Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Quarz und verschiedene Lastkapazitäten


von Freak (Gast)


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Hi, ich habe die Suche bemüht aber nichts gefunden.

Ich weiß, das Quarze eine Lastkapazität erfordern, aber ich wollte 
wissen, was passiert wenn der Kondensator zu klein oder zu groß gewählt 
wird?

Hat das Auswirkungen auf die Genauigkeit des Taktes oder geht dann unter 
Umständen auch gar nichts mehr?

Über eine kleine Erklärung warum und wieso, wäre ich sehr dankbar.

von Helmut L. (helmi1)


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Freak schrieb:
> was passiert wenn der Kondensator zu klein oder zu groß gewählt
> wird?

Dann aendert sich die Frequenz deines Oszillators vom Aufgedruckten 
Wert.

Freak schrieb:
> Hat das Auswirkungen auf die Genauigkeit des Taktes oder geht dann unter
> Umständen auch gar nichts mehr?

Wenn du die zu gross machst funktioniert dein Oszillator nicht mehr.

von Martina (Gast)


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Der Inverter gibt dir 180° Phasendrehung, der Quarz 90° und die 
Burdencaps noch mal 90°, macht zusammen 360° -> Schwingung!

Wenn jetzt die Burdencaps fehlen oder nicht stimmen, bekommst du 
entweder gar keine 360° Phasendrehung zusammen oder du hast sie bei 
einer falschen Frequenz. Auch kann das Ganze dann sehr abhängig von 
Parametern wie der Versorgungsspannung, Temperatur, etc, werden und bei 
Änderung einer dieser Parameter die Schwingung spontan abreißen oder 
erst garnicht einsetzen.

Die Größe der Burdencaps schreibt übrigens der Hersteller des 
Pierce-Oscillators vor. Danach richtet sich der Kauf des Quarzes.

von Peter R. (pnu)


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Ein Quarz hat eine mechanische Eigenschwingung, die bei der sogenannten 
Serienresonanz des Quarzes liegt.

Damit man in der Schaltung keine Induktivität benötigt, lässt man den 
Quarz meist mit C's zusammen schwingen, deren Gesamtkapazität die 
sogenannte Lastkapazität ist. Dann schwingt der Quarz auf einer 
Frequenz, die etwas höher ist als die Serienresonanzfrequenz. (etwa 
100ppm dh. 1/100 Prozent höher). Das gesamte Gebilde, Quarz mit Last-C, 
ist wieder ein Schwingkreis, dessen "L" der Quarz darstellt.

Wegen der Frequenzablage durch das C muss bei der Fertigung der Quarz so 
abgeglichen werden, dass er seine genaue Frequenz mit der vorgesehenen 
Lastkapazität errreicht und wird z.B. mit "10MHz, Last-C 30 pF " 
verkauft.

Nimmt man diesen in einer Serien-Resonanzschaltung inbetrieb dann 
entsteht eine etwa um 1kHz zu tiefe Schwingfrequenz.

kurz gesagt:

-Änderungen des mit dem Quarz zusammen schwingenden C führen zur 
Frequenzverschiebung. (bei einem 10 MHz-Quarz im kHz-Bereich)

-Zu falsche Werte des C ergeben eine Veränderung der Oszillatorschaltung 
und ein Schwingen ist dann nicht mehr sicher.

von Freak (Gast)


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danke für diese ausführliche Erklärung!

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