Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Trenntrafo prüfen


von BC (Gast)


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Hallo,

ich habe vor kurzem auf der Arbeit einen etwas älteren Trenntrafo vor 
dem Ende auf dem Müll gerettet. Hierbei handelt es sich um ein Grundig 
RT5A.

Da das Netzkabel abgeschnitten war, habe ich vor der ersten 
Inbetriebnahme die gesamte Schaltung überprüft und auf den ersten Blick 
erscheint alles richtig. Das Netzkabel war etwas spröde, deswegen hatte 
ich die Vermutung das es deswegen abgeschnitten wurde. Ich habe ein 
neues Netzkabel angefertigt und es montiert. Vorab, Erdung ist wie im 
Ursprungszustand nirgends angeschlossen.

Ich habe den Trafo ans Netz angeschlossen und in Betrieb genommen. Die 
Regelfunktion arbeitet Einwandfrei, die Sekundärspannung lässt sich 
zwischen ca. 0V und ca 270V Leerlaufspannung regeln.

Was mich jedoch etwas stutzig macht ist folgendes:

Normalerweise sollte die Sekundärseite (damit meine ich jetzt die 
Schukosteckdose am Gerät selbst) doch gegenüber Erde keine Spannung 
aufweisen (bis auf parasitäre Einflüsse).

Ich habe nun das Gehäuse gegen die Erdleitung an einer normalen 
Steckdose gemessen und hatte wenn die Sekundärseite auf max. eingestellt 
ist eine Spannung von ca. 70V anliegen. Eine Seite des Sekundärausgangs 
hat eine Spannung von ca. 20V gegen Erde und die andere bei max. 
Einstellung 230V.

Drehe ich den Stecker des Trenntrafos um und messe noch mal, habe ich 
bei der minimalen Einstellung an einer Sekundärseite eine Spannung von 
230V und an der anderen Sekundärseite immer eine Spannung von 230V.

Die ganze Messung war im Leerlauf, ohne Last.

Ich hatte eigentlich folgendes Verhalten erwartet: Sowohl das Gehäuse 
als auch alle Ausgänge der Sekundärseite sollten theoretisch gegen Erde 
keine Spannung aufweisen. In der Realität habe ich mit kleinen 
parasitären Spannungen von vllt. 20V gerechnet gehabt und war deswegen 
etwas überrascht.

Ich habe das Gerät mit einer kleinen Schreibtischlampe kurz ausprobiert, 
die Spannungsregelung funktioniert und die Helligkeit lässt sich damit 
einstellen. Weitere Messungen unter Last konnte ich bisher nicht 
durchführen.

Ist dieses Verhalten normal und ich habe einen Denkfehler oder stimmt da 
wirklich etwas nicht? Die Wicklungen haben einen geringen Widerstand von 
wenigen Ohm (~1-3 Ohm), beim Einschalten ist der Eingangswiderstand an 
der Primärseite kurzzeitig erhöht (~10 Ohm), damit die Sicherung nicht 
rausfliegt. Zwischen Primär- und Sekundärseite habe ich einen 
unendlichen Widerstand. Das alles deckt sich soweit mit der Schaltung. 
(Diese könnt ihr übrigens wenn ihr nach "Grundig RT5A" googelt unter der 
Bildersuche finden. Ich habe es absichtlich nicht angehängt um keine 
Urheber zu verägern.) Die Messungen habe ich mit einem 
Batteriebetriebenen (Marken) TRMS Multimeter gemessen. Ich gehe stark 
davon aus, dass mein Gerät mich nicht anlügt. Zum Vergleich kann ich 
falls nötig auch mit einem Tischgerät nachmessen.

Ich hoffe, ihr könnt mir hierbei helfen.

Vielen Dank im voraus!

Gruß

BC

von holger (Gast)


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Trenntrafo und Regeltrafo, Stelltrafo sind zwei paar Schuhe.

von BC (Gast)


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Hi,

auf dem Gerät steht aber "Regel - Trenn - Transformator". Das bedeutet 
für mich -> Regelbarer Trenntrafo oder verstehe ich das falsch?

Gruß

BC

von holger (Gast)


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>Das bedeutet
>für mich -> Regelbarer Trenntrafo oder verstehe ich das falsch?

Ja, hast recht. Vieleicht hat das Teil ja irgenwo einen
Windungsschluss und ist deshalb im Müll gelandet.

von Torsten K. (ago)


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Wenn auf dem Typenschild das Zeichen für Trenntrafo (zwei nicht 
überlappende, durch Strich getrennte Kreise) ist, dann ist das ein 
Trenntrafo. Die Bezeichnung RT könnte auch gut für Regel-Trenn.... 
stehen (muß aber nicht).

Aber Google sagt auch das es ein Regel-Trenn-Transformator ist.

von oszi40 (Gast)


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1.Das Ding heißt lt. Frontplatte "Regel-Trenn-Transformator RT5A"
2.WENN es lange genug im nassen Keller stand, könnte es auch eine 
Isolationsfrage sein.

von Unbekannt U. (Gast)


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Leih Dir irgendwoher (Firma?) ein Isolationsmeßgerät. Alles andere ist 
russisches Roulette.

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Ja, der RT5A ist ein Klasse Teil, aber ich denke Du mißt mit Deinem 
hochohmigen Meßgerät doch eher kapazitiv eingekoppelte Spannungen. Evtl. 
hilft ja ein altes Zeigermeßgerät oder ein DUSPOL.

von BC (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe hier mal zwei Fotos von dem Gerät gemacht. Das beschriebene 
Symbol ist wie zu sehen aufgedruckt.

Es stand nicht im nassen Keller sondern im Schrank ;) Hab noch zwei 
Oszis und einen Funktionsgenerator ergattert die ähnlich eingelagert 
waren, die funktionieren alle (Obwohl alle älter als ich sind ;)).

Natürlich ist ein Defekt wegen dem Netzkabel nicht auszuschließen. Nur 
wird sowas normalerweise dann entsorgt und nicht behalten. Deswegen 
vermutete ich wie erwähnt einen Defekt im Netzkabel selbst und das es 
behalten wurde da es reparabel ist. Sind aber halt alles Vermutungen...

Die Wicklungen haben beidseitig einen unendlich hohen Widerstand gegen 
das Gehäuse. Habe ich eben noch gemessen.

von BC (Gast)


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Hi,

ein Duspol brachte des Rätsels Lösung: Das Gerät funktioniert 
Einwandfrei :)

Verstehe ichs Richtig, dass ich die Spannung messe, weil mein Multimeter 
eine hochohmige Unterbrechung ist -> Kondensator zwischen Erde und der 
Phase des Sekundärausgangs.

Vielen Dank an alle!

LG

BC

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