Die neuesten Statistiken sind mir nicht bekannt. Aber viel wird sich nicht geandert haben. 2005 gab es in der Türkei 570.000 gemeldete Verkehrsunfaelle mit 3.200 Toten und 124.000 Verletzten. Diese hoehe Zahl ist erstaunlich. Insbesondere wenn man in Betracht zieht, dass auf fast jedem Wagen der Spruch "Allah korusun" (Gott behüte) steht. Meist hinten, manchmal vorn und hinten. Auch der Spruch "Gottes Wille geschehe" ist oft anzutreffen, wobei dann, wenn's knallt, diesem Unfall ein ganz neuer Aspekt hinzugefügt werden kann. Desweiteren haengt in jedem Wagen irgendwo ein Nazarboncuk, so ne blaue Perle, die den "Bösen Blick" abwehren soll. Oder ein Mini-Mini-Mikro Koran bambelt am Rückspiegel hin und her. Und vorallem, und hier kommen wir zum wichtigsten Punkt, sind diese hoehen Zahlen unerklaerlich, wo doch der Grundsatzt jedes Handelns in der Türkei auf dem Glauben beruht: "birsey olmas" (ausgesprochen: birschey olmas / übersetzt: es passiert schon nichts). Sollte die Tatsache, dass es eben doch passiert, nicht weggewischt werden können, kommt es zur Quint essenz von "birsey olmas!". Naemlich: "BANA birsey olmas" (übersetzt: MIR passiert schon nichts). Gestern hatten wir in Istanbul ein fürchterliches Unwetter mit starken Böen. Plötzlich ein Krachen. Ein Lastwagen war auf einen anderen Wagen umgekippt. Das Warum war schnell beantwortet: Der LKW hatte Holzspaehne geladen. Und weil Holzspaehne nichts wiegen, wurde die Ladeflaeche bis zum Gehtnichtmehr ausgereizt. Also eine wunderbare und ergiebige Angriffsflaeche für den Wind. Und was hat der Fahrer aus diesem Unglück gelernt? Ich weiss es nicht. Vermutlich wird er sinnend die "Allah korusun" Schrift angeguckt haben und sich gesagt haben "ich muss darauf achten, dass diese Schrift nicht so verschmutzt und immer gut leserlich bleibt." Oder er wird sich gesagt haben "Ich muss noch ein Nazarboncuk auf die Ladeflaeche haengen, die eine in der Fahrerkabine reicht nicht aus." Aber vermutlich wird er sich dabei nichts gedacht haben; denn ein Unfall passiert weil es das Kader (Schicksal) so will. Und dagegen kann man nichs machen. Ein paar Stunden spaeter kam ein Ersatz-LKW angefahren. Und dieser wurde mit derselben Last auf genau dieselbe Art beladen. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich lachen oder weinen soll. Beiliegend ein paar Bilder zur Illustration des Ganzen.
Erinnert mich an meinen Türkeiurlaub vor Jahren. Wollten was auf eigene Faust unternehmen, abseits der Reiseführungen und Touren, die immer irgendwie in eine Verkaufsveranstaltung ausarteten. Also ein Taxi ausgesucht. Sehr netter Taxifahrer, aber ein Fahrstil in der Stadt, der etwas "sportlich" war. Aber die anderen Verkehrsteilnehmer waren nicht besser. Zusammengefasst kann man sagen: - Ampeln? Was ist das? Maximal völlig unwichtige Deko, meine Hupe ist lauter! - Verkehrsregeln? Na ganz einfach, wo ich fahre, da fahre ich. - Verkehrspolizisten? Gibts die überhaupt in der Türkei? Ich sah mal einen Mann in der Mitte einer Kreuzung der irgendwie hilflos wirkend mit den Händen und so einem "Anzeiger" rumfuchtelte, der vielleicht ein Polizist war. - Technischer Zustand des Fahrzeugs? Das Auto fährt irgendwie, das reicht doch. Dann machten wir doch einer der Reiseführungen mit und der Reiseleiter, der selbst Türke war, betonte ganz ausdrücklich, dass er den aktuellen Busfahrer höchstpersönlich ausgesucht habe und damit garantieren könne, dass dieser "nicht so wild fährt". Insofern wundern mich diese -niedrigen- Zahlen.
@Mehmet: Bei euch in der Türkei tut sich aber was in Richtung Sicherheit. Vor einiger Zeit sah ich immerhin mal eine Doku im TV, daß man dort jetzt einen TÜV ähnlich wie in Deutschland errichtet, und die Sicherheitsbestimmungen verschärft. Mir fällt da eine komische Szene ein, und zwar war ich vor Jahren mal beim TÜV zur Fahrzeuguntersuchung. Allerdings in Köln, Deutschland. Vor mir eine Gruppe Türken, die betend um ihren rostigen alten Wagen herum liefen. Sie hatten sowas wie einen Rosenkranz in der Hand. Und beteten, so, als wenn jemand gestorben ist. Im christlichen Glauben ist der Rosenkranz sowas wie eine Perlenkette, wo man die Perlen abzählen und verschiedene Stationen durch beten muß. Am Ende kam dann der Prüfer unter dem Wagen heraus und sagte nur: Meine Herren, hier hilft beten leider nicht mehr. Von einigen Leuten, die was mit der Türkei zu tun haben, z.B. Inbetriebnehmer für Anlagen, weiß ich aber, daß dort gerade ein gigantischer technischer Umbruch passiert. Ich glaube, die Menschen müssen lernen, umzudenken. Das wird das schwierigste sein. Wenn wir hier keine Sicherheitsbestimmungen und Kontrollen hätten, würden wir uns auf Dauer garantiert selbst vernichten.
Tja, daran sieht man doch, dass die Türken höchst gläubige Leute sind und sich eher auf Allah verlassen als auf Verkehrsregeln und das wirklich sogar ernst meinen. Das variiert vermutlich von Gebiet zu Gebiet. Aber die meisten Türken leben doch eher in armen Gebieten (oder?). Da gibts außer Glauben nicht viel Alternative.
A. F. schrieb: > Also ein Taxi ausgesucht. Sehr netter Taxifahrer, aber ein Fahrstil in > der Stadt, der etwas "sportlich" war. Aber die anderen > Verkehrsteilnehmer waren nicht besser. Ist in großen Teilen der Welt der Normalfall. Ich glaube der Fahrstil in Europa und Nordamerika ist eher die Ausnahme als die Regel. A. F. schrieb: > - Technischer Zustand des Fahrzeugs? Das Auto fährt irgendwie, das > reicht doch. Am besten sind die Taxis in Bolivien, die von Rechtslenkung (Import aus Japan) auf Linkslenkung konvertiert wurden: http://ecoadventureguy.com/wp-content/uploads/2009/03/img_8462.jpg
Andreas Schwarz schrieb: > Am besten sind die Taxis in Bolivien, die von Rechtslenkung (Import aus > Japan) auf Linkslenkung konvertiert wurden: > http://ecoadventureguy.com/wp-content/uploads/2009... Zum Glück werden nirgends auf der Welt Autos vom Kofferraum aus gelenkt.
>Ist in großen Teilen der Welt der Normalfall. Ich glaube der Fahrstil in >Europa und Nordamerika ist eher die Ausnahme als die Regel. Das ist mit Sicherheit so. Wobei ich denke, dass wir in Europa und Nordamerika genauso kreativ am Verkehr teilnehmen würden, wenn wir keine drakonischen Strafen für bestimmte Vergehen hätten und auch keine Polizisten die dies überwachen. Würde man in der Türkei, Bolivien usw. genauso strenge Strafen einführen und diese auch durchführen, würden alle plötzlich auch gesittet am Verkehr teilnehmen. Vor allem in den USA fiel mir die Überwachung von Gesetzen auf. Selbst in Gegenden, die man in Deutschland am allerhintersten Ende der Welt bezeichnen würde, tummelten sich immer noch Sheriffs, State Trooper und Zivilpolizisten herum. Man sah täglich welche, wenn man unterwegs war. >Am besten sind die Taxis in Bolivien, die von Rechtslenkung (Import aus >Japan) auf Linkslenkung konvertiert wurden: >http://ecoadventureguy.com/wp-content/uploads/2009... Sehr interessanter Umbau. Die Fahrerseite sieht sicher auch nett aus. ;)
Andreas Schwarz schrieb: > Am besten sind die Taxis in Bolivien, die von Rechtslenkung (Import aus > Japan) auf Linkslenkung konvertiert wurden: > http://ecoadventureguy.com/wp-content/uploads/2009/03/img_8462.jpg Wie sieht denn die Fahrerseite aus? Ist da einfach ein Loch ins Cockpit gebohrt, wo dann das Lenkrad rausguckt? Die Instrumente scheinen ja nach wie vor rechts zu sein.
Simon K. schrieb: > Tja, daran sieht man doch, dass die Türken höchst gläubige Leute sind > und sich eher auf Allah verlassen als auf Verkehrsregeln und das > wirklich sogar ernst meinen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Neigung, Verantwortung auf eine höhere Instanz abzuschieben, ein Zeichen der Glaeubigkeit ist, oder ein Zeichen der Faulheit.
@Wilhelm Die Doku hab ich auch gesehen. Da überschlagen sich dann bei den Leuten die Emotionen, von Beten, Verzweiflungen bis Morddrohungen. Keiner will schuld sein und jeder schiebt die Verantwortung dann auf den anderen, aber nie auf den Halter, der ist ja das Opfer solcher Machenschaften staatlicher bzw. politischer Willkür. Früher soll es in der Türkei ja mal was staatliches o.ä. gegeben haben und da wurde geschmiert was das Zeug hielt(wurde so behauptet). Weil das wohl jetzt nicht mehr geht sind die Halter ruck-zuck auf 180 und das Weltbild als Autofahrer was die hatten ist vollends zusammen gebrochen. In den Bildern konnte man keine Nummernschilder sehen. Entweder nicht vorhanden oder so verdreckt, das die schon seit Jahren nicht mehr lesbar sind. Da wird dann wohl eher gebetet das es nicht mal regnet und den Dreck weg spült. Ansonsten gilt wohl: Solange die Karre fährt, Fersengeld! Werden Fahrzeuge in der Türkei überhaupt haftpflichtversichert? Der Halter von dem weißen Pkw der unter der Ladung begraben wurde wird sich dann wohl noch Beschimpfungen anhören müssen warum er seine Wohlstandsmühle ausgerechnet DA abstellen musste. Der Hammer wäre, wenn der Unfallverursacher auch noch gerichtlich Recht bekäme. In der Türkei ist doch alles möglich.
Das erste, was mir - nach dem Aufhänger des Bilds natürlich - aufgefallen ist, ist der Ganze Müll/Dreck am Bürgersteig/Straßenrand. Ist das ein Ausnahmefall?
Michael H. schrieb: > ist der Ganze Müll/Dreck am Bürgersteig/Straßenrand. > Ist das ein Ausnahmefall? Nein, leider nicht. Als ich vor 20 Jahren in die Türkei zurückkehrte, hatte ich noch jeden angefaucht, den ich beim Wegwerfen erwischte. Weil ich Depp der Meinung gewesen war, diese seien ein paar Ausnahmen .... Heute weiss ich, wer in diesem Land die Ausnahme ist :)
>Ich bin mir nicht sicher, ob die Neigung, Verantwortung auf eine höhere >Instanz abzuschieben, ein Zeichen der Glaeubigkeit ist, oder ein Zeichen >der Faulheit. Wohl eher Dummheit, denn so hoch schätze ich den Bildungsgrad dort nicht ein. Genauso wie in anderen Ländern. Selbst wenn die Staatsgewalt dort vergleichbar funktionieren würde wie bei uns, wären allenfalls die Gefängnisse um den Faktor hundert überfüllt was dann die Wirtschaft des Landes schwächen würde. Also sperrt man nur die schlimmsten weg und hat dann einen (faulen) Kompromiss.
Mehmet Kendi schrieb: > Ich bin mir nicht sicher, ob die Neigung, Verantwortung auf eine höhere > Instanz abzuschieben, ein Zeichen der Glaeubigkeit ist, oder ein Zeichen > der Faulheit. Ich denke, Gläubikeit ist ein Zeichen von Faulheit. Faulheit zu denken und seine Sache in die eigene Hand zu nehmen.
Leo ... schrieb: > Wohl eher Dummheit Ich glaube nicht, dass man den Türken als dumm bezeichnnen kann. Er ist alles mögliche (und da fallen mir mehr negative als positive Eigenschaften ein) aber dumm ist er sicher nicht.
Michael Buesch schrieb: > Wie sieht denn die Fahrerseite aus? > Ist da einfach ein Loch ins Cockpit gebohrt, wo dann das Lenkrad > rausguckt? Genau. Kann jetzt aber leider kein Bild davon finden. > Die Instrumente scheinen ja nach wie vor rechts zu sein. Die braucht eh keiner :)
Leo ... schrieb: > Der Hammer > wäre, wenn der Unfallverursacher auch noch gerichtlich Recht bekäme. > In der Türkei ist doch alles möglich. Also ehrlich gesagt denke ich das das Türkische Rechtssystem gerechter ist als unseres. Denn da haben Richter noch mehr freiheiten. Hierzulande halten sich die Richter möglichst penibel an unsere unsinnigen Gesetze.
Das Rechtssystem, solange politische Interessen nicht mitspielen, funktioniert hier recht gut. Zwar langsam, sehr langsam. Aber nicht schlecht.
Uhu Uhuhu schrieb: >Zum Glück werden nirgends auf der Welt >Autos vom Kofferraum aus gelenkt. Aber vom umgestülpten Plastikeimer als Fahrersitz. Ein junger Mann landete so mal auf der Titelseite des Kölner Express (Boulevardblatt ähnlich Bild). Um noch mal auf die Verkehrssicherheit zurück zu kommen: Man mag es kaum glauben, aber bei unseren direkten EU-Nachbarn gab es teilweise bis vor 20 Jahren auch noch keine Fahrzeuguntersuchung. Die Luxemburger Kennzeichen sind bis heute ohne TÜV-Plakette (es gibt wohl aber neuerlich eine Eintragung in den Fahrzeugpapieren). Mein Vater war ja 40 Jahre lang Luxemburg-Pendler. Irgendwann flog denen bei voller Fahrt die Vorderachse auseinander, die Räder drehten sich nach außen, und das Auto machte dadurch eine Vollbremsung. Das war ein VW-Käfer mit 400.000km auf dem Tacho. Hier in D wäre das kaum passiert, da solch ein Defekt zwischen Prüfzyklen sich bemerkbar macht. In Spanien fuhr man kurz vor 1990 auch noch sogar ohne Kotflügel, und sowieso ohne Fahrzeugprüfung. Habe das aus Automobilzeitschriften aus dieser Zeit. @Leo: Natürlich muß man auch bedenken, daß es in der Türkei sehr ärmliche Gegenden gab, und ein Bauer sich mal gerade eine 30 Jahre alte Rostkarre leisten konnte. Da ist für die Sicherheit aber auch kein Geld mehr vorhanden. Warum kamen denn in den 1960-ern manche Gastarbeiter? Niemand verläßt gerne sein Land 3000km weit, das schmerzt. Es sei denn, es gibt dort nichts mehr zu essen. Und die meisten kamen wohl eher aus ärmlichen Gegenden, Ostanatolien, eher als aus Istanbul. Wie meine spanischen Kollegen auch. Alles kleine Bauern aus dem Hinterland, aus Barcelona oder Madrid traf man in Deutschland niemanden. Eine andere Geschichte waren ja früher die Urlaubskaravanen: Wenn der Türke von Köln aus mit der ganzen Familie nach Hause fuhr, wurde der Ford Transit auf dem Dach noch 1 Meter hoch beladen, mit moderner Technik (Waschmaschine, Kühlschrank, etc.) für die Heimat. @Andreas: Sieht ein wenig nach einem moderneren FIAT aus. Also kein Uralt-Auto. Aber das ist schon schräg!
Mehmet Kendi schrieb: > Zwar langsam, sehr langsam. Aber nicht schlecht. Wenn aber jemand in U-Haft sitzt, kann das für den sehr schlecht sein - ich erinnere an den Fall Marco.
Uhu Uhuhu schrieb: > Fall Marco Du meinst den Jungen, der was mit einer Englaenderin hatte? Falls ja: Dieser Fall war von der Politik in Beschlag genommen worden :) Sorry, schlechtes Beispiel. Und die 'Dankesbriefe' dafür, dass das für den Jungen so mies lieft, könnt Ihr direkt an die BILD Zeitung richten. Erst nach deren Gezetter ging man hier dazu über, das Gesetz wortwörtlich auszulegen. Ohne deren Geschrei waere der Junge vermutlich mit irgendeinem Vorwand nach Deutschland abgeschoben worden.
Mehmet Kendi schrieb: > Du meinst den Jungen, der was mit einer Englaenderin hatte? Ja. Ich seh das mit dem Revolverblatt auch so. Nur ist die Reaktion darauf nicht eben ein Anzeichen für Souveränität der türkischen Justiz. Man hätte die Mutter, die diesen Mist von der angeblichen Vergewaltigung in die Welt gesetzt hat, durch die Mangel drehen sollen.
Mehmet Kendi schrieb: > Und die 'Dankesbriefe' dafür, dass das für den Jungen so mies lieft, > könnt Ihr direkt an die BILD Zeitung richten. Erst nach deren Gezetter > ging man hier dazu über, das Gesetz wortwörtlich auszulegen. Ohne deren > Geschrei waere der Junge vermutlich mit irgendeinem Vorwand nach > Deutschland abgeschoben worden. Dieses Prinzip? http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCr_das_Leben_eines_Freundes
Uhu Uhuhu schrieb: > Nur ist die Reaktion darauf > nicht eben ein Anzeichen für Souveränität der türkischen Justiz. Und was glaubst Du, was die hiesige Presse in Sachen Souveränität geschrieben haette, wenn die Justiz nach diesem Bild-Gezetter den Jungen mit einem Vorwand abgeschoben haette? :) So einfach ist es eben nicht. PS: Hat' sich nicht sogar die Merkel eingemischt? Glaube mich an irgendwelche markante Sprüche von ihr zu erinnern.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Sieht ein wenig nach einem moderneren FIAT aus. Also kein Uralt-Auto. > Aber das ist schon schräg! Das ist kein Fiat, das ist irgendwas Asiatisches.
Mehmet Kendi schrieb: > Michael H. schrieb: >> ist der Ganze Müll/Dreck am Bürgersteig/Straßenrand. >> Ist das ein Ausnahmefall? > > Nein, leider nicht. Als ich vor 20 Jahren in die Türkei zurückkehrte, > hatte ich noch jeden angefaucht, den ich beim Wegwerfen erwischte. Weil > ich Depp der Meinung gewesen war, diese seien ein paar Ausnahmen .... > Heute weiss ich, wer in diesem Land die Ausnahme ist :) Und was sind Deine Prognosen? Wie lange dauert es bis in der Türkei der Keim der Deutschen Ordnung aufgegeht den Du mitgebracht hast? :-) Ich war noch nie in der Türkei, aber bei allen Bildern die ich bisher gesehen habe, habe ich schon schlimmere Ecken gesehen. Oder denkt doch einfach mal an Bella Italia wenn mal wieder die Müllmänner Streiken. :-) Was ich wirklich bedenklich finde ist, das man die Verantwortung auf einen Gott abschiebt.
Mehmet Kendi schrieb: >Und die 'Dankesbriefe' dafür, dass das für >den Jungen so mies lieft, könnt Ihr direkt >an die BILD Zeitung richten. Jep. Wie hieß noch mal die Story vom alten Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum.
Mehmet Kendi schrieb: > Und was glaubst Du, was die hiesige Presse in Sachen Souveränität > geschrieben haette, wenn die Justiz nach diesem Bild-Gezetter den Jungen > mit einem Vorwand abgeschoben haette? :) > So einfach ist es eben nicht. Wie wäre es gewesen, wenn sie sowohl Bild, als auch die türkische Presse sich selbst überlassen hätten und stattdessen ihrer Arbeit nachgegangen wären? Die Richter hätten die verdammte Mutter wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht einbuchten sollen. Unabhängig von allen "politischen" Verwicklungen: Ist es eines türkischen Richters würdig, derlei Dinge auf dem Rücken eines 17-Jährigen auszutragen? Ich sehe gewisse Zusammenhänge zwischen dem Verhalten türkischer Autofahrer, das du oben so eindrucksvoll geschildert hast und dem der türkischen Justiz in diesem Drama. OT²: Aber keine Sorge, es ist keine türkische Besonderheit, daß die Justiz sachfremde Ziele in einem Verfahren verfolgt. In Stuttgart läuft derzeit so ein Verfahren. Hier das sehr lesenswerte Blog des Nebenklägers: http://blog.zdf.de/3sat.Kulturtube/02vor-ort/stammheim-verena-becker-prozes/ > PS: Hat' sich nicht sogar die Merkel eingemischt? Glaube mich an > irgendwelche markante Sprüche von ihr zu erinnern. Ja: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,491132,00.html http://www.spiegel.de/spam/0,1518,491143,00.html
@Uhu Uhuhu Ne ne, dann war es ein anderer und nicht Frau Merkel. Bei diesem markanten Spruch ging es darum, dass er/sie mit seinem türkischen Amtskollegen gesprochen habe, und das alles in die Wege geleitet worden sei. Und das klang so, als haette ein Vorstandsmitglied dem Pförtner irgendwelche Anweisungen gegeben. Kam hier natürlich nicht sehr gut an :)
In diesem ekligen Brei haben so einige herumgerührt und ich kann gut verstehen, daß das bei euch großen Ärger hervorgerufen hat. Nur ist das eben keine Rechtfertigung dafür, daß sich die Justiz mit allen ihren Machtmitteln an der Schlammschlacht gegen einen 17-Jährigen beteiligt und sich dabei gleich noch von der intriganten Mutter als Racheengel mißbrauchen läßt.
Die Mühlen der Justiz mahlen auch hier in Deutschland sehr langsam, dafür meist korrekt. An den Fall Marco Weiss kann ich mich noch ganz gut erinnern, hier hat die Bild-Zeitung Öl ins Feuer gegossen weshalb der Arme acht Monate in U-Haft saß. Man sollte bedenken, dass man auch in D bei dem Verdacht auf Vergewaltigung leicht ein paar Monate in U-Haft kommt, siehe Kachelmann.
Alexander Schmidt schrieb: > Man sollte bedenken, dass man auch in D bei dem Verdacht auf > Vergewaltigung leicht ein paar Monate in U-Haft kommt, siehe Kachelmann. Aber kaum mit 17 Jahren und unter solchen Umständen. > dafür meist korrekt. Sieh dir mal den ersten Link hier an: Beitrag "Re: Türkisch für Anfaenger"
In den USA ist die effektiv gefahrene Gechwindigkeit vom Staat und den Gesetzeshuetern abhaengig. Waehrend in Kalifornien 55 Meilen auch bis zu 70 Meilen sein koennen, sind in Utah 55 Meilen genau 55 Meilen, da ist nichts mit langsam auf der anderen Spur vorrollen. In Frankreich ist auch nichts mit langsam vorrollen, denn die Strafe ist eine scharfe Schrittfunktion.
Ach, Türkei... Istanbul ist Verkehrsmäßig recht speziell. Etwas weiter draußen aber ein Traum. Wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist kommt man recht schnell zurecht. Wenns nicht so weit weg wäre...
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