Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme mit Hameg 203


von Helge M. (bit-fan)


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Moinmoin,

ich habe mir ein gebrauchtes Hameg 203 bei Ebay gekauft.

Musste aber leider nach dem Auspacken feststellen, dass es so gar nicht
funktioniert.

Nachdem ich es geöffnet habe und im eingeschalteten Zustand das Gehäuse
leicht verwinde, (sämtliche Vorsichtsmassnahmen werden hierbei beachtet,
nur der Trenntrafo fehlt mir :-), wird zwar der Strahl angezeigt, aber 
es findet bei Anlegen einer Spannung an den Messkopf keinerlei Ablenkung 
statt.

Entweder Transportschaden oder vorher schon defekt. Nicht mehr 
nachvollziehbar, und deshalb die Frage, ob es hier jemanden gibt,
der sich mit diesen Geräten auskennt ?

Vielen Danke erstmal,

Bit-Fan

von Achim M. (minifloat)


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von Helge M. (bit-fan)


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Wow, kaum wach, und schon `ne Antwort. freu

Vielen Dank für die Links.
Es ist das "Ur-203", jedenfalls finde ich keine weitere Bezeichnung oder
Ergänzung.

Skalierung, Tastkopf, GND-Schalter..... alles bedacht und geprüft.
Ich kann ja nicht einmal die Y-Lage des Strahles ohne Signal verstellen.
Auch wird bei Einstellung des Dualbetriebes der 2. nicht sichtbar.

Habe den in der Anleitung beschriebenen Tastteiler-Abgleich probiert,
tut sich (eigentlich logisch) auch nichts.

Wahrscheinlich würde es noch funktionieren, wenn da nicht auf der
Rückseite mit Permanent-Marker "Auszubildende" stehen würde ?! :-)

Ich fürchte, das Teil kann ich nur noch in den E-Schrott-Container
bringen. snief

mfg bit-fan

von Otto (Gast)


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Helge, hast du den Oszi als funktionsfähig und geprüft gekauft oder als 
Bastlerware zum Ausschlachten ohne Garantie? In letzterem Fall hast du 
das bekommen wofür du bezahlt hast.

von Helge M. (bit-fan)


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Angeblich funktionstüchtig, aber dennoch gebraucht usw. von privat.
Da hamma halt (1.Mal) bei diesem Auktionshaus Pech gehabt.
Wenn es jetzt mit nicht allzugroßem Aufwand in Funktion zu bringen wäre,
ist das soweit OK, aber wenn nicht, kommt es halt weg.

Werde mal versuchen, noch den Schaltplan bei Hameg zu bekommen.

Aber vielen Dank trotzdem :-)

von Thomas S. (thomas_s74)


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Auf jeden Fall würde ich erstmal Kondensatoren austauschen. Und auch 
gucken, ob alle Stecker im Inneren richtig sitzen. Mach mal bilder vom 
Inneren Aufbau.

Falls Du es nicht hinbekommen würdest könnte ich es dir ja villeicht 
abkaufen oder so? Was hast Du denn dafür bezahlt?

MFG
Thomas

von Osche R. (Gast)


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Helge M. schrieb:

> Angeblich funktionstüchtig, aber dennoch gebraucht usw. von privat.

Als Privatmensch kann man bei Verkäufen die 12 Monate Gewährleistung auf 
Gebrauchtwaren ausschließen. Trotzdem muss die Ware der Beschreibung 
entsprechen, sonst kannst Du auf Nachbesserung bestehen. Zuerst bei Ebay 
melden, dann Geld zurückfordern, dann Mahnbescheid und ggf Strafanzeige.

Falls der Verkäufer die Ware in funktionstüchtigem Zustand losgeschickt 
hat, kann die Versicherung des Spediteurs greifen. Der Transport ist 
Sache des Käufers, d.h. Du musst den Schaden melden.

Falls es sich um einen Transportschaden handelt, dann wäre ein lockerer 
Stecker oder ein Riss in der Leiterplatte in der Nähe eines großen 
Bauteils nicht unwahrscheinlich. Sowas lässt sich durch Nachlöten 
problemlos beseitigen.


Patrick

von Frank (Gast)


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Helge M. schrieb:
> Nachdem ich es geöffnet habe und im eingeschalteten Zustand das Gehäuse
> leicht verwinde, (sämtliche Vorsichtsmassnahmen werden hierbei beachtet,
> nur der Trenntrafo fehlt mir :-), wird zwar der Strahl angezeigt, aber
> es findet bei Anlegen einer Spannung an den Messkopf keinerlei Ablenkung
> statt.

Bei dem Fehler könnten es auch die FETs des Eingangsverstärkers sein.

von Helge M. (bit-fan)


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Ein technischer Hinweis. Vielen Dank dafür :-)

Also zunächst nochmals vielen Dank für die Antworten.
Lassen wir die rechtliche Seite mal aussen vor, ich bin davon überzeugt,
dass "Wir" das Teil wohl wieder in Gang bekommen. :-)

Es sind keine offensichtlichen Schäden an Bauteilen, Platinen o.ä.
erkennbar.

Habe vorhin wieder ein wenig basteln können, und mit nem Stück Holz 
unter
der linken Gehäuseseite eine Verwindung (bzw. Kontaktherstellung :-) 
zustande gebracht, die den Strahl auch mal für längere Zeit über den 
Schirm sausen lässt.

Klopftests rundherum führen mal zum Ausfall, und dann wieder zur 
Funktion,
aber nicht zuordbar.

Ablenken lässt sich der Strahl dennoch nicht, und auch nicht in 
Y-Richtung verstellen.

@Frank: Das klingt gut, hast DU evtl. einen Hinweis, wo/wie ich die 
finde ?
        Habe (noch) keinen Schaltplan.

Halte Euch auf dem Laufenden :-)

mfG, der bit-fan

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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BF245 oder ähnliche FETs suchen gehen.

von Andreas K. (derandi)


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Passiert das bei beiden Y-Kanälen?

von Helge M. (bit-fan)


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Jau, tut es....bzw....es passiert eben nichts :-)


mfG bit-fan

von bitte löschen (Gast)


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Ich habe selbst ein 203-4. Das hat einen Component Tester (Druckschalter 
und 4 mm-Buchse unter der Röhre).
Wenn das Ur-203 auch schon einen hat, was ich nicht weiß, wäre eine 
Aussage über dessen Funktion ein erster Hinweis, ob der Y-Verstärker 
oder "weiter hinten" etwas kaputt ist.

von Achim M. (minifloat)


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Ich sehe 2 Probleme mit dem Gerät:

1. Y-Verstärker:
Wenn der Dual-Modus ausgeschaltet ist(Knopp draußen), sorgt der Alt/Chop 
Knopf für eine Umschaltung zwischen I und II. Deswegen ist er unten noch 
mit "II" beschriftet. Versuch mal, nur über den Kanal II ein Signal 
reinzubekommen und vernünftig anzuzeigen. Die beiden Eingangsverstärker 
sollten ja fast gleich aufgebaut sein. Wenn also der eine Kanal 
funktioniert und der andere nicht, muss der Fehler vor der 
Umschaltstelle im kaputten Kanal-Y-Verstärker liegen. Wenn es über beide 
nicht geht, muss der Fehler dahinter liegen.

2. X-Ablenkung/Trigger/Zeitbasis:
Bezüglich des "Holz unter Platine Klemmen bringt manchmal einen Strahl" 
fällt mir ein Kontaktproblem in der Triggersektion und/oder X-Ablenkung 
ein. wahrscheinlich eher ein Schalter oder ein Trigger-Poti. 
Bedienelemente sind meist die mechanischen Schwachstellen eines Gerätes. 
Vielleicht ist da nur eine schlechte/abgerissene Lötstelle oder ein 
Leiterbahnbruch knapp neben einem Lötauge, wo eben ein Schalter dran 
ist.

mfg mf

von Helge M. (bit-fan)


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Guten Morgen.

@ ag999:     Meine Geräteversion hat den Component-Tester noch nicht.

@ minifloat: Dann kann man ja direkt den Fehler "dahinter" vermuten,
             weil ich ja, egal welche Schaltereinstellung ich anwähle,
             noch nicht einmal mit den "Y-POS"-Potis den Strahl in der
             Position verändern kann.
             Ich klemme das Holz übrigens nicht unter die Platine,
             sondern lege es einfach nur unter die linke Geräteseite.
             Nachlöten diverser Kontakte steht noch bevor.

Nach wie vor vielen Dank für Eure Hilfe.

Eine Schaltplan-Anfrage bei Hameg brachte zunächst erstmal eine
Antwortmail, dass der gute Mann vom Support im Urlaub ist, und man
mit erhoehten Wartezeiten rechnen müssen.

Fazit: Warten wir :-)

mfG, der bit-fsn

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Hallo,

Hatte bei meinem 203-irgendwas auch mal das Problem.
Der Grund damals war, ein defekter Transistor (für die 
Spannungsregelung) der Ablenkendstufe.
Also erst mal alle Spannungen auf der Hauptplatine messen.

Christian

von Andrew T. (marsufant)


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Helge M. schrieb:
>
> Eine Schaltplan-Anfrage bei Hameg brachte zunächst erstmal eine
> Antwortmail, dass der gute Mann vom Support im Urlaub ist, und man
> mit erhoehten Wartezeiten rechnen müssen.
>
> Fazit: Warten wir :-)

Warum Anfrage gestartet? Worauf wartest Du? Steht doch alles hier:

Der Download-Link  für das Ur-hameg der bereits oben gepostet wurde ist 
unabhängig vom Urlaub.

von BerndB (Gast)


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Hallo,

der obige Link enthaelt keinen Schaltplan.

Das Service Manual laesst sich hier finden:
http://www.opweb.de/model.php?id=3579

Als erstes den Wackelkontakt beseitigen !!!!!

Grunss
Bernd

von Helge M. (bit-fan)


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@Bernd: Vielen Dank dafür, habe vor ca. 15min. das Service-Manual von 
Hameg bekommen.

Hochmotiviert werde ich dann mal den Wackel suchen.

Vielen Dank

Mal sehen, was ich heute Nachmittag erreiche :-)

Gruß, bit-fan

von Helge M. (bit-fan)


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Wackelkontakt wackelt nicht mehr.

Auf der oberen Platine sind hinten links zwei Transistoren isoliert
gegen die Gehäuserückwand geschraubt.
Einer davon hatte bei zwei Anschlüssen keinen Kontakt mehr, bzw. eben
nur bei Bewegung des Gehäusekörpers bzw. der Platine als solches.

Rest abgelötet, Leiterbahnen von Lack befreit, weil die Lötaugen 
natürlich
auch nicht mehr auf der Platine hielten. Transistor wieder rein, dann 
noch ein Stück Leiterbahn mit der allseits bekannten Drahtmethode 
überbrückt............und siehe da........Dauerstrahl :-)

Und das ganze durch eine kleine (ca. 25mm x 35mm) große Öffnung hinten
am Chassis, weil ich nicht die ganze Platine ausbauen wollte.

Denn suchen wir mal den Fehler in der Y-Sektion.


Gruß, bit-fan

von Helge M. (bit-fan)


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Nein, dieser Beitrag ist noch (lange) nicht beendet :-)

 Bin heute mal wieder dazu gekommen, weiter zu suchen.

 Die im Schaltplan angegebenen Steuerspannungen sind weitestgehend OK,
 liegen nicht 100%ig im angegebenen Bereich, was aber auch an meinem
 Multimeter liegen kann.

 Die Steuerspannung +260V an Pin 7 der Checkleiste ist definitiv
 gar nicht vorhanden, die eingespeisste Wechselspannung vom Trafo ist 
aber
 bis zum Gleichrichter OK.Der zugehörige Kondenstator C821 (47uF/250V)
 ist auf einer Seite angerissen. Leichte Wölbung nach
 aussen, aber nicht so wirklich geplatzt. Auch keine Spuren von
 ausgelaufenem Dielektrikum usw.

 Wenn dieser defekt ist, denn könnten/müssten auch andere Bauteile im
 Spannungsreglerbereich defekt sein ?

 Meine Elektronikkenntnisse reichen jetzt nicht so weit, als das ich 
z.B.
 die Funktion der beiden Transistoren in diesem Bereich deuten könnte 
usw.

 Kann/will mir dazu jemand nen Tip geben ?

 Vielen Dank,

 bit-fan

von Elektriker (Gast)


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> Die Steuerspannung +260V an Pin 7 der Checkleiste ist
 > definitiv  gar nicht vorhanden,
direkt an den Anschlüssen des C821 gemessen?
gar nicht = 0 Volt oder weniger als..., etwa nur 120V?

Dann ist  an dieser Stelle nichts defekt.
Die 260V ist verkettet mit den 140V darunter im Schaltplan.

 > die eingespeisste Wechselspannung vom Trafo ist aber
 > bis zum Gleichrichter OK.Der zugehörige Kondenstator C821
 > (47uF/250V)  ist auf einer Seite angerissen. Leichte
 > Wölbung nach  aussen, aber nicht so wirklich geplatzt.
 > Auch keine Spuren von  ausgelaufenem Dielektrikum usw.

Die 140V sind vorhanden?

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