Hallo Zusammen, CDMA ist in aller Munde doch wie funktioniert es eigentlich so genau? Wenn ich den Artikel in Wikipedia richtig verstehe, wird der Datenstrom mit einem Spreizcode (sich wiederholende Bitfolge) geXORt. Wird das dann direkt in den Äther gepustet oder nochmals Moduliert. Wie bekommt aber nun der Empfängern aus dem "Datenmüll" mehrerer CDMA-Sender bei Kenntnis des Spreizcodes wieder den Rohdatenstrom heraus. Einfach rückXORn geht ja nicht, denn es werden na noch andere CDMA-Streams empfangen. Außerdem: wie wird sichergestellt, dass die Phase des Spreizcodes des Empfängers mit der Phase des Spreizcodes des Senders übereinstimmt. Dem der mir diese Fragen ohne höhere Mathematik beantworten kann, wäre ich sehr dankbar :)
>Außerdem: wie wird sichergestellt, dass die Phase des Spreizcodes des Empfängers >mit der Phase des Spreizcodes des Senders übereinstimmt. Das steht im Artikel. Bei bestimmten Anwendungen kann man den Code synchronisieren, aber oft wird nicht synchronisiert, sondern mit Hilfe der ungeraden Kreuzkorrelation zurückgerechnet. Dabei ist anscheinend die Phasenverschiebung egal.
Dussel schrieb: > ungeraden Kreuzkorrelation zurückgerechnet. Deren genaue Funktionsweise mir schleierhaft ist; wie dem auch sei; man rechnet irgendwie die Phasenverschiebung raus. Schön, aber wie bekommt man nun aus dem empfangenen Datenstrom die Rohdaten herausgepfriemlt?
Aus der Kreuzkorrelation. Die von der KKF zurückgelieferte Funktion entspricht dem zu übertragenden Signal.
>Deren genaue Funktionsweise mir schleierhaft ist und >Dem der mir diese Fragen ohne höhere Mathematik beantworten kann Schließt sich wohl leider aus. Um die Funktionsweise zu verstehen braucht man höhere Mathematik. Aber wenn du wissen willst, was die Funktion macht, ist das ausführlicher als der Artikel zur Kreuzkorrelation: http://de.wikipedia.org/wiki/Korrelation#Kreuzkorrelationsfunktion
Dussel schrieb: >>Deren genaue Funktionsweise mir schleierhaft ist > und >>Dem der mir diese Fragen ohne höhere Mathematik beantworten kann > Schließt sich wohl leider aus. Um die Funktionsweise zu verstehen > braucht man höhere Mathematik. > Aber wenn du wissen willst, was die Funktion macht, ist das > ausführlicher als der Artikel zur Kreuzkorrelation: > http://de.wikipedia.org/wiki/Korrelation#Kreuzkorrelationsfunktion http://tu-freiberg.de/fakult4/imfd/lehre/fluid/MT/Kreuzkorrelation.pdf ist noch halbwegs verständlich. Erstaunlich, was für Raketentechnik ein fast jedem Händie drinsteckt :O
In den UKW Berichten wurde mal vor einigen Jahren ein Grundlagenartikel zur Spreitzspektrummodulation veröffentlicht. Die GPS Satelitten verwenden genau dieses Verfahren. Sie haben eine 1024Bit lange Spreizcode die bei jedem Satelit ein wenig anders ist. Da der Spreizcode bekannt ist , braucht man den nur in der Phase so lange verschieben bis eine Kreuzkorrelation auftritt, und damit das ursprüngliche Signal aus dem Rauschen auftaucht. In dem man die Spreitzscode immer weiter schiebt, kann man nacheinander sämtliche empfangbaren Satelitten auslesen. Das Spreizen des Ursprungsigales wird ganz simpel mit einen Dual Balance Mischer realisiert, in dem die Spreizcode mit dem Ursprungssignal gemischt wird. Heraus kommt ein Spreizspektrumsignal mit hoher Bandbreite. Mit genau dem selben Mischer und dem selben Spreizcode wird das Spreizspektrumsignal wieder in das Ursprungssignal zurückgemischt. Ralph Berres
Danke für deine Erklärung Ralph, vollkommen Durchdrungen habe ich es noch nicht, aber immerhin ein bisschen besser verstanden.
Luk4s K. schrieb: > Danke für deine Erklärung Ralph, vollkommen Durchdrungen habe ich es > > noch nicht, aber immerhin ein bisschen besser verstanden. Im Grunde genommen ist es ganz simpel. Du mischst das Basisbandsignal mit ein Pseudoraúschen, dessen Bitfolge bekannt sein muss, und sendest das ab. Beim Empfang mischst du das empfangene Signal mit genau dem selben Pseudorauschen. Du erhälst als Mischprodukt wieder das Originale Basisbandsignal, wenn die Phase des Pseudorauschens vom Empfänger mit der Phasenlage des Pseudorauschens des Senders übereinstimmt. Ansonsten ist der Empfänger stumm. Das nennt man Korelation. Um die Phasengleichheit zwischen Sender und Emphängerpseudorauschen zu erzielen, wird einfach die komplette Rauschsequenz mit einen Schieberegister so lange verschoben bis das Basisbandsignal erscheint. Bei GPS kann man so einfach durch verschiedene Pseudorauschsequenzen im Empfänger nacheinander die Satelliten lesbar machen. Bei GPS besteht das Pseudorauschen aus einer 1024 bit langen Sequenz, welches durch rückgekoppelte Schieberegister erzeugt wird. Falls noch Fragen offen sind , mich anmailen, dann wird es zu kompliziert das hier zu erklären. Ralph Berres
Ah, ich verstehe. Durch das Mischen mit dem Rauschsignal von hoher Bandbreite wird die Frequenzspreizung erzielt?
Ja genau so ist es. Es entstehen noch mehr interessante Efekte, die es für das Militär so interessant macht. Ralph Berres
Sorry, dass ich noch einmal einen so alten Thread herausgrabe. Ich habe jedoch noch eine Frage zu dem Thema. Wie kann der Sender eines CDMA-Systems, beispielsweise eine Mobilfunk-Basisstation, nun an mehrere Empfänger gleichzeitig senden? Und wie differenziert der Empfänger zwischen den Signalen, wieso überlagern sich diese nicht?
> Wie kann der Sender eines CDMA-Systems, beispielsweise eine > Mobilfunk-Basisstation, nun an mehrere Empfänger gleichzeitig senden? Indem die einzeln gespreizten Signale einfach im Basisband addiert werden. Ist ja auch nichts anders als einzelne Sender, deren Signale sich "in der Luft" addieren (den Begriff "mischen" will ich hier vermeiden ;). > Und wie differenziert der Empfänger zwischen den Signalen, wieso > überlagern sich diese nicht? Eben durch den richtigen Spreizcode und die Korrelation. Richtig heisst in dem Fall nicht nur der dem jeweiligen Empfänger zugeordnete Code, sondern auch richtig in seinen Eigenschaften. Alle benutzten Codes müssen (nahezu) orthogonal zueinander sein, sodass es nicht falsche Korrelationen gibt. Das muss man nicht ausprobieren, es gibt dazu Konstruktionsmethoden (zB. Gold-Code bei GPS).
Ralph hat ja schon den Begriff des Rauschens eingeworfen. Die Codes, die sich überlagern sind extra so gewählt, dass wenn sie sich überlagern, such gegenseitig nicht stören. Mut anderen Worten, wenn der Empfänger eine Korrelation bei einer bestimmten Phase mit einem der mehreren Codes findet, erscheinen alle anderen Codes (weil diese eben nicht korrelieren) als Rauschen. Das Rauschen ist Mittelwertfrei und stört deswegen das korrelierte Symbol nicht (außer dass das SNR schlechter wird).
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