Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wir haben "üppige Lohnabschlüsse, habt ihr das gewusst?


von Gästchen (Gast)


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http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,744608,00.html

Hallo,
das liest sich gerade wie eine April-April-Verarsche:
>Der Arbeitsmarkt boomt, die Lohnabschlüsse sind üppig - aber die Motivation der 
>Beschäftigten ist mies.

Interessant welche perverse Mutanten die Lobbyisten-Vereine böl/dpa-AFX 
rausbringen können. Nicht schlecht. Staun, staun wie weit wir inzwischen 
zur Bananenrepublik mutiert sind.

von Marx W. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> aber die Motivation der
>
>>Beschäftigten ist mies.

Was willst du ?
Ist doch die Wahrheit!!!

von Ich (Gast)


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Nach Null-Runden oder gar Minus-Runden sind positive Abschlüsse üppig.

Interessanter ist der Satz aus dem Artikel:

Für Firmen sei es auch angesichts des Fachkräftemangels wichtig, 
motiviertes Personal zu haben, hieß es weiter. Emotional hoch gebundene 
Mitarbeiter tendierten seltener dazu, den Arbeitgeber zu wechseln, 
während hohe Fluktuation Kosten verursache. Sie brächten zudem mehr 
Anregungen für Verbesserungen ein. Das Verhalten von Führungskräften sei 
ein wichtiger Faktor für die emotionale Mitarbeiterbindung.

Als Zeitarbeiter, selbst im hochqualifizierten Bereich,  habe ich 
praktisch keine Bindung an den Betrieb.

"Zwei Drittel der Angestellten arbeiten nur nach Vorschrift"
Nur?

von Artur R. (artur2000)


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Das ist alles so lächerlich! das sind richtige Asis!

Habe noch letztes Jahr bei einer Firma gearbeitet: kein Weihnachtsgeld, 
keine Boni... .

Auf der Betriebsversammlung wurde vom Geschäftsführer und vom 
Betriebsratvorsitzenden gejammmert, dass es uns sooo schlecht gehe. Die 
Zeiten sind so hart und man könne deswegen kein Weihnachtsgeld zahlen.

Am Ende wurde schnell eine Folie aufgelegt, die letzen drei Jahre immer 
nur Gewinne, also schwarze Zahlen. Das Wort Gewinn wurde kurz und leise 
ausgesprochen und danach sofort wieder ABER... .

von Michael S. (technicans)


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Nicht mal Inflationsausgleich.

von Wilhelm F. (Gast)


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>Wir haben üppige Lohnabschlüsse, habt ihr
>das gewusst?

Wer ist "Wir"?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>>Wir haben üppige Lohnabschlüsse, habt ihr
>>das gewusst?
>
> Wer ist "Wir"?

Naja, zumindest die VW'ler.

Chris D.

von Gästchen (Gast)


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Interessant ist jedoch jemand in anderen Foren die Absicht dahinter gut 
erkannt hat. Es hieß dass die Arbeitgeber erkannt haben dass die 
Angestellten für tendenziell beschiessene Löhne nicht sonderlich 
motiviert arbeiten, was für eine Entdeckung. Daraus nicht ausgeschlossen 
wären sogar die Zeitarbeiter die ebenfalls sehr gut arbeiten müssen um 
übernommen zu werden. (die berühmte Karotte vor dem Esel). Daraus wurde 
dieser Artikel geboren der in einem leicht kritischen Ton über 
Angestellte spricht.
Es wäre natürlich für alle beteiligten einfacher wenn angemessenen Löhne 
bezahlt wären.

von Gästchen (Gast)


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Selbst wenn man eine ernennenswerte Lohnerhöhung hätte (was heute schon 
eine Ausnahme ist), man denke an die gierigen Gas- und Stromkonzerne, an 
Spritpreise, Wasserversorger und Krankenkassen. Dann wird davon kaum was 
bleiben.

von Backflow (Gast)


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>Naja, zumindest die VW'ler.

>Chris D.

Von Dir hätte ich solch einen intellienzarmen Kommentar eigenlich nicht 
erwartet.
Oder gibt es neuerdings einen extra Tarifabschluß für VWler?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich habe einfach auf die Frage, wer jetzt üppige Lohnabschlüsse hat, 
geantwortet:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/automobil/0,2828,744160,00.html

Die anderen Dinge im Spiegel-Artikel sind Allgemeinplätze bzw. schon 
seit Jahren bekannt. Gute Chefs ziehen daraus die richtigen Schlüsse :-)

Chris D.

von Paul (Gast)


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Ordentliche Lohnerhöhungen sind meiner Meinung nach sowieso nur durch 
einen Arbeitsplatzwechsel möglich.
Oder wer hat schon mal seinen Chef nach >5% mehr Lohn gefragt und das 
dann auch noch bekommen ?

In diesem Sinne...


Paul

von Marx W. (Gast)


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Backflow schrieb:
> Oder gibt es neuerdings einen extra Tarifabschluß für VWler?

Ja, das nennt sich Haustarif.

Der Tarif bei VW liegt über den von Audi, dass sagt doch alles!

von Artur R. (artur2000)


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Gästchen schrieb:
> aber die Motivation der
>>Beschäftigten ist mies.

Dann frage ich mich, wieso die Firmen nicht ins Ausland wandern, dort 
sind die Löhne niedriger und die Motivation größer. Es passiert eher das 
Gegenteil.

Habe selten so einen Scheiß gelesen, hier in Deutschland wird wie 
verrückt gearbeitet, die Leute sind Motiviert (nur schlecht gelaunt). 
Wer schon mal im Ausland gearbeitet hat weiß wovon ich rede.

... naja der Spiegel... da lese ich besser die Bild... .

von ich (Gast)


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>Oder wer hat schon mal seinen Chef nach >5% mehr Lohn gefragt und das
>dann auch noch bekommen ?

Ich. ich bin als Techniker von 2500 auf 3000 gekommen. Das sind 20%.
Allerdings ist das jetzt schon 2,5 Jahre her. Vor 2 Jahren hab ich dann 
aber doch gewechselt.

Hört endlich auf zu jammern und lasst mal den Finger im Arsch rumgehen!

von Gästchen (Gast)


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Paul schrieb:
> Ordentliche Lohnerhöhungen sind meiner Meinung nach sowieso nur durch
> einen Arbeitsplatzwechsel möglich.

> Paul

Eben.
Und selbst Arbetisplatzwechsel wird in diesem Artikel als etwas 
Negatives erwähnt weil es ja diese bösen Kosten verursacht.
Heute kommt kein Chef einem mit einer angemessenen Gehaltserhöhung 
entgegen, Null, Zero, rein gar nichts. An Geiz ist so etwas nicht mehr 
zu überbieten. Stattdessen wird einem scheinheilig eine Gehaltserhöhung 
nach einer Kündigung angeboten wenn man sich schon längst entschieden 
hat zu gehen. Noch idiotischer geht es kaum.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Artur R. schrieb:

> Dann frage ich mich, wieso die Firmen nicht ins Ausland wandern, dort
> sind die Löhne niedriger und die Motivation größer. Es passiert eher das
> Gegenteil.

Die sind halt noch mieser drauf ;-)

> Habe selten so einen Scheiß gelesen, hier in Deutschland wird wie
> verrückt gearbeitet, die Leute sind Motiviert (nur schlecht gelaunt).
> Wer schon mal im Ausland gearbeitet hat weiß wovon ich rede.

In dem Artikel ging es eher um die Bindung des AN an das Unternehmen.
Ich habe mir mal die letzte Gallup-Studie zu dem Thema durchgelesen (es 
stand im Prinzip dasselbe drin):

Viele AN fühlen sich einfach nicht genug wertgeschätzt.
Motivation findet nicht nur über das Gehalt statt, sondern ganz 
maßgeblich auch über die Wertschätzung, die die "Oberen" den "Unteren" 
entgegenbringen.
Diese ist in der Tat gerade in größeren Unternehmen mau. Man meint: "der 
kriegt doch Geld dafür!"

Dass ein Mensch keine Maschine ist, keine "human ressource", Probleme 
zur Arbeit mitbringt und von dort mitnimmt, kommt wohl bei vielen Chefs 
nicht an.

Ich hatte mal ein Gespräch mit einem anderen Informatiker. Dessen Chef 
(war eine Bude mit 50 Leuten) kannte jeden Vornamen, jeden Geburtstag 
und zum Geburtstag gab es für denjenigen immer ein "Gedeck vom Chef" 
(Tablett mit Kaffee, Kuchen und einer Kleinigkeit) persönlich. Er nahm 
sich einfach die Zeit, um seinem Mitarbeiter den Kaffee zu brühen, das 
Tablett zusammenzustellen und ihm zu bringen. Der Chef ging auch 
schonmal an Sommertagen mit ner Kiste Wasser durch die Büros und 
verteilte Getränke. Lob wurde nicht per E-Mail sondern persönlich 
übermittelt.
Alles kleine Gesten, die aber seine Wertschätzung ausdrücken.
Dementsprechend haben sich die Leute für den auch zerrissen.

Der am häufigsten genannte Kritikpunkt der Studie war übrigens:
"Mein Chef hört mir nicht zu!"

Da verstehe ich diese Chefs allerdings gar nicht mehr. Wie kann man so 
blöd sein, die Vorschläge seiner Mitarbeiter zu ignorieren?
Wenn jemand weiss, wo es klemmt, dann doch "meine Leute". Solche 
Meinungen sind Gold wert.

In diesem Sinne: "Ohren auf!" :-)

Chris D.

von ich (Gast)


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>An Geiz ist so etwas nicht mehr zu überbieten.

Und wenn du Chef wärst würdest du dich Abends an die Tür stellen und 
jedem Mitarbeiter einen 100€-Schein in die Hand drücken.

>Heute kommt kein Chef einem mit einer angemessenen Gehaltserhöhung
>entgegen

Wie gesagt: 20% hab ich schon bekommen.

Immer diese Miesmacherei... seit froh dass es uns im internationalen 
Vergleich so gut geht. In den USA hast du echte Probleme wenn du krank 
wirst, in China hast du ne 60h Woche und 10 Tage Urlaub, in wieder 
anderen Gegenden ist man froh wenn man einen halben Lieter nicht 
verseuchtes Wasser am Tag bekommt.

DAS sind Arme Schweine, nicht wir!

von Genervter (Gast)


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Macht doch hier bitte mal jemand eine Jammerecke auf, damit hier jeden
Tag über das immer Gleiche gejammert werden kann.
Und damit jeder zufrieden behaupten kann in der Zeitung eine noch
dreistere "Lüge" gefunden zu haben. Derjenige ist dann zufrieden, und am
Jahresende wählen wir den Lügenkönig.
Wenn die Chefs und AGs alle so böse sind und so viel auf Kosten der ANs
verdienen, dann werdet doch einfach Chef und macht 'ne Bude auf. Stellt
euch 100 Mann (oder Frauen) an und verdient euch dumm und dusselig.
Scheint ja so einfach zu sein?

Genervter

von Bürovorsteher (Gast)


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Seht euch diesen Thread an: 
Beitrag "Gehalt für Ingenieure und Techniker 2011"
Da geben alle mit ihren dicken Gehältern an. Ich kann das hier 
beschworene Elend noch nicht ganz klar erkennen.

von Bürovorsteher (Gast)


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Da ist was schiefgegangen. Gemeint ist das hier:

 "Gehalt fuer ingenieure und techniker 2011"

von Gästchen (Gast)


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ich schrieb:
> Immer diese Miesmacherei... seit froh dass es uns im internationalen
> Vergleich so gut geht. In den USA hast du echte Probleme wenn du krank
> wirst, in China hast du ne 60h Woche und 10 Tage Urlaub, in wieder
> anderen Gegenden ist man froh wenn man einen halben Lieter nicht
> verseuchtes Wasser am Tag bekommt.

Ich frage mich nur warum wir uns an USA oder China anbiedern müssen wenn 
wir längst höhrere Lebensstandards haben/hatten? USA legt ist mit ihrer 
Sozialpolitik noch im Mittelalter. Dieses ständige Gerede "uns geht's 
noch gut" erinnert mich an Stalingrad- Film wo ein deutscher Soldat nach 
Hause schreibt: "Mein Freund ist tot und ich habe schon seit 3 Tagen 
nichts mehr gegessen. Aber es geht mir gut."
Wie die Stalingrad-Schlacht zu Ende ging, wissen wir heute.
Wollen wir auch so enden?

von MINTAkademiker (Gast)


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das ist ein Gerücht, dass es einem in den USA als Kranker so schlecht 
geht. Wer einen hochqualifizierten Job hat, ist über den Arbeitgeber 
privat versichert. Diese Versicherungen zahlen Sachen, da kann man in 
Deutschland nur davon träumen. Daher ist auch die Überlebenschance bei 
Krebs in den USA höher als in Deutschland. Auch Arme sind in den USA 
versichert, nämlich über Medicaid, Renter über Medicare.

Die einzigen denen es nicht so toll geht sind Leute aus der 
Mittelschicht, die zu reich für die Armenversicherung Medicaid sind, 
aber dennoch nicht über einen Arbeitgeber versichert sind.

von Wilhelm F. (Gast)


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MINTAkademiker schrieb:

>Daher ist auch die Überlebenschance bei
>Krebs in den USA höher als in Deutschland.

Das könnte stimmen. Habe hier in D im Bekanntenkreis schon Fälle erlebt, 
wo z.B. ein Ü50-jähriger Bauarbeiter mit Krebs entsorgt wurde, und dann 
zu allem Leid noch bei H4 landet. Mit allem dann erst richtig folgenden 
Übel. Das beschleunigt den Tod ganz sicher. Das sind ja langwierige 
Krankheiten, und auch die gesetzliche Krankenkasse zahlt den Lohnersatz 
wohl nicht ewig.

Gut, es gibt zwar bei uns die Berufsunfähigkeitsversicherung. Nicht 
jeder hat sie, und wenn, dann landen 2 von 3 akuten Fällen vor Gericht. 
Da wird dann bis zum Erbrechen abgespeckt. So gesehen in einer TV-Doku 
zum Thema.

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