Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsregler


von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Hallo,

der Spannungsregler LF 33 CV (siehe Schaltplan) regelt nicht auf 3,3V, 
sondern auf ca. 4,07V. Weiß vielleicht jemand warum?

Danke im Vorraus...

von (prx) A. K. (prx)


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Lass C28 weg und nimm einen Alu-Elko als C22. Es gibt Stellen, wo ein 
mindest-ESR nötig ist, und der Platz direkt hinter einem LDO ist eine 
solche. Sonst regelt der nicht, sondern oszilliert.

von Michael H. (michael_h45)


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Falsch rum eingebaut?

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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nein

von John (Gast)


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Laut Datenblatt soll der ESR von Co zwischen 0,1 und 10 Ohm liegen.
Wie A. K. schon gerieben hat ist ein Tantal hier die falsche Wahl.

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Hallo,

also ich hab jetzt den Tantal gegen einen Alu getauscht (C22), und C28 
rausgenommen.
Wenn ich die Last (also die Platine) vom Spannungsregler IC2 abklemme, 
messe ich exakt 3,3V. Das Ding ist allerdings, wenn ich die Platine 
wieder anschließe, messe ich an den eingekreisten Punkten wieder ca. 4V. 
Wäre schön, wenn ihr ein paar Ideen hättet...

von 6to4 (Gast)


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Jochen M. schrieb:
> Wäre schön, wenn ihr ein paar
> Ideen hättet...

Shunt zwischen Regler und Last, Richtung des Stromflusses messen.

von Elkooo (Gast)


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Laut Datenblatt bekommen die 3V3-Regler doch mindestens 10, meistens 22 
µF.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Ganz einfach: Auf der Platine sind C18 C7 C8 C9 C11 C12 C13 mit 100nF 
und C4 C10 mit 10µF. Die 10µF sind wahrscheinlich Tantal, somit hast du 
das gleiche Problem wie vorher.
Eventuell sind auch die 7 * 100nF schon zuviel.

von 6to4 (Gast)


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Elkooo schrieb:
> Laut Datenblatt bekommen die 3V3-Regler doch mindestens 10, meistens 22
> µF.

Der Regler isses nicht.

Der Mega ist vermutlich schuld: Der wird von 3.3V versorgt, sieht aber 
an manchen Pins evtl. 5V (Vom GLCD?)

=> Strom fliest vom Pin über die ESD-Clamp-Dioden nach VCC vom Mega und 
hebt dadurch den 3.3V-Pegel an.

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Ganz einfach: Auf der Platine sind C18 C7 C8 C9 C11 C12 C13 mit 100nF
> und C4 C10 mit 10µF. Die 10µF sind wahrscheinlich Tantal, somit hast du
> das gleiche Problem wie vorher.
> Eventuell sind auch die 7 * 100nF schon zuviel.

die 10µ sind Alu. Werde mal die 100N rausnehmen. Das Ding ist, die 
Beschaltung des VS1011e (MP3-Dekoder), ist im Datenblatt so angegeben...

von (prx) A. K. (prx)


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Ohne die 100nF Dinger an den ICs ists auch nix, denn die sind aus gutem 
Grund da. Nur sind die hoffentlich nicht ganz so dicht am Regler - hier 
ist etwas Leitung dazwischen mal ein Vorteil.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Jochen M. schrieb:
> Werde mal die 100N rausnehmen. Das Ding ist, die Beschaltung
> des VS1011e (MP3-Dekoder), ist im Datenblatt so angegeben...

Und die brauchst du auch. Also nicht rausnehmen.

Bei 9V Eingangsspannung brauchst du doch gar keinen Lowdrop. Du könntest 
ihn einfach durch einen LM317 oder LM78033 ersetzten.

von 6to4 (Gast)


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Jochen M. schrieb:
> Werde mal die 100N rausnehmen.

Spar dir die Lötarbeit. Zieh den Mega64 aus dem Sockel, mess nochmal.

von Floh (Gast)


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Notfalls musst du dir einen anderen Spannungsregler raussuchen, der mit 
niedrigen Ausgangs-ESR klar kommt.
Das sind dann meistens keine LDOs, die brauchst du aber auch nicht.
:-)

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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6to4 schrieb:
> Der Mega ist vermutlich schuld: Der wird von 3.3V versorgt, sieht aber
> an manchen Pins evtl. 5V (Vom GLCD?)
>
> => Strom fliest vom Pin über die ESD-Clamp-Dioden nach VCC vom Mega und
> hebt dadurch den 3.3V-Pegel an.

Also wenn ich den ATMEGA an 5V anschließe, müsste das Problem behoben 
sein???

von (prx) A. K. (prx)


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Zur erwähnten Rückspeisung durch das 5V-Display und die Dioden: Die 
Pintreiber solcher Display-Controller sind eher stromschwach und sie tun 
es nur beim Auslesen, was zeitlich gesehen selten ist. Viel Effekt wird 
das also nicht haben und eher nicht die Ursache sein, schlecht bleibt es 
trotzdem.

Abhilfe: R/W auf GND pinnen und mit festen Wartezeiten arbeiten, statt 
das Display abzufragen.

von (prx) A. K. (prx)


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Jochen M. schrieb:

> Also wenn ich den ATMEGA an 5V anschließe, müsste das Problem behoben
> sein???

Dann kriegst du an anderer Stelle ein neues Problem. Nope, lass den 
Controller auf 3,3V und das Display auf 5V, aber verzichte auf den 
Auslesen vom Display.

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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A. K. schrieb:
> Abhilfe: R/W auf GND pinnen und mit festen Wartezeiten arbeiten, statt
> das Display abzufragen.

Hab jetzt den R/W pin auf Masse gelegt, aber da tut sich gar nix. D.h. 
es sind immer noch 4,07 V an den gezeigten Punkten...

von (prx) A. K. (prx)


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Ich schrieb ja auch, das dies zwar eine Unsauberkeit aber wohl nicht die 
Ursache sei.

Hast du mal den Strom gemessen? Soll schon mal vorgekommen sein, dass 
die Realität (reale Schaltung mit realen Komponenten) nicht ganz mit der 
Theorie (Schaltplan, alle Komponenten intakt) übereinstimmt?

von MaWin (Gast)


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> es sind immer noch 4,07 V an den gezeigten Punkten...

Versuch einfach mal einen Widerstand von 680 Ohm
zwischen Ausgang und Masse des Spannngsreglers zu
hängen, für 5mA Mindestlaststrom.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Versuch einfach mal einen Widerstand von 680 Ohm
> zwischen Ausgang und Masse des Spannngsreglers zu
> hängen, für 5mA Mindestlaststrom.
Ähm, da war doch was:
Jochen M. schrieb:
> Wenn ich die Last (also die Platine) vom Spannungsregler IC2 abklemme,
> messe ich exakt 3,3V.

von Jochen M. (jochenmaier1973)


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Also ich programmiere den ATmega nicht selber, sondern ein Freund von 
mir. Kann es sein, dass er ihn geschossen hat und dadurch die Spannung 
angehoben wird? Also wenn ich einen neuen ATmega verwende, müsste es 
doch klappen???

von Michael H. (michael_h45)


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Nein.

Klemm einfach mal das Display ab.
Falls du das nicht kannst, klemm die 5V ab.

von Maik M. (myco)


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Fehlt am Reset-Pin des AVRs nicht der Pull-Up Widerstand?

von M. K. (sylaina)


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Maik M. schrieb:
> Fehlt am Reset-Pin des AVRs nicht der Pull-Up Widerstand?

Nein, der Kondensator zur Masse genügt auch, vgl. Datenblatt

von MaWin (Gast)


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> Ähm, da war doch was:
> Jochen M. schrieb:
> > Wenn ich die Last (also die Platine) vom Spannungsregler IC2 abklemme,
> > messe ich exakt 3,3V.

Ja, er schrieb abklemme, nicht anklemme.
Offenbar ist die Last etwas merkwürdig,
da kann eine ohm'sche Grundlast hilfreich sein.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> sie tun
> es nur beim Auslesen

Das ist falsch. Das sind Pull-ups und die sind auch aktiv, wenn das 
Display auf Lesen arbeitet.

@Jochen M.:
Warum machst DU denn nicht, was Dir empfohlen wird:
Irgendwie bekommst Du Spanung auf die 3.3V-Leitung zurueckgespeist!
Die einzige Moeglichkeit ist, dass das die 5V-Leitung ist.
Also klemme das LCD mal ab und dann ueberleg Dir, wie man ein 5V-LCD mit 
3.3V Steuerspannung treibt....

Gruss

Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael Roek-ramirez schrieb:

> Das ist falsch. Das sind Pull-ups und die sind auch aktiv, wenn das
> Display auf Lesen arbeitet.

Yep, ist falsch, aber aus einem anderen Grund: Ich stehe mit diesen 
Schaltplänen in fast-schwarz auf ganz-schwarz biologiebedingt etwas auf 
Kriegsfuss und sah darin zunächst eines der üblichen Textdisplays. Und 
deren passive Pullups (write only mode) stören höchstens im Powerdown, 
so hochohmig wie die sind.

Bei Grafik-Displays kann man auf Auslesen oft nicht verzichten, ergo 
klappt das mit 3,3V Ports nur, wenn die 5V-verträglich sind.

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