Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik röhrenverstärker mit 24v kaskadenproblem


von Sven H. (deminy)


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Hallo
ich habe Folgendes problem und zwar habe ich mir diesen verstärker 
nachgebaut: 
http://www.sedan.uni-osnabrueck.de/~stahlhot/verstaerker.html
und mir explodiert jetzt immer der 470uf kondensator der 
kaskadenschaltung.
habe die verdrahtung mehrmal geprüft und kann keine fehler feststellen.
jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich auch den richtigen kondensator 
verwendet habe. 470uf/63v elko. ich hoffe mir kann jemand einen tip 
geben.
mfg sven

: Verschoben durch Admin
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Kein Wunder.

Der wird mit 24 gegen seine Polarität geladen bevor er mit der nächsten 
Halbwelle entladen wird.


Da benötigst du ein Wechselspannungsfesten Elco oder must 2 der 
doppelten Kapazität antiseriell schalten

MfG Winne

von Hannes (Gast)


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Ist das wirklich so Winne?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Am Anfang, wenn C4 leer ist, fließt durch C3 ein Strom von (-) nach (+), 
wenn X2 > 0V ist.

Wenn ich das jetzt richtig sehe.

von Sven H. (deminy)


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danke für die schnelle antwort.
dann werde ich das mal ausprobieren. bei der antiseriellen schaltung ist 
das egal ob ich die beiden dann mit + an + oder - an - zueinander 
schalte?
betriff das problem dann auch den 2200uf kondensator oder muss der nicht 
bipolar laufen?
gruß sven

von Michael_ (Gast)


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Wo kommt in der Schaltung eigentlich die Masse her?
Und es gibt doch eigentlich genug Trafos mit 2x24V.

von oszi40 (Gast)


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Sven H. schrieb:
> mir explodiert jetzt immer der 470uf

1.In zweifelhaften Fällen: mal die Spannung darüber messen ob er richtig 
herum eingebaut wurde.

2.Da diese Elkos immer das schwächste Teil sind, würde ich lieber 
preiswerte Trafos mit geeigneter Wicklung suchen. Auge zu Pollin.de
Notfalls 2x Bestellnummer: 300 431 je 1,25€ 24V 0,1A

von Ben _. (burning_silicon)


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seh ich auch so... das "netzteil" ist bullshit weil wohl gerade kein 
anderer trafo zur hand war als der schaltplan gezeichnet wurde. nimm 
einfach einen geeigneten trafo und vergiss die verdopplerschaltung.

von Sven H. (deminy)


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so hab mich mal dran begeben. die kaskade will nicht so wie ich das 
will. also hab ich mir schnell noch bei nem bekannten einen 48v trafo 
besorgt allerdings bekomm ich nur sehr wenig aus dem verstärker... hab 
mal kontrolliert und die spannung sackt auf unter 30v. das netzteil soll 
auch nur 300ma liefern. hab jetzt überlegt einfach mal einen 2x30v 
ringkerntrafo zu bestellen. laut messung sollen die 2 kleinen röhren 
1.1A ziehen(ohne heizung). kann das richtig sein? scheint mir etwas 
viel?
mfg

von Philipp (Gast)


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an dem hohen strom ist der ondi wohl gestorben. da ist der wurm drin. 
bei 48V sollen von mir aus mal 10mA fließen. du hast da einen 
kurzschluss irgendwo eingebaut

von Sven H. (deminy)


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so hab den originalschaltplan gefunden. kann das sein das der erste 
schaltplan den ich am anfang gepostet habe ne komplett falsche 
pinbelegung hat?
http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Johs_PCL81-Amp/Johs_PCL81.htm
und hier das datenblatt:
http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_pcl81.html
hoffe mich kann jemand aufklären.

von Michael_ (Gast)


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Bei Jogis:
>Der Gitterstrom an der Pentode setzt so markant ein, dass das Gitter sich 
>negativ auflädt und den Arbeitspunkt verschiebt.
Der Junge hat keine Ahnung und es sieht auch so aus.
Probiere es erst mal ohne Röhre, denn 300mA sind zuviel.
Hoffentlich hast du nicht die 48V auf die " 24V " (2X12V) Heizung 
gegeben?
Irgendwie scheint das Vehikel zu funktionieren. Probiere es erst nochmal 
mit 24V und ohne Röhren.
Übrigens braucht eine PCL81 nicht 12V sondern 14,7V Heizung.

von Sven H. (deminy)


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ne das mit der heizung hab ich beachtet. also ohne röhre hab ich 0ma 
strom ohne kaskadenschaltung hab jetzt direkt 48v vom trafo darauf.
wenn mich nicht alles irrt is die pinbelegung doch falsch oder?

von Michael_ (Gast)


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Dann stimmt die Gitterspannungserzeugung nicht!
Röhren werden immer von unten angeguckt.
Bist du von der 5.Klasse abgegangen? Es graust ja den Hund samt der 
Hütte!
Schreib endlich Deutsch!

von oszi40 (Gast)


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P-Röhren mögen 300mA Heizstrom.
Die Endpentode der PCL81 hat üblicherweise Ia=30mA bei Ua=200V lt. 
Röhrentaschenbuch. Sockelbild von unten anbei.

von Ben (Gast)


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Ich würde das Netzteil so aufbauen, s. Anhang

Der 22R-Widerstand dient als "Netzdrossel", kann je nach Strom auch 
kleiner oder größer gewählt werden.

Die beiden 22k-Widerstände sind wichtig, um eventuelle Asymmetrien bei 
den 4700uF-Elkos auszugleichen, außerdem entladen sie die Elkos, falls 
mal kein Verbraucher angeschlossen ist.

Der 2200uF-Elko und der 470nf-C sollten für 100V DC spannungsfest sein.
Die beiden 4700uF-Elkos auch, da sie beim Einschalten u.U. asymmetrisch 
geladen werden und dann einzeln überlasten.

Der 470nF-C dient übrigens der Unterdrückung von Störimpulsen aus dem 
Netz, ist nicht zwingend erforderlich.

von Michael_ (Gast)


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Die Lautstärkereglung ist Müll! Du mußt unbedingt deinen Eingang vom 
Gitter der Triode galvanisch entkoppeln. Und im Moment arbeitet die 
Triode mit einer Gittervorspannung von 0 V! Das bedeutet einen 
unzulässigen Gitterstrom.
Also du schaltest einen R 2MOhm von Gitter zur Kathode. Durch diesen 
entsteht durch Raumladung die richtige Gittervorspannung.
Und vom Gitter zum Regler einen C 10nF. Der Koppel-C zur Penthode 
braucht auch nur 10nF sein.
Diese Röhre ist sehr ungünstig, da die Erzeugung der Gittervorspannungen 
durch die gemeinsame Kathode kompliziert wird. Besser ist da eine 
E/PCL82 mit getrennter Kathode.

von Ben (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Diese Röhre ist sehr ungünstig, da die Erzeugung der Gittervorspannungen
> durch die gemeinsame Kathode kompliziert wird.

Man könnte theoretisch auch mit einem kleinen Spannungsinverter o.ä. 
eine negative Hilfsspannung von wenigen mA erzeugen und über hochohmige 
Rs auf die Eingänge der Röhren geben.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Es gibt reichlich Amps mit PCL86 mit 100V-Trafo als AÜ - weshalb nicht 
eine solche? Die PCL86 gibt es übrigens preiswert bei BtB-Elektronik.
-> http://elektronik-bastelbude.de/leser/pcl86amp.htm

Dieses Projekt ist sicher ohne jegliche Kinderkrankheiten und mehrfach 
nach- bzw. aufgebaut worden!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sven H. schrieb:
> und mir explodiert jetzt immer der 470uf kondensator der
> kaskadenschaltung.
Hast du das mal im Leerlauf getestet? Da sollte die Schaltung (mal 
abgesehen von bösem Verhalten beim Einschalten) eigentlich tun.
Aber wehe, wenn die Last zu groß wird...  :-o
(lila = Spannung über C1 / grün = Spannung über R1)

von oszi40 (Gast)


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>Leerlauf
1.Diese Ua Leerlaufspannung wird auf jeden Fall bei jedem 
Einschaltvorgang auftreten, da die Röhren einen Moment brauchen bis die 
Heizung funktioniert und ANSCHLIEßEND erst ein Anodenstrom fließt.

>Strooom
2.Da die PCL hier mit relativ wenig Anodenspannung betrieben wird, haben 
sie in der Schaltung ganz oben versucht durch einen erhöhten Anodenstrom 
etwas Leistung herauszukitzeln. Leider ist der Arbeitpunkt dann 
ungünstiger.

von Michael_ (Gast)


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>Man könnte theoretisch auch mit einem kleinen Spannungsinverter o.ä.
>eine negative Hilfsspannung von wenigen mA erzeugen und über hochohmige
>Rs auf die Eingänge der Röhren geben.
Für die Penthode wird das ja mit den 2 Dioden gemacht. Und für die 
Triode ist es wie schon vorgeschlagen mit einem hochohmigen 
Gitterwiderstand (2-10 MOhm) üblich.
Ein Arbeitspunkt im Gitterstrombereich geht aber gar nicht.
Auch die Gleichstromkopplung vom Eingang zum Gitter geht nicht!
Ich hänge mal etwas mit einer ECL81 an.

von Ben (Gast)


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Michael_ schrieb:
> für die
> Triode ist es wie schon vorgeschlagen mit einem hochohmigen
> Gitterwiderstand (2-10 MOhm) üblich.

Da sehe ich aber oben in der Schaltung keinen. R1 hat dort 1k.


Die Idee mit dem Spannungsinverter ist schon ganz gut, dann kann man bei 
beiden Röhren den Arbeitspunkt über Trimmpotis und anschließende 
hochohmige Widerstände direkt an den Gittern einstellen. Die beiden 
Dioden D1, D2 werden dann durch eine Brücke ersetzt und R9 wird der 
hochohmige R für die negative Spannungsversorgung am Gitter der 
Endröhre.


Michael_ schrieb:
> Auch die Gleichstromkopplung vom Eingang zum Gitter geht nicht!

Vielleicht ging der Schaltplanautor davon aus, dass das Vorschaltgerät 
ausgangsseitig über einen C verfügt?!?


Insgesamt optimal ist das alles irgendwie nicht... wäre fast besser, 
eine (halbe) ECC81 als Vorstufenröhre zu nehmen und eine EL34 als 
Endröhre. Die dürften beide halbwegs gut mit 68V zurechtkommen. Die EL34 
hat auch noch den Vorteil, dass sie sowohl als Pentode wie auch als 
Triode betrieben werden kann. Und bei beiden Röhren kann ein 
Katodenwiderstand eingeschaltet werden. Das aber nur nebenbei.

von Michael_ (Gast)


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Ach Ben! Ich denke es ist hier hoffnungslos die Röhrentechnik zu 
erklären.
Ein Gitterwiderstand ist immer zwischen Gitter und Masse.
>Da sehe ich aber oben in der Schaltung keinen. R1 hat dort 1k.
Dies ist ein empfohlener R gegen Schwingungen.
>Vielleicht ging der Schaltplanautor davon aus, dass das Vorschaltgerät
>ausgangsseitig über einen C verfügt?!?
Aber nur vielleicht. Und die Restströme über Elkos können den 
Arbeitspunkt stark verschieben.
>Endröhre. Die dürften beide halbwegs gut mit 68V zurechtkommen. Die EL34
>hat auch noch den Vorteil, dass sie sowohl als Pentode wie auch als
Die EL34 braucht aber allein 10W an Heizleistung!
Also weiterhin Gut Murks mit Röhren!

von Ben (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Ach Ben! Ich denke es ist hier hoffnungslos die Röhrentechnik zu
> erklären.
> Ein Gitterwiderstand ist immer zwischen Gitter und Masse.
>>Da sehe ich aber oben in der Schaltung keinen. R1 hat dort 1k.

Mistverständnis:
Es gibt tatsächlich die Möglichkeit, einen relativ hochohmigen 
Widerstand vor das Gitter zu schalten, dieses läd sich dann negativ auf 
und braucht keine negative Vorspannung mehr (auch keinen 
Katodenwiderstand).
Aber es ist wohl hoffnungslos, dir die feinen Tricks der Röhrentechnik 
zu erklären.



Michael_ schrieb:
> Die EL34 braucht aber allein 10W an Heizleistung!
> Also weiterhin Gut Murks mit Röhren!

Dafür sieht sie aber auch nach was aus!



Michael_ schrieb:
>>Da sehe ich aber oben in der Schaltung keinen. R1 hat dort 1k.
> Dies ist ein empfohlener R gegen Schwingungen.

"UKW"-Widerstand auch bei Vorstufentrioden???

von Michael_ (Gast)


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>Aber es ist wohl hoffnungslos, dir die feinen Tricks der Röhrentechnik
>zu erklären.
Bitte lesen und Schaltbild ansehen:
> Autor:  Michael_ (Gast)
>Datum: 01.03.2011 15:32
###
>"UKW"-Widerstand auch bei Vorstufentrioden???
Datenblatt, Datenblatt .....
z.Bsp. RFT Empfängerröhren 1966

von adrian (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Die EL34 braucht aber allein 10W an Heizleistung!

EL84 braucht deutlich weniger. Weiß aber nicht, ob sie bei 68V schon was 
ausspuckt.

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