärmeren 
Innenraum statt zur kälteren Umgebungsluft macht, widerspricht allen 
physikalischen Prinzipien.

Ansonsten gilt bei mir der Erfahrungswert: Ölverbrauch mit ungedämmtem 
schwarzen Flachdach: 4000 l/Jahr. Nach Dämmung sogar mit hellem Dach: 
2000 l/Jahr. Und nein, in dem Jahr lag kein Schnee.

Jetzt erklär das mal mit Deiner Sonnentheorie. Danach hätte sich der 
Ölverbrauch durch das Dämmen und den Farbwechsel ja sogar erhöhen 
müssen.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Jetzt erklär das mal mit Deiner Sonnentheorie. Danach hätte sich der
> Ölverbrauch durch das Dämmen und den Farbwechsel ja sogar erhöhen
> müssen.

Wenn du beweist, daß dein Dach merkliche Mengen Wärme speichern konnte, 
bevor es gedämmt wurde, wird man sich überlegen müssen, warum 
ausgerechnet deins so aus der Reihe tanzt.

Bis dahin gehe ich mal davon aus, daß der Fehler bei dir liegt...

von Michael K. (charles_b)


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Axel Laufenberg schrieb:

> kann
> man damit auch noch den Keller heizen. Was immerhin manche
> Feuchtigleitsprobleme löst, aber nicht wirklich Sinn der Sache ist.
>
> Gruss
> Axel

Genau DAS habe ich vor, weiß aber, dass es sehr nach Bastellösung 
riecht.
Es ist so, dass ich im Keller meinen Arbeitsraum habe. Der Raum ist sehr 
hell, weil mit großen Spiegeln Licht hineingelenkt wird, es gibt 2 
Fester a 1m2.

Und es ist auch nicht feucht. Dennoch: Im Sommer, wenn es draußen 
brüllend heiß ist, wird es im Keller oft unangehm frisch. Nach mehreren 
Erkältungen etc. weiß ich, dass es dann sinnvoller für die Gesundheit 
ist, einfach mal zuzuheizen - und sei es elektrisch.

Das ist natürlich aus technischer Sicht Schwachsinn, geb ich zu.

Daher meine Idee: Die 7 m2 Balkongeländer werden durch Kollektoren 
ersetzt. Es führen zwei gedämmte Rohre in den Keller und dort ist ein 
Zusatzheizkörper, der nur im Sommer dann in Betrieb ist.

Das ist ne Basislösung, denn was passiert, wenn ich unten die Wärme 
nicht abnehme? Dann hab ich da nen riesigen Dampdruckdopft auf der 
Terasse, der jede Sekunde hochgehen kann.

Hinzu käme also noch eine Art Speicher und eine Heizungspumpe, die den 
Kreislauf in Gang hält. Bei Überhitzung müßte man dann die Kollektoren 
abdunkeln. Ggf. könnte man noch Warmwasser damit erzeugen, welches auch 
im Sommer zum Duschen, Waschen etc. benötigt wird.

Luxus: der eigene Warmwasserpool zum Chillen, während sich die Nachbarn 
die Nase plattdrücken...

So könnte ich im Sommer ne Menge Heizenergie sparen (auch in der 
Übergangszeit ist die Heizung (Einrohr)! oft nur für den Keller 
eingeschaltet.

Auf eure Kommentare bin ich gespannt. Den Aufbau würde ich mir selber 
zutrauen, so dass das dann noch mal billiger ist als ne Heizungsfirma 
anzuheuern.

von Axel L. (axel_5)


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>Wenn du beweist, daß dein Dach merkliche Mengen Wärme speichern konnte,
>bevor es gedämmt wurde, wird man sich überlegen müssen, warum
>ausgerechnet deins so aus der Reihe tanzt.

Massiver Beton mit endlosen Lagen Bitumen. Ich denke, da erübrigt sich 
ein Beweis.

Und es tanzt auch nicht aus der Reihe. Jedenfalls aus keiner, die ich 
kenne.

Aber Du kannst ja mal anfangen, zu überlegen. Ich kenne jedenfalls 
niemanden, der nach dem Dämmen mehr Energie gebraucht hat als vorher.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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"Hinzu käme also noch eine Art Speicher und eine Heizungspumpe, die den
Kreislauf in Gang hält."

Überdruckventil wäre schon mal wichtig. Ausserdem ein 
Druckausgleichbehälter.

Gruss
Axel

von Uhu U. (uhu)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Aber Du kannst ja mal anfangen, zu überlegen. Ich kenne jedenfalls
> niemanden, der nach dem Dämmen mehr Energie gebraucht hat als vorher.

Das hat niemand behauptet. Es ging darum, daß die Wärmedämmung 
verhindert, daß die Sonne das Gemäuer erwärmen kann und das deswegen im 
Frühjahr von der Heizung besorgt werden muß. Die muß deswegen länger in 
Betrieb bleiben.

Ich kenne den Effekt umgekerht von meiner massiven 50 cm - 
Backsteinmauer: wenn im Sommer eine Hitzewelle anrollt, sind die ersten 
2-3 Tage innen kühler. Dann sind die Mauern warm geworden und halten die 
Hitze über das Ende der Hitzeperiode hinaus.

von Thilo M. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Das ist ne Basislösung, denn was passiert, wenn ich unten die Wärme
> nicht abnehme? Dann hab ich da nen riesigen Dampdruckdopft auf der
> Terasse, der jede Sekunde hochgehen kann.

Thermische Solaranlagen unterliegen einigen Vorschriften, genau aus 
diesen Gründen. Sie muss einen Druck von 10 bar und Temperaturen bis 
230°C aushalten. Darum Kupferrohr, hartgelötet, das Ausdehngefäß muss 
den kompletten Inhalt des Solarkreises aufnehmen können und muss 
geschweißt sein (nicht gefaltet, wie die Heizungsteile). Ein 
Sicherheitsventil mit Ablauf im Querschnitt des Solarkreises ist auch 
Pflicht.
Die Anlage muss ein Ausdampfen aushalten.

Du musst das von einem ausgebildeten Solartechniker zumindest abnehmen 
lassen, andernfalls gehen Schäden auf deine eigene Kappe. Und bei 10 bar 
Dampf möchte ich mein Gesicht in der Nähe haben. ;-)

Axel Laufenberg schrieb:
> Bei 0° Aussentemperatur verflüchtigt sich die Wärme, die durch die Sonne
> in die Wand gestrahlt wird, sofort wieder. Die Sonne bescheint ja nur
> die Oberfläche und dringt nicht ein.

Das Zauberwort ist 'Transmissionswärmeverlust'.
Nur die Differenz zwischen Aussenwand und Innenwand ist ausschlaggebend 
für die Heizungsverluste. Und diese ist nur ein paar Wochen (eher Tage) 
gravierend hoch.
Mit der Differenz zu einer ungedämmten Wand die Heizkosten einzusparen, 
die die Dämmung gekostet hat, dürfte es mehrere Jahrzehnte dauern, bis 
sich diese Maßnahme rechnet.
Das hat nichts damit zu tun, dass mit der Maßnahme Heizkosten gespart 
werden, das steht außer Frage, aber die Kosten, die solche Dämmaßnahmen 
verursachen, sind, wie schon gesagt, nicht von Pappe!

von Axel L. (axel_5)


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>Das hat niemand behauptet. Es ging darum, daß die Wärmedämmung
>verhindert, daß die Sonne das Gemäuer erwärmen kann und das deswegen im
>Frühjahr von der Heizung besorgt werden muß. Die muß deswegen länger in
>Betrieb bleiben.

Mit Dämmung muss man aber gar nichts erwärmen. Da hat die Wand schon die 
Innenraumtemperatur und hält die auch.

Erwärmen muss man die Wand nur, wenn die Nachts ohne Dämmung ausgekühlt 
ist.

>Nur die Differenz zwischen Aussenwand und Innenwand ist ausschlaggebend
>für die Heizungsverluste.
Richtig. Die verändert sich aber durch die Sonneneinstrahlung nur 
unwesentlich.

>Und diese ist nur ein paar Wochen (eher Tage) gravierend hoch.
Also hier haben wir seit ca. drei MONATEN Aussentemperaturen zwischen 
-10° und max. +5°. Und ich sehe nicht, dass sich das in den nächsten 
Wochen ändert.

>Das hat nichts damit zu tun, dass mit der Maßnahme Heizkosten gespart
>werden, das steht außer Frage, aber die Kosten, die solche Dämmaßnahmen
>verursachen, sind, wie schon gesagt, nicht von Pappe!
Ob sich das rechnet, ist eine andere Frage. Aber es rechnet sich allemal 
so gut wie eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung.

Gruss
Axel

von Thilo M. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Ob sich das rechnet, ist eine andere Frage. Aber es rechnet sich allemal
> so gut wie eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung.

Das ist falsch.
Wir bauen seit 10 Jahren thermische Anlagen, haben die Ausbildung zum 
Solartechniker und Energieberater. Die Erfahrung sagt etwas Anderes.

Es ist aber niemand gezwungen, eine solche Maßnahme zu machen. Außer bei 
Kesseltausch oder Neubau. Dann wird beim Rechnen schnell klar, was 
richtig spart. Eine schlechte Anlage, nicht aufgeständert und falsch 
ausgerichtet, evtl. noch verschattet, wie sie oft von Heizungsbauern 
hingeschlampt werden, lässt die Annahmen natürlich aufkommen, dass sich 
sowas nicht rechnet.

von Michael K. (charles_b)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Überdruckventil wäre schon mal wichtig. Ausserdem ein
> Druckausgleichbehälter.

jaja, danke für die Fürsorge. Zum Glück ist noch kein Sommer und der 
Einbau steht erst noch bevor, auch die Planungen sind bisher eher im 
Kopf.

Ich weiß auch noch nicht, woher man einzelne Module bekommt und was da 
sinnvoll ist. Wenn es statt Balkongeländer ist, spielt natürlich auch 
das Gewicht ne Rolle.

Gruß
Michael

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