Hallo Leute! Ich habe ein Verhalten beobachtet, was mir irgendwie zu denken gibt: Habe ein beheiztes System das eine gewisse Masse besitzt. Die Temp. wird über ein Thermoelement gemessen. Die Temp soll geregelt werden. Wenn ich nun die Heizung anschalte (Zweipunktregelung) steigt die Temp bis zu einem Schwellwert, wo ich sie ausschalten lasse. Nur an diesem Punkt steigt die Temp immer noch um paar Grad weiter. Gleiches verhalten bei unterer Schaltschwelle: Hier sinkt die Temp weiter obwohl Heizung wieder an. Irgendwie verwundert das nicht, aber wie kann man das erklären? Das Verhält sich in meinen Augen wie eine Induktivität. Aber gibt's dieses Analogon überhaupt bei der Wärmelehre? Wie würdet ihr dieses "Weiterlaufen" erklären? Oder aber liegt es am Thermoelement, dass träge auf Temp. Änderungen reagiert? Danke!
Die in die Heizung einströmende Wärme muss sich natürlich erst zum Temperatursensor vorarbeiten, bis sie dort einen positiven Beitrag leisten kann. So muss z.B. zuerst heisses Wasser in die Heizungsrohre fliessen, dann dauert es eine Zeit, bis sich die Rohre erwärmt haben, dann dauert es, bis die Luft warm wird und dann dauert es, bis auch das Thermometer mitzieht.
Nein, das liegt ganz einfach daran, dass die Temperaturleitfähigkeit (s.a. Wikipedia) realer Materialien nicht unendlich hohe Werte annimmt...
John Drake schrieb: > Nein, das liegt ganz einfach daran, dass die Temperaturleitfähigkeit > (s.a. Wikipedia) realer Materialien nicht unendlich hohe Werte > annimmt... ...was genau dem entspricht, was der Vorredner gesagt hat. Als Lösung gibt es ja dann auch PID-Regler, die über die "Feinfühligkeit" einer 2-Punkt-Regelung hinausgehen.
Man kann sich das auch schön mit einem Analogon aus Widerständen und Kondensatoren klar machen. Wenn du eine Spannungsquelle über einen geringen Widerstand an einen Kondensator1 klemmst und dieser wiederrum über einen großen Widerstand mit einem weiteren Kondensator2 verbunden ist, stellst du Folgendes fest: Nach dem Einschalten der Spannungsquelle ist die Spannung am ersten Kondensator sehr schnell auf Maximum, die Spannung am zweiten Kondensator steigt jedoch sehr langsam an. Schaltest du nun die Spannungsquelle aus, fängt die Spannung am ersten Kondesator sofort an zu sinken, die am zweiten Kondensator jedoch steigt weiter an und das obwohl du die Spannungsquelle ausgeschaltet hast! Der zweite Kondensator wird nämlich vom ersten Kondensator langsam aufgeladen. Genau dasselbe passiert bei der Heizung auch. Der Brenner heizt den Kessel und der Kessel heizt das Wasser und das Wasser heizt.... Hier sind viele Kondensatoren über Widerstände miteinander verbunden. Wie in einer "Kette". Der eine Kondensator reicht seine Energie an den nächsten weiter. In der Wärmelehre spricht man halt von Wärmekapazität und Wärmewiderstand. Ist aber rein mathematisch nichts anderes.
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