Forum: HF, Funk und Felder beeinflusst der Mobilfunk meine Uhr?


von Dieter S. (dolivo)


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ich habe eine Uhr gebaut, die mit dem Netztakt gesteuert wird (s. 
Anhang). Der 50Hz-Takt geht auf einen MC-Pin (AT89C4051). Bei mir läuft 
sie stets ganz genau. Nun habe ich sie verschenkt an jemanden, der auf 
dem Dach eine Mobilfunkantenne hat. Dort geht die Uhr in der Woche bis 
zu 30 Minuten vor. Meine Folgerung ist also, dass der Mobilfunk die Uhr 
beeinflusst.
Meine Frage ist, welche Möglichkeiten seht Ihr, die Störungen zu 
verhindern? Abschirmung fällt flach, weil es eine Kuckucksuhr ist, die 
naturgemäß eine Öffnung für den Kuckuck und den Lautsprecher braucht 
(für Interessenten: 
http://www.sprachmelder.homepage.t-online.de/kuckuck.htm).

von Peter (Gast)


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Dieter S. schrieb:
> Nun habe ich sie verschenkt an jemanden, der auf
> dem Dach eine Mobilfunkantenne hat.

dann hat er bei sich aber vermutlich weniger stahlung als bei dir, denn 
die Antennen stahlen nicht nach unten.

Vermutlich hat er mehr störungen auf der Netzleitung, du könntest die 
software so anpassen, das sie nur inerhalb eines Zeitfenstern auf den 
nulldurchgang wartet.

von Stefan M. (Gast)


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Blasphemie, das ist doch keine Kuckucksuhr!!!!!


Du könntest auch einen analogen Bandpass verwenden, oder einen Tiefpass.

mfg, Stefan.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:
> Nun habe ich sie verschenkt an jemanden, der auf
> dem Dach eine Mobilfunkantenne hat.

Aha.  Wenn er vor dem Haus einen Goldfischteich gehabt hätte, wäre
das dir dann genauso einer Erwähnung wert gewesen?  Nein?  Warum
dann die Mobilfunk-Basisstation?

Guck dir mal die Abstrahlwinkel von Mobilfunkantennen an.  Unten
drunter ist "tote Hose".

Bitte analysiere zuerst mal das Problem, bevor du versuchst, Abhilfe
zu schaffen.  Oder ersetz' die altertümliche 50-Hz-Mimik gleich durch
einen 32768-Hz-Quarz, der kann dann bei Netzausfall auch noch mit
Batterie weiterlaufen.

von oszi40 (Gast)


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Bei dem Netzteil wird sicher jeder Dreck am Transistor ankommen.

Ein VERsuch die Symptome zu lindern, wären 100pF zwischen BE von T2 um 
ihn zum Miller-Integrator zu machen. Besser wäre das Übel an der Wurzel 
zu packen. Da sollte ein Oszi nähere Infos liefern ob wirklich übers 
Netz die Störung kommt oder andere lange Drähte irgendwas empfangen.

von nicht gast (Gast)


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was spricht gegen DCF-77? War bei meiner ersten Uhr die ich gebaut (und 
auch verschenkt! ;-) ) habe ebenfalls drin. Hat sich bewährt!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nicht gast schrieb:
> was spricht gegen DCF-77?

Sinnvolle Ergänzung, aber nicht so sinnvoll als Grund-Zeitgeber.  Je
nach Empfangssituation kann man schon mal einen Aussetzer haben, und
die 59. Sekunde jeder Minute müsste man ja ohnehin synthetisieren.

von Bernd O. (bitshifter)


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Dieter S. schrieb:
> Meine Frage ist, welche Möglichkeiten seht Ihr, die Störungen zu
> verhindern? Abschirmung fällt flach, weil es eine Kuckucksuhr ist, die
> naturgemäß eine Öffnung für den Kuckuck und den Lautsprecher braucht
> (für Interessenten:
> http://www.sprachmelder.homepage.t-online.de/kuckuck.htm).

Ich würde digital filtern - und war so:
Du misst die Zeit zwischen den Impulsen über Timer/Capture etc. Wenn der 
Impuls in einem Zeitfenster von (beispielsweise) +/- 1 ms liegt, dann 
ist er gültig. Ansonsten wird er verworfen. Damit sind sämtliche 
Netzschwankungen und Quarzschwankungen problemlos enthalten.

Wenn Du willst, kannst Du das noch beliebig ausbauen und beispielsweise 
mit einer "Trompetenkurve" für das Toleranzfenster in Abhängigkeit von 
versäumten Impulsen versehen, so dass Du auch problemlos mehrere Impulse 
"verbummeln" kannst und mehrere Störimpulse auch nahe am Nulldurchgang 
rausfiltern kannst.

Ist zwar ggf. fitzelige ISR-Programmierung, aber nicht weiter schlimm...

Gruß,
Bernd

von Bernd O. (bitshifter)


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Bernd O. schrieb:
> Ist zwar ggf. fitzelige ISR-Programmierung, aber nicht weiter schlimm...

Habe gerade gelesen, dass BASCOM zum Einsatz kommt, also vielleicht doch 
schlimm ;-)

(Aber: Ich kenne BASCOM zu wenig um abschätzen zu können, ob man das da 
auch damit gut hinebekommt oder nicht)

Gruß,
Bernd

von Dieter S. (dolivo)


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vielen Dank für die Antworten (auch für die, für die es keine Frage 
gab). Ich werde es zuerst mit dem Tiefpass versuchen, da ja der 
geringste Aufwand. Als nächstes käme die Messung der Impulszeit in 
Frage, wofür ich noch keine Lösung parat habe. Jetzt löst der 50 
Hz-Impuls ein ISR aus (an INT0) für die Sekunden, aber das müsste auch 
mit dem Timer gehen, der nur dann den Takt weitergibt, wenn die 
Zeitbedingung eingehalten wird.
> was spricht gegen DCF-77?
das funktionierte gut mit LCD-Anzeige, aber mit Mutiplex-LED nicht. 
Eventuell ist allerdings das Netzteil zu schwächlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter S. schrieb:

>> was spricht gegen DCF-77?
> das funktionierte gut mit LCD-Anzeige, aber mit Mutiplex-LED nicht.
> Eventuell ist allerdings das Netzteil zu schwächlich.

Nein.  Multiplex ist EMVU-mäßig eine Seuche.  Die Taktflanken versauen
dir den Empfang in der unmittelbaren Umgebung.  (Vorsicht, wenn du
das Gerät jetzt verschenken willst: du wirst damit zum "Inverkehr-
bringer", d. h. du bist für die Einhaltung der Grenzwerte verantwort-
lich.)

Abhilfe: den DCF77-Empfänger ein wenig vom Gerät entfernt platzieren.

von Hanna P. (hanna_p)


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Estmal:
Ein goiles Projekt, RESPEKT
Vor Allem die Kukucks-Mechanik, ... ;--))

Da die Störungen bestimmt über die Netzleitung kommen,
hast Du es schon mal mit einem anständigen Netzfilter versucht?
Vielleicht ist dann Dein Problem verschwunden?

hanna.

von Osche R. (Gast)


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Hanna P. schrieb:

> Estmal:
> Ein goiles Projekt, *RESPEKT*
> Vor Allem die Kukucks-Mechanik, ... ;--))

Wobei ich beim Thema ISD-Chip an diese VW-Werbung denken muss: "Heyho 
Mother*er, Heyho Mother*er, ..." - Besser Original-Ersatzteile.


Patrick

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