Man kann Induktivitäten ja relativ leicht selber machen. Schwieriger wird's bei Kapazitäten. Hat schon mal jemand einen MP-Kondensator (Anwendungsgebiet Frequenzweichen) selbst hergestellt? Ganz naiv könnte man sich ja vorstellen, man nehme eine Rolle Aluhaushaltsfolie, eine Rolle Butterbrotpapier, schneide zwei leberwurstgroße Stücke von der Alufolie ab und ein ebensolches von der Butterbrotfolie, lege die Folien übereinander, daß sie durch das Papier getrennt sind und fange an zu wickeln. Tränke das ganze dann zum Schluß in Wachs, und fertig ist der Wachskondensator. Aber, wie macht man die Endkontaktierung? Und ist das überhaupt sinnvoll oder nur eine Schnapsidee? -- Christoph
>Aber, wie macht man die Endkontaktierung? Und ist das überhaupt sinnvoll >oder nur eine Schnapsidee? Du kannst dir auch einen Ferrari-Motor aus Hartholz schnitzen...
Der Eigenbau von Kondensatoren kommt mehr in Frage wenn man Werte um 1 pF braucht. Die großen Werte kauft man lieber, oder schaltet ein paar parallel damit der Kapazitätswert stimmt, falls man Werte wie 7,8 µF nicht bekommt.
Christoph Kukulies schrieb: > fange an zu wickeln. Das Problem ist der Anpressdruck, der den Plattenabstand bestimmt. Einfacher ist es da den Kondensator als Plattenkondensator aufzubauen. Da lässt sich über mechanischen Druck die Kapazität dann einstellen, was beim Rollen nicht so einfach funktioniert.
Ein MP-Kondensator wird aus 1um Folie hergestellt. Da macht Handarbeit keinen Spaß mehr! Ich würde sagen, sinnlos. Rechne doch einfach mal nach dem Kondensatorgesetz deine Mechanik aus! Selbst habe ich mal für einen N2-Gaslaser aus doppelseitigbekupferten Platinen einen Hochspannungskondensator gebaut. Problem war hier, das das Teil nur nanoHenry parasitäre Induktivität haben durfte. Das gibts nicht als Bauelement. Also für Spezialsachen ja, für so la-la wäre es Blödsinn!
Floh schrieb: > Das Problem ist der Anpressdruck, der den Plattenabstand bestimmt. > Einfacher ist es da den Kondensator als Plattenkondensator aufzubauen. Ja, ich glaube, das ist das schwierigste dabei, einen geringen Abstand der Folien (10-50um) zu gewährleisten. Die Kontaktierungsfrage (Aluminium zu verzinntem Cu-draht) wäre auch noch zu lösen gewesen. Ich glaube, ich lasse den Gedanken fallen. Schönen Abend noch, Christoph
Hallo, suche einfach nach Radiobastelanleitungen der frühen 20er Jahre, da findest Du auch Bauanleitungen für Kondensatoren. Gruß aus Berlin Michael
Christoph Kukulies schrieb: > Ja, ich glaube, das ist das schwierigste dabei, einen geringen Abstand > der Folien (10-50um) zu gewährleisten. Hab ich aus LAngeweile gemacht. Du tütest DinA4 große Alufolie in diese Plastiktaschen zum Einordnen. Dann immer zwischen 2 Tüten eine Alufolie auf der anderen Seite überstehen lassen. Das Ganze entsprechend oft (in meinem Fall warens 200 Tüten), dann noch eine Plexiglasplatte oben und unten und fest zusammenschrauben/pressen. Bild davon mal dabei :-)
Floh muß wirklich sehr viel Langeweile haben. Wieviel nF waren es denn?
Abdul K. schrieb: > Floh muß wirklich sehr viel Langeweile haben. Wieviel nF waren es denn? Ja du, neben dem ET-Studium :-) Mit dem Anpressdruck (man beachte den Winkel als Unterstützung) komme ich auf ca 100 uF, so als worst case Abschätzung (mangels Capmeter). Durch den hohen Druck wird ja der PLattenabstand kleiner, daher wird die Kapazität über der Schätzung liegen.
Hübsch, Floh. Kommt ja doch noch was Konstruktives zustande und ein paar Ideen fallen ab. Kontaktierung dann bei Dir durch das Aluprofil seitlich, Alu auf Alu? Übrigens, weiß jemand, wie diese seitliche Kontaktierung heißt, wie sie bei Axialkondensatoren verwendet wird. Irgendsoein Spezialausdruck wie "Sumpf" oder ich liege völlig daneben? Kann es sein, daß man dafür eine leitende Paste verwendete? -- Christoph
Dominik µc schrieb: > Das glaub ich eher nicht :) Rechne es nach, vlt hab ich mich auch verrechnet. 400 Plattenkondensatoren, mit DinA4 und Plattenabstand ca 5 um. Christoph Kukulies schrieb: > Kontaktierung dann bei Dir durch das Aluprofil seitlich, Alu auf Alu? jep. Aufbau in etwa so, für 4 Lagen Alufolie: (P Plexiglas, + Alu, F Folie, - Alu) PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF F--------------------------------------------- FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ FFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF F--------------------------------------------- PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP links plus, rechts minus. :-)
Metallspritzverfahren von Schoop, daher "geschoopt". Arno
Ich habe es gerade andersrum gemacht. Vorkriegskondensatoren meterweise abgewickelt und wenn man die verbrannt hat, gab es eine wunderschöne grüne Flamme. Schätzungsweise 20m für 4µF.
Christoph Kukulies schrieb: > ber, wie macht man die Endkontaktierung? Zerlege einen alten MP-Kondensator. Dann wirst Du oben und unten am Rand die Anschlüsse finden. >Schätzungsweise 20m für 4µF. Das Dielektrikum Papier ist nicht mit einer Frühstückstüte zu vergleichen. Wahrscheinlich kommt Floh seine Schätzung hin. Wobei 5 um mir sehr dünn erscheinen. Dah hätte ich eher mit 30 um Dicke geschätzt. Geschichte http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29
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