Hallo liebe Forenmitglieder, ich wollte fragen wie es bei euch ist und wie Ihr mit solchen Situationen bzw. Lebenslagen umgegangen seid. Ich bin kurz vor dem Abschluss meines Ingenieurstudiums, habe relavante Praktika, Werkstudententätigkeit in der Großindustrie absolviert, schreibe meine Abschlussarbeit in einem Unternehmen. Mein Notenschnitt bewegt sich bei 2,4. Vor dem Studium habe ich schon eine industrielle Ausbildung gemacht. Naja eigentlich passt alles soweit, Studium auch Regelstudienzeit. Nun ist es ja nichts neues ,dass man bei Vorstellungsgesprächen aufgeregt ist. So hatte ich bis dato schon Telefoninterviews, die solala gelaufen sind wegen Aufregung. Konnte ich aber mit leben, habe es als Erfahrung und Lernprozess abgetan. So lernte ich immer mehr dazu und die Sicherheit stieg auch. Vor einigen Tage hatte ich ein Vorstellungsgespräch für den absoluten Top Traum Job. Es hat einfach alles gepasst vom Profil, Anforderungen und Wünschen. Im Gespräch lief es meiner Ansicht nach super. Ich konnte völlig ohne Aufregung, mit Sicherheit und Persönlichkeit meine Stärken, Erfahrungen, Ehrgeiz, Lernbereitschaft und Teamfähigkeit darlegen und belegen. Die Position wäre wie auf mich zugeschnitten gewesen. Die Personalerin hatte gemerkt, dass ich sicher war auf dem Feld, absolut begeistert und mit Engagement an die Sache dran gehen wollte. Man hat gescherzt zusammen, mir wurde die Visitenkarte gegeben gesagt, das ich absolut überzeugt habe. Man will sich nur noch am nächsten Tag paar Bewerber anschauen und dann würde ich bescheid bekommen. Ich wurde nett zum Empfang gebracht, alles tralala wunderbar. Ich konnte es kaum glauben, es lief so toll, mein absoluter Traumjob, ich konnte mich rundum verkaufen und darlegen wie sehr ich den Ehrgeiz hab dafür. Dann heute habe ich auf den Anruf gewartet. Leider kam nichts und ich ergriff die Initiative. Am Telefon die Personalerin, alles toll, haha, wunderbar. Ihr Profil passt super, auch im Gespräch haben Sie voll überzeugt, ABER wir müssen Ihnen leider absagen... Für mich brach alles zusammen. Ich habe um Feedbach gebeten. Sie versicherte es lag nicht am Gespräch, noch am Profil, auch hätte man sich nicht für einen anderen entschieden. Die Stelle würde noch weiter ausgeschrieben bleiben, und man würde weitersuchen. Ich soll mich nicht entmutigen lassen, man kommt eventuell nochmal auf mich zurück.... Ich weiss jetzt nicht was ich denken soll. Was soll ich nur noch machen? Kurz vor dem Abschluss, immer noch nichts in Aussicht. Diesmal war ich so sicher, dass es so gut gelaufen ist. Ich bin absolut down. Was soll man noch alles vorbringen um entlich in einen Beruf einzusteigen? ich weiss einfach nicht mehr weiter...ich überlege ob das Studium dies alles Wert war...ich hasse Bewerbungen...
Na na, lass dich bloß nicht entmutigen wegen solchen Personaler-Dummschwätzern! Für Personaler ist bei Bewerbungsgesprächen immer alles gut schon alles klar und wunderbar, aber sobald du auf dem Heimweg bist, fängt für die die eigentliche Arbeit/Lästerstunde an. Siehe es doch auch mal von der anderen Seite. Wenn du schon selbst sagst, dass es sehr gut lief, so kann doch auch die Möglichkeit bestehen, dass du in deren Augen zu gut bist für die Firma. Ist zwar etwas banal, kommt aber schon häufig vor. Wenn die Firma sagt, dass die trotzdem weitersuchen werden, so bedeutet dies in den meisten Fällen, dass entweder die Personaler selbst nicht Wissen was oder wen die suchen oder aber die warten auf eine billige Beute, die man nur so ausqutschen kann. Und so wie du dich selbst beschreibst, bist du natürlich alles andere als das und passt somit nicht zum deren Profil. Man könnte eigentlich tagelang darüber schreiben, woran es letzendlich lag und genau aus diesem Grund würde ich mir an deiner Stelle von vorne rein keinen Kopf darüber machen, denn mehr als ein zerfressenes Selbstbewusstsein giwinnst du dadurch letzendlich nicht. Kopf hoch, es gibt noch viele andere Firmen, bei denen du dein Glück bestimmt finden wirst...:)
Ach hier im Forum ham nur alle nicht verstanden was das Ziel eines Personalers ist: Seinen EIGENEN Job sichern. Wenn der gemeine Personaler effektiv und schnell suchen würde wäre er seinen Job ja nach nem Monat wieder los weil alle Stellen passend besetzt wären und er nix mehr zu tun hätte ;) Also werden lieber 1000 Bewerber abgecheckt und solange gesucht bis Mr. 200% Perfect gefunden ist... (jajaja etwas überspitzt dargestellt und kommt aufs Unternehmen an ;))
Heute morgen war im Radio zu hören, das es nicht Aufgabe der Regierung ist, den Unternehmen ihre Personalpolitik vorzuschreiben. Letztendlich handelt es sich um die einzige noch existierende relative Freiheit im Unternehmertum und das will man auch nicht aufgeben, obwohl eine Regulierung oder besser ein Anreiz hier gar nicht so verkehrt wäre. Solange man keine formelle schriftliche Absage in Händen hält ist doch nichts entschieden. Wäre nicht das erste mal das so eine verbale Auskunft falsch gewesen wäre und so eine Bürozicke sich nur wichtig macht. Ansonsten bleibt nur sich weiter zu bewerben, evtl. sogar bei dieser Firma zu einem späteren Zeitpunkt. Zur Zeit ist es bei den Firmen auch nicht so leicht, auch wenn die Auftragsbücher gut gefüllt sind, muss das ja nicht so bleiben und deshalb ist man mit langfristigen Bindungen noch wenig entscheidungsfreudig.
abhaken. zum guten leben gehört immer mehr eine gute portion glück. seines eigen glückes schmied war mal vor 30 jahren bei deinen eltern. abstumpfen ( führungsfritzen entsprechend) und nächste bewerbung raushauen. zum anderen macht euch verdamt nochmal bewusst, dass eure eltern sich nicht den arsch aufgerissen haben, damit ihr mehr arbeiten müsst als sie. nu, dass manche überhaupt nicht mehr arbeiten müssen und andere nicht gelassen werden, liegt daran, das unser system auf den kurzsichtigen, narzistischen, dekadenten menschentypus baut, der schnell und viel gewinn verspricht. aus frech wurde schamlos aus schamlos wurde gier die gier bringt adolfs nach oben.
Keine Panik... bewerb dich weiter... Bis du nur bis zur Personaltussi gekommen? Wahrscheinlich will dein Abteilungsleiter jemanden mit Berufserfahrung (min 2 Jahre), der Personalabteilung ist das egal solange man das Gehalt von einem Berufsanfaenger aushandeln kann... und schon stimmen die Randbedingungen im eigenen Betrieb nicht mehr... also muss auf einen Berufserfahrenen mit den Gehaltsvorstellungen eines Anfaengers gewartet werden...
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und das Feedback. Ich weiss dies in meiner jetztigen Lage durchaus zu schätzen. ich bewerbe mich weiter und versuche nicht den Mut zu verlieren. Es ist wohl wieder das "zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sein". Naja mal sehen...
@ study.am.abgrund Also das ist doch wohl eine absolute Frechheit was du hier machst!! Deine Situation ist folgende. Irgendeine Personaltante hatte Langeweile und wollte nicht den ganzen Tag untätig im Büro rumsitzen. Deshalb hat sie dich eingeladen. Du hast ganz offensichtlich im Gespräch nicht überzeugt. Vlt. waren auch deine Unterlagen nicht so gut beim 2. Durchsehen. Dann kam die Standard Antwort. Was erwartest du?? Glaubst du die Tante erzählt dir, dass du im Gespräch pers. nicht überzeugt hast, damit du die Firma verklagst?? Vlt. steht die Firma auch finanziell wackelig dar und hat die Einstellung verschoben. In jedem Fall: Wegen 1 (!) Absage so rumzujammern ist erbärmlich!! Ich habe mittlereile fast 3.000 Bewerbungen in die ganze Welt verschickt. Soll ich wegen jeder Absage gleich einen Thread aufmachen? study.am.abgrund schrieb: > Die Position wäre wie auf mich zugeschnitten gewesen. Ja, auf dich und noch auf 10.000 andere Bewerber. Eine Position, die nur auf dich wartet gibt es nicht! (Außer du bist aboluterv Spezi, bist du das?) Lerne endlich die Realtät zu akzeptieren: 1. Es gibt einen deutlichen Ing. Überschuss 2. Im Mittelstand ca. 100-200 Bewerbungen auf 1 offene Stelle 3. Bei Konzernen ca. 500 Bewerbungen auf 1 offene Stelle 4. Das Top-Management arbeit mit Hochdruck daran, auch noch die letzten arbeitsplätze von D. nach China bzw. Indien zu verlagern. Unter diesen Bed. wegen 1 Absage zu maulen ist lächerlich!
@study.am.abgrund Ich kann dich schon verstehen, ich hatte eine äähnl Situation nach dem Studium. Es gab eine Stelle auf die ich zu 100% gepasst habe ich habe mich beworben etc etc etc und extra 2 MOnate auf Antwort gewartet und am Ende wurde es ne Absage. Fakt ist aber auch das du bisher sehr gut durch das Studium gekommen bist. Du wirst sicher etwas finden auch wenn es noch einige Monate dauert. Ich kenne mehrere Bewerber die durchaus 100-1000 Bewerbungen gesendet haben bis zur ersten Stelle.
> 1. Es gibt einen deutlichen Ing. Überschuss > 2. Im Mittelstand ca. 100-200 Bewerbungen auf 1 offene Stelle > 3. Bei Konzernen ca. 500 Bewerbungen auf 1 offene Stelle > 4. Das Top-Management arbeit mit Hochdruck daran, auch noch die letzten > arbeitsplätze von D. nach China bzw. Indien zu verlagern. Wahre Worte ..
study.am.abgrund schrieb: > Sie > versicherte es lag nicht am Gespräch, noch am Profil, auch hätte man > sich nicht für einen anderen entschieden. Die Stelle würde noch weiter > ausgeschrieben bleiben, und man würde weitersuchen. Klartext: Die Stelle existiert gar nicht. Ist ausgeschrieben, um eventuell der eigenen Belegschaft eine Personalsuche vorzugaukeln ("Leute, wir suchen doch, aber wir finden einfach keine Verstärkung für euch..."), oder um gegenüber der Konkurenz oder potentiellen Kunden, "einen auf dicke Hose zu machen" (uns gehts gut, wir verstärken uns sogar gerade...). Kopf hoch, Sache abhaken und weitersuchen. Dann klappt das auch (ganz sicher...).
kenne ich leider auch schrieb: > Klartext: Die Stelle existiert gar nicht. Ist ausgeschrieben, um > eventuell der eigenen Belegschaft eine Personalsuche vorzugaukeln > ("Leute, wir suchen doch, aber wir finden einfach keine Verstärkung für > euch..."), oder um gegenüber der Konkurenz oder potentiellen Kunden, > "einen auf dicke Hose zu machen" (uns gehts gut, wir verstärken uns > sogar gerade...). > Kopf hoch, Sache abhaken und weitersuchen. Dann klappt das auch (ganz > sicher...). Vollständigkeitshalber möchte ich zwei weitere Gründe hinzufügen, warum Stellenanzeigen geschaltet werden, ohne das Personal gesucht wird bzw. nicht sofort besetzt werden. 1) Arbeitsmarktsituation abschätzen bezüglich Personals mit bestimmten Anforderungen. Stellen wir uns dazu ein Unternehmen vor, welches ein (Prestige/ kritisches) Projekt umsetzen möchte, die erst in 12 Monaten oder später starten soll. Wenn dieses Projekt Spezialisten erfordert, die erst gesucht werden müssen, hängt der Erfolg dieses Projektes entscheidend davon ab, ob zum Startzeitpunkt des Projektes diese Spezialisten akquiriert sind. In diesem Fall schaltet das Unternehmen Stellenanzeigen um die Resonanz zu testen. Wenn der Markt genügend Personal liefert, wird sich das Unternehmen entsprechend kurzfristig (vor dem Projektstart) das Personal einstellen. Wenn die Resonanz nicht so groß sein sollte, werden die passenden Kandidaten sofort eingestellt. Womit die Personen bis zum Projektstart beschäftigt werden ist eine andere Frage. 2) Konkurrenz ausforschen/ analysieren/ bespitzeln Es ist nicht selten, dass unzufriedene oder sagen wir mal "naive“ Mitarbeiter die im konkurrienden Unternehmen arbeiten in einem Bewerbungsgespräch über ihre aktuelle Projekt erzählen. In Anbetracht eines möglichen lukrativen Jobs, „vergisst“ man sehr schnell, dass man zum stillschweigen verpflichtet ist. IEEE
In der Zeit meiner Diplomarbeit zum Zweitstudium ist mir eine viel größere „Ungerechtigkeit“ widerfahren. Mit meinem Betreuer in der Firma verstand ich mich super. Bereits nach kurzer Zeit kam von Ihm die Frage, ob ich einen Job in Aussicht habe. Diese Frage kam ein Monat später und etwa zwei Monate vor dem Abschluss der Arbeit erneut auf. Da ich von meinem Betreuer hätte viel lernen können, habe ich letztendlich gesagt, dass ich gerne in der Firma arbeiten würde. Zum Gehalt konnte er mir keine Zugeständnisse machen, weil er die Gehaltsgefüge in der Abteilung/Firma zu berücksichtigen hätte. Ich hatte 45000€ verlangt (50000 € wäre angemessen gewesen) angeboten wurde mir 40000€. Und auch nur deshalb, weil ich bereits Berufserfahrung hatte. In der Firma wurde ein Rundmail gesendet, dass ich nach Abschluss meiner Arbeit weiterbeschäftigt werden würde. Da ich beim zusammenschreiben der Arbeit war, habe ich nicht so sehr um den Arbeitsvertrag gekümmert. Zu diesem Zeitpunkt, hatten wir noch nicht mal über die spätere Aufgabe geredet. Zu tun gab es ohnehin sehr viel. Daher habe ich darüber keinen großen Gedanken gemacht. Dann kam das „Unglück“. An einem Abend bat mich mein Betreuer zu sich und erklärte mir, dass aus dem Job nichts werden würde. Für die Stelle hätte sich Jemand beworben mit über 25 Jahren Erfahrung und einem angemessenen Gehalt. So einen Bewerber könne er nicht ignorieren. Da es ein Gentlemen Agreement zwischen uns gab, fühlte sich mein Betreuer dennoch mir gegenüber verpflichtet. Für dieses Gentlement Agreement habe ich zwei Monate lang als Freelancer in der Firma gearbeitet und dafür fürstlich entlohnt worden. Zwei Monate deshalb, weil meine Zusage zum Job zwei Monate zuvor gefallen war. So was passiert. Es ist aber kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Ich kann die Entscheidung meines Betreuers nachvollziehen. IEEE
du kannst dich bei der links-grünen Lobby bedanken. Die hat nämlich das Anti-Diskriminierungsgesetzt auf den Weg gebracht. Deswegen muss ein Personaler ganz genau aufpassen, mit welcher Begründung er absagt ! da könnte nämlich bei einer ehrlichen Absage dem Unternehmen ganz schnell ein Strick draus gedreht werden und sie werden auf Schadensersatz verklagt. Viele Unternehmen haben mittlerweile einige Standardabsagephrasen, die vom Anwalt geprüft sind und welche immer benützt werden, egal an was es lag. Das ist das europäische Gutmenschentum. Bald wird es so sein, dass jemand der ein Schocko Eis möchte, dies nur bekommt, wenn die Himbeereisquote noch nicht ausgereizt ist. SOnst würde man ja die Produzenten von Himbeereis diskriminieren ...
> In der Zeit meiner Diplomarbeit zum Zweitstudium ist mir eine > viel größere „Ungerechtigkeit“ widerfahren. Eine fürwahr grosse Ungerechtigkeit.
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