Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil mit TDA2052?


von D.dot (Gast)


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Hallo,

ich plane ein kleines Labornetzteil zu entwickeln (nur für Privat). 
Jetzt hab ich eine reine Verständnisfrage:

Es gibt ja unzählige ideen im Netz wie man ein Labornetzgerät bauen 
kann, z.B.

-OPV mit Leistungstransistor
-ein Integrierter Spannungsregler mit Strombegrenzung (warum wird der 
immer als schlecht abgetan?) (ich meine hier konkret den L200**)

Ich hatte jetzt die idee einen LeistungsOPV zu nehmen. Z.B. den TDA2052* 
aus dem Audiobereich. Der kann 60W (bei 4 Ohm)und hat eine Slewrate von 
5V/µs.
Theoretisch sollte damit ein 2A netzteil machbar sein oder?
Man könnte jetzt die ganze Audiofilterschaltung weglassen und hätte 
einen schönen OPV den man Invertirer Nutzen könnte. Dazu noch ein paar 
entstör C´s (evtl auch ein kleiner in die Rückkopplung). So könnte man 
eine Referenzspannung (Poti/DA/...) Verstärken. Dabei wäre der 
Schaltungsaufwand minimal (neben dem TDA nur ein paar Widerstände, Potis 
und C´s). Das würde sogar uf Lochraster problemlos und ordentlich gehen.


Was meint ihr dazu ist sowas sinnvoll?

*http://www.datasheetcatalog.org/datasheet2/8/0u7kxskyytzehc54scz1ax22zoky.pdf
** http://www.st.com/stonline/products/literature/ds/1318/l200.pdf

D.dot

von Ralph B. (rberres)


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Vergesse bitte nicht , das der TDA2052 die Differenz zwischen der 
Spannung am Gleichrichter und der Spannung am Ausgang mal dem 
entnommenen Strom als Verlustleistung als Wärme abführen muss.

Bei einen Netzteil von z.B. 30V 2Amp müste die Gleichrichterspannung 
schon wenigstens 35V betragen. Dann sind das im Kurzschlussfalle 70 
Watt.
Der TDA2052 kann aber nur 30W Verlustleistung. Und das auch nur dann, 
wenn es dir gelingen würde die Gehäusetemperatur auf 25° Konstant zu 
halten, was praktisch unmöglich ist.

Die 35 Volt Oberspannung ist schon sehr tief gegriffen, weil keinerlei 
Reserven mehr vorhanden sind um eine Netzunterspannung abzufangen.

Baue liebr ein sogfältig dimensioniertes in der Praxis bewährte 
Netzteilschaltung auf, verwende ausreichend große Kühlkörper und 
genügende parallel geschaltete Längstransistoren. Oder noch besser wäre 
es wenn du dich mal auch mit den Grundlagen befassen würdest, und dabei 
auch dir die Berechnung von Kühlkörper zu Gemüte ziehst, sonst geht das 
garantiert schief, und du versenkst unnötig Geld in eine 
Elektronikleiche.

Ralph Berres

von D.dot (Gast)


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Ich dachte eher an ein NT mit 250mA. Da sollte das kein größeres Problem 
darstellen. Die 2A hatte ich nur mal so überschlagen um zu schätzen was 
das Ding überhaupt rausgeben kann. (rechnerisch sogar 3,irgendwas)

Mich interessiert eher wie dieses NT sich dann in Sachen Brummspannung 
und reaktion bei Lastwechsel verhalten würde.

von mhh (Gast)


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Die meisten Verstärker ICs mögen keine Gleichstromanwendung höherer 
Leistung - interne Wärmeverteilung auf dem Chip. Die einzige Ausnahme 
(die mir auf die schnelle einfällt) ist der TDA2030.

von D.dot (Gast)


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Tippfehler, da sollte hin: 250mA bis 750mA. Kann leider hier nicht 
editieren. Sorry

von Ralph B. (rberres)


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D.dot schrieb:
> Tippfehler, da sollte hin: 250mA bis 750mA. Kann leider hier nicht
>
> editieren. Sorry


Doch wenn du dich im Forum anmeldest.

Nimm ein L200 oder ähnliches, oder baue gleich ein vernünftiges 
Netzteil.

Aber lasse den Murks mit missbrauchten vergewaltigten NF Bausteine.

Ralph Berres

von Klaus D. (kolisson)


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Hi D.dot,
da ich so eine Idee auch schon einmal hatte muss ich sagen "prima Idee".

.. aber in der praxis kommt eigentlich nichts vernünfites raus,
da diese Audio IC einen Mindestgain haben müssen um einigermassen
schwingfest zu arbeiten. Dieser ist meist höher als in einem NT 
erwünscht.

Zudem hast du keine regelbare Strombegrenzung, die , wenn nachgerüstet,
wieder Gain hineinbringt.

Zudem haben die ja auch ggf. ne ordentliche Dropoutspannung.

Also ich fand seinerzeit dass das nix bringt.

Vielleicht könnte man , wenn den Stromansprüchen gerecht, ja mit
sowas wie OPA564 etwas machen. .. aber kommt halt darauf an.

Gruss Klaus

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