Hallo Forum, ich habe folgendes Problem : Derzeit beschäftigt in der Automobilbranche Unternehmen ~3000MA, 64k Brutto, SW-Entwicklung, nette Kollegen, wenig Karriere-Chancen. Könnte in die Unterhaltungselektronik-Branche wechseln: PL-Stelle, definitiv mehr Verantwortung, Reisetätigkeit, Firma <100MA, Gehalt > 70k Brutto. Tendiere zu "deutscher Sicherheit" - also dazu, die Stelle nicht zu wechseln u.a. wegen Familie. Beide Stellen sind in meiner Nähe. Das höhere Gehalt lockt jedoch sehr... Stand jemand vor ähnlichen Entscheidungen? Wie habt ihr euch entschieden und warum?
Ganz unabhängig vom Geld stellt sich dabei auch eine andere persönlöiche Frage: Fühlt man sich zur Verantwortung hingezogen, oder empfindet man es eher als unnötigen Streß, such als Projektleiter graue Haare wachsen zu lassen? Oder ist Entscheidungskompetenz eher das, was der bisherige Arbeitsplatz vermissen läßt? Manch einer fühlt sich ja unterfordert; ich persönlich würde einen ruhigen Job für 64k einem stressigen mit 70k allemal vorziehen. Alles Ansichtssache.
Wie lange biste denn schon bei deinem jetzigen AG? Und warum sind die Karrierechancen bei nen ~3000MA Unternehmen bei dir so gering? Das Problem hat man doch eher bei den kleinen Firmen. Reisetätigkeit würde ich auch nicht unterschätzen, gerade mit Familie...
Micha schrieb: > Tendiere zu "deutscher Sicherheit" - also dazu, die Stelle nicht zu > wechseln u.a. wegen Familie. > Beide Stellen sind in meiner Nähe. Das höhere Gehalt lockt jedoch > sehr... > > Stand jemand vor ähnlichen Entscheidungen? Wie habt ihr euch entschieden > und warum? Ich frage mich wirklich, warum Du das hier zur Diskussion stellst. Ich für meinen Teil würde das erst mal mit meiner Frau bereden, und NUR mit Ihr. Das ist ja kein Minijob, sondern schon eine Tätigkeit, in der Du den Großteil Deiner Zeit verbringen wirst. Daher würde ich mir zu aller erst nicht die Frage stellen, ob Du dafür geeignet wärst, ob sich das kohletechnisch oder vom workload her lohnt, sondern ob es familienverträglich ist. In meinem Fall ist es so, dass wir das 'Berliner Modell' fahren: beide 40 Stunden, unsere Tochter hat im Sommer Einschulung, mit momentan Ganztagskita und später Ganztagsschule und Hort alles im Lot. In Berlin kein Thema und völlig normal. In Westfalen, da wo wir ursprünglich her kommen, wirst du dagegen als asozial hingestellt, wenn beide arbeiten 'müssen' (ob beide nach einer akademischen Ausbildung gar 'wollen', wird gar nicht in Betracht gezogen). 'Och, die arme Frau, bringt denn der Mann nicht genug nach Hause?!' Fakt ist aber, dass 2x Vollzeit selbst bei guter externer Betreuung schon grenzwertig sind, vor allem wenn Kinder älter werden. Wg. der anstehenden Einschulung der Kurzen wird das bei auch eher runter- statt hochgefahren (obwohl wir beide mehr 'könnten'). Meine Eltern stammten eher aus 'einfachen' Verhältnissen. Als Kind empfindet man es vielleicht anders, aber im Rückspiegel betrachtet kann ich froh sein, dass sie stets die Gelegenheit hatten, zur Stelle zu sein, wenn es mal 'brannte'. Wenn Du stattdessen als einziger verdienst, macht mehr Verantwortung die Sache aber auch nicht einfacher. Gut, es ist vielleicht 1 Urlaub mehr drin, aber dann kann es gut sein, dass du im Hotelzimmer an der Telko teilnimmst, während Deine Lieben am Strand braten. Gerade solche Männer sind der Kassenschlager der Scheidungsanwälte. Je größer die Diskrepanz zwischen Dir und Deinem Partner ist, desto größer auch die Gefahr, dass es Dir unbemerkt aus dem Ruder läuft. Wir Männer machen sehr viel mit uns selbst aus bzw. argumentieren gern mit der Karriere unter dem Deckmantel der 'Verantwortung'. Unabhängig Deiner persönlichen Situation (die hier keiner kennt), würde ich das ernsthaft familienintern prüfen. Natürlich kann Dir hier jeder die Meinung geigen, sicherer Job auf der einen Seite, Krise oder Nicht-Krise, Probezeit beim anderen Arbeitgeber, blabla... aber die einzig wichtige Antwort bekommst du zuhause. Und nur dort. Ein Job lässt sich immer ersetzen, Deine Familie nicht.
Micha schrieb: > SW-Entwicklung Micha schrieb: > PL-Stelle Das sind sehr verschiedene Tätigkeitsfelder, die Anforderungen unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Dass jeder bewährte Entwickler irgendwann "reif" ist für einen Projektleiter-Posten, ist ein Märchen. Was die anderen geschrieben haben (besprich es mit deiner Familie) ist völlig richtig. Ich möchte aber noch hinzufügen, sei ehrlich mit dir selber: Wirst du als PL genau so gut und gerne arbeiten wie als Entwickler? Das Geld allein macht es auf Dauer nicht. ">70k" klingt im ersten Moment toll, aber überschlag mal, wieviel von dem Zuwachs am Ende bei dir ankommt.
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