Hallo Mich würde mal interessieren, wie die Fertiger Kupfer an den Innenwänden der Bohrungen anlagern. Weiß das einer von euch? Und in welcher Reihenfolge werden die einzelnen Schritte beim Platinenfertigen angewandt? Danke euch.
Durch eine chemische Ablagerung von leitfähigen Materialien mit wenigen µ Schichtstärke. Das kann z.B. Paladium, Kupfer, oder Graphit sein. In einem weiterem Arbeitsgang verstärkt man die leitfähige Beschichtung galvanisch mit Kupfer auf mehrere 10µ, so das dann eine Hülse ausgebildet wird. Noch Fragen?
Die Bohrungen sind rauh. Durch ein Tauchbad in einer palladiumhaltigen Lösung "aktiviert" man diese, so daß sich im nächsten Bad dort Kupfer abscheidet. Prozeßschritte sind je nach Verfahren unterschiedlich, bei der hobbyüblichen Methode dient organischer Fotolack als Ätzresist, in der Industrie gibt es auch die Metallresisttechnik: Negativfotolack, aufgalvanisieren einer Zinn- oder Goldschicht, entlacken, ggf. chemisch durchkontaktieren, ätzen. Bei Zinnresist danach strippen, d.h. Kupfer wieder freilegen. Zwischendurch kann die Oberfläche galvanisch verstärkt werden. Gegebenenfalls dann Lötstopp aufbringen, Oberfläche heißverzinnen falls nötig. Die Industrie bohrt die rohen Platten, der Hobbyätzer nach dem Ätzen.
Die platinen werden gebohrt, die betroffenen bohrungen werden mit leitendem material dünn beschichtet, damit dann im elektrogalvanisierungsbad sich in den bohrungen das kupfer ablagert.manche hersteller beschichten auch noch mit gold. deshalb sind die rohplatten dünner mit kupfer beschichtet als die sollkupferstärke ist. dann werden die platinen beschichtet,belichtet,geätzt und mit lötstoplack behandelt. dann werden die augen verzinnt
@Sebastian
Den ganzen Fertigungsprozess wollte der To wahrscheinlich gar
nicht wissen.
Warum sich Kupfer abscheidet hast du leider unzureichend erläutert.
In der Industrie gibt es üblicherweise die Metallresistechnik
(mit Ausnahmen) damit das unter anderem IN der Bohrung galvanisch
abgeschiedene Kupfer nicht wieder weg geätzt wird.
"Chemisch galvanisieren" steht vom Prozessablauf an der falschen Stelle.
Leider ist das alles bei dir etwas im Ablauf DURCHEINANDERGERATEN.
@ Philipp
>dann werden die augen verzinnt
Deinen Aufschrei möchte ich hören, wenn das passiert.
@Johannes Hofmann
Bemühe bitte mal die Forensuche, denn der ganze Prozess ist
schon bis ins Kleinste mal beschrieben worden.
Weiterführende Literatur erhält man vom Leuze-Verlag.
Michael S. schrieb: > Durch eine chemische Ablagerung von leitfähigen Materialien mit > wenigen µ Schichtstärke. Das kann z.B. Paladium, Kupfer, oder > Graphit sein. Hallo, da sind schon 2 (mindestens) Arbeitsgänge zusammengeschmissen: zuerst wird die Oberfläche mit einer Palladium-Lösung behandelt, dabei werden aber nur einzelne Atome angelagert, keineswegs eine Schicht messbarer Dicke (das wäre kaum bezahlbar). Diese Palladium-Atome wirken aber im nächsten Schritt als Katalysator, um aus einem chemischen Kupferbad eine etwas dickere, leitfähige Schicht aus Cu abzuscheiden, da genügen etwa 1 bis 2 µ. Im dritten Schritt wird diese dünne Schicht galvanisch (also mit Strom) durch Cu verstärkt auf die gewünschte Endstärke der Hülse. Zwischenschritte wie Entfetten oder Spülen habe ich dabei weggelassen, unwichtig sind sie deshalb aber nicht. Weiter unten: "Chemisch galvanisieren" ist ein Widerspruch in sich - Galvanisieren ist Behandlung mit Strom, Chemisch meint Metallabscheidung explizit ohne Strom. Die meisten wissen aber wohl, was gemeint ist. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Chemisch meint Metallabscheidung explizit ohne > Strom Ohne elektrischen Strom.
@Reinhard Kern Schöne ausführlich kompetente Beschreibung. Hoffentlich ist das nicht zu viel an Information, das der TO da überfordert wird. Klar kann man alles äußerst genau beschreiben, aber es muss auch Sinnvoll sein. Schon mal dran gedacht ein Buch oder Wiki zu schreiben?
Michael S. schrieb: > Schon mal dran gedacht ein Buch oder Wiki zu schreiben? Nun, daraus einen Wiki-Artikel hier im Wiki generieren kannst doch auch du. Wenn er fertig ist, rufst du einfach zur Diskussion auf, und Leute wie Reinhard können dann noch korrigieren, wo nötig, ohne dass sie deshalb selbst ihre Zeit noch opfern müssen für den Artikel. Wenn die Frage wieder auftaucht, kann man dann einfach auf den Wikiartikel verweisen.
Michael S. schrieb: > Schon mal dran gedacht ein Buch oder Wiki zu schreiben? Hallo, gedacht schon. Ich kenne aber Menschen, die in der Verlagsbranche arbeiten, gerade auch im Bereich technischer Publikationen. Verglichen damit wird bei Putzkolonnen fürstlich gezahlt. Gruss Reinhard
Loonix schrieb: > Reinhard Kern schrieb: >> Chemisch meint Metallabscheidung explizit ohne >> Strom > > Ohne elektrischen Strom. Ob das die Verwirrung bei einem Laien beseitigt? Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: >> Ohne elektrischen Strom. > > Ob das die Verwirrung bei einem Laien beseitigt? vielleicht noch etwas abstrakter .. "ohne Ladungstransfer" denn wer weiss schon ob Ionenfluss auch als elektrischer Strom durchgeht. :)
@ Jörg Wunsch Klar könnte ich das und hab da auch schon drüber nachgedacht, aber, wenn, dann sollte da auch praktisches und erprobtes Know-How dahinter stehen und nicht nur graue Theorie und da hat der Reinhard mehr zu bieten, wie man lesen kann.
Reinhard Kern schrieb: > Ob das die Verwirrung bei einem Laien beseitigt? Sorry, konnts nicht zurückhalten... daniel(root) schrieb: > denn wer weiss schon ob Ionenfluss auch als elektrischer > Strom durchgeht. :) ...obwohl ich das besser hätte tun sollen, wie mir gerade bewusst wird. :)
Michael S. schrieb: > Klar könnte ich das und hab da auch schon drüber nachgedacht, > aber, wenn, dann sollte da auch praktisches und erprobtes Know-How > dahinter stehen und nicht nur graue Theorie und da hat der > Reinhard mehr zu bieten, wie man lesen kann. Es hindert dich doch aber keiner, die von Reinhard bereits gebrachten Erklärungen einfach mal in einen Artikel zu übernehmen und ihn dann um einen Review zu bitten. Das verteilt die Last: nicht derjenige, der sowieso das know-how hat, die kompetenten Antworten zu geben, muss sich danach auch noch hinsetzen und den Wiki-Artikel tippen, sondern jemand, der von der Kompetenz geistig profitiert, bringt sich mit seiner eigenen Arbeit für alle ein. Du vergisst, dass Leute wie Reinhard halt nebenbei auch noch ihre Brötchen verdienen müssen, und nach Feierabend hat auch nicht jeder die Muße, sowas dann noch zu tippen. Man hat auch mal 'ne Familie, ein Hobby, will mal ins Theater oder Kino gehen ...
Dann müsste der Reinhard aber für Fragen oder Korrekturlesen zur Verfügung stehen, bzw. müsste das bis zum Schluss mit durchziehen. Das ist für einen Brötchenverdiener eben nicht so einfach. Ich werde es mir überlegen und dann den Reinhard mal fragen ob er dran Interesse hat.
Jörg Wunsch schrieb: > Es hindert dich doch aber keiner ... Hallo Jörg, hast du denn Erfahrungen mit Wikipedia? Oder sonstwer hier? Nach verschiedenen Kommentaren muss man wohl zum "inneren Kreis" gehören, um was zu erreichen. Ich hab nur einmal probiert, eine Aussage über Schaltjahre der nächsten Jahrtausende zu korrigieren, also nichts Lebenswichtiges, aber solche "Fremdeinwürfe" verschwinden einfach innerhalb kurzer Zeit wieder ohne jeden Kommentar. Ob mein Text nun falsch war oder was sonst, weiss ich bis heute nicht, es war mir dann auch zu dumm, das endgültig und zweifelsfrei zu klären. Mein Eindruck ist also, ohne Beziehungen zu einem etablierten Wiki-Mitarbeiter kann man eigene Wikitexte höchstens als Klopapier verwerten. Gruss Reinhard PS übrigens finde ich den Artikel Durchkontaktierung in Wikipedia ganz in Ordnung, man könnte nur zu den Blind und Buried Vias noch einiges ergänzen.
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Bin keinesfalls damit überfordert. Mein Kollege und ich kamen auf die Frage, als wir uns beim Design einer Platine über die Positiononierungsbohrungen eines Konnektors unterhielten. Was wohl passieren würde wenn man im Layout-Programm vergessen würde, das Häkchen bei "Plated" rauszunehmen. Und da stellten wir fest, dass wir keinen Schimmer hatten, wie die Kupferanlagerung abläuft. Der Rest der Fertigung ist klar.
Reinhard Kern schrieb: [...] > Hallo Jörg, > > hast du denn Erfahrungen mit Wikipedia? Oder sonstwer hier? [...] Jörg hat mit größter Wahrscheinlichkeit das mikrocontroller.net Wiki gemeint. Gruß Frank
Frank Lorenzen schrieb: >> hast du denn Erfahrungen mit Wikipedia? Oder sonstwer hier? > [...] > > Jörg hat mit größter Wahrscheinlichkeit das mikrocontroller.net Wiki > gemeint. Ja, habe ich. Allerdings habe ich auch bei de.wikipedia.org schon ein paar Dinge editiert, habe auch nervige Erlebnisse gehabt (ein Bildschirmfoto eines logic analyzers wurde mit der Begründung zurückgewiesen, dass man da ja Stilelemente des zu Grunde liegenden MS-Windows sehen könne, die copyrightbehaftet seien), aber im Großen und Ganzen kann ich mich dem allgemeinen Gemecker nicht anschließen. Sind am Ende aber jeweils eher Kleinigkeiten gewesen, vielleicht mal ein Absatz, mehr nicht.
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