Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil PS305D – Schnäppchen oder Chinaschrott? - Teil 1


von Stefan W. (wswbln)


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Angeregt von diesem Thread (Beitrag "labornetzteil") 
ging ich im Netz ein wenig auf die Pirsch und stieß dabei auf dieses 
Angebot: 
http://www.efox-shop.com/zhaoxin-variable-30v-5a-dc-netzteiluuml-r-labor-ps-305d-h290408011750-p-80941

Bei einem Preis von €38.15 leuchten jetzt wahrscheinlich bei allen 
"Geiz-ist-geil"ern die Augen auf, während die "großen Warner" dieselben 
verdrehen und Luft holen um von diesem "Chinaschrott" dringest 
abzuraten.

Ich wurde einfach nur neugierig, was man für die paar Euros denn 
tatsächlich erwarten kann und habe kurzerhand mal eins geordert. Nach 
laaanger Wartezeit meldete sich dann endlich der Zoll bei mir, ich dürfe 
gegen Vorlage einer Rechnung und/oder Nachweis des Wertes und 
anschließender Zahlung der EUSt. ein Paket in Empfang nehmen.

Ein paar Tage später war es dann für alles in allem etwas über 50 Euro 
bei mir.. Nach dem Auspacken sitzt man erst mal vor einem relativ 
einfach gehaltenen Stahlblechgehäuse aus zwei U-förmigen Teilen in der 
Machart vieler HiFi-Geräte. Vorne erfreut eine Kunststoff-Blende mit 
allen Bedienelementen den Blick, während die Rückseite mit 
Kaltgerätebuchse (mit Sicherungshalter), Spannungsumschalter (115/230V) 
und dem Lufteinlass eines Lüfters eher schlicht daherkommt. Nun, von 
außen kannte ich das Teil ja schon von o.g. eFox-Link, daher hielt ich 
mich mit ein paar Messungen von Maximalstrom (knapp unter 4,9A), 
Spannung (30V) und Genauigkeit der Anzeigen (Spannung zeigt <20mV zuviel 
und Strom ~20mA zu wenig an) nur kurz auf und öffnete "die Kiste".

Bild 2 zeigt eine Übersicht von oben betrachtet, Bild 3 von der Seite:
Links die Rückwand mit dem Lüfter, davor der -ähh- Kühlkörper mit zwei 
parallel geschalteten 2N3055, dann die Emitterwiderstände, der 
unübersehbare Trafo und hinter der Frontplatte die Elektronik. Letztere 
entpuppt sich auf der waagerechten Platine als recht konventionelle 
Schaltung rund um einen LM324 (Bilder 4 und 5), aufgepeppt mit einer 
Schaltung mit 2 Relais, welche durch zur gewählten Ausgangsspannung 
passendes Aufschalten der Anzapfungen der Trafo-Sekundärwicklung 
versucht, die Verlustleistung der Endstufe im Zaum zu halten. Der 
Ladekondensator ist mit 6800µF vielleicht etwas knapp bemessen, aber das 
werden weitere Messungen zeigen.

Die senkrechte Leiterplatte trägt die Messtechnik incl. deren 
Stromversorgung (Bild 6).
Um die Ausgangsspannung von 0V an einstellen zu können, hat man der 
Regelung (wie auch der Messtechnik) eine eigene Trafowicklung spendiert. 
Wo wir gerade dabei sind: Die Sekundärwicklung scheint auf den ersten 
Blick ordentliche Drahtdurchmesser zu haben (Bild 7), bei 
Dauer-Maximalstrom wird sich aber noch zeigen müssen, ob’s wirklich 
reicht.

Hmmm, da fehlt doch noch was……
Genau: Während die div. LM78xx und die Vor- und Endstufentransistoren 
sich einer halbwegs geregelten Kühlung erfreuen, wurde der Gleichrichter 
etwas versteckt und lieblos am Fuße des Trafos auf das Stahlblech 
gebolzt (Bild 8). Das lässt angesichts einer Verlustleistung von 
5Ax1,4V=7W nichts Gutes ahnen, doch dazu dann mehr im zweiten Teil.

von Stefan W. (wswbln)


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Labornetzteil PS305D – Schnäppchen oder Chinaschrott?   -  Teil 2

Ging es im ersten Teil um die Vorstellung des Gerätes, folgen nun ein 
paar statische Belastungstests:

Das Gerät wird mit einer ohmschen Last (mein gutes altes 
Flohmarkt-Schätzchen – Bild 9) verbunden und auf etwa die halbe 
Ausgangsspannung eingestellt (hier etwas mehr, damit gerade die nächst 
höhere Trafoanzapfung eingeschaltet wird) und mit dem maximalen 
Ausgangsstrom beaufschlagt. Das Gehäuse wird zusammengesetzt und mit 2 
Schrauben provisorisch so verschlossen, dass, was die Luftführung 
angeht, die originalen Verhältnisse herrschen. Nun wird gewartet, bis 
sich im Rahmen der interessierenden Genauigkeit das thermische 
Gleichgewicht eingestellt hat (was bei massiven Teilen wie dem Trafo 
leicht mal ein paar Stunden dauern kann).

Danach kommt ein wunderbares Gerät zum Einsatz, von dem ich mich fast 
schon frage, wie ich früher ohne ausgekommen bin: eine IR-Kamera. Man 
kann damit sehr schnell beurteilen wie „gesund“ ein Design im Hinblick 
auf Zuverlässigkeit, richtiger Auslegung von Leistungsteilen und deren 
Kühlmaßnahmen etc. ist und auch bei der Fehlersuche ist sie oft sehr 
hilfreich (sogar die Lage von Kurzschlüssen auf Innenlagen einer Platine 
haben wir damit schon gefunden). Manchmal ist es auch für „alte Hasen“ 
verblüffend, wo sich in einem Gerät unerwartete Wärmenester bilden. Eine 
schöne Anwendung ist auch das Nachforschen auf der Jagd nach dem besten 
Wirkungsgrad z.B. eines Switchers, wo denn die Verlustleistung genau 
entsteht und was Verbesserungsmaßnahmen dann wirklich bringen.

Der Prüfling wird nun geöffnet und in möglichst schneller Folge 
Aufnahmen von allen interessierenden Teilen gemacht. Diese werden später 
mit einer Auswertesoftware untersucht und vermessen. Wie schon erwartet 
ist das knapp bemessene „Kühlblech“ trotz Lüfters (welcher übrigens bei 
45°C ein- und bei 35°C wieder ausgeschaltet wird)  mit der auftretenden 
Verlustleistung überfordert (Bild IR_502). Temperaturen im Bereich über 
100°C tun den Transistoren auf Dauer nicht gut. Die Emitterwiderstände 
kommen als Keramikteile mit den knapp 94°C sicher besser zurecht. (In 
diesem Bild sieht man übrigens auch schön den (Verfälschungs-)Effekt 
einer blanken Metalloberfläche: wegen des drastisch kleineren 
Emmissionsgrades erscheinen solche Teile viel kühler als sie in 
Wirklichkeit sind. Das Aufkleben eines Stückchens Klebeband (ε~0,95) 
schafft hier Abhilfe.)

Die Steuerelektronik bleibt erwartungsgemäß relativ kühl, bis auf den 
Treibertransistor für die beiden 2N3055, der etwa 70°C erreicht. Der 
Strommesswiderstand (als Drahtwendel im Bild 2 oben rechts gut 
erkennbar)  erhitzt sich auf über 100°C und heizt auch das daneben 
befindliche Relais auf über 80°C auf (Bild IR_0505). Viel bedenklicher 
ist aber dass sich die Trafowicklungen (speziell innerhalb des Kernes) 
auf gut 95°C erwärmt. Zwar ist selbst die niedrigste Wärmeklasse von 
Lackdrähten für min. 155°C gut, aber ich sehe hier ja auch nur die 
Oberflächentemperatur.

Überraschend, aber eher unkritisch sind die Temperaturen im Bereich der 
Versorgung der Messgeräte oben in der Frontblende (IR_0511) - speziell 
die des Widerstandes (nicht von den Farben täuschen lassen: hier 
herrscht KEINE Weißglut ;-) )

Überhaupt nicht verwunderlich, aber sehr kritisch ist dagegen – wie 
schon befürchtet – die Temperatur des nur ungenügend gekühlten 
Gleichrichters: Wie IR_0507 zeigt, erreicht dieser eine 
Gehäusetemperatur von über 135°C. Hier muss für einen Dauerbetrieb bei 
mehr als 3A Ausgangsstrom unbedingt Abhilfe geschaffen werden!

Womit wir schon beim Kapitel „notwendige und wünschenswerte Maßnahmen“ 
sind:
Wenn man die „versprochenen“ 5A Ausgangsstrom längerfristig „genießen“ 
möchte, müssen ein paar Dinge angegangen werden. Der Gleichrichter 
braucht unbedingt eine bessere Kühlung und auch bei den 
Endstufentransistoren besteht Handlungsbedarf. Ich denke der Austausch 
der 2N3055 durch 1-2 St. TIP35 oder TIP3055C (deren TO-218 Gehäuse sich 
leichter montieren lässt) und Austausch des einfachen Bleches durch 
einen recycleten CPU-Kühlkörper im Luftstrom des vorhandenen Lüfters 
wird hier einiges verbessern. Und vielleicht lässt sich zumindest ein 
Teil des Luftstromes noch so führen, dass die Trafowicklungen etwas mehr 
davon abbekommen. Auf der Elektronikplatine werde ich noch ein paar 
Elkos gegen 105°C-Typen austauschen, speziell die, die neben den 
Kühlkörpern stehen.

Zum Schluss ein Blick auf die Regelungseigenschaften des Netzgerätes:
Dazu wird eine Grundlast von 1A angelegt und parallel dazu eine weitere 
Last von 2A mit einem mit einem schnellem Schalter (MOSFET) aus- und 
eingeschaltet. Die Ansteuerung geschieht mit einem 
(Rechteck-)Signalgenerator, so dass Frequenz und Tastverhältnis 
einstellbar sind. Auf einem Oszilloskop schaut man sich dann die 
Ausgangsspannung an und beobachtet, wie die Regelung auf die Lastsprünge 
reagiert.

Bild 10 zeigt, wie die eingebaute Messtechnik den pulsförmigen Strom bei 
einem Tastverhältnis von 50% schön auf  1A+2A/2=2A mittelt. Die Anzeige 
bleibt bei Frequenzen von 40Hz bis 50kHz völlig ruhig. Ebenso lässt sich 
die Regelung in diesen Bereich nicht aus der Ruhe bringen. Bild 11 und 
12 zeigen die Verhältnisse bei 10kHz: Beim Einschalten der zusätzlichen 
2A sinkt die Ausgangsspannung mit einem kurzen Unterschwinger um ca. 
220mV, was einen dyn. Innenwiderstand von ~0,1 Ohm ergibt (nicht 
besonders gut, aber bei dem Preis des Gerätes (er)tragbar). Den Spike 
beim Abschalten bitte ich zu ignorieren, der kommt von den 
Streuinduktivitäten des Versuchsaufbaus. Wichtig ist, dass die Regelung 
im gesamten Frequenzbereich nicht zu Schwingungen angeregt werden 
konnte.

Interessant ist auch das Rauschverhalten der Regelung: Bild 13 zeigt ein 
niederfrequentes Rauschen von ca. 200mVss im Leerlauf. Bei 2A steigt es 
auf ca. 300mVss (Bild 14) und bei Volllast (4,8A) kommen da 
Fluktuationen dazu (Bild 15), die ich mir noch nicht so ganz erklären 
kann.


Mein Fazit:
-----------
 Das Labornetzteil PSD305D hat sicher seine Schwächen, aber angesichts 
des Preises und der relativ leichten Behebbarkeit zumindest der 
schlimmsten Punkte möchte ich nicht gleich von „Chinaschrott“ sprechen. 
Wenn man es schafft, sich auf – sagen wir mal – 3A Dauerstrom zu 
begrenzen (ggf. durch Einbau eines entsprechenden Widerstandes in Reihe 
zum Strombegrenzungspoti), könnte man das Gerät sogar ohne 
Modifikationen verwenden. Und der Preis geht auch für ein 30V/3A Gerät 
noch voll in Ordnung.

von Floh (Gast)


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Ist der Kühlkörper für die Transistoren tatsächliche nur eine 
MEtallplatte?

von Stefan W. (wswbln)


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...sieht so aus - oder??  :-)

von Michael K. (charles_b)


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Was hast du für eine IR-Kamera? Die Modelle von FLIR sind ja alle 
sauteuer, gibts da günstigere Alternativen?

von Stefan W. (wswbln)


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...es ist eine von FLIR (Typ weiß ich jetzt nicht auswendig, liegt in 
der Firma und jetzt ist Wochenende), aber wir hatten damals etliche 
Angebote eingeholt und verglichen: Zusammen mit der Auswertesoftware und 
einer (sehr empfehlenswerten!!) Schulung war das dann das beste 
Gesamtpaket.

von Michael K. (charles_b)


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Stefan Wimmer schrieb:

> der Firma und jetzt ist Wochenende), aber wir hatten damals etliche

...ok, für ne Firma rechnet es sich dann eher. Ich hab Preise so ab rund 
3TE in Erinnerung, was natürlich selbst für den engagierten 
Hobby-Elektroniker etwas viel ist.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich hab Preise so ab rund
> 3TE in Erinnerung, was natürlich selbst für den engagierten
> Hobby-Elektroniker etwas viel ist.
Einsteigermodelle gibt es schon ab ca. 1k€ 
http://www.datatec.de/Thermografie-Flir-Waermebildkamera-i3.htm
Wenn man so etwas ernsthaft braucht, werden Wärmebildkameras auch für 
Hobbyisten mit ein wenig drauf Sparen greifbar.

von Michael K. (charles_b)


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Luk4s K. schrieb:
> Wenn man so etwas ernsthaft braucht, werden Wärmebildkameras auch für
> Hobbyisten mit ein wenig drauf Sparen greifbar.


Danke für den Link. Klar 60x60 ist nicht viel, aber man kann ja nah 
rangehen wenn man es genauer wissen will..

von Lukas K. (carrotindustries)


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Michael K-punkt schrieb:
> Luk4s K. schrieb:
>> Wenn man so etwas ernsthaft braucht, werden Wärmebildkameras auch für
>> Hobbyisten mit ein wenig drauf Sparen greifbar.
>
>
> Danke für den Link. Klar 60x60 ist nicht viel, aber man kann ja nah
> rangehen wenn man es genauer wissen will..

Nicht ganz,
>Fix-Fokus, Mindestabstand 0,6m
Hat man wohl an der teuren Optik gespart, irgendwo müssen die 1k€ ja 
auch herkommen

von Sonntagsposter (Gast)


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Also eh das jemand ernst nimmt: DAS WAR EIN WITZ.

Bitte schreib genauer, was du machen willst, dann kann man deine Frage 
auch beantworten.

von Sonntagsposter (Gast)


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Mods: Falscher Thread, bitte löschen

von Michael K. (charles_b)


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Luk4s K. schrieb:

>>Fix-Fokus, Mindestabstand 0,6m
> Hat man wohl an der teuren Optik gespart, irgendwo müssen die 1k€ ja
> auch herkommen

hm, und welchen Blickwinkel hat die Kamera? Hieraus könnte man ja dann 
die minimalen Abständ z. B. an einer Wand ausrechnen, die noch 
unterschieden werden.

von Michael K. (charles_b)


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Michael K-punkt schrieb:
> Luk4s K. schrieb:
>
>>>Fix-Fokus, Mindestabstand 0,6m
>> Hat man wohl an der teuren Optik gespart, irgendwo müssen die 1k€ ja
>> auch herkommen
>
> hm, und welchen Blickwinkel hat die Kamera? Hieraus könnte man ja dann
> die minimalen Abständ z. B. an einer Wand ausrechnen, die noch
> unterschieden werden.

habs gerade dor nachgesehen 12,5°. Da komm ich beim Minimalabstand auf 
eine "Pixelgröße" an der Wand von 2,2 mm. Eigentlich schon recht 
feinfühlig.

von Stefan W. (wswbln)


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Ähm, wollt ihr für Diskussionen rund um IR-Kameras nicht lieber einen 
neuen Thread (mit dann passenderem Titel) aufmachen?

von Michael K. (charles_b)


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Das Netzgerät im u.a. Link wird für 428 Euro NETTO angeboten. Man würde 
sagen, dass KANN ja kein China-Böller sein. Sieht aber dem hier 
besprochenen Geräte zum Verwechseln ähnlich (gut, die Spannungwerte sind 
anders, aber das ist auch schon alles)


http://www.datatec.de/SPS-606-GwInstek-Netzgeraet-60V.htm

Ist jetzt das hier besprochene Gerät zu billig oder das datatec-Gerät 
einfach ne Abzocke?

von MaWin (Gast)


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Instek ist eine andere Firma, anderer Inhalt bei wohl gleichem 
Gehäusezulieferer, andere Technologie, ein Schaltnetzteil.

Schaltlabornetzteil hat Reichelt gerade in billig.

Das Datatec ist halt das was man bei China so bekommt. Offensichtlich 
geht es bei voller Belastung "gerade eben". Mehr darfst du letztlich 
auch vom Instek nicht erwarten. Wenn die Kiste 5 Watt mehr lefern 
könnte, würde der Hersteller das auch draufschreiben.

Nur wenn man selbst baut sollte man alles eine Nummer grosszügiger 
aufbauen. Leider ist es ja meist das Gegenteil, und die Selbstbauten 
liefern nicht die volle Leistung, weder kurzzeitig noch langfristig.

von Stefan W. (wswbln)


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Hmmm, bei einem Gewicht von 3,3kg würde ich ja an einen Switcher auf der 
Sekundärseite denken...

Hat jemand so eins und traut sich ein paar Bilder vom Innenleben zu 
machen?

von Stefan W. (wswbln)


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Oh, habe gerade gesehen, dass ich im zweiten Teil ein IR-Bild vertauscht 
hatte: Statt IR_0505 meinte ich IR_0506, welches ich hiermit 
nachliefere.

von Michael K. (charles_b)


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Stefan Wimmer schrieb:

> Das Gerät wird mit einer ohmschen Last (mein gutes altes
> Flohmarkt-Schätzchen – Bild 9) verbunden und auf etwa die halbe
> Ausgangsspannung eingestellt (hier etwas mehr, damit gerade die nächst
> höhere Trafoanzapfung eingeschaltet wird) und mit dem maximalen
> Ausgangsstrom beaufschlagt.

Das klingt logisch und interessant. In einem anderen Thread wurde die 
Meinung geäußert, dass ein 30V5A-Netzteil IMMER 150 W Leistung zieht und 
wenn man eine niedrigere Spannung einstellt, der Rest vom Gerät 
verbraten wird. Kam mir komisch vor, doch dass man je nach Spannung 
unterschiedliche Anzapfungen wählen kann erscheint mir dann doch 
eleganter.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Stefan,

vielen dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast den Testbericht für uns 
zu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Stefan W. (wswbln)


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...gern geschehen!

Schon, dass das "Geschreibsel" wenigstens einem der bald 500 Betrachter 
was gebracht hat.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Sehr interessanter Test!
Dass der Trafo so heiß wird wundert mich sehr. Der macht nämlich auf den 
Fotos optisch gar keinen schlechten Eindruck und wirkt auch (von der 
Kerngröße her) richtig dimensioniert.

Und dass die Spannungsregler und der Widerstand für die LED-Displays 
warm werden finde ich nicht ungewöhnlich; solche LED-Panelmeter können 
pro Stück schon 100...200mA ziehen.

MaWin schrieb:
> Nur wenn man selbst baut sollte man alles eine Nummer grosszügiger
> aufbauen. Leider ist es ja meist das Gegenteil, und die Selbstbauten
> liefern nicht die volle Leistung, weder kurzzeitig noch langfristig.
Wenn möglich, rechne ich thermische Reserven ein. Wenn nicht, dann 
nicht: Ich habe z.B. ein Eigenbau-Netzteil, in dem ein einziger - zudem 
isoliert montierter - TO3-Transistor (MJ15003) bis zu ~80W verheizt. 
Dabei dürfte die Sperrschicht ca. 130°C wärmer als der Kühlkörper 
werden.
Das heißt, dass der Kühlkörper auf alle Fälle unter 70°C bleiben muss. 
[u]Bislang[/u] (seit knapp 2 Jahren) funktioniert dieses Netzteil ohne 
Probleme...
Ich schludere eher beim mechanischen Aufbau ziemlich...

von Fralla (Gast)


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Interessanter hilfreicher Test.

Also Schrott würde ich das nicht mehr bezeichnen, für den Preis in 
Ordnung.

Aber paar Fragen hab ich:
Bist du dem doch hohen rauschen auf die Schliche gekommen?
Teste es mal bei induktiver Belastung, zb ein PFC Drossel so 200µ oder 
mehr, nd dann Maxstrom. Hatte mal ein anderes Billigteil, dass auf so 
einen Test mit einer wunderbaren Sinusschwingung mit dem Maximalstrom 
als Ipp geantwortet hat. Dieses hatte aber bei Lastspüngen schon 
deutliche überschwinger (keine Induktiven hochfrequenten)

MFG

von Stefan W. (wswbln)


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Ich denke um dem Rauschen wirklich auf die Schliche zu kommen, müsste 
man den Schaltplan der Regelung ermitteln und dann gezielt z.B. nach 
(heissen) Elkos oder Z-Dioden an entsprechend empfindlichen Stellen 
schauen.

Wg. Krankheit bin ich in letzter Zeit aber zu keinen weiteren Aktionen 
gekommen (außer der Bestellung von Teilen, die ich zur Verbesseung der 
Kiste einbauen möchte). Beim nächsten Aufschrauben werde ich mal die 
Frontblende mit der Tronik abnehmen und die Platine von oben und unten 
fotografieren. Damit kann man für gewöhnlich recht schnell zumindest die 
unmittelbare Beschaltung rund um die OpAmps abnehmen.

Induktive Belastung wird bei einem Gleichspannungsnetzteil nicht viel 
bringen: Der Belastungssprung beim Einschalten der Zusatzlast verringert 
sich (damit wird die Regelung eher entlastet) und mit allzu großen 
Abschalt-Spannungsspitzen besteht irgendwann die Gefahr die 
Endtransistoren zerschießen. Mit meinem (offensichtlich) nicht sehr 
induktionsarmen Aufbau hat sich das Teil zumindest nicht in Schwingungen 
bringen lassen. Das habe ich bei Schaltnetzteilen schon ganz anders 
erlebt!

von Fralla (Gast)


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>Induktive Belastung wird bei einem Gleichspannungsnetzteil nicht viel
>bringen: Der Belastungssprung beim Einschalten der Zusatzlast verringert
>sich (damit wird die Regelung eher entlastet) und mit allzu großen
>Abschalt-Spannungsspitzen besteht irgendwann die Gefahr die
>Endtransistoren zerschießen.

Freilauf vorausgesetzt, klar. Ich habe es definitiv auch bei einem 
Linearnetzteil erlebt, dass diese bei Induktiver belastung zu Schwingen 
begann. Aber erst als ich die Spannung soweit erhöhte, dass die 
Stromegelung eingreift.
Könnte ich ein NT vor dem kauf Testen würde ich es definitiv Induktiv 
belasten, auch wenn es linear ist.

MFG

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Michael K-punkt schrieb:
> Das Netzgerät im u.a. Link wird für 428 Euro NETTO angeboten. Man würde
> sagen, dass KANN ja kein China-Böller sein. Sieht aber dem hier
> besprochenen Geräte zum Verwechseln ähnlich (gut, die Spannungwerte sind
> anders, aber das ist auch schon alles)
>
>
> http://www.datatec.de/SPS-606-GwInstek-Netzgeraet-60V.htm
>
> Ist jetzt das hier besprochene Gerät zu billig oder das datatec-Gerät
> einfach ne Abzocke?

Goodwill dürfte einer der Originalhersteller sein, die sind immerhin 
schon recht lange am Markt. Man könnte auch vermuten daß die Kisten 
innen hochwertiger aufgebaut sind, aber wissen tut man es nicht.
Der Haoxin hier ist irgend eine Fantasiemarke. Machts knall, dann wird 
der Kram eben anders genannt.

von Stefan W. (wswbln)


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Michael X. schrieb:
> Der Haoxin hier ist irgend eine Fantasiemarke. Machts knall, dann wird
> der Kram eben anders genannt.

Naja - Fantasiemarke. Immerhin gibt es sie schon seit dem 23.08.2006 und 
auf deren Homepage (http://szetcl0101.en.china.cn) klingt schreiben sie 
vollmundig:

"Shenzhen Zhaoxin Electronic Technology Co., Ltd. is a manufacturer 
specializing in apparatus, meters and electronic instruments. Equipped 
with advanced facilities, our company enjoys superior strength.
Since our establishment, we have been adhered to the principle of 
"Development Based upon Technology; Expansion Based upon Quality". Our 
target is to supply high quality products and after-sales services to 
the global markets at attractive price with excellent service.
Improving independent research and development capacities, we will 
provide customers with products of good quality and high 
performance-price ratio, in addition to making progress on quality and 
after-sales services.
Our company is looking forward to cooperating with clients both in the 
domestic and the overseas markets based on mutual benefits. Stability 
and reliability are our persistent goals."

Hmmm, irgendwie hat man beim Betrachten derer Gerätebilder immer so ein 
"deja vu" Gefühl... :-)

von Stefan W. (wswbln)


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Upps, das im vorigen Beitrag war gar nicht deren Original-Website, die 
ist hier: http://www.zaoxin.com/


(Hey, die Preise ab Werk sind ja klasse! 
http://shop224709.p16.shopex"punkt"cn/472/index.php?gOo=goods_search_list.dwt&gcat=4)

"punkt" wg SPAM-Filter !!

;-) :-))

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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lol
Für 0 Euro wäre das ein brauchbarer Türstopper ;)
(mit etwas Nacharbeit sogar ein benutzbares Netzteil)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Michael X. schrieb:
>> http://www.datatec.de/SPS-606-GwInstek-Netzgeraet-60V.htm
> Goodwill dürfte einer der Originalhersteller sein, die sind immerhin
> schon recht lange am Markt. Man könnte auch vermuten daß die Kisten
> innen hochwertiger aufgebaut sind, aber wissen tut man es nicht.

Lese doch erstmal was die anderen schreiben oder schaue dir die Homepage 
an, dann merkst du nämlich, dass du Schwachsinn schreibst.
Der Preisunterschied rührt daher, dass das sind völlig andere Geräte 
sind:
Linear-NT 30V 5A  <-->  Schalt-NT 60V 6A

Auch Mawin schrieb das schon:
> Instek ist eine andere Firma, anderer Inhalt bei wohl gleichem
> Gehäusezulieferer, andere Technologie, ein Schaltnetzteil.

von Marvin S. (demo)


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WTF.. da kommen ja noch 65 EUR versand dazu. ;)

von Stefan W. (wswbln)


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Wo ist "da"?

von someone (Gast)


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super bericht. vielen dank!

von Marvin S. (demo)


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bei efox. Einfach nur das teil ausgewaehlt, bis zum letzten Punkt im 
checkout durchgeklickt und als Versandmoeglichckeiten steht als 
guenstigstes DHL mit 65 EUR da. Schade eigentlich.

Gruesse

Marin

von Stefan W. (wswbln)


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Oh, ich müsste mal zusammenrechnen, was bei mir da angefallen war, aber 
ich meine, für die 2 St. die ich bestellt hatte, war es insgesamt auch 
nicht mehr. Ist trotzdem alles noch recht preiswert (so man nicht 5A 
Dauerstrom braucht)

Ergo: Nimm 2!  ;-))

von Marvin S. (demo)


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Schoen waers - bei zwei wird der Versand nochmal ne ganze Ecke teurer. 
;)

von Platinenschwenker .. (platinenschwenker)


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@ Stefan Wimmer

Tolle Bilder die du da gemacht hast. (Daumen hoch!)

Jetzt weiß ich wenigstens auch was selbst in China anscheinend nicht für 
billig zu haben ist: anständige Kühlkörper. ;-)

von Stefan W. (wswbln)


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Platinenschwenker .. schrieb:
> Jetzt weiß ich wenigstens auch was selbst in China anscheinend nicht für
> billig zu haben ist: anständige Kühlkörper.

Oh, eigentlich schon:
Wenn man "ein paar mehr" braucht und sie sich im Strangpress-Verfahren 
herstellen lassen, dann bekommt man Sonderanfertigungen in .CN zu 
erstaunlich günstigen Konditionen. Hat sich vielleicht in dem grossen 
Land noch nicht überall herumgesprochen...

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Wie lange das dem Hersteller wohl noch nicht aufgefallen ist?
"Voltage display resolution 10mA current display resolution 1mA" :-D

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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@Stefan Wimmer:
Danke für den Testbericht, einen derart gründlichen Test bericht habe 
ich schon lange nicht mehr gesehen.

Was den Gleichrichter anbelangt, schraub den mal ab. Da das Gehäuseblech 
direkt neben dem Teil deutlich kühler ist, dürfte die Wärmeleitpaste 
zwischen Gleichrichter und Gehäuseblech fehlen. Diese Art von 
'Sparsamkeit' habe ich auch bei Markengeräten schon gesehen. Und dann 
wundert man sich, wenn pünktlich nach Ablauf der Garantie der gestreßte 
Halbleiter den Deckel abwirft.

Gruß
Jadeclaw

von Stefan W. (wswbln)


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Hallo Jadeclaw,

danke für das Kompliment - ich wollte halt mal wissen, was man für die 
"paar Euro" tatsächlich bekommt. Und da ich im Job auch recht viele 
Stromversorgungen designe, habe ich da so meine Erfahrungen und 
Methoden. (V.a. rechne ich gerne mal kurz nach, wo die meisten "über den 
Daumen" arbeiten...)

Beim "gleich-riecht-er" sind es min. 3 Punkte, die geändert werden 
müssen um diese Ecke zuverlässig zu machen:
- das Bodenblech aus Eisen hat prinzipiell eine zu geringe 
Wärmeleitfähigkeit um ~7W von dem Bauteil wegzubekommen.
- Die Montage erfolgte über einem Langloch auf lackiertem Blech
- Für Wärmeleitpaste scheint es noch kein chinesisches Schriftzeichen zu 
geben :-)

Wie schon geschrieben: Für bis zu 3A Ausgangsstrom kann man die Kiste so 
wie sie ist durchaus einsetzen und der Preis ist auch dann noch mehr als 
angemessen.

(Aber ich kenne mich: immer werde ich mich nicht zurückhalten können, 
daher liegen die Teile für den Einbau einiger Verbesserungen schon 
bereit. Wenn ich dann mal Zeit habe, mache ich vielleicht noch ein paar 
Bilder von während und nach dem Umbau.)

von Stefan W. (wswbln)


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Sodele, hab' heute Abend - äh, ups, ist ja schon wieder Morgen - mal 
schnell dem armen Gleichrichter einen Kühlkörper verpasst. Die Drähte 
waren schon ausreichend lang, so dass dies mit rein mechanischen 
Arbeiten erledigt war.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Nach ca. 40 min Dauerbetrieb bei 4,92A Laststrom und im geschlossenen 
Gehäuse ist das Bauteil nun fast 50°C kühler als vorher (siehe Bild).

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Nunja, 85°C ist immer noch nicht der Weisheit letzter Schluß, aber damit 
dürfte das Teil doch wesentlich länger halten. Was mir aber mehr Sorgen 
macht, ist die Temperaturentwicklung im Trafo. 95°C an der 
Wicklungsoberfläche (Bild IR_0506.jpg ) bedeutet, daß es innen drin 
richtig heiß zugeht, würde mich nicht wundern, wenn es bei längerem 
Betrieb unter Vollast recht schnell zu primärseitigen Wicklungsschlüssen 
kommt.

Gruß
Jadeclaw.

von Stefan W. (wswbln)


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Da ich doch glatt am Wochenende ein paar Stunden freischaufeln konnte, 
geht's gleich weiter mit der Umbau-Doku:

Vergangene Woche hatte ich schon mal die dafür benötigten Teile 
besorgt(Bild 16):
1 St. AC Alpine 11 pro (CPU-Kühler, Reichelt)
1 St. NOISEBLOCK 8x1R (leiser Lüfter, Reichelt)
1 St. LÜFTER-REGLER (Reichelt)
2 St. TIP 3055 STM (Reichelt)
(1 St. B125C10A (Gleichrichter, Reichelt)
und den hatte ich noch rumliegen:
1 St. 430082 (Kühlkörper SK409, Pollin)

...zusammen knapp unter 20 Euro.


Den Brückengleichrichter habe ich in Klammer gesetzt, weil ich nun erst 
mal ja das Originalteil drin lasse (siehe vorigen Beitrag)

Von dem CPU-Kühler habe ich den angeflanschten Lüfter abgemacht und mit 
den Transistoren, dem Lüfterregler und einem Stückchen Kupferblech eine 
neue Endstufen-Baugruppe vormontiert (Bild 17).

Daran kam dann der 80mm x 80mm Leiselüfter und dann wurde die Endstufe 
ins Gehäuse transplantiert (Bild 18). Mit diesem Lüfter hat sich nun das 
frühere Geheule in ein deutlich dezenteres Rauschen verändert.

Bild 19 zeigt schließlich eine Gesamtansicht nach dem Umbau von oben.

Zum Abschluß wieder ein IR-Bildchen nach 1h Dauerbetrieb bei 4,9A 
Ausgangsstrom: die Transistren und der Kühlkörper erreichen nicht mal 
mehr 50°C! - die hellen Teile sind die schon bekannten 
Emitterwiderstände. Der Lüfterregler könnte ruhig noch etwas weiter 
herrunterregeln - mal sehen, ob man da was drehen kann...

Der Einbau dauerte insgesamt vielleicht 2h.

Gemessen am Originalpreis (ohne Versand und Zoll/Steuer) habe ich zwar 
den Wert des Gerätes nochmal um 2/3 erhöht, aber nun kann ich das 
Gerätchen bedenkenlos im Dauerbetrieb - mit allem was es hergeben kann - 
betreiben.
Und der Gesamtpreis kann sich immer noch sehen lassen.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Na, das sieht ja schon wesentlich besser aus. Die Widerstände würde ich 
auch noch auf dem Kühlkörper montieren, die abgesetzte Stufe oberhalb 
der Transistoren erscheint mir ideal dafür.

Der Witz an der ganzen Sache ist, würde der Hersteller das bereits so im 
Werk machen, würde das wahrscheinlich gerade mal 5 Euro an Mehrkosten 
verursachen. Dafür wäre das Gerät dann direkt dauerlastfest.

Gruß
Jadeclaw.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Jadeclaw Dinosaur schrieb:
> . Die Widerstände würde ich
> auch noch auf dem Kühlkörper montieren,

Würde ich bleiben lassen. Die Keramikwiderstände können beliebig heiß 
werden, denen macht das nichts aus. Auf dem Kühlkörper würden sie 
schlimmstenfalls die Transistoren mitheizen.

von Stefan W. (wswbln)


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...wollte ich auch gerade schreiben... :-)

von Michael_ (Gast)


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Also, für 100 EUR kriegt man das auch iinkl. Versandkosten in DE.
Und da ist der große Kühlkörper an der hinteren Seite.
Ich habe hier ein ELV NT, was im unteren Spannungsbereich mit 5A und im 
oberen Spannungsbereich mit 3A bezeichnet ist.
Also doch China-Schrott.

von Stefan W. (wswbln)


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...ein Nachtrag noch zum Trafo:

Die IR-Kamera zeigt, dass sich auch hier was getan hat (wahrscheinlich 
bekommt der nun mehr Luft ab als mit dieser Platte vor dem Lüfter) und 
die Temperatur ist um fast 20°C gesunken. Also auch hier Entwarnung!

von Stefan W. (wswbln)


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Michael_ schrieb:
> Also, für 100 EUR kriegt man das auch iinkl. Versandkosten in DE.

...also für ca. 90 Euro? Habe ich bei ELV aber keins gefunden (1-20V/5A 
oder 1-36V/3A gibts für 99,90 zzgl. Versand und wenn's bis min 30V bei 
min. 5A gehen soll kostet's dann gleich 195,95 (36V/6A)).

Ok, ich habe nun zusammen auch etwa. 90 Euro ausgegeben, aber ich hatte 
dafür sogar noch ein wenig Bastelspass! ;-)


> Ich habe hier ein ELV NT, was im unteren Spannungsbereich mit 5A
< und im oberen Spannungsbereich mit 3A bezeichnet ist.

Hihi: genau diese Spec. würde ich dem unmodifizierten PS305D auch 
mitgeben.
Ich hab' noch eins - willst Du es für 99 Euro?? :-))

von Matze (Gast)


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Hi!

Wenn ich mir so'n tolles Gerät dort bestellen will, bekomme ich als 
günstigste Versand-Variante den stolzen Versandpreis von €65.59 
angeboten... Wo ist denn da jetzt der Fehler an dem Schnäppchen?

MfG
Matze

von Stefan W. (wswbln)


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Sorry, keine Ahnung was da in die gefahren ist.

Ich habe 35 Euro für den Versand von 2 St. bezahlt.

von Michael_ (Gast)


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>...also für ca. 90 Euro? Habe ich bei ELV aber keins gefunden (1-20V/5A
Dann gib mal bei Eb.... " 30V 5A " ein!

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan Wimmer schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Also, für 100 EUR kriegt man das auch iinkl. Versandkosten in DE.
>
> ...also für ca. 90 Euro? Habe ich bei ELV aber keins gefunden (1-20V/5A
> oder 1-36V/3A gibts für 99,90 zzgl. Versand und wenn's bis min 30V bei
> min. 5A gehen soll kostet's dann gleich 195,95 (36V/6A)).
>
> Ok, ich habe nun zusammen auch etwa. 90 Euro ausgegeben, aber ich hatte
> dafür sogar noch ein wenig Bastelspass! ;-)
>
>

Ich denke auch das es exakt der letzte Absatz ist, der die Intention 
trifft:
Mit kleinem Budget ein (in diesem Fall: China-NT) Gerät erwerben, die 
Schwachstellen nachbessern/ausmerzen.

Und sich letztlich an einem gut funktionierenden Gerät erfreuen.
Was ja nun auch wohl gelungen ist.

von Gerhard. (Gast)


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Hallo Stefan,

Ich finde es echt toll dass Du diesen Weg zur Verbesserung eines Gerätes 
gewählt hast und die Initiative ergriffen hast!

Bei einer Internet Diskussion über Chinesische Drehbänke wurde gesagt:

"Bei Chinesischen Werkzeugen ist es eher so dass man sich ein "Kit" 
kauft, welches man erst sorgfältig verbessern und verfeinern muss bevor 
es so arbeitet wie es soll." (Siehe Chinesische Kopien der EMCO 
Drehbank)

Das scheint hier auch der Fall zu sein. Ein paar kleine Verbesserungen 
und man hat bald ein echt gutes Gerät.

Ich finde man kann ein 30V/5A und ein 30V/1A LNG im Zweck nicht direkt 
vergleichen. Wenn ich z.B. empfindliche Schaltungen speisen möchte, ist 
mir ein Rauscharmes, Stabiles, und gut einstellbares LNG mit weniger 
Leistung wesentlich wichtiger als ein 30V/5A welches sich besser zur 
Speisung von weniger anspruchsvollen Baugruppen mit hohen Stromverbrauch 
eignet.

Z.B. auch ein 10-Gang Poti für eine definierte und wiederholbare 
Stromeinstellung in einem weiten Bereich ist auch ganz nützlich und mir 
viel wichtiger. Es kommt halt darauf an welchen Einsatzbereich das LNG 
haben soll.

Das war mein "Senf" von heute;-)

Guten Abend wünsche ich Euch!
Gerhard



Gruss,
Gerhard

von Stefan W. (wswbln)


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Michael_ schrieb:
> Dann gib mal bei Eb.... " 30V 5A " ein!

Ok, dann meinst Du wahrscheinlich sowas hier:
http://cgi.ebay.de/Labornetzgerat-Netzgerat-Trafo-0-30V-0-5A-2xLED-Anzeige-/400181483143?pt=Netzger%C3%A4te&hash=item5d2cacd687 
(der Link gilt noch ca. 15 Tage).

LOL! Das Gerät kommt mir vom Design her irgendwie bekannt vor ;-))
(Nur dass man sich bei diesem wahrscheinlich besser die Finger 
verbrennen kann)

Wetten dass es "Überraschungen" gibt, wenn ich da mit der IR-Kamera 
"reinleuchte"?

von Michael_ (Gast)


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Überraschung gibt es nicht und du brauchst auch nicht reinleuchten, da 
der Kühlkörper außen ist.
Ein paar EUR mehr für welche, die nichts mit dem Zoll zu tun haben 
wollen (und die nicht PayPal haben/benutzen wollen).

von Michael K. (charles_b)


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Bei einem aus China exportierten Gerät ist ein Umtausch natürlich fast 
unmöglich.

Doch bei Geräten mit Umtauschrecht sollte man die Geräte halt nach dem 
Kauf ausgiebig testen und im Falle von Ausfällen ohne Gewissensbisse 
zurückgeben. Wenn diese Billig-Händler die abgerauchten Geräte dann in 
der Garage stehen haben, werden sie das auch nach China weitergeben und 
man wird dort sorgfältiger arbeiten müssen.

Das würde natürlich die Preise nach oben treiben, aber damit wäre dann 
auch der Vergleich mit Geräten aus hiesigem Design und Fertigung wieder 
möglich.

von Marko B. (Gast)


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Das Problem dieses Luefterlosen Geraetes duerfte sein, dass der Trafo 
nicht gekuehlt wird. Aus dem Bauch heraus bezweifle ich daher, dass es 
einen Dauerbetrieb bei Imax aushaelt. Da wuerde ich tatsaechlich lieber 
das Zhaoxin-Teil nehmen und einen CPU-Luefter reinstecken.

Selbst bei meinem Netzteil von Elektro-Automatik (Made in Germany) wird 
der Trafo durch den Luefter mitgekuehlt.

von Stefan W. (wswbln)


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Michael_ schrieb:
> Überraschung gibt es nicht und du brauchst auch nicht reinleuchten, da
> der Kühlkörper außen ist.

Trafo? (siehe Marko's Beitrag), Gleichrichter?, Stromshunt?, 
Treiberstufe?... Meine Wette gilt immer noch.

von martin (Gast)


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hallo,

könnte man die 2n-3055 auch durch TIP 142 ersetzen?

bzw. könnte man je 2 2n-3055 parallel schalten?

danke

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Die TIP142 sind Darlingtons. Anstelle der 2N3055 machen sich 2N3773 gut.
Parallelschalten geht auch, wenn Emitter-Rs eingefügt werden...

von Stefan W. (wswbln)


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@Martin:

So ganz verstehe ich Deine Frage (mit dem Parallelschalten) nicht, denn 
in dem Gerät sind do ch schon 2 davon im Parallelbetrieb (incl. 
Emitterwiderständen) verbaut. Oder willst Du jeden davon nochmal durch 
eine Parallelschaltung ersetzen? Was sollte das bringen?

Wenn man die 2N3055 durch Darlingtons ersetzen möchte müsste man mal 
bestimmen, was die Treiberstufe vor dem die '3055 ansteuernden 
Transistor zu liefern in der Lage ist und nachrechnen, ob das für die 
TIPe reicht. Das hätte auch den Vorteil, dass man noch etwas 
Verlustwärme vom Steuer-Board auf den Kühlkörper verlagert.

von martin (Gast)


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danke für die infos.

@ stefan
mir gings nur um die bestätigung von ein paar ideen um die abwärme etwas 
zu senken. mit dem hintergedanken den lüfter weiter drosseln zu können 
um das gerät leiser zu bekommen

von Stefan W. (wswbln)


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Nun ja: das mit dem Senken der Verlustleistung wird nicht ganz klappen: 
Die wird beim Linear-Regler durch die Differenz der Ein- und 
Ausgangsspannung mal dem Laststrom bestimmt. Du kannst nur auf die 
Verteilung Einfluss nehmen.

von Fralla (Gast)


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>mir gings nur um die bestätigung von ein paar ideen um die abwärme etwas
>zu senken.

Im Linearnetzteil? Der war echt gut!!!

von Willi W. (Gast)


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Fralla schrieb:
>>mir gings nur um die bestätigung von ein paar ideen um die abwärme etwas
>>zu senken.
>
> Im Linearnetzteil? Der war echt gut!!!

Kommt drauf an, ob mit Abwärme die Wärmemenge oder das Temperaturniveau 
gemeint ist ;-)

von Anju (Gast)


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Besser spät als nie, vielen Dank für diese Analyse und die sinnvollen 
Änderungsvorschläge! Ich habe nämlich exakt das selbe LNG :-)

Inzwischen ist von diesem Modell eine 2013er Version erhältlich, die in 
.de 90.- kostet. Dort auf den Fotos davon ust ein etwas größerer Trafo 
zu erkennen und das Kühlblech vorm Lüfter sieht auch etwas besser aus.

von DAVID B. (bastler-david)


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Wenn wir schon dabei sind.
ist gut mal zusehen wie die nachfolge modele von mein Netzteil 
(vermutlich 2011) aussehen.

Naja so viel neues gibts nichts auser aus 0.00A wurde 0A.00mA.
Und der Lüfter scheint wohl nicht immer auf max zulaufen.
Und AMPS Taste ist neu.
Und es kost keine 45€ mehr sondern 90€ hmm.

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