Hallo Forum, ich habe mal eine Frage. Kann das sein, dass Osram bei den Leistungsangaben betrügt? Ich habe nur mal so aus interesse das Multimeter das ich mir bei Aldi gekauft habe zwischen Stickdose und Energiesparlampe gehängt. Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. P=U*I P=230*0,08 P=18,4 Watt Osram hat auf die Lampe aber 11 Watt aufgedruckt! Hab ich falsch gemessen oder decke ich da einen Betrug auf? Gruß Ingo Ich muss allerdings sagen, dass ich Strom nur so als Hobbie mache. Also Conradbausätze und so... Normalerweise hab ich Bäcker gelernt...
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Du hast ja noch ein kleines Vorschaltgerät da drin, das verbraucht auch noch was, dann gibts Toleranzen, zum einen von der Lampe, dann natürlich von dem hyperproffesionellen Messgerät von Aldi, also kein Betrug. Dennis
Wirkungsgrad! Die angegebenen 18W sind die aufgenommene Leistung. Die 11W dürfte die abgegebene (Licht-)Leistung an die Röhre sein. Dann nochmal Verlust bei der Umwandlung von elektrischer Energie in Lichtenergie, und schon hast Du den recht schlechten Wirkungsgrad. Stephan.
Ingo von der Alm schrieb: > Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. > P=U*I > P=230*0,08 > P=18,4 Watt Was du damit ermittelst, ist die Scheinleistung. Die Wirkleistung, auf die es hier aber ankommt, ist niedriger, weil die Lampe kapazitive Komponenten enthält. Stephan schrieb: > Die 11W dürfte die abgegebene (Licht-)Leistung an die Röhre sein. Nein, das ist schon die Leistungsaufnahme. Ein (gutes) Leistungsmess- gerät zwischen Stromanschluss und Lampe sollte diese 11W auch anzeigen.
Yalu X. schrieb: > Ingo von der Alm schrieb: >> Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. >> P=U*I >> P=230*0,08 >> P=18,4 Watt > > Was du damit ermittelst, ist die Scheinleistung. Die Wirkleistung, auf > die es hier aber ankommt, ist niedriger, weil die Lampe kapazitive > Komponenten enthält. > > Stephan schrieb: >> Die 11W dürfte die abgegebene (Licht-)Leistung an die Röhre sein. > > Nein, das ist schon die Leistungsaufnahme. Ein (gutes) Leistungsmess- > gerät zwischen Stromanschluss und Lampe sollte diese 11W auch anzeigen. Bräuchte man nicht einfach ein Leistungsmessgerät welches die Wirklleistung anzeigt? Vielleicht ist dies der Unterschied zwischen Geräten aus der 10-€-Klasse und der 30-€-Klasse? Aber zum Betrug: Wer ne 11-W-Lampe statt einer 60-er-Glühbirne reinschraubt und meint, das Licht seie jetzt vergleichbar... Meist sieht es fahl und funzelig aus. Die Lampen brauchen auch einige Minuten, bis sie die volle Helligkeit erreicht haben. Meine Megamann- Daylight braucht sogar 15 Minuten dazu. Ein Diagramm, wo ich die Helligkeitsverläufe beim Einschalten mal aufgezeichnet habe, wurde bei Wikipedia jedoch gelöscht...
Ingo von der Alm schrieb: > > Ich habe nur mal so aus interesse das Multimeter das ich mir bei Aldi > gekauft habe zwischen Stickdose und Energiesparlampe gehängt. > > Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. > P=U*I > P=230*0,08 > P=18,4 Watt Das Multimeter geht bei der Strommessung im AC-Bereich davon aus, dass der Stromverlauf sinusförmig ist. Kommen da Schaltspitzen dazu, kommt das MMM durcheinander und zeigt falsche Werte an.
Eben, selbst ein True-RMS-Multimeter würde zwar den richtigen Effektivwert des Stroms anzeigen, aber es wäre nur der Scheinstrom, der durch die reaktive Komponente der Last (induktiv/kapazitiv) eine Phasenverschiebung gegenüber der Netzspannung aufweist. Um die Wirkleistung zu erhalten muss man diesen Phasenwinkel phi kennen und kann dann über den Leistungsfaktor cos(phi) diese berechnen: P = U * I * cos(phi) Gute/bessere Leistungsmessgeräte messen also Spannung und Strom und berechnen die Phasenverschiebung und zeigen die Wirkleistung an. Ich habe mir damals ein EM800 von ELV geholt, das misst sehr genau mit einem Fehler im Sub-Prozent-Bereich, habe ich an einem kalibrierten Leistunsmessgerät in der Arbeit überprüft. Fand ich schon erstaunlich. Mittlerweile gibt es von ELV wohl ein Nachfolgemodell, kenne ich aber nicht. Beste Grüße, Marek
Ingo von der Alm schrieb: > Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. > P=U*I > P=230*0,08 > P=18,4 Watt Ganz schön verrechnet. 80 MAmpere = 80000000 Ampere P = U*I P = 230*80000000 P = 18400000000 Watt = 18.4 GWatt Da scheint Osram ja wirklich bei der Angabe zu bertrügen...
Daniel H. schrieb: > Ingo von der Alm schrieb: >> Gemessen habe ich einen Strom von 80MAmpere. >> P=U*I >> P=230*0,08 >> P=18,4 Watt > > Ganz schön verrechnet. > > 80 MAmpere = 80000000 Ampere > > P = U*I > P = 230*80000000 > P = 18400000000 Watt = 18.4 GWatt > > Da scheint Osram ja wirklich bei der Angabe zu bertrügen... Und als Lehrer muss ich natürlich auch >> P=230*0,08 rügen. Es muss 230 V * 0,08 A lauten. Die Einheiten gehören immer mit dazu. Aber zum Glück sind wir hier nicht in der Schule und können 4 auch mal grad sein lassen...
Michael K-punkt schrieb: > Das Multimeter geht bei der Strommessung im AC-Bereich davon aus, dass > der Stromverlauf sinusförmig ist. Kommen da Schaltspitzen dazu, kommt > das MMM durcheinander und zeigt falsche Werte an. Einige Aussagen hier implizieren, dass man mit einem teuren TRMS-Messgerät richtigere Ergebnisse bekäme, oder dass der Fehler an der Kurvenform läge. Das stimmt so nicht. Man kann Mittelwerte oder Effektivwerte von Strom und Spannung nicht multipizieren um auf die aufgenommene Wirkleistung zu kommen. Ergo ist es mit einem (egal wie teurem) DMM nicht möglich die Leistung zu messen. edit: Der Marek war einfsch schneller und besser.
Jo O. schrieb: > Einige Aussagen hier implizieren, dass man mit einem teuren > TRMS-Messgerät richtigere Ergebnisse bekäme, oder dass der Fehler an der > Kurvenform läge. > Das stimmt so nicht. Richtig, die Kurvenform ist nur ein Faktor. > Man kann Mittelwerte oder Effektivwerte von Strom und Spannung nicht > multipizieren um auf die aufgenommene Wirkleistung zu kommen. Ergo ist > es mit einem (egal wie teurem) DMM nicht möglich die Leistung zu messen. Richtig, man braucht also ein spezielles Leistungsmessgerät welches sich wie der Stromzähler im Keller um die Wirkleistung kümmert. P.S. Ich wollte auch nicht teure DMM diskreditieren. Sorry falls das so rüberkam.
Michael K-punkt schrieb: > P.S. Ich wollte auch nicht teure DMM diskreditieren. Sorry falls das so > rüberkam. Ich wollte das aber. Der Preis eines DMM ist unerheblich, solange der Benutzer nicht weiß was er misst. Bei dem Bock mit der falschen Leistungsmessung, habe ich im letzten Jahr mehrfach die Antwort bekommen: Das liegt am Messgerät. Da steht ja nicht TRMS drauf. Wenn ich ein besseres gehabt hätte, dann hätte ich das richtige Ergebnis herausbekommen. Und das von seit Jahren fertigen Diplom und Bachelor E-technikern. Mir kam der Gedanke, dass der Fehler nicht am billigen Messgerät sondern an der billigen Ausbildung liegt.
Michael K-punkt schrieb: > Bräuchte man nicht einfach ein Leistungsmessgerät welches die > Wirklleistung anzeigt? Ja, genau. Aber da gibt es eben Unterschiede, da nur die besseren auch höherfrequente Anteile im Strom- und Spannungsverlauf erfassen. Ich habe gerade mal für ein paar Lampen Spannung, Strom und Wirkleistung gemessen. Für die Spannung und den Strom habe ich gewöhnliche Multimeter (ohne RMS-Modus) genommen, für die Wirkleistung ein uraltes Energiekos- tenmessgerät von Conrad. Alle drei Messungen sind also mit Vorsicht zu genießen ;-)
1 | Fabrikat Pnenn Umess Imess Pmess S=U·I |
2 | ———————————————————————————————————————————— |
3 | Osram 23W 243V 82mA 20,3W 19,9VA |
4 | Megaman 14W 242V 72mA 17,2W 17,4VA |
5 | Philips 9W 237V 40mA 10,3W 9,5VA |
6 | Philips 14W 235V 57mA 13,7W 13,4VA |
7 | ———————————————————————————————————————————— |
Es sieht so aus, als ob die Herstellerangaben schon halbwegs passen. Ein größerer Unterschied tritt nur bei der Megaman auf. Dass die Messungen aber nicht sehr vertrauenswürdig sind, erkennt man schon daran, dass in drei der vier Fälle die Wirkleistung P größer als die Scheinleistung S ist, was nach Definition nicht sein kann.
Jo O. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> P.S. Ich wollte auch nicht teure DMM diskreditieren. Sorry falls das so >> rüberkam. > > Ich wollte das aber. Der Preis eines DMM ist unerheblich, solange der > Benutzer nicht weiß was er misst. Ja, wer misst, misst Mist! > Bei dem Bock mit der falschen Leistungsmessung, habe ich im letzten Jahr > mehrfach die Antwort bekommen: Das liegt am Messgerät. Da steht ja nicht > TRMS drauf. Wenn ich ein besseres gehabt hätte, dann hätte ich das > richtige Ergebnis herausbekommen. Mit der Bewertung von AC-Messungen bin ich grundsätzlich sehr vorsichtig wenn ich den zeitlichen Verlauf des Signals nicht kenne. Die TRMS-Aufdrucke etc. interessieren mich da nicht, da ich ja deren Philosophie nicht kenne, wie und was sie da mitteln oder sonstwie verarbeiten. Na gut, die Netzspannung messe ich auch mit nem DMM... Aber IN einer Schaltung? Erst mal mit dem Oszi gucken... > Und das von seit Jahren fertigen Diplom und Bachelor E-technikern. > > Mir kam der Gedanke, dass der Fehler nicht am billigen Messgerät sondern > an der billigen Ausbildung liegt. Und/Oder halt am Vertrauen, dass alles was digital ist, auch richtig ist. Letztens war ich an ner Supermarkt-Waage mit Digitalanzeige. Die Waage stand jedoch schief, was an der Libelle leicht zu erkennen war. Ich sprach eine Kundin darauf an, ob das jetzt gut oder schlecht für uns Kunden wäre, wenn die Waage schief stünde.... Antwort: Das ist egal, denn die Waage ist ja digital.
Michael K-punkt schrieb: > Antwort: Das ist egal, denn die Waage ist ja digital. (: und es reimt sich sogar :)
@M_K. Wenn die Waage für die Preisbestimmung genutzt wird, gut für den Kunden, da nur das Produkt aus tatsächlichler Gewichtskraft und Cosinus der Abweichung von der Senkrechten angezeigt und für den Rückschluss auf die Masse herrangezogen werden kann. Ist es dagegen nur eine Infowaage, und der Preis wird erst an der Kasse bestimmt, so handelt es sich um ein Kundentäuschung. Aber das wustest du ja wohl schon, sonst hättest du wohl nicht eine Kundin gefragt? MFG Winne
Winfried J. schrieb: > @M_K. > > Wenn die Waage für die Preisbestimmung genutzt wird, gut für den > Kunden, da nur das Produkt aus tatsächlichler Gewichtskraft und Cosinus > der Abweichung von der Senkrechten angezeigt und für den Rückschluss auf > die Masse herrangezogen werden kann. > > Ist es dagegen nur eine Infowaage, und der Preis wird erst an der Kasse > bestimmt, so handelt es sich um ein Kundentäuschung. > > Aber das wustest du ja wohl schon, sonst hättest du wohl nicht eine > Kundin gefragt? > > MFG > Winne Die Kundin hab ich eigentlich gefragt, um mit ihr ins Gespräch zu kommen... Zum Kundentäuschen: Während auf Wochenmärkten peinlichst darauf geachtet wird, dass die Plastikschale nicht mitgewogen wird, ist es z. B. biem REWE durchaus üblich, teure Johannisbeeren in recht schweren Papp-Behältern zu verkaufen und den Behälter an der Kasse MITzuwiegen. Ich füll mir das Zeugs dann in einen Plastikbeutel, wie sie dort auf Rolle sind.
Michael K-punkt schrieb: > Die Kundin hab ich eigentlich gefragt, um mit ihr ins Gespräch zu > kommen... Au weia, und du glaubst das brächte was? Damit hast du dich erst bei der Dame und dann auch noch hier als Nerd enttarnt. Manno
Winfried J. schrieb: > Michael K-punkt schrieb: >> Die Kundin hab ich eigentlich gefragt, um mit ihr ins Gespräch zu >> kommen... > > Au weia, und du glaubst das brächte was? > Damit hast du dich erst bei der Dame und dann auch noch hier als Nerd > enttarnt. > > Manno Na ja, wenn du schon mit Cosinus kommst (und jetzt mit Tara-Taste) muss ich schon auch was bieten...
da ich grad Scheinleistung, Wirkungsgrad usw. gelesen hab. Dieses Bild sollte ja eigentlich jeder Elektriker kennen. So schnell und einfach wie es das Bild erklärt bringt es kein Mensch einem anderem bei ;) http://saved.im/mtgwmteynhj0/02011141.jpg
Klaus Ausderkasse schrieb: > da ich grad Scheinleistung, Wirkungsgrad usw. gelesen hab. Dieses Bild > sollte ja eigentlich jeder Elektriker kennen. So schnell und einfach wie > es das Bild erklärt bringt es kein Mensch einem anderem bei ;) > > http://saved.im/mtgwmteynhj0/02011141.jpg Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man an die Wirkleistung nur dann herankommt, wenn phi ungleich 0 gilt, wobei phi der Winkel zwischen der Längsachse des Behältnisses und der Gravitationskraft ist. Achtung, phi verändert sich bei Wirkleistungsannahme! Für phi = 90 grad ist die Wirkleistung verbraucht. Achtung, trotz der Winkelfunktionen handelt es sich in der Regel NICHT um einen periodischen Vorgang.
Eben, je mehr Wirkleistung aufgenommen wird, um so größer wird der Phinkel. Teilweise muss man aber auf mehr als 90° überkompensieren, wenn man dann an das letzte Rest der Wirkleistung rankommen will löl
Marek N. schrieb: > Eben, > > je mehr Wirkleistung aufgenommen wird, um so größer wird der Phinkel. > Teilweise muss man aber auf mehr als 90° überkompensieren, wenn man dann > an das letzte Rest der Wirkleistung rankommen will *löl* Und nicht vergessen: Ist die Drehgeschwindigkeit zu hoch, kann es zu unerfreulichem Überschwingen kommen. Ein Teil der Wirkleistung geht dann verloren.
Und Vorsicht: Bei manchen Energiespeichern wie diesem hier http://www.rothaus-shop.de/rothaus-sites/images/produkte/61.jpg ist nicht nur der Winkel phi um die x-Achse von Bedeutung, sondern auch der Winkel Psi um die z-Achse. Diese Phasendrehung sollte immer so erfolgen, dass der Energiespeicher mit der zu diesem Zweck durch einen Aufdruck gekennzeichneten Seite dem Verbraucher zugewandt ist. Weicht psi von diesem Sollwinkel um mehr als einen vorgegebenen Toleranzwert ab und überschreitet der Winkel phi einen bestimmten, typspezifischen Schwellwert, kann es passieren, dass sich die in der parasitären Kapazität im unteren Teil enthaltene Wirkleistung spontan und völlig unkontrolliert über den Verbraucher entlädt, der in den wenigsten Fällen in der Lage sein wird, diese Leistungsspitze aufzunehmen :)
Yalu X. schrieb: > Und Vorsicht: Bei manchen Energiespeichern wie diesem hier > > http://www.rothaus-shop.de/rothaus-sites/images/produkte/61.jpg > > ist nicht nur der Winkel phi um die x-Achse von Bedeutung, sondern auch > der Winkel Psi um die z-Achse. Diese Phasendrehung sollte immer so Es handelt sich halt um eine sogl. Z-Diode. Wenn da der Durchbruchswinkel überschritten wird (bei falscher Polung) kommt es zum lawinenartigen Durchbruch.
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